DE4214186A1 - Monochromator - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Monochromator der im Oberbe
griff des Anspruches 1 genannten Art.
Monochromatoren der genannten Art sind Spektralapparate,
die aus einem von einem Gitter erzeugten Spektrum mit einem
Austrittsspalt einen sehr schmalbandigen Bereich ausblen
den. Bei Drehung des Gitters fährt das Spektrum am Gitter
vorbei, so daß je nach Winkelstellung des Gitters bestimmte
Lichtfrequenzen untersucht werden können. Wird das Gitter
laufend geschwenkt, so kann ein ganzes Spektrum gescannt
werden.
Gitter werden wegen ihrer hohen Auflösung verwendet, haben
aber den Nachteil, daß sie stets Spektren in mehreren Ord
nungen erzeugen. Die 0. Ordnung ist nicht verwendbar, da
sie keine Spektralzerlegung aufweist. Die nachfolgenden
Ordnungen weisen abnehmende Lichtintensität und steigende
Dispersion (Spektralauflösung) auf. Aus Intensitätsgründen
wird zumeist die I. Ordnung verwendet. Störend dabei ist
aber, daß sich die unterschiedlichen Ordnungen überlappen.
Langwelliges Licht der II. Ordnung liegt an der Stelle
kurzwelligen Lichtes der I. Ordnung. Daher sind die erwähn
ten Kantenfilter erforderlich, die nur oberhalb einer Kan
tenwellenlänge Licht durchlassen und somit geeignet sind,
bei Betrachtung des Lichtes der I. Ordnung das Licht der
II. Ordnung auszufiltern. Das funktioniert aber nur in
einem bestimmten Spektralbereich. Wird beispielsweise mit
einem Kantenfilter von 800 nm Kantenwellenlänge gearbeitet,
soll aber kürzerwelliges Licht betrachtet werden, so muß
das Kantenfilter aus dem Strahlengang geschwenkt oder durch
ein Filter kürzerer Kantenwellenlänge ersetzt werden.
Bei bekannten Monochromatoren sind zu diesem Zweck Kanten
filter derart angeordnet, daß sie bei Über- bzw. Unter
schreiten bestimmter Drehwinkel des Gitters ein- und ausge
schwenkt werden. Dies hat aber den Nachteil, daß während
des Ein- und Ausschwenkens der Filter die Drehbewegung des
Gitters angehalten werden muß. Schnelle Gitterbewegungen
und damit ein schnelles Scannen großer Spektralbereiche ist
mit den bekannten Konstruktionen nicht möglich.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
einen Monochromator der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit dem größere Spektralbereiche mit großer Geschwindigkeit
und insbesondere kontinuierlich gescannt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß der mit
einem Kantenfilter abzudeckende Spektralbereich zum erzeug
ten Spektrum feststeht. Ein Filter muß also in einem Spek
trum beispielsweise der I. Ordnung einen Bereich zwischen
zwei feststehenden Wellenlängen abdecken. Das Spektrum
bewegt sich mit der Winkelgeschwindigkeit des Gitters. Wird
das Filter auf seinem Radius zur Drehachse des Gitters im
entsprechenden Spektralbereich positioniert, so kann es mit
dem Gitter kontinuierlich geschwenkt werden. Ein geson
dertes Ein- und Ausschwenken des Filters mit einem eigenen,
getrennt vom Gitterantrieb vorgesehenen Antrieb ist daher
nicht erforderlich. Da das Filter kontinuierlich mit dem
Gitter geschwenkt wird, muß die Gitterverschwenkung nicht
mehr zum Filterwechsel unterbrochen werden. Es lassen sich
sehr hohe und insbesondere kontinuierliche Scangeschwin
digkeiten erreichen.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen.
Bei Vorsehen mehrerer Filter unterschiedlicher Kantenwel
lenlänge ist die Erfindung besonders vorteilhaft, da ledig
lich ein Filter mit untereinander feststehenden unter
schiedlichen Bereichen mit dem Spiegel geschwenkt wird. Das
mehrfache Unterbrechen der Schwenkbewegung zum Zwecke des
Filterwechsels entfällt.
Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3
vorgesehen. Das Filter soll möglichst eng am Austrittsspalt
sitzen, auf dessen Radius vom Gitter das Spektrum fokus
siert ist. Es ist also ein die Filterbewegung mit der Git
terbewegung koppelndes Getriebe erheblicher Länge erforder
lich. Wird dieses als einfacher, das Filter tragender, mit
dem Gitter schwenkender Arm größerer Länge ausgebildet, so
ergeben sich Schwingungsprobleme. Bei der gewählten Ausfüh
rung werden diese vermieden, insbesondere mit der Ausführung
des Anspruches 4, bei dem das Koppelgetriebe mit einem
Zahnriemen arbeitet. Dieser ergibt bei hoher Antriebspräzi
sion auch bei groben Scangeschwindigkeiten aufgrund seiner
Eigendämpfung eine schwingungs- und lärmarme Übertragung.
Weiterhin vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 5
vorgesehen. Auf diese Weise läßt sich der Antrieb, insbe
sondere auch hinsichtlich der Filterverschwenkung, sinus
förmig, also mit niedrigstmöglichen Beschleunigungskräften
ausbilden, wobei die Merkmale des Anspruches 6 für die er
forderliche Ansteuerungspräzision sorgen.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste vereinfachte Ausführungsform des er
findungsgemäßen Monochromators in Draufsicht
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 einer bevorzug
ten Ausführungsform des Monochromators,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 in Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie 4-4 in Fig. 2 und
Fig. 5 eine schematische Ansicht entsprechend Fig. 3 mit
Darstellung des Spektrums in I. und II. Ordnung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist der dargestellte Mono
chromator ein Gehäuse auf mit einer nicht dargestellten,
parallel zur Zeichnungsebene erstreckten Grundplatte und
einer nur ausschnittsweise dargestellten umlaufenden Wand
1, in der stark schematisiert ein Eintrittsspalt 2 und ein
Austrittsspalt 3 dargestellt sind.
Um eine mit einem gestrichelten Kreis angedeutete Drehachse
4 schwenkbar ist ein Gitter 5 vorgesehen. Dieses besteht in
einer der üblichen Bauweisen aus einer stabilen Platte, auf
deren durch die Drehachse verlaufenden Fläche in geeigneter
Weise ein Gitter angeordnet ist, beispielsweise in Form ge
ätzter Linien. Je nach Bauausführung kann die das Gitter
tragende Fläche auch beispielsweise konkav ausgebildet
sein.
Das Gitter 5 steht auf einer Drehplatte 6, von der es um
die Drehachse 4 gedreht werden kann. Dazu greift an einem
Drehzapfen 7 eine Schubstange 8 an, deren anderes Ende auf
einem Drehzapfen 9 einer Kurbel 10 gelagert ist, welche auf
der Abtriebswelle 11 eines elektrischen Schrittmotors 12
befestigt ist.
Wenn der Schrittmotor 12, wie mit einem Pfeil dargestellt,
kontinuierlich umläuft, so ergibt sich für das Gitter 5
eine Hin- und Herschwenkbewegung in einem gewissen Winkel
bereich.
Die Motoransteuerung kann dadurch vereinfacht werden, daß
an der das Gitter 5 tragenden Drehplatte 6 eine bestimmte
Winkelstellung abgegriffen wird. Dazu ist, wie Fig. 1
zeigt, an der Drehplatte 6 eine Sektorblende 13 vorgesehen,
die eine Markierung 14 trägt. Diese wird von einer Licht
schranke 15 gelesen.
Die Lichtschranke 15 und der Schrittmotor 12 sind mit Lei
tungen 16 bzw. 17 an nicht dargestellte elektronische
Steuereinrichtungen angeschlossen, die den Schrittmotor 12
wahlweise zu kontinuierlichem Dauerbetrieb oder zum Ein
stellen einer bestimmten Winkelposition des Gitters 5 an
steuern können, und die Ausgangssignale erzeugen können,
mit denen nicht dargestellte Meßauswerteinrichtungen in Ab
hängigkeit von der Winkelstellung des Gitters 5 die einge
stellte Spektralfrequenz ermitteln.
Ein zu analysierender einfallender Lichtstrahl 18 (gestri
chelt) fällt vom Eintrittsspalt 2 her auf das Gitter 5 und
wird von diesem in spektraler Zerlegung in Richtung zum
Austrittsspalt 3 gebeugt. In Fig. 1 sind die Austritts
richtungen für die Lichtwellenlängen 400, 800, 1200 und
1600 nm der I. Ordnung gestrichelt angegeben. In der
dargestellten Winkelstellung des Gitters 5 fällt die
Wellenlänge 800 nm auf den Austrittsspalt 3 und wird von
diesem in engem Wellenlängenbereich monochromatisch ausge
blendet. Ein nicht dargestellter nachgeschalteter Detektor
kann die Intensität messen.
Wird das Gitter 5 um seine Drehachse 4 um einen Winkel ge
dreht, beispielsweise um 5° nach rechts gedreht, so
schwenkt das Spektrum um denselben Winkel, also ebenfalls
um 50 nach rechts. Es würde dann beispielsweise die Fre
quenz 400 nm auf den Austrittsspalt 3 fallen. Auf diese
Weise kann durch Verschwenken des Gitters 5 mittels des
Schrittmotors 12 der Spektralbereich abgefahren werden.
Dreht der Schrittmotor 12 laufend, so wird der Spektralbe
reich ständig rauf und runter gescannt. Ein dem Spalt 3
nachgeschalteter Detektor mit angeschlossener Auswert
einrichtung kann somit ein ganzes Spektrum ermitteln und
durch Mehrfachscannung im Samplingverfahren mit hohem
Signal/Rauschabstand ermitteln. Wird mit hoher Geschwindig
keit gescannt, so können auch langsame Veränderungen im
einfallenden Strahl 18 unter Mehrfachscannung genau
beobachtet werden.
Fig. 5 zeigt entsprechend dem Schnitt der Linie 3-3 in
Fig. 1 in Draufsicht von innen auf den Spalt 3 das Spek
trum. Es ist dabei zu beachten, das Gitter stets Spektren
mehrerer Ordnungen erzeugen. In der Regel wird mit dem
Spektrum I. Ordnung gemessen, das von den brauchbaren Ord
nungen die höchste Lichtintensität hat. Auf der in Fig. 5
unteren gestrichelten Linie, die links mit I bezeichnet
ist, sind die Wellenlängen des Spektrums I. Ordnung in Na
nometer (nm) dargestellt. In der dargestellten Lage des
Spektrums fällt die Wellenlänge 1050 nm der ersten Ordnung
auf den Austrittsspalt 3.
In Fig. 5 sind auch die Wellenlängen der II. Ordnung auf
der oberen gestrichelten Linie dargestellt. In gleicher
Winkelstellung haben diese die halbe Wellenlänge des Spek
trums der I. Ordnung. Es fällt also die Wellenlänge 525 nm
der II. Ordnung ebenfalls auf den Austrittsspalt 3. Der
nachgeschaltete Sensor würde beide durch den Austrittsspalt
3 fallende Wellenlängen erfassen und könnte in der Regel
zwischen diesen nicht unterscheiden. Eindeutige Meßergeb
nisse wären nicht möglich.
Daher ist, wie Fig. 5 zeigt, dem Spalt 3 ein Kantenfilter
19 vorgeschaltet, das eine Kantenwellenlänge von beispiels
weise 800 nm aufweist, also nur oberhalb dieser Wellenlänge
durchläßt, darunter aber lichtundurchlässig ist.
Bei bekannten Monochromatoren nach dem Stand der Technik
wäre ein solches Kantenfilter 19 stationär, aber weg
schwenkbar vor dem Austrittsspalt 3 angeordnet und könnte
dort zur Auswertung oberhalb der Wellenlängen von 800 nm I.
Ordnung positioniert bleiben. Unterhalb dieser Wellenlänge
bei weiterem Durchfahren des Spektrums wäre es wegzuschwen
ken und erforderlichenfalls durch ein weiteres Kantenfilter
20 der Kantenwellenlänge 500 nm zu ersetzen, das herunter
bis etwa 600 nm I. Ordnung verwendet werden kann. Wird je
nach Meßanforderung nur ein enger Spektralbereich benötigt,
so kommt man mit einem Kantenfilter aus.
Mit der Erfindung werden die Filter anders bewegt. In einem
ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sitzen die Kantenfil
ter 19 und 20 nebeneinander auf einem Arm 21, der radial
abstehend an der Drehplatte 6 befestigt ist. Da das Spek
trum genau mit der Drehbewegung des Gitters 5 schwenkt,
werden die Kantenfilter 19 und 20 genau mit dem Spektrum
geschwenkt, stehen also diesem gegenüber winkelfest. Die
beiden Kantenfilter 19 und 20 decken daher stets die Spek
tralbereiche ab, für die ihre Kantenwellenlängen passend
ausgewählt sind. Der Antrieb des Gitters 5 treibt die Kan
tenfilter 19 und 20 zu ihrer Schwenkbewegung mit an.
Bei hohen Schwenkgeschwindigkeiten, selbst bei der darge
stellten, sehr schonenden sinusförmigen Antriebsart mit
Kurbeltrieb könnte der lange Arm 21 die Kantenfilter 19, 20
oder das Gitter 5 zu Schwingungen anregen. Daher wird in
einer bevorzugten Ausführungsform der Fig. 2 und 4 der
Filterantrieb anders gelöst.
Wie der Vergleich der Fig. 1 und 2 zeigt, ist die Grundkon
struktion des Monochromators dieselbe, lediglich der Fil
terantrieb ist abweichend. Übereinstimmende Teile sind mit
denselben Bezugszeichen bezeichnet.
Wie Fig. 4 im Schnitt der Linie 4-4 in Fig. 2 zeigt, sind
die beiden Kantenfilter 29 und 30, die in ihrer Funktion
den Kantenfiltern 19 und 20 der Ausführungsform der Fig. 1
entsprechen, als sektorförmige Scheiben ausgebildet, die
von einer Filterwelle 31 gedreht werden. Diese ist in einem
Lagerbock 32 gelagert und wird über ein aus Kegelzahnrädern
bestehendes Winkelgetriebe 33 von einer Riemenscheibe 34
getrieben. Diese ist mittels eines Zahnriemens 35 von der
als gleich grobe Riemenscheibe ausgebildeten Drehplatte 6
getrieben.
Bei der Schwenkbewegung des Gitters 5 machen die Kantenfil
ter 29, 30 die in Fig. 4 mit Pfeilen dargestellte Schwenk
bewegung. Da das Koppelgetriebe zwischen der Filterwelle 31
und dem Gitter 5 das Übersetzungsverhältnis 1 : 1 hat,
schwenken die Kantenfilter 29, 30 wiederum genau mit dem
Spektrum am Austrittsspalt 3 vorbei, also wie bei der Aus
führungsform der Fig. 1.
Claims (6)
1. Monochromator zur Untersuchung sehr schmalbandiger Be
reiche eines Lichtspektrums, mit einem feststehenden
Eintrittsspalt, einem von diesem beleuchteten, von ei
nem Gitterantrieb drehbaren Gitter, einem im Winkel
bereich des erzeugten Spektrums angeordneten festste
henden Austrittsspalt und wenigstens einem vor dem
Austrittsspalt ein- und ausschwenkbar angeordneten
Kantenfilter zum Ausfiltern von Licht anderer als der
zu betrachtenden Ordnung, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kantenfilter (19, 20; 29, 30) derart an den
Gitterantrieb (6) gekoppelt ist, daß es den gewünsch
ten Spektralbereich abdeckend, mit diesem um die
Drehachse (4) des Gitters (5) geschwenkt wird.
2. Monochromator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete,
daß das Kantenfilter in Schwenkrichtung aufeinander
folgende Bereiche (19, 20; 29, 30) mit unterschiedli
cher Kantenwellenlänge aufweist.
3. Monochromator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kantenfilter (29, 30)
als Kreissektorscheibe ausgebildet ist, die mit einer
im Kreismittelpunkt liegenden, quer zur Kreissektor
scheibe und in Strahlrichtung angeordneten Filterwelle
(31) drehbar ist, welche über ein Koppelgetriebe (21;
33, 34, 35) mit der Winkelgeschwindigkeit des Gitters
(5) angetrieben ist.
4. Monochromator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelgetriebe eine mit dem Gitter drehende
Riemenscheibe (Drehplatte 6) sowie eine parallelachsig
in der Nähe des Filters (29, 30) gelagerte zweite, mit
einem Zahnriemen (35) gekoppelte Riemenscheibe (34)
aufweist, welche über ein Winkelgetriebe (33) die Fil
terwelle (31) treibt.
5. Monochromator nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterantrieb eine
mit einem Ende exzentrisch zur Drehachse (4) des Git
ters (5) diesem gegenüber drehfest gelagerte Schub
stange (8) aufweist, deren anderes Ende von einer Kur
bel (10) eines Drehmotors (12) getrieben ist.
6. Monochromator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehmotor als elektrischer Schrittmotor (12)
ausgebildet ist.
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