DE4213134B4 - Netzwerkschnittstelle mit Wiederzuschaltvorrichtung zum schnelleren Verlassen eines passiven Zustandes - Google Patents
Netzwerkschnittstelle mit Wiederzuschaltvorrichtung zum schnelleren Verlassen eines passiven Zustandes Download PDFInfo
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Abstract
Netzwerkschnittstelle
für einen
seriellen Bus, insbesondere für
einen Bus in Kraftfahrzeugen, mit einer Empfangsschaltung, mit Mitteln
zur Fehlererkennung bei auf den Bus übertragenen Informationen,
wobei die Netzwerkschnittstelle nach einer Fehlererkennung einen passiven
Zustand einnimmt und den passiven Zustand erst dann verläßt, wenn
sie nach einer Reaktivierung durch das der Netzwerkschnittstelle
zugeordnete Gerät
eine bestimmte Anzahl von Bitpegelabtastungen bei einem definierten
Bitpegel durchgeführt
hat, dadurch gekennzeichnet, daß die
Netzwerkschnittstelle (12) Mittel (R1, R2, R3, S1, S2) aufweist,
die nach Einnahme des passiven Zustandes (Bus Off) die Empfangsschaltung
(13) vom seriellen Bus (16, 17) abkoppeln und nach der Reaktivierung
die Empfangsschaltung (13) mit dem definierten Bitpegel beaufschlagen
und nach Durchführung
der bestimmten Anzahl von Bitpegelabtastungen mit diesem definierten
Bitpegel die Empfangsschaltung wieder an den seriellen Bus (16,
17) ankoppeln.
Description
- Die Erfindung geht aus von einer Netzwerkschnittstelle nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon eine Netzwerkschnittstelle aus der Druckschrift "Road vehicles – Interchange of digital information – Controller Area Network (CAN) for high speed communication (ISO/TC 22/SC 3 N 608E, January 1991) bekannt. Diese ist für den Einsatz bei einem Controller-Area-Network ausgelegt. Sie enthält Mittel zur Erkennung von Fehlern beim Senden und Empfangen von Informationen über die angeschlossenen Busleitungen. Dazu sind in dem Schnittstellenbaustein leistungsfähige Prüfalgorithmen wie CRC-Check, Algorithmen zur Einhaltung der Bit-Stuffing-Regel, etc. implementiert. Zusätzlich sind Fehlerzähler vorhanden, die eine Fehlerstatistik aufstellen. Überschreiten die Fehlerzähler in einer bestimmten Zeit gewisse Werte, so nimmt die Netzwerkschnittstelle einen "Bus Off"-Zustand ein und teilt dies dem der Netzwerkschnittstelle zugeordneten Gerät mit einer Meldung "Bus Status" mit. Der Zustand "Bus Off" der Netzwerkschnittstelle kennzeichnet sich dadurch aus, daß in ihm die Netzwerkschnittstelle passiv ist, d.h. sie darf weder Informationen vom Bus empfangen, noch an diesen abgeben. Zum Verlassen des Zustandes "Bus Off" ist es bei einer solchen CAN-Schnittstelle vorgesehen, daß sie erst ein Signal von dem ihr zugeordneten Gerät empfangen muß, bevor sie den Zustand "Bus Off" verlassen kann. Dies ist aber nur eine notwendige Bedingung zum Verlassen des "Bus Off"-Zustandes. Dadurch wird die Netzwerkschnittstelle zurückgesetzt und kann wieder Informationen vom Bus empfangen. Um endgültig den "Bus Off"-Zustand wieder zu verlassen, d.h. auch Sendeberechtigung zu erlangen, muß aber noch eine weitere Bedingung erfüllt sein. Diese lautet, daß an der Schnittstelle 128 mal 11 aufeinanderfolgende Bitabtastungen mit rezessivem Bitpegel erfolgt sein müssen, bevor sie die Sendeberechtigung wieder erlangt. Zu der Schnittstelle können aber durch weitere Netzwerk-Teilnehmer Botschaften (Informationen) gesendet werden. Da innerhalb einer Botschaft 11 aufeinanderfolgende Bits mit rezessivem Bitpegel beim CAN-Busprotokoll ausgeschlossen sind, kann es bis zu ca. 20 000 Bitabtastungen dauern, bis der Zustand "Bus Off" verlassen wird.
- Aus der
DE-OS 38 26 774 ist es bekannt, in einem solchen Schnittstellenbaustein Schaltkreise vorzusehen, die die Busleitungen auf Kurzschluß- und Freilaufzustände überwachen und ggf. von einem Zweileitungsbetrieb auf Einleitungsbetrieb umschalten. - Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Netzwerkschnittstelle mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß sie wesentlich schneller wieder am Busverkehr teilnehmen kann. In einem konkreten Beispiel verringert sich die Zeit für die Umschaltung von dem passiven Zustand in den aktiven Zustand bei einer Übertragungsrate von 125 kB von ca. 140 ms auf ca. 12 ms. Sie ist insbesondere bei solchen Bussystemen von Vorteil, die fehlertolerant ausgelegt werden müssen, z.B. bei Multiplex-Anwendungen und bei der Verbindung von NKW-Zugfahrzeugen mit Anhängern. Eine Umschaltung vom Zweileitungsbetrieb auf Einleitungsbetrieb kann dann schneller erfolgen.
- Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Netzwerkschnittstelle möglich. Besonders vorteilhaft ist es, in der Netzwerkschnittstelle als Mittel zur Aufschaltung des rezessiven Bitpegels zwei steuerbare Schalter und ein Widerstandsnetzwerk vorzusehen. Da die steuerbaren Schalter bei fehlertoleranten CAN-Schnittstellen gemäß der
DE-OS 38 26 774 zur Umschaltung von Zweileitungs- auf Einleitungsbetrieb sowieso schon vorhanden sind, ist der zusätzliche Schaltungsaufwand sehr gering. - Zeichnung
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
1 eine erfindungsgemäße Netzwerkschnittstelle,2 ein Struktogramm zur Behandlung des Controller-Bausteins einer erfindungsgemäßen Netzwerkschnittstelle,3 die Signalpegel an den Eingängen eines Differenzempfängers für die beiden Bitpegel rezessiv und dominant im Normalbetrieb der Netzwerkschnittstelle, wobei die Schalter S1 und S2 in Stellung A geschaltet sind und4 die Signalpegel an den Eingängen des Differenzempfängers nach Umlegung der Schalter S1 und S2 in Stellung B. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Die
1 zeigt einen Netzwerkteilnehmer10 eines sonst nicht näher dargestellten Computernetzwerks. Beim Einsatz des Computernetzwerks in einem Kraftfahrzeug kann der Netzwerkteilnehmer10 z.B, ein Zünd,- Einspritz-, Brems-, Getriebe-, Klima- und Antriebsschlupfsteuergerät sein. Er kann aber ebenfalls auch ein zentrales Steuergerät oder eine Elektronik-vor-Ort-Komponente, wie z.B. ein elektromotorisches Stellglied sein. Der Netzwerkteilnehmer10 enthält eine Netzwerkschnittstelle12 und einen Mikrorechner11 . Die weiteren Bauteile des Netzwerkteilnehmers10 sind von Anwendungsfall zu Anwendungsfall unterschiedlich und der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Im folgenden wird nur auf die erfindungswesentlichen Teile der Netzwerkschnittstelle12 eingegangen. Die Netzwerkschnittstelle12 enthält einen Controllerbaustein13 . Für ein Controller Area Network (CAN) kommen als mögliche CAN-Controller-Bausteine z.B. die Bausteine P8xC592 von Philips und 82526 von Intel in Frage. Der Controller-Baustein13 enthält einen Differenzempfänger14 . An den RX0-Eingang des Differenzempfängers14 ist ein erster steuerbarer Schalter S1 angeschlossen. An den RX1-Eingang des Differenzempfängers14 ist ein zweiter steuerbarer Schalter S2 angeschlossen. Als steuerbare Schalter können z.B. FET-Schalter verwendet werden. Der Schalter S1 verbindet in seinem ersten Schaltzustand A den RX0-Eingang des Differenzempfängers14 mit einem ersten Ausgang einer Busankoppelschaltung15 . Der Schalter S2 verbindet in seinem ersten Schaltzustand A den RX1-Eingang des Differenzempfängers14 mit einem zweiten Ausgang der Busankoppelschaltung15 . An die Eingänge der Busankoppelschaltung15 sind die zwei Leitungen16 ,17 der Busverbindung angeschlossen. Von dem Controller-Baustein13 führt eine erste Steuerleitung18 zum Schalter S1 und eine zweite Steuerleitung19 zum Schalter S2. Von einem Punkt Vcc der Versorgungsspannung der Netzwerkschnittstelle12 führt eine Serienschaltung dreier Widerstände R1, R3, R2 zu einem an Masse angeschlossenen Punkt. Der Widerstand R1 besitzt den gleichen Widerstandswert wie der Widerstand R2. Der Widerstandswert kann z.B. zu 475 Ohm gewählt werden. Der Widerstand R3 hat einen Widerstandswert der nur dem20 . Teil des Widerstandswertes R1 bzw. R2 entspricht. Er kann z.B.22 Ohm betragen. In seinem zweiten Schaltzustand B verbindet der erste Schalter S1 den ersten Eingang RX0 des Differenzempfängers14 mit dem Verbindungspunkt der beiden Widerstände R1 und R3. In seinem zweiten Schaltzustand B verbindet der zweite Schalter S2 den zweiten Eingang RX1 des Differenzempfängers14 mit dem Verbindungspunkt der beiden Widerstände R3 und R2. Die weiteren Bauteile der Netzwerkschnittstelle12 wie z.B. die Treiberschaltungen und der konkrete Aufbau der Busankoppelschaltung15 sind der Einfachheit halber hier nicht dargestellt, sie können aber z.B. derDE-OS 38 26 774 entnommen werden. - Im folgenden wird die Funktionsweise der Schaltung mit Hilfe des Struktogramms in
2 erläutert. - Nach wiederholter Fehlererkennung bei der Übertragung von Botschaften über die Busleitungen
16 ,17 gelangt der Controller-Baustein13 in den Zustand "Bus Off". In diesem Zustand ist die Netzwerkschnittstelle12 passiv, d.h. sie übernimmt weder Daten vom Bus, noch gibt sie Daten auf den Bus aus. Die Treiberschaltungen der Netzwerkschnittstelle12 sind abgeschaltet. Nachdem der passive Zustand "Bus Off" im Programmschritt30 eingenommen wurde, wird in Abfrage31 überprüft, ob eine Reset-Anforderung von Seiten des Mikrorechners11 vorliegt. Ist dies noch nicht der Fall, so wartet das Programm weiterhin auf diese Anforderung. Wurde die Reset-Anforderung gesetzt, so wird im Programmschritt32 das zugehörige Reset-Programm abgearbeitet. Anschließend werden im Programmschritt33 die Schalter S1 und S2 durch Abgabe eines Signales über die Steuerleitungen18 und19 in Stellung B geschaltet. Damit ist der rezessive Bitpegel mit Hilfe des Widerstandsnetzwerks R1, R2, R3 auf die Eingänge des Differenzempfängers14 aufgeschaltet. In Abfrage34 wird nun überprüft, ob der Controller-Baustein13 schon 128 mal 11 aufeinanderfolgende Bits mit rezessivem Bitpegel empfangen hat. Ist dies nicht der Fall, so wird die Abfrage zyklisch wiederholt und hochgezählt. Da der Bitpegel rezessiv fest aufgeschaltet ist, wird die Bedingung in Abfrage34 durch die zyklische Abtastung nach kurzer Zeit erfüllt sein. Ist die Bedingung erfüllt, so werden im Programmschritt35 die Schalter S1 und S2 in Stellung A zurückgeschaltet. Damit ist auch die Bedingung für die Wiederzuschaltung der Netzwerkschnittstelle12 erfüllt. Im Programmschritt36 wird sodann der "Bus Off"-Zustand verlassen und die Treiber wieder zugeschaltet. - Die
3 zeigt die Spannungspegel U0 am RX0 und U1 am RX1-Eingang des Differenzempfängers14 für die Bitpegel rezessiv und dominant im Normalbetrieb der Netzwerkschnittstelle12 , d.h. wenn die Schalter S1, S2 in Stellung A geschaltet sind. Es ist erkennbar, daß beim rezessiven Bitpegel U0>U1 ist und beim dominanten Bitpegel U0<U1 ist. Die Spannungspegel für U0 betragen z.B. beim rezessiven Bitpegel 2,8 Volt und beim dominanten Bitpegel 1,3 Volt. Die Spannungspegel für U1 betragen z.B. beim rezessiven Bitpegel 1,6 Volt und beim dominanten Bitpegel 3,1 Volt. - Die
4 zeigt die Spannungspegel U0 und U1 am RX0- und RX1-Eingang des Differenzempfängers 14, d.h. wenn die Schalter S1, S2 in Stellung B geschaltet sind. Auch hier ist U0>U1. Somit liegt rezessiver Bitpegel vor. Der Spannungspegel für U0 beträgt 2,6 Volt und für U1 2,4 Volt. - Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel ist nicht das einzig mögliche Ausführungsbeispiel. So sind z.B. die Angaben für die Widerstandswerte und die Spannungspegel nur beispielhaft angegeben. Sie können je nach Anwendungsfall auch abgewandelt werden. Das gleiche gilt für die Bedingung, die erfüllt sein muß, um eine Netzwerkschnittstelle wieder in den aktiven Zustand zurückzuschalten. Sie kann bei anderen Busprotokollen abgewandelt sein. Das Widerstandsnetzwerk und die steuerbaren Schalter des Ausführungsbeispieles sind nicht in dem Controllerbaustein 13 enthalten. Es ist aber auch möglich, daß diese Bauteile in dem Controller-Baustein
13 integriert sind. - Außerdem ist es je nach Anwendungsfall nicht unbedingt erforderlich, daß der Netzwerkteilnehmer
10 einen Mikrorechner 11 enthält. Stattdessen könnte auch eine Ansteuerlogik z.B. bei elektromotorischen Stellgliedern zum Einsatz kommen.
Claims (6)
- Netzwerkschnittstelle für einen seriellen Bus, insbesondere für einen Bus in Kraftfahrzeugen, mit einer Empfangsschaltung, mit Mitteln zur Fehlererkennung bei auf den Bus übertragenen Informationen, wobei die Netzwerkschnittstelle nach einer Fehlererkennung einen passiven Zustand einnimmt und den passiven Zustand erst dann verläßt, wenn sie nach einer Reaktivierung durch das der Netzwerkschnittstelle zugeordnete Gerät eine bestimmte Anzahl von Bitpegelabtastungen bei einem definierten Bitpegel durchgeführt hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Netzwerkschnittstelle (
12 ) Mittel (R1, R2, R3, S1, S2) aufweist, die nach Einnahme des passiven Zustandes (Bus Off) die Empfangsschaltung (13 ) vom seriellen Bus (16 ,17 ) abkoppeln und nach der Reaktivierung die Empfangsschaltung (13 ) mit dem definierten Bitpegel beaufschlagen und nach Durchführung der bestimmten Anzahl von Bitpegelabtastungen mit diesem definierten Bitpegel die Empfangsschaltung wieder an den seriellen Bus (16 ,17 ) ankoppeln. - Netzwerkschnittstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktivierung durch das Signal von einem an die Netzwerkschnittstelle (
12 ) angeschlossenen Mikrorechner (11 ) ausgelöst wird. - Netzwerkschnittstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Übertragung von Informationen über den seriellen Bus (
16 ,17 ) ein Bitpegel rezessiv gegenüber dem anderen Bitpegel ist. - Netzwerkschnittstelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel den rezessiven Bitpegel auf die Empfangsschaltung schalten.
- Netzwerkschnittstelle nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsschaltung den rezessiven Bitpegel durch Abtastung eines Spannungspotentials nahe dem Nullpotential (Massepotential) erkennt.
- Netzwerkschnittstelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der serielle Bus (
16 ,17 ) als Busverbindung eine Zweidrahtleitung aufweist, daß die Empfangsschaltung einen Differenzempfänger (14 ) aufweist, daß jeweils eine Leitung jeweils einem Eingang des Differenzempfängers (14 ) zugeordnet ist, daß als Mittel zur Aufschaltung des rezessiven Bitpegels zwei steuerbare Schalter (S1, S2) und ein Widerstandsnetzwerk (R1, R2, R3) vorhanden sind, wobei der erste steuerbare Schalter (S1) den ersten Eingang (RX0) des Differenzempfängers (14 ) mit einem ersten Verbindungspunkt des Widerstandsnetzwerkes (R1, R2, R3) verbindet und der zweite steuerbare Schalter (S2) den zweiten Eingang (RX1) des Differenzempfängers (14 ) mit einem zweiten Verbindungspunkt des Widerstandsnetzwerkes (R1, R2, R3) verbindet und wobei die Spannungsdifferenz zwischen beiden Verbindungspunkten nahe dem Nullpotential (Massepotential) ist.
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