DE4214070A1 - Verfahren zur verwertung von polyamidabfallmaterialien - Google Patents
Verfahren zur verwertung von polyamidabfallmaterialienInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J11/00—Recovery or working-up of waste materials
- C08J11/04—Recovery or working-up of waste materials of polymers
- C08J11/10—Recovery or working-up of waste materials of polymers by chemically breaking down the molecular chains of polymers or breaking of crosslinks, e.g. devulcanisation
- C08J11/18—Recovery or working-up of waste materials of polymers by chemically breaking down the molecular chains of polymers or breaking of crosslinks, e.g. devulcanisation by treatment with organic material
- C08J11/22—Recovery or working-up of waste materials of polymers by chemically breaking down the molecular chains of polymers or breaking of crosslinks, e.g. devulcanisation by treatment with organic material by treatment with organic oxygen-containing compounds
- C08J11/26—Recovery or working-up of waste materials of polymers by chemically breaking down the molecular chains of polymers or breaking of crosslinks, e.g. devulcanisation by treatment with organic material by treatment with organic oxygen-containing compounds containing carboxylic acid groups, their anhydrides or esters
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/48—Polymers modified by chemical after-treatment
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J2377/00—Characterised by the use of polyamides obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain; Derivatives of such polymers
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verwertung von
schmelzbaren Polyamidabfallmaterialien, wie sie insbesondere bei
der Faserherstellung, bei der Textil- und Kunststoffverarbeitung
sowie bei der Haus- und Industriemüllaufbereitung anfallen.
Es ist bekannt, wie in DE-OS 11 12 520 und 10 38 052 sowie in der
GB-PS 963368 beschrieben, Polyamide hydrolytisch bis auf ihre Monomerbausteine
abzubauen. Nachteilig bei diesen Verfahren ist, daß
die so erhaltenen Monomeren nicht die ökonomischen und qualitativen
Kennwerte der industriell hergestellten Syntheseprodukte
erreichen.
Es ist weiterhin bekannt, Polyamide mit 5-Carboxy-phthalsäureanhydrid
(Trimellithsäureanhydrid) zu difunktionalisierten Präpolymeren
mit Carboxylendgruppen umzusetzen, die zur Cokondensation
mit nieder- und hochmolekularen Verbindungen zu Polymeren vom
A-B-A-Typ sowie zur Compoundierung eingesetzt werden können
(DD 276290).
Da die so hergestellten Präpolymere Oligomerengemische sind
(D. Dietrich, Ang. Makromol. Chem. 76/77 S. 81), ist eine Abtrennung
der im eingesetzten Polyamidabfallmaterial enthaltenen Verunreinigungen
sowie evtl. vorhandener anorganischer Bestandteile
(bei Verwendung von gefüllten Polyamiden) nach diesem Verfahren
nicht oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand möglich.
Es war deshalb das Ziel, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem Polyamidabfallmaterialien
so verwertet werden können, daß kostengünstig
definierte difunktionalisierte Substanzen entstehen, die
leicht von Verunreinigungen, insbesondere den anorganischen Bestandteilen
bei Verwendung von gefüllten Polyamidabfallmaterialien,
abgetrennt werden können.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man ein Polyamidabfallmaterial
mit 5-Carboxy-phthalsäureanhydrid im Verhältnis der Amid-
zu den Anhydridgruppen von 1 : 1 bis 1 : 1,1 (mol) bei einer
Temperatur von 200 bis 320°C, ggf. unter Inertgas und Rühren,
innerhalb von 2 bis 30 min nach Abschluß der Aufschmelzphase
unter intensiver Durchmischung zur ω-(5-Carboxy-phthalimido)-
carbonsäure bzw. zum α,ω-Bis-(5-Carboxy-phthalimido)-
alkan-/Dicarbonsäure-Gemisch umsetzt und ggf. eine an sich bekannte
Stofftrennung und/oder Reinigung anschließt.
Nach diesem Verfahren können vorzugsweise solche Polyamidabfallmaterialien
verwertet werden, die bis 320°C schmelzbar sind und
einen anorganischen Füllstoffanteil bis zu maximal 60 Masse% besitzen.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß man durch
Lösen des Abbauproduktes bzw. Abbauproduktgemisches in einem dem
Fachmann an sich bekannten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
die anorganischen Füllstoffe separieren kann. Diese können erneut
als Polymerfüllstoffe eingesetzt werden.
Besonders vorteilhaft für die Reinigung der verfahrensgemäß anfallenden
ω-(5-Carboxy-phthalimido)-carbonsäuren und der
α,ω-Bis-(5-Carboxy-phthalimido)-alkane hat sich eine Extraktion
mit Wasser von 20 bis 95°C sowie eine nachfolgende Umkristallisation
aus einem dem Fachmann an sich bekannten Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch erwiesen.
Die verfahrensgemäß anfallenden ω-(5-Carboxy-phthalimido)-
carbonsäuren bzw. die α,ω-Bis-(5-Carboxy-phthalimido)-alkane
sind zur Herstellung
- von thermostabilen Poly(amid-imiden), die als Isolationsüberzüge für elektrische Leiter Verwendung finden,
- von Poly(ester-imiden), die sich durch besondere Wärmebeständigkeit auszeichnen,
- von flüssigkristallinen Poly(ester-imiden), wie sie für die Herstellung elektronischer Bauteile eingesetzt werden, geeignet.
- von thermostabilen Poly(amid-imiden), die als Isolationsüberzüge für elektrische Leiter Verwendung finden,
- von Poly(ester-imiden), die sich durch besondere Wärmebeständigkeit auszeichnen,
- von flüssigkristallinen Poly(ester-imiden), wie sie für die Herstellung elektronischer Bauteile eingesetzt werden, geeignet.
Das Verfahren wird an folgenden Beispielen veranschaulicht.
In einem Reaktionsgefäß werden unter Inertgasbeschleierung
195 g 5-Carboxy-phthalsäureanhydrid bei 260°C Badtemperatur
aufgeschmolzen und darin anschließend unter langsamem Rühren
113 g geschnitzeltes Polyamid-6-Abfallmaterial gelöst. Nachdem
alles PA-6 in den Schmelzezustand übergegangen ist, läßt man
noch 15 min intensiv rühren und gießt dann die dünnflüssige
Schmelze zu einer ca. 0,5 mm dicken Schicht aus. Dieses Material
wird zerkleinert, in einem heißen Gemisch aus Ethanol und Wasser
(80 zu 20 Volumenanteile) gelöst, filtriert und die nach dem Abkühlen
auskristallisierte 6-(5-Carboxy-phthalimido)-hexansäure
abgefrittet und bei 80°C getrocknet. Das so erhaltene Produkt
hat einen Schmelzpunkt von 201°C und ist NMR-spektroskopisch
rein.
100 g 5-Carboxy-phthalsäureanhydrid und 85,2 g eines zerkleinerten
glasfaserverstärkten Polyamid-6-Abfallmaterials mit einem
Veraschungsrückstand von 30,88 Masse% werden in einem Reaktionsgefäß
bei 275°C unter Inertgas und langsamer Durchmischung
aufgeschmolzen. Nachdem das Polyamid-6-Abfallmaterial vollständig
in den Schmelzezustand übergegangen ist, wird noch 5 min intensiv
gemischt und anschließend durch Eingießen in kaltes Wasser granuliert.
Die im Reaktionsprodukt enthaltenen Glasfasern werden
nach dem Lösen in 400 ml siedendem Dioxan abgefrittet.
Aus der heißen Lösung kristallisiert nach Zugabe von 50 ml Wasser
in der Kälte bei 5°C die 6-(5-Carboxy-phthalimido)-hexansäure
aus. Die Ausbeute beträgt 65 Masse% (bezogen auf die Gesamteinwaage),
der Schmelzpunkt wird bei 202°C gefunden.
In einem Reaktionsgefäß mit Inertgasbeschleierung, Rührer und Innenthermometer
werden bei 280°C Badtemperatur 113 g granuliertes
PA-6.6-Abfallmaterial und 195 g 5-Carboxy-phthalsäureanhydrid unter
langsamem Rühren gemeinsam aufgeschmolzen. Nachdem die
Substanzen geschmolzen sind, wird die Temperatur im Reaktionsgefäß
innerhalb von 15 min von 280 auf 320°C erhöht, kurz intensiv
durchgerührt und danach die Schmelze auf einem Blech zu einer
dünnen Schicht ausgegossen.
Das erkaltete Reaktionsprodukt wird zerkleinert (z. B. durch Mahlen)
und dreimal mit jeweils 250 ml Ethanol unter intensiver
Durchmischung gewaschen. Die ethanolische Adipinsäurelösung wird
durch Filtration vom unlöslichen 1.6-Bis-(5-Carboxy-phthalimido)-
hexan getrennt.
Durch Abdestillieren des Ethanols wird die Adipinsäure erhalten,
die gegebenenfalls noch in Essigester umkristallisiert werden muß.
Das 1.6-Bis-(5-Carboxy-phthalimido-)hexan wird zweimal in siedendem
Dimethylacetamid umkristallisiert, es schmilzt bei 314°C.
Ausbeuten:
55 g Adipinsäure (ca. 81%)
201 g 1.6-Bis-(5-Carboxy-phthalimido-)hexan (ca. 93,5%).
55 g Adipinsäure (ca. 81%)
201 g 1.6-Bis-(5-Carboxy-phthalimido-)hexan (ca. 93,5%).
Claims (3)
1. Verfahren zur Verwertung von Polyamidabfallmaterialien,
vorzugsweise aus den Bereichen Faserherstellung, Textil-
und Kunststoffverarbeitung sowie Haus- und Industriemüllaufbereitung,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein schmelzbares
Polyamidabfallmaterial mit 5-Carboxy-phthalsäureanhydrid
(Trimellithsäureanhydrid) im Verhältnis der Amid-
zu den Anhydridgruppen von 1 : 1 bis 1 : 1,1 (mol) bei einer
Temperatur von 200 bis 320°C ggf. unter Inertgas und Rühren
innerhalb von 2 bis 30 Minuten nach Abschluß der Aufschmelzphase
unter intensiver Durchmischung zur
ω-(5-Carboxy-phthalimido)-carbonsäure bzw. zum
α,ω-Bis-(5-Carboxy-phthalimido)-alkan-/Dicarbonsäure-Gemisch
umsetzt und ggf. eine an sich bekannte Stofftrennung und/oder
Reinigung anschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
zu verwertende Polyamidabfallmaterial bis 320°C schmelzbar
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Polyamidabfallmaterial mit einem anorganischen Füllstoffanteil
bis zu maximal 60 Masse% eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924214070 DE4214070A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren zur verwertung von polyamidabfallmaterialien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924214070 DE4214070A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren zur verwertung von polyamidabfallmaterialien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4214070A1 true DE4214070A1 (de) | 1993-11-04 |
Family
ID=6457733
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924214070 Withdrawn DE4214070A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren zur verwertung von polyamidabfallmaterialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4214070A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9401904U1 (de) * | 1994-02-04 | 1994-03-31 | Akzo Nv | Granulat aus recycleten Polymerwerkstoffen |
WO1996014291A1 (en) * | 1994-11-07 | 1996-05-17 | Eastman Chemical Company | A process for recycling amino-carboxylic acid waste materials into amido-carboxylic acids |
CN110395027A (zh) * | 2019-07-23 | 2019-11-01 | 福建百宏高新材料实业有限公司 | 一种高亮聚酯薄膜及其制造方法 |
-
1992
- 1992-04-29 DE DE19924214070 patent/DE4214070A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9401904U1 (de) * | 1994-02-04 | 1994-03-31 | Akzo Nv | Granulat aus recycleten Polymerwerkstoffen |
WO1996014291A1 (en) * | 1994-11-07 | 1996-05-17 | Eastman Chemical Company | A process for recycling amino-carboxylic acid waste materials into amido-carboxylic acids |
CN110395027A (zh) * | 2019-07-23 | 2019-11-01 | 福建百宏高新材料实业有限公司 | 一种高亮聚酯薄膜及其制造方法 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |