DE4215079A1 - Kolben mit Zentralventil für hydraulische Bremsanlagen - Google Patents
Kolben mit Zentralventil für hydraulische BremsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolben, der sich aus dem Ober
begriff des Hauptanspruchs ergebenden Gattung. Derartige
Kolben sind aus der DE-OS 39 32 248 bekannt.
Als nachteilig bei dem verwendeten Zentralventil wird emp
funden, daß bei dem Einbau des Ventileinsatzes, also der
Kombination aus Ventilsitz und Stützeinsatz, besondere Sorg
falt verwendet werden muß. Ist der Ventilstift mit dem
Stützeinsatz, beispielsweise durch Vulkanisieren oder Ver
kleben, nicht besonders zuverlässig verbunden, so kann es
geschehen, daß beim Einfügen des gesamten Ventileinsatzes
sich der Ventilsitz durch die seitliche Reibung an der Auf
nahmebohrung im Kolben vom Stützeinsatz löst. Das kommt da
her, daß gegenüber einer axialen Verschiebung der beiden
Einsätze nur die Kräfte entgegenwirken können, die durch
Reibschluß bzw. die Haftwirkung des Klebers gegeben sind.
Die Erfindung geht daher aus von einem Kolben der eingangs
genannten Gattung und hat sich zur Aufgabe gestellt, diesen
Kolben weiter zu vereinfachen, indem er insbesondere leich
ter hergestellt und montiert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Hauptanspruchs ergebenden Merkmale gelöst. Die Er
findung besteht im Prinzip also darin, die Kombination aus
Ventilsitz und Stützeinsatz mit in axialer Richtung hinrei
chenden Hinterschneidungen zu versehen, die bei der Montage,
aber auch während des Betriebs auftretenden axialen Kräfte
ohne Schwierigkeiten aufzunehmen vermögen, so daß sich der
Ventilsitz gegenüber dem Stützeinsatz nicht in axialer Rich
tung verschieben kann.
Bei dem vorbekannten Ventileinsatz gemäß der DE-OS 39 32 248
ragt der Stützeinsatz mit einem ringförmigen Ende in eine
gestufte Bohrung des Kolbens. Um den Ventileinsatz daher
montieren zu können, sind spiralförmige Entlüftungsnuten
notwendig und hinsichtlich des Ventileinsatzes ergibt sich
eine in der Regel unerwünschte doppelte Zentrierung. Die
hierfür notwendigen genauen Fertigungstoleranzen lassen sich
nur schwer herstellen.
Außerdem muß bei automatisierter Montage besonders darauf
geachtet werden, daß der Ventileinsatz nicht in axial fal
scher Lage eingebaut wird. Um hier weitere Vereinfachungen
zu schaffen, empfiehlt sich die Anwendung der in Anspruch 2
aufgeführten Merkmalskombination. Mit anderen Worten bedeu
tet dies, daß auf den ringförmigen Ansatz am Stützeinsatz
und damit auf eine durchgehende Führung des Ventilstößels
innerhalb dieses Stützeinsatzes verzichtet wird, wodurch der
Ventileinsatz in beiden axialen Lagen verbaubar wird. Hinzu
kommt, daß die Dichtwirkung des Ventileinsatzes gegenüber
der Kolbenbohrung noch erhöht wird, da durch die beidseitige
Dichtfläche auch die Stirnfläche des Ventileinsatzes zur Ab
dichtung gegenüber der Kolbenbohrung am Boden dieser Bohrung
beiträgt. Der Ventileinsatz wird durch die genannte Maßnahme
auch einfacher hergestellt, da die Lage des Stützeinsatzes
während der Verbindung mit dem Ventilsitz gleichgültig ist.
Bei dem bekannten Zentralventil gemäß DE-OS 39 32 248 ist
der Ventilkörper mit einem ringförmigen Vorsprung versehen,
um die Dichtwirkung zu erhöhen. Nachteile können dabei sein,
daß durch die starren Kanten des Ventilkörpers der Dichtsitz
des Ventilsitzes unter Umständen verletzt werden kann. Als
nachteilig wird weiterhin angesehen, daß der ringförmige
Vorsprung sehr genau gefertigt werden muß, so daß hier in
der Regel eine Nachbearbeitung notwendig sein wird. Zwar
ließe sich hier durch besonders maßgenaue Gießverfahren, wie
beispielsweise Aluminium-Druckguß, Abhilfe schaffen, für
derartige Verfahren sind aber die Herstellungskosten hoch.
Als Abhilfe hierzu wird in Verbesserung der Erfindung die
Merkmalskombination nach Anspruch 3 vorgeschlagen. Die er
höhte Dichtwirkung wird also hier durch Angießen eines ring
förmigen Vorsprungs an den Ventilsitz erreicht. Durch diese
Maßnahme ist es möglich, den Ventilkörper in einfacher Weise
als geschlagenes Stahlteil auszuführen und auf ein Gußver
fahren zu verzichten.
Wird hierbei der Ventileinsatz symmetrisch ausgeführt, so
empfiehlt sich in Verbesserung der Erfindung die Verwendung
der Merkmale nach Anspruch 5. Da bei symmetrischem Aufbau
des Ventileinsatzes jede der beiden Stirnflächen des Ventil
sitzes mit einem ringförmigen Vorsprung versehen ist, stellt
die ringförmige Aufnahmeausnehmung eine Möglichkeit dar, die
Maßhaltigkeit des Ventileinsatzes gegenüber dem Kolben zu
verbessern. Außerdem werden mögliche Axialkräfte, die von
dem am Boden der Bohrung eingepreßten ringförmigen Vorsprung
ausgehen könnten, von dem Ventileinsatz ferngehalten.
Beim Angießen des Ventilsitzes an den Stützeinsatz muß die
ser zuvor in eine Form eingespannt werden. Um hierbei die
axiale Bohrung des Stützeinsatzes nicht zu verletzen, wird
die Anwendung der Merkmale nach Anspruch 5 empfohlen.
Um die erfindungsgemäße Hinterschneidung zwischen Ventilsitz
und Stützteinsatz zu erreichen, sind eine ganze Reihe von
Ausformungen des Stützeinsatzes möglich. Eine besonders ein
fache und zuverlässig wirkende Ausformung beschreibt die
Merkmalskombination nach Anspruch 6. Ein derart ausgeformter
Stützeinsatz läßt sich besonders einfach durch ein Gußver
fahren oder Preßverfahren gewinnen.
Anspruch 7 beschreibt eine weitere Möglichkeit zur Ausge
staltung des Stützeinsatzes, durch den sich eine erhöhte Fe
stigkeit, insbesondere in axialer Richtung erreichen läßt.
Weiter oben war schon erläutert worden, daß der bekannte
Ventileinsatz gemäß DE-OS 39 32 248 im Prinzip eine doppelte
Zentrierung erfordert. Andererseits soll dieser Ventilein
satz gleichzeitig zur maßhaltigen Führung des Ventilstößels
verwendet werden. Wendet man dieses Prinzip auf den vorlie
genden Ventilsitz an, so müßte der Stößel durch zwei mitein
ander fluchtende Bohrungen geführt werden. Hierdurch könnten
sich Schwierigkeiten ergeben, die in Weiterbildung der Er
findung durch die Merkmalskombination gemäß Anspruch 8 be
seitigt werden. Der Ventilstößel wird somit nur in der
Axialbohrung des Kolbens geführt, so daß die Wände des axia
len Kanals gleichzeitig als Führungsflächen dienen.
Als Materialkombination hat sich die Verwendung von Alumini
um sowohl für den Stützeinsatz, als auch den Kolben selbst
bewährt. Dabei ist der Aufbau der Einzelteile zueinander so
gewählt, daß durch den aus einem anderen Material, nämlich
vorzugsweise Stahl, gefertigten Ventilkörper keine nachtei
ligen Folgen entstehen. Hilfsweise kann es sich empfehlen,
die aufeinander gleitenden Flächen unterschiedlichen Metalls
durch Beschichtung voneinander zu isolieren, was beispiels
weise durch Vernickeln, durch Verzinken o. ä. geschehen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung erläuert. Dabei wird auf die DE-OS 39 32 248
Bezug genommen und die einzelnen Elemente eines Hauptzy
linders, insbesondere eines Tandemhauptzylinders nur soweit
erläutert, wie sie von dem dort beschriebenen Zylinder ab
weichen.
Der in abgeschnittener Darstellung gezeigte Kolben 1, der
beispielsweise der Druckstangenkolben oder der Sekundärkol
ben eines Tandem-Hauptzylinders sein kann, ist mit einer
Stufenbohrung 2 versehen, die sich aus einem ersten Boh
rungsabschnitt 3 großen Durchmessers und einem hierzu ge
stuften zweiten Bohrungsabschnitt 4 mit geringfügig vermin
dertem Durchmesser und einem dritten Bohrungsabschnitt 3
stark verminderten Durchmessers zusammensetzt.
Die Zeichnung zeigt einen Ventileinsatz 6, zu dem ein Ven
tilsitz 7 sowie ein Stützeinsatz 8 gehört. Der Ventilsitz 7
ist auf den Stützeinsatz 8 vulkanisiert bzw. gegossen. Um
die Aufnahme axialer Kräfte zwischen Ventilsitz und Stütz
einsatz 8 zu verbessern, ist der Stützeinsatz 8 mit einem
ringförmigen Bund 9 versehen. Die Zeichnung zeigt hinsicht
lich des Bundes 2 Versionen, die wahlweise verwendet werden
können. Auf der rechten Seite der Zeichnung ist ein Bund 9A
mit rechteckförmigem Querschnitt gezeigt, der vorzugsweise
angewendet wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den
Bund 9B, wie auf der linken Seite der Zeichnung gezeigt, mit
einer im wesentlichen konischen Form zu versehen, die in ei
nen rechteckförmigen Abschnitt übergeht.
Der Ventileinsatz 6 ist zu seiner quer zur Längsachse der
Bohrung 3 liegenden Mittelebene hin symmetrisch aufgebaut,
so daß er in beiden Lagen verbaut werden kann. Die Axialboh
rung 10 des Stützeinsatzes 8 hat einen größeren Durchmesser
als der dritte Bohrungsabschnitt 5 der Stufenbohrung 2. An
den beiden Enden der Axialbohrung 10 ist diese mit zwei
ringförmigen Ausnehmungen 11 und 12 versehen, die bei der
Herstellung des Ventileinsatzes 8 verhindern sollen, daß die
Bohrung 10 sich an ihren Enden beim Fertigungsprozeß ver
jüngt.
Der Ventilsitz 7 trägt zumindest an einer seiner beiden
Stirnflächen 15, 18 einen ringförmigen Vorsprung 13, der zur
verbesserten Abdichtung gegenüber einem Ventilkörper 17
dient. Auf der rechten Seite der Zeichnung ist eine symme
trische Ausgestaltung hinsichtlich des ringförmigen Vor
sprungs dargestellt, so daß der Ventilsitz 7 in diesem Falle
die ringförmigen Vorsprünge 13 und 14 besitzt. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn der Kolben 1 am Boden des zweiten Boh
rungsabschnittes 4 mit einer entsprechenden ringförmigen
Aufnahme 18 versehen ist, um für die Stirnfläche 16 eine
glatte Anlagefläche am Boden des Bohrungsabschnittes zu
schaffen. Es ist aber auch möglich, entsprechend der linken
Seite der Zeichnung auf die ringförmige Aufnahme 18 zu ver
zichten. In diesem Falle ist es auch vorteilhaft, wenn der
Ventilsitz nur einseitig einen ringförmigen Vorsprung 13 be
sitzt. Eine vollkommene Symmetrie des Ventileinsatzes 6 ist
in diesem Falle nicht mehr gegeben.
Der Ventilkörper 17 ist mit einem Stößel 19 versehen. Dabei
ist der Durchmesser der Axialbohrung 10 so viel größer als
der Durchmesser des dritten Bohrungsabschnittes 5 gewählt,
daß der Stößel 19 an der Mantelfläche des dritten Bohrungs
abschnittes 5 geführt ist. Da dieser Bohrungsabschnitt
gleichzeitig auch als Zentralkanal dient, stützt sich der
Stößel 19 nur mit Hilfe von vorzugsweise drei Stegen 20 an
den Bohrungswänden ab. Diese Stege verlaufen in Längsrich
tung der Achse der Bohrung 3 und sind gleichmäßig auf dem
Umfang des Stößels verteilt.
Der Ventilkörper 17 ist mittels einer Spiralfeder 21 gegen
über dem Ventilsitz 7 vorgespannt, wobei die Feder 21 sich
an dem Kolben mittels eines Stützrings 22 abstützt, der mit
dem Kolben 1 verstemmt oder in einer anderen Weise dauerhaft
fixiert ist. Der Stützring 22 kann aber auch in eine ent
sprechende Nut eingerastet sein, um den Ausbau des Zentral
ventils zu vereinfachen.
Hinsichtlich der Materialien besteht der Kolben 1 und Stütz
einsatz 8 aus Aluminium, während der Ventilkörper 17 aus
Stahl gepreßt, beispielsweise geschmiedet oder geschlagen
ist.
Claims (9)
1. Kolben (1) mit Zentralventil (6, 17) für hydraulische
Fahrzeugbremsanlagen mit einem im Kolben (1) gebildeten
Hohlraum (3), der am Kolbenende offen ist, einem vom
Hohlraum (3) in Richtung auf das andere Kolbenende ausge
henden zentralen Kanal (5), einen am Anfang des zentralen
Kanals (5) eingesetzten Ventileinsatz (6), der einen fe
sten Stützeinsatz (8) und einen ringförmigen elastischen
Ventilsitz (7) aufweist, welcher zumindest an der Mantel
fläche eines ringförmigen Bundes (9) des Stützeinsatzes
(8) anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Stirnflächen des Bundes (9) von dem Ventilsitz
(6) umschlossen sind.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Ventileinsatz (6) zu einer quer zur Ka
nalachse verlaufenden Mittelebene des Bundes (9) symme
trisch aufgebaut ist.
3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilsitz (7) zumindest an
seiner zum Ventilkörper (17) hin weisenden Stirnfläche
(15) mit einem in dessen Richtung weisenden ringförmigen
Vorsprung (13) versehen ist.
4. Kolben nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Boden einer den Ventileinsatz
(8) aufnehmenden Stufenbohrung (4) eine ringförmige Auf
nahme (18) zur Aufnahme des ringförmigen Vorsprungs (14)
vorgesehen ist.
5. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine axiale Bohrung
(10) des Stützeinsatzes (8) an ihren Enden mit ringförmi
gen Ausnehmungen (11, 12) versehen ist.
6. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der ringförmige Bund
(9A) einen rechteckförmigen Querschnitt besitzt.
7. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mantelfläche des
Stützeinsatzes (8) zwischen dem Bund (9B) und seinen
Stirnflächen (15, 16) zur Stirnfläche hin (14, 15) konisch
verjüngt ist.
8. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Durchmesser der
Axialbohrung (10) des Ventileinsatzes (6) größer als der
Durchmesser der sich anschließenden axialen Bohrung (5)
des Zentralkanals im Kolben (1) ist.
9. Kolben nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stützeinsatz (8)
aus Aluminium, der Ventilkörper (17) aus Stahl und der
Kolben (1) aus Aluminium gefertigt ist.
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Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
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8130 | Withdrawal |