DE4215501C1 - Haut- und Haarpflegemittel - Google Patents
Haut- und HaarpflegemittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haut- und Haarpflegemittel,
das im wesentlichen wasserfrei ist, das Haar bzw. die Haut glättet
und, falls überhaupt, nur kurzzeitig einen auftragenden Eindruck
auf der damit behandelten Oberfläche vermittelt.
Haut- und Haarpflegemittel auf Basis leichtflüchtiger Silicone und
die Verwendung der verschiedenartigsten flüchtigen oder
nichtflüchtigen Silicone als Bestandteile von Haut- und
Haarpflegemitteln, insbesondere zur Konditionierung des
Substrates, sind seit langem bekannt. Ein Nachteil dieser
Produkte besteht darin, daß sie, insbesondere wenn es sich um
hochpolymere Polysiloxane handelt, auf der Substratoberfläche
verbleiben und dort kumulieren können.
Es wurde nun gefunden, daß dieser Nachteil nicht nur beseitigt
werden kann, sondern dem Mittel auch ein zusätzliches Feuchthalte
vermögen und Glättungseigenschaften verliehen werden können, wenn
man einem solchen Haut- und Haarpflegemittel auf Basis eines
flüchtigen Silicons etwa 0,25 bis etwa 5 Gew.-%, insbesondere etwa
0,5 bis etwa 2,5 Gew.-%, eines C₆-C₁₈-Acyllactylats zusetzt.
Falls es sich um ein Haarpflegemittel handelt, kann dabei noch,
insbesondere beim Auftragen auf gelocktes Haar, der Eindruck einer
intensiveren Wellung erzielt werden.
Insbesondere wenn in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein
Siliconöl mit einer Viskosität von mehr als 20 mm2 · s-1 bei 25°C
mitverwendet wird, entsteht ein intensiverer Welleffekt. Da
darüber hinaus auch noch eine Farbintensivierung im Sinne einer
Dunklerfärbung nach der Anwendung der entsprechenden
Zusammensetzungen auftritt, resultiert daraus der Eindruck eines
erhöhten Glanzes.
Die Basis der erfindungsgemäßen Zusammensetzung besteht, wie be
reits ausgeführt, aus einem flüchtigen Silicon, d. h., einem
niedermolekularen Siloxan mit einer niedrigen Viskosität bis zu
etwa 10 mm2 · s-1 (25°C). Besonders geeignet sind die unter dem
Trivialnamen "Methicone" und "Dimethicone" bekannten
niedermolekularen Polysiloxane. Als solches ist insbesondere das
Hexamethyldisiloxan zu nennen. Weitere geeignete flüchtige Si
loxane sind beispielsweise die unter dem Trivialnamen "Cyclo
methicone" bekannten Octamethyl-, Decamethyl- und Dodecamethyl
cyclohexasiloxane.
Auch niedermolekulare Dimethicon-Copolyole können im Rahmen der
Erfindung (mit-)verwendet werden.
Die genannten Silicone werden insbesondere von der Dow Corning Co.
vertrieben und sind in deren Firmenschriften, auf die hier Bezug
genommen wird, ausführlich beschrieben.
Weitere geeignete Siloxane sind aminofunktionelle Siloxane, wie
sie unter dem Trivialnamen "Amidomethicone" bekannt sind,
beispielsweise Trimethylsilylamidomethicone.
Ausführliche Beschreibungen der erfindungsgemäß zum Einsatz gelan
genden nichtflüchtigen Silicone finden sich beispielsweise in den
Übersichtsartikeln von M. S. Starch, Drug and Cosmetic Industry,
Juni 1984, S. 38 bis 44, sowie D. J. Halloran, happy, November 1991,
S. 60 bis 64.
Das flüchtige Silicon ist in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in jedem Fall zu mehr als 50 Gew.-%, berechnet auf den Ölanteil,
enthalten; vorzugsweise zu mehr als 75 Gew.-%, insbesondere
90 Gew.-% und mehr.
Weitere Bestandteile dieser öligen Silicon-Phase können, in unter
geordneten Mengen, nichtflüchtige Siliconöle, also Produkte mit
höherem Mol-Gewicht sein, wobei ebenfalls wieder die unter dem
Trivialnamen "Dimethicone" bekannten Polysiloxane, natürlich mit
höheren Mol-Gewichten als die flüchtigen Siloxane, in Betracht
kommen. Weitere geeignete Produkte sind Siliconpolyether, ebenso
geeignet sind hochmolekulare Phenylmethylpolysiloxane.
Geeignete nichtflüchtige Silicone können im allgemeinen als Poly
alkylsiloxane mit einer Viskosität im Bereich von mehr als 10,
insbesondere 20, bis zu 100 000 mm2 · s-1 bei 25°C definiert
werden, vorzugsweise zwischen 1000 und 80 000, insbesondere 5000
und 50 000 mm2 · s-1 (25°C).
Neben der Siloxan-Komponente können die erfindungsgemäßen Zusam
mensetzungen auch noch untergeordnete Mengen an weiteren öligen
und fettigen Substanzen enthalten. Solche Substanzen wie höhere
Alkane und Alkene, Fettalkohole, etc. sind aus dem Stand der
Technik hinreichend bekannt, so daß hier auf eine Aufzählung
verzichtet werden kann. Sie können natürlichen oder synthetischen
Ursprungs sein. Als letztere werden beispielsweise Ester des
Isopropyl- und π-Propylalkohols mit langkettigen Fettsäuren,
beispielsweise Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat oder -stearat,
genannt.
Geeignete natürliche Fette und Öle sind beispielsweise in der
Monographie von K. Schrader "Grundlagen und Rezepturen der Kosme
tika" (2. Auflage, 1989, Hüthig Buchverlag, Heidelberg), S. 324
bis 341, beschrieben.
Aus der DE-PS 27 04 081 sind bereits kosmetische Mittel bekannt,
die langkettige Alkylpolysiloxane in einer Menge von 1 bis 100%
enthalten. Aus dieser Druckschrift läßt sich jedoch keinerlei
Hinweis auf die erfindungsgemäße Kombination und deren
vorteilhafte Eigenschaften entnehmen.
Der zweite essentielle Bestandteil in den erfindungsgemäßen Haut-
und Haarpflegemitteln sind Acyllactylate. Ihr Anteil in den erfin
dungsgemäßen Zusammensetzungen liegt, berechnet auf das Gesamtge
misch aus ihnen und der Ölphase, zwischen etwa 0,25 und 5 Gew.-%,
insbesondere 0,5 und 2,5 Gew.-%.
Die erfindungsgemäß verwendeten Acyllactylate entsprechen der all
gemeinen Formel
worin R eine gerad- oder verzweigtkettige, gesättigte oder unge
sättigte aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 6 bis 18 Koh
lenstoffatomen darstellt, und n eine Zahl zwischen 1 und 5 bedeu
tet.
Acyllactylate der allgemeinen Struktur
wobei R eine gerad- oder verzweigtkettige Alkyl- oder Alkenyl
gruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet und n für eine Zahl
zwischen 1 und 5 steht, und ihre Anwendung in kosmetischen Mit
teln, insbesondere als Feuchthaltemittel, sind seit langem be
kannt.
Es wird hierzu auf einen Artikel von L. J. Murphy und F. Baiocchi,
Drug Cosmetic Industry 122/5 (May 1978), 35, "The Role of Acyl
Lactylates in Cosmetics and Toiletries" verwiesen, wonach sie ins
besondere als Feuchthaltemittel eingesetzt werden.
In der US-PS 3 275 503 ist die Verwendung dieser Substanzen, ins
besondere von Natriumcaproyllactylat, als antimikrobielle Wirk
stoffe beschrieben.
Aus der US-PS 3 472 940 ist weiterhin die Verwendung von Acyl
lactylaten, beispielsweise Natriumstearoyl-2-lactylat, in Deodo
rant-Stiften bekannt.
Die US-PS 3 728 447 schließlich beschreibt die Verwendung von
Fettsäurelactylaten und -glykolaten in Konditionierungs-Shampoos.
Ebenso ist aus der EP-A 278 370 die Verwendung von verzweigtketti
gen Acyllactylaten und deren Salzen in kosmetischen Mitteln, ins
besondere auch Shampoos und Haarspülungen, bekannt.
Alle diese Druckschriften enthalten jedoch keinerlei Hinweise auf
die überraschende Wirkung dieser Verbindungsklasse in Kombination
mit flüchtigen Siloxanen in Haut- und Haarpflegemitteln.
Wie bereitss ausgeführt, werden als im Rahmen der Erfindung ge
eignete Acyllactylate sowohl gerad- als auch verzweigtkettige Ver
bindungen eingesetzt. Besonders bevorzugt sind hierbei Stearoyl-
und Isostearoyllactylat; die Herstellung des letzteren und anderer
verzweigtkettiger Acyllactylate ist in der bereits erwähnten
EP-A 278 370 beschrieben, auf die in diesem Zusammenhang ausdrück
lich Bezug genommen wird.
Weitere geeignete Acyllactylate sind das Caproyllactylat und des
sen Salze, Decanoyllactylat, Lauroyllactylat, Myristoyllactylat,
etc. Die bevorzugte Zahl der Milchsäuregruppen liegt bei n = 1
bis 2, jedoch sich auch höhere Zahlen zwischen 3 und 5 möglich.
Die Zahl der Milchsäuregruppen im Acyllactylat wird durch die ein
gesetzten Mengenanteile und die Reaktionsbedingungen bestimmt; es
wird hierzu auch auf die US-PS 2 733 252 verwiesen.
Eine Gruppe von Acyllactylaten, die zum Einsatz in den erfindungs
gemäßen Zweiphasen-Mitteln geeignet sind, wird von der Firma Patco
Cosmetic Products, C. J. Patterson Co., unter der Bezeichnung
"Pationic" vertrieben.
Wie bereits ausgeführt, können neben den Acyllactylaten selbst
auch deren Salze verwendet werden. Bevorzugt sind hierbei die
Alkalisalze wie das Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalz sowie Erd
alkalisalze, beispielsweise Calciumacyllactylate; jedoch können
auch Alkanolaminsalze zum Einsatz gelangen.
Auch ungesättigte Acyllactylate, wie sie z. B. in der EP-A 443 956
beschrieben sind, können im Rahmen der Erfindung verwendet werden.
Neben den essentiellen Fett- und Ölbestandteilen sowie den Acyl
lactylaten können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen noch
weitere Wirk- und Hilfsstoffe enthalten. Genannt seien beispiels
weise die verschiedenen Vitamine wie Panthenol und Phytantriol,
durchblutungsfördernde Mittel, entzündungshemmende Mittel, UV-Ab
sorber, etc.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind im wesentlichen
wasserfrei. Dies bedeutet, daß sie kein Wasser enthalten außer
dem, das gegebenenfalls in geringen Anteilen in Bestandteilen der
Mischung als Verunreinigung vorhanden ist.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1 | |
Haarbehandlungsmittel | |
Gew.-% | |
Hexamethyldisiloxan | |
97,00 | |
Polyphenyldimethylsiloxan | 1,00 |
Natriumisostearoyllactylat | 2,00 |
Beispiel 2 | |
Hautpflegemittel | |
Gew.-% | |
Dimethicone (500 mm2 · s-1 bei 25°C) | |
1,00 | |
Jojobaöl | 0,50 |
Natriumstearoyllactylat | 2,00 |
Parfum | q.s. |
Hexamethyldisiloxan | 100,00 |
Beispiel 3 | |
Haarpflegemittel | |
Gew.-% | |
Dimethicone (500 mm2 · s-1 bei 25°C) | |
1,50 | |
Panthenol | 1,00 |
Phytantriol | 0,10 |
Natriumcocoyllactylat | 1,80 |
Parfum | q.s. |
Hexamethyldisiloxan | 100,00 |
Beispiel 4 | |
Hautschutzmittel | |
Gew.-% | |
Cyclomethicone (Decamethylcyclopentasiloxan) | |
85,00 | |
Dimethicone Copolyol | 2,00 |
Polymethylphenylsiloxan (15-65 mm2 · s-1 bei 25°C) | 1,50 |
Isopropylmyristat | 3,50 |
Natriumisostearoyllactylat | 2,80 |
Parfum | 0,20 |
UV-Absorber | 0,50 |
Glycerin | 4,50 |
Claims (3)
1. Haut- und Haarpflegemittel auf Basis eines flüchtigen
Silicons, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gemisch aus 0,25
bis 5 Gew.-%, berechnet auf das Gemisch, eines C₆-C₁₈-Acyl
lactylats und einem flüchtigen Silicon enthält, und im wesent
lichen wasserfrei ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch zusätzlich bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch,
eines nichtflüchtigen Öls oder Wachses enthält.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,5
bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, eines nichtflüchtigen
Silicons enthält.
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---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
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R071 | Expiry of right |