DE4214222A1 - Rueckhaltesystem fuer insassen von kraftfahrzeugen - Google Patents

Rueckhaltesystem fuer insassen von kraftfahrzeugen

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DE4214222A1
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Thomas Fischer
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Daimler Benz AG
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Daimler Benz AG
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Description

Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für Insassen von Kraftfahrzeugen, mit einem vor dem Insassen bzw. dessen Sitz im Kraftfahrzeug angeordneten, bei einem Unfall auto­ matisch mittels eines Gasgenerators aufblasbaren Gassack (Airbag) sowie einem diesem Insassen zugeordneten Sicher­ heitsgurt mit davon betätigter Steuervorrichtung für den Aufblasdruck des Gassackes.
Rückhaltesysteme, bei denen ein Insasse durch Sicherheits­ gurt und Gassack vor Verletzungen bei Unfällen geschützt werden soll, sind grundsätzlich bekannt.
Dabei ist es wünschenswert, den Aufblasdruck in Abhängigkeit davon zu verändern, ob der jeweilige Insasse den Sicherheits­ gurt angelegt hat oder nicht.
In diesem Zusammenhang ist es beispielsweise bekannt, den Gassack mit zwei Gasgeneratoren auszurüsten, die bei einem Unfall beide gezündet werden, wenn sich der Insasse nicht angegurtet hat. Auf diese Weise wird der Gassack besonders prall aufgeblasen. Wenn dagegen der Sicherheitsgurt angelegt wurde, zündet bei einem Unfall lediglich ein Gasge­ nerator, so daß der Gassack entsprechend weniger straff auf­ geblasen wird. Damit wird berücksichtigt, daß der Gassack weniger stark belastet wird, wenn der Insasse bei einem Unfall angegurtet ist. Dementsprechend genügt ein verminder­ ter Aufblasdruck. Damit wird gleichzeitig gewährleistet, daß andernfalls mögliche leichtere Gesichtsverletzungen u. dgl. aufgrund eines sehr prall aufgeblasenen Gassackes vermieden werden.
Im übrigen ist es aus der DE-PS 22 53 764 bekannt, einen zweistufig aufblasbaren Gassack derart zu steuern, daß bei einem Unfall mit geringer Aufprallintensität die zweite Stufe erst mit einer gewissen Zeitverzögerung wirksam wird, während bei einem Unfall mit hoher Aufprallintensität beide Stufen praktisch gleichzeitig arbeiten, um den Gassack beson­ ders schnell und prall aufzublasen.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine konstruktiv leicht ausführbare Möglichkeit zu schaffen, den Aufblasdruck des Gassackes dem jeweiligen Bedarf optimal anzupassen.
Diese Aufgabe wird bei einem Rückhaltesystem der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gassack eine steuerbare Abströmöffnung besitzt, welche bei angelegtem Sicherheitsgurt geöffnet und bei nicht angelegtem Sicherheitsgurt geschlossen bzw. stark gedrosselt ist. Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, beim Aufblasen des Gassackes immer die für den maximalen Bedarf notwendige Gasmenge zu erzeugen und den damit gegebenenfalls vorhandenen Gasüberschuß abzuleiten.
Dieses Konzept läßt sich besonders einfach verwirklichen, indem die Abströmöffnung durch ein Umschaltventil gesteuert wird, welches zwischen einer Schließ- bzw. Drosselstellung und einer Offenstellung umschaltbar ist.
Zur Steuerung des Ventiles ist zweckmäßigerweise vorgesehen, das Schloß des Sicherheitsgurtes mit einem das Umschaltventil betätigenden Schalter antriebsmäßig zu koppeln, welcher bei Verriegelung des Sicherheitsgurtes im Schloß aus seinem der Schließ- bzw. Drosselstellung des Umschaltventiles zugeord­ neten Zustand in seinen der Offenstellung dieses Ventiles entsprechenden Zustand umschaltet.
Dazu kann das Umschaltventil elektromagnetisch betätigt sein, wobei der Elektromagnet gegen eine Rückstellfeder arbeitet, die das Umschaltventil in seine Schließ- bzw. Drosselstellung zurückzuführen sucht. In diesem Falle ist der Schalter als einfacher Elektroschalter ausgebildet, welcher den Elektro­ magneten bei Verriegelung des Sicherheitsgurtes im Schloß mit einer Stromquelle verbindet bzw. andernfalls von der Stromquelle abkoppelt.
Hierbei ist vorteilhaft, daß das Umschaltventil seine Schließ- bzw. Drosselstellung einnimmt, falls die Stromquelle ausfallen sollte.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine schaltplanmäßige Darstellung eines Gassackes mit durch Umschaltventil gesteuerter Abströmöffnung, wobei das Umschaltventil seine Schließstellung einnimmt, und
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung bei geöffnetem Umschaltventil.
In einem Gehäuse 1, welches beispielsweise im Nabenbereich eines Lenkhandrades eines Kraftfahrzeuges oder in einem Armaturenbrett bzw. Instrumententräger dieses Fahrzeuges angeordnet ist, ist ein zusammengelegter Gassack 2 zusammen mit seinem Gasgenerator 3 untergebracht, welcher bei einem Unfall durch Signale nicht dargestellter Aufprallsensoren od. dgl. automatisch gezündet wird und den Gassack 2 ballon­ artig aufbläst.
Aus dem Innenraum des Gassackes 2 führt eine Abströmleitung 4 nach außen, welche durch ein Umschaltventil 5 gesteuert wird. Dieses Umschaltventil 5 wird von einer Rückstellfeder 6 in seine in Fig. 1 dargestellte Schließlage gedrängt bzw. in dieser Lage gehalten und kann durch Bestromung eines Elektro­ magneten 7 gegen die Kraft der Rückstellfeder 6 in die in Fig. 2 dargestellte Offenstellung umgeschaltet werden. Sobald der Elektromagnet 7 wieder von der Stromquelle abgeschaltet wird, wird das Umschaltventil 5 von der Rückstellfeder 6 wieder in die in Fig. 1 dargestellte Stellung gebracht.
Zur Betätigung des Elektromagneten 7 dient ein Schalter 8, welcher in einem vom Elektromagneten 7 und einer Batterie 9 gebildeten elektrischen Stromkreis angeordnet ist.
Der Schalter 8 ist mit dem Schloß 10 eines Sicherheitsgurtes 11 antriebsmäßig gekoppelt, welcher zusammen mit dem Gassack 2 zur Sicherung eines Insassen bei einem Unfall dient. Wenn das Riegelteil 12 des Sicherheitsgurtes 11 nicht in das Schloß 10 eingeschoben ist, ist der Schalter 8 gemäß Fig. 1 geöffnet. Wenn dagegen das Riegelteil 12 gemäß Fig. 2 in das Schloß 10 eingeschoben ist, nimmt der Schalter 8 seine geschlossene Lage ein, in der der Elektromagnet 7 bestromt wird und dem­ entsprechend das Umschaltventil 5 die in Fig. 2 dargestellte Offenstellung einnimmt.
Je nachdem, ob das Umschaltventil 5 geöffnet oder geschlossen ist, wird der Gassack 2 bei einem Unfall vom Gasgenerator 3 unterschiedlich straff aufgeblasen.
Wenn der Sicherheitsgurt 11 vom Insassen nicht benutzt wird, d. h. wenn das Riegelteil 12 des Sicherheitsgurtes 11 nicht in das Schloß 10 eingeschoben ist, bleibt das Umschaltventil 5 geschlossen, so daß bei einem Unfall die gesamte vom Gasgenera­ tor 3 erzeugte Gasmenge zum Aufblasen des Gassackes 2 zur Verfügung steht, welcher dementsprechend straff aufgeblasen wird.
Wenn dagegen der Sicherheitsgurt 11 vom Insassen angelegt und dazu das Riegelteil 12 in das Schloß 10 eingeschoben wird, ist das Umschaltventil 5 geöffnet, so daß ein Teil des vom Gasgenerator 3 bei einem Unfall erzeugten Gases über die damit geöffnete Abströmleitung 4 gegen einen von dieser Leitung gebildeten bzw. in dieser Leitung angeordneten Drosselwider­ stand (nicht dargestellt) abströmen kann und nur eine vermin­ derte Gasmenge für das Aufblasen des Gassackes 2 zur Verfügung steht, welcher dementsprechend relativ weich aufgeblasen wird, wie es bei einem angegurteten Insassen wünschenswert ist.

Claims (4)

1. Rückhaltesystem für Insassen von Kraftfahrzeugen, mit einem vor dem Insassen bzw. dessen Sitz im Kraftfahrzeug angeordneten, bei einem Unfall automatisch mittels eines Gasgenerators aufblasbaren Gassack (Airbag) sowie einem diesem Insassen zugeordneten Sicherheitsgurt mit davon betätigter Steuervorrichtung für den Aufblasdruck des Gassackes, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack (2) eine steuerbare Abströmöffnung (4, 5) besitzt, welche bei angelegtem Sicherheitsgurt (11) geöffnet und bei nicht angelegtem Sicherheitsgurt (11) geschlossen bzw. stark gedrosselt ist.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch ein Umschaltventil (5) gesteuerte Abström­ leitung bzw. -öffnung (4) angeordnet ist.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schloß (10) des Sicherheitsgurtes (11) mit einem das Umschaltventil (5) betätigenden Schalter (8) antriebs­ gekoppelt ist, welcher bei Verriegelung des Sicherheitsgurtes (11) im Schloß (10) aus seinem der Schließstellung bzw. stark gedrosselten Stellung des Umschaltventiles (5) zugeordneten Zustand in seinen der Offenstellung des Umschaltventiles (5) entsprechenden Zustand umschaltet.
4. Rückhaltesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (8) einen Elektromagneten (7) mit einer elektrischen Stromquelle (9) verbindet bzw. davon abkoppelt, und daß das Umschaltventil (5) von einer Rückstellfeder (6) in seine Schließstellung gedrängt wird, die bei nicht bestrom­ tem Elektromagneten (7) eingenommen wird.
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