DE4212461A1 - Direktabbildender Stromsensor - Google Patents
Direktabbildender StromsensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen direktabbildenden Strom
sensor mit einem vom zu messenden Strom beeinflußten
Magnetkern und einem den Fluß im Magnetkern erfassenden
Magnetfeldsensor, dessen Ausgangssignal einer Auswerte
schaltung zugeführt wird und als Meßgröße für den zu
messenden Strom dient.
Im Unterschied zu Stromsensoren mit Kompensationswick
lung, bei denen das durch den zu messenden Strom erzeugte
Feld in einem Magnetkern durch einen Kompensationsstrom
in einer Sekundärwicklung kompensiert wird und der
Magnetfeldsensor in einem Luftspalt oder einem Teilluft
spalt des Magnetkerns dazu dient, den Kompensationsstrom
über eine Ansteuerschaltung so zu regeln, daß der Fluß im
Magnetkern den Wert Null erreicht, verzichtet man bei
direktabbildenden Stromsensoren auf die Kompensations
wicklung, so daß das durch den Fluß bedingte Ausgangs
signal des Magnetfeldsensors - zum Beispiel die Ausgangs
spannung eines Hallgeneratos - als Maß für den zu messen
den Strom herangezogen wird.
Direktabbildende Stromsensoren sind daher einfacher auf
gebaut; allerdings müssen dafür einige Nachteile in Kauf
genommen werden, wie z. B. die temperatur- und alterungs
bedingte Änderung im Ausgangssignal des Magnetfeld
sensors, eine prinzipbedingte geringere Abbildungs
genauigkeit, da bei endlichen Flüssen der Magnetkern
nicht eine vollkommen lineare Kennlinie der Induktion
gegenüber der Feldstärke besitzt und vor allem eine
schlechtere dynamische Impulswidergabe durch induktive
Einkopplungen des Streuflusses des Magnetkerns in den
Meßkreis, die vor allem bei sehr hohen Frequenzen wirksam
werden.
Zur Vermeidung bzw. Verminderung dieser Nachteile ist es
beispielsweise aus der DE-OS 33 03 945 bekannt, bei einem
direktabbildenden Stromsensor mit einem Hallgenerator als
Magnetfeldsensor in dem Luftspalt eines den den Primär
strom führenden Leiter umgebenden Magnetkerns erstens die
Zuleitungen zum Hallgenerator bifilar zu wickeln, so daß
induzierte Spannungen in den Zuleitungen sich weitgehend
aufheben, und zweitens einen temperaturabhängigen Tran
sistor in der Auswerteschaltung vorzusehen, der die
Temperaturabhängigkeit des Hallgenerators weitgehend
kompensiert.
Für viele Anwendungen, beispielsweise für den Betrieb
elektrisch angetriebener Fahrzeuge (Bahn, Elektro-Auto),
sind einerseits sehr hohe Ströme zu erfassen und anderer
seits ist es wünschenswert, einen möglichst kostengünsti
gen Stromsensor mit noch ausreichender Meßgenauigkeit
einzusetzen. Neben den höheren Kosten für den Einsatz
eines stromkompensierten Stromsensors ist dieser
besonders dann nachteilig, wenn sehr hohe Primärströme
abzubilden sind, da dann die Kompensationswicklung eben
falls eine nennenswerte Leistung erfordert.
Hier ist der Einsatz eines direktabbildenden Stromsensors
vorteilhaft, zumal dessen Genauigkeit für die genannten
und ähnliche Anwendungen in vielen Fällen ausreichend
ist. Allerdings besitzt ein direktabbildender Stromsensor
mit einem Magnetfeldsensor im Luftspalt eines Kerns bei
sehr schnellen Stromänderungen, wie z. B. im Kurzschluß
falle, stoßartigen Belastungen sowie allgemein bei hohen
Frequenzen, den prinzipiellen Nachteil, daß sich
induktive Einkopplungen in den Zuleitungen zum Magnet
feldsensor den zu messenden Spannungen überlagern und so
das Meßergebnis verfälschen. Gerade bei schnellen Strom
änderungen ist es aber in vielen Fällen erforderlich,
durch einen Regler einzugreifen oder Schutzmaßnahmen
einzuleiten, so daß gerade hier eine ausreichend genaue
Abbildung des Primärstromes wesentlich ist.
Die in den Zuleitungen und in dem Magnetfeldsensor selbst
induzierten Spannungen sind von der Änderung des Primär
stromes bzw. des Flusses im Magnetkern abhängig und
steigen daher kontinuierlich mit zunehmender Frequenz, so
daß trotz sorgfältiger Verlegung dieser Leitungen der
Einsatzbereich derartiger direktabbildender Stromsensoren
auf Werte unterhalb einer gewissen Grenzfrequenz
beschränkt sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen
direktabbildenden Stromsensor vorzusehen, der bei sonst
weitgehend gleichen Eigenschaften eine ausreichend genaue
Abbildung des Primärstroms auch bei sehr hohen Frequenzen
gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zusätzlich zum Magnetfeldsensor eine ebenfalls vom
Magnetfluß des zu messenden Stroms beeinflußte elek
trische Spule vorgesehen ist, daß die in dieser Spule
induzierte, der Stromänderung des zu messenden Stroms
proportionale Spannung ebenfalls der Auswerteschaltung
zugeführt wird und daß die Auswerteschaltung Verstärker
schaltungen enthält, deren frequenzabhängige Verstärker
kennlinien durch entsprechende Dimensionierung so gewählt
sind, daß bei niedrigen Frequenzen vorwiegend das Aus
gangssignal des Magnetfeldsensors und bei hohen Frequen
zen vorwiegend die in der Spule induzierte Spannung zur
Bildung des Gesamtausgangssignals des Stromsensors
beiträgt.
Vorteilhafte Weiterbildungen des direktabbildenden Strom
sensors nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Im Gegensatz zu einem stromkompensierten Stromsensor wird
also die zusätzliche elektrische Spule nicht dazu verwen
det, den Magnetfluß in dem Magnetkern auf den Wert Null
zu kompensieren, vielmehr wird diese Spule dazu ver
wendet, die bei direktabbildenden Stromsensoren und hohen
Frequenzen unvermeidlichen induktiven Einkopplungen
definiert zu erfassen und anstelle oder zusätzlich zum
Ausgangssignal des Magnetfeldsensors bei hohen Frequenzen
zur Abbildung des Stromes heranzuziehen.
Da somit für die zusätzliche elektrische Spule nur wenige
Windungen erforderlich sind, um eine ausreichend hohe
Spannung bei den höheren Frequenzen zu erzielen, kann man
diese Wicklung im Prinzip aus einzelnen Bügeln zusammen
setzen, die über eine gedruckte Schaltung miteinander zu
einer Spule verbunden sind. Dies ist beispielsweise in
der DE-PS 12 45 495 beschrieben. Diese Bügel können bei
einem hochpermeablen Magnetkern voneinander relativ große
Abstände haben, da der Streufluß des Magnetkerns relativ
gering ist; sie können daher auch zur Befestigung des
Magnetkerns auf einer Unterlage dienen.
Ausführungsbeispiele sind in den Figuren im einzelnen
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht auf den Magnetkern und die zusätz
liche elektrische Spule, deren Windungen hier den
Magnetkern umschließen;
Fig. 2 eine ausführliche Schaltung für die Auswerte
einrichtung, anhand derer das Prinzip erklärt wird;
Fig. 3 eine vereinfachte Form der Auswerteschaltung, bei
der die Ausgangssignale von Magnetfeldsensor und Spule
einem gemeinsamen Verstärker zugeführt werden;
Fig. 4 eine Anordnung mit nur einer Spulenwindung im
Luftspalt des Magnetkerns unter Verwendung eines Hall
generators als Magnetfeldsensor;
Fig. 5 den Verlauf des Verstärkungsgrades der Verstärker
V2 und V3 nach Fig. 2 in dB, abhängig von der Frequenz im
Verhältnis zu einer Grenzfrequenz, bei der die Verstär
kungsfaktoren der beiden Verstärker gleich groß sind;
Fig. 6 die Ausgangsspannung eines direktabbildenden
Stromsensors bei schneller Änderung des zu messenden
Stromes;
Fig. 7 den Verlauf der Ausgangsspannung bei ebenfalls
schneller Änderung des Stromes in vergrößertem Maßstab
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung mit
zusätzlicher elektrischer Spule.
Fig. 1 zeigt auf einer Platte 1 einen ringförmigen
Magnetkern 2, der einen Stromleiter 3 umgibt. In dem
Stromleiter fließt der Strom i1, der durch den erfin
dungsgemäßen Stromsensor gemessen werden soll. Der
Magnetkern 2 besteht aus einem nicht magnetischen Halte
ring 4 und einem Ringkern 5, in dem sich ein Luftspalt 6
befindet. Innerhalb des Luftspaltes 6 ist ein Magnet
feldsensor 7 angeordnet, der zur Erfassung des Flusses im
Magnetkern 2 dient. Der Magnetkern 2 ist mit Bügeln 8 bis
11 an der Platte 1 befestigt. Die Bügel 8 bis 11 bestehen
aus leitendem Material und sind durch Leiterbahnen 12 mit
den Anschlüssen 13 und 14 zu einer Spule 15 verbunden.
Da der Ringkern 5 aus hochpermeablem, weichmagnetischem
Material besteht, kann man den Streufluß vernachlässigen,
so daß die Bügel 8 bis 11 trotz ihres Abstandes vonein
ander zusammen mit den Leiterbahnen 12 wie eine
"Rogowskispule" wirken, die normalerweise aus um einen
Torus dichtgewickelten Windungen besteht, die einen
Stromleiter umgeben und eine der Stromänderungsgeschwin
digkeit des Stromes i1 im Stromleiter 3 proportionale
Spannung liefern. Hier wird also der Magnetkern 2 ausge
nutzt um zu gewährleisten, daß durch alle Bügel 8 bis 11
der gleiche Fluß hindurchtritt. Andererseits werden
die Bügel 8 bis 11 ausgenutzt, um den Magnetkern 2 auf
der Platte 1 zusätzlich zu fixieren.
Es bleibt aber anzumerken, daß der der Erfindung
zugrundeliegende Effekt auch mit einer Ringspule erzielt
werden kann, die getrennt vom Magnetkern 2 angeordnet
ist. Voraussetzung dafür, daß tatsächlich die Spannung an
den Anschlüssen 13 und 14 der Stromänderung proportional
ist, ist eine solche Dimensionierung des Ringkerns 5, daß
dieser bei den vorkommenden Strömen nicht in Sättigung
gelangt. Es kann daher vorteilhaft sein, anstelle des
einen Luftspaltes 6, mehrere am Umfang des Ringkerns 5
verteilte Luftspalte vorzusehen und - um die Wirkung der
Streuflüsse im Bereich der Luftspalte möglichst auszu
schalten - die Bügel 8 bis 11 in Bereichen des Ringkerns
5 ohne Luftspalt anzuordnen.
Fig. 2 zeigt nun eine Schaltung, mit der aus den
Ausgangssignalen (Spannungen) des Magnetfeldsensors 7 und
der Spule 15 eine Gesamtausgangsspannung Ua gewonnen
werden kann, die ein Abbild des Stromes i1 im Stromleiter
3 auch bei Stromimpulsen und schnellen Stromänderungen
liefert. Als Magnetfeldsensor 7 dient hier ein Hall
generator, dessen Steuerstrom mit iST bezeichnet ist und
der in Verbindung mit dem Magnetfeld des Magnetkerns 2
eine Spannung Uh liefert, die an der rechten Seite des
Magnetfeldsensors 7 abgegriffen wird, während die linke
Seite mit Erde E verbunden ist. Die Spannung Uh dient nun
als Eingangsspannung für einen Verstärker V1, der diese
Spannung auf einen Wert vergrößert, der zur Ansteuerung
von Widerständen und weiteren Verstärkern geeignet ist.
Der Ausgang des Verstärkers V1 ist über einen Widerstand
Rx mit einem Eingang eines Verstärkers V2 verbunden,
dessen zweiter Eingang ebenfalls an Erde angeschlossen
ist. Der Ausgang des Verstärkers V2 ist über die
Parallelschaltung eines Widerstandes Rz1 und eines
Kondensators C1 auf seinen Eingang EV2 zurückgeführt.
In ähnlicher Weise ist die Schaltung für die Spule 15
aufgebaut. Der Anschluß 14 der Spule 15 ist mit Erde E
verbunden und der Anschluß 13, an dem die Spannung Usp
der Spule abgegriffen werden kann, ist über den Wider
stand Ry an den Eingang EV3 des Verstärkers V3 ange
schlossen. Der zweite Eingang des Verstärkers V3 ist
wiederum mit Erde E verbunden. Der Ausgang des Verstär
kers V3 ist über einen Widerstand R2 und einen Konden
sator C2 in Parallelschaltung wiederum auf den Eingang
EV3 zurückgeführt. Außerdem sind die Ausgänge der Ver
stärker V2 und V3, an denen die Spannungen Ua2 und Ua3
anstehen, mit einem Summenpunkt Su verbunden, der aus
diesen Spannungen die Summe bildet, die die Gesamt
ausgangsspannung Ua darstellt.
Die Wirkungsweise dieser Schaltung nach Fig. 2 ist nun
folgende: Die im Verstärker V1 verstärkte Spannung Uh ist
proportional dem Strom i1 im Stromleiter 3 (Fig. 1) und
liegt über den Widerstand Rx am Verstärkereingang EV2 des
Verstärkers V2 an. Durch die sehr hohe Verstärkung des
Verstärkers V2 wird jetzt die Spannung am Ausgang dieses
Verstärkers Ua2 soweit geändert, daß - bedingt durch den
Spannungsabfall an dem Widerstand Rx einerseits und an
der Parallelschaltung des Widerstands Rz1 und des Konden
sators C1 andererseits - der Eingang EV2 des Verstärkers
wieder annähernd auf Erdpotential liegt. Für niedrige
Frequenzen ist der Widerstand des Kondensators C1 sehr
hoch, so daß er in dieser Parallelschaltung vernach
lässigt werden kann. Man erhält also eine proportionale
Verstärkung, so daß in diesem Bereich die Spannung Ua2
proportional der Spannung Uh und damit proportional dem
Strom i1 im Stromleiter 3 ist. Bei hohen Frequenzen ist
jedoch der Widerstand der Parallelschaltung im wesent
lichen durch den Widerstand des Kondensators C1 bestimmt.
Dieser Widerstand nimmt mit der Frequenz ab, so daß der
Verstärkungsfaktor des Verstärkers V2 mit höher werdender
Frequenz kontinuierlich zurückgeht. Oberhalb eines Grenz
bereiches der Frequenz ist die Spannung Ua2 dann nicht
mehr proportional zu dem zu messenden Strom, sondern wird
gegenüber der von der Spule 15 über den Verstärker V3
gelieferten Spannung Ua3 praktisch vernachlässigbar.
Anders verhält es sich mit der Spannung Usp, die in der
Spule 15 erzeugt wird. Auch der Verstärker V3 hat eine
sehr hohe Verstärkung, so daß bedingt durch die Rück
kopplung über die Parallelschaltung des Widerstandes Rz2
und des Kondensators C2, der Eingang EV3 des Verstärkers
V3 wiederum nahezu auf Erdpotential gehalten wird. Im
Gegensatz zur Spannung Uh ist allerdings die Spannung Usp
nicht proportional zu dem Strom i1 im Stromleiter 3,
sondern ist bei niedriger Frequenz gleich Null und steigt
proportional mit der Frequenz (und natürlich auch mit dem
Strom i1) an. Dies hat zur Folge, daß die Spannung Ua3 am
Ausgang des Verstärkers V3 bei konstantem Strom i1 und
bei steigender Frequenz dieses Stromes kontinuierlich
ansteigt; jedoch zunächst gegenüber der Spannung Ua2
vernachlässigbar klein ist.
Die Dimensionierung der Widerstände und Kondensatoren ist
nun so vorzunehmen, daß in dem gleichen Grenzfrequenz
bereich, in dem die Spannung Ua2 nicht mehr proportional
zur Spannung Uh ist, auch die Spannung Ua3 nicht mehr
proportional zur Spannung Usp wächst. Weiterhin wird
hierdurch erreicht, daß bei steigender Frequenz (und
immer noch gleichem Strom i1) die Verstärkung des
Verstärkers V3 gerade so abnimmt, wie die Spannung Usp
mit der Frequenz ansteigt. Dies ergibt sich, da die
Spannung Usp mit der Stromänderungsgeschwindigkeit gerade
so zunimmt, wie der Widerstand des Kondensators C2 ab
nimmt. Man erhält also eine Spannung Ua3, die bei hohen
Frequenzen dem Strom i1 im Stromleiter 3 wiederum pro
portional ist. Bei sehr hohen Frequenzen ist die Spannung
Ua2 soweit abgefallen, daß sie jetzt gegenüber der
Spannung Ua3 vernachlässigbar ist, so daß die aus der
Summe der Spannungen Ua2 und Ua3 gebildete Gesamt
ausgangsspannung Ua im gesamten Frequenzbereich sich nur
mit der Größe des Stromes i1, aber nicht mit dessen
Frequenz ändert.
Die auch in dieser Schaltung bei hohen Frequenzen sich
bemerkbar machenden induktiven Einkoppelungen in den
Zuleitungen zum Magnetfeldsensor und in der übrigen
Schaltung, die bei bekannten direktabbildenden Strom
sensoren die Abbildungsspannung (hier Spannung Ua2) stark
beeinflussen, haben hier keinen Einfluß mehr auf die
Gesamtausgangsspannung Ua, da in diesen Frequenzbereichen
ohnehin die Spannung Ua2 gegenüber der Spannung Ua3
vernachlässigbar ist.
Fig. 3 zeigt nun eine vereinfachte Ausführungsform der
Schaltung. Der Stromleiter 3 wird wiederum von einem
Magnetkern 2 umgeben, der hier vier Luftspalte aufweist
mit mindestens einem Magnetfeldsensor 7 in einem Luft
spalt 6 und einem Steuerstrom iST, wenn als Magnet
feldsensor wiederum ein Hallelement verwendet wird. Die
Ausgangsspannung Uh ist wieder an einen Verstärker V1 an
geschlossen. Anstelle der Verstärker V2 und V3 in Fig. 2
ist jetzt nur ein Verstärker V4 vorgesehen (Fig. 3).
Die Anpassung der Kennlinien an den Grenzfrequenzbereich,
an dem praktisch die Ablösung der Spannung Ua2 von der
Spannung Ua3 in Fig. 2 erreicht wird, geschieht hier
durch die Dimensionierung der wiederum vorhandenen Wider
stände Rx und Ry, während nur noch eine Parallelschaltung
aus dem Widerstand Rz4 und dem Kondensator C4 zum Ver
stärker V4 genügt, um bei zunehmender Frequenz die Ver
stärkung des Widerstandes V4 soweit zu vermindern, daß
die Gesamtausgangsspannung A wiederum nur dem Strom i1,
nicht aber dessen Frequenz proportional ist.
Die Grenzfrequenz wird hier für die Spannungen des
Magnetfeldsensors 7 und der Spule 15 von denselben
Bauelementen (Widerstand Rz4 und Kondensator C4)
bestimmt. Dies hat den Vorteil, daß es nur eine Grenz
frequenz gibt, unabhängig von Schwankungen der Wider
stands- oder Kapazitätswerten und auch temperatur
unabhängig.
Während die Spule 15 in den Fig. 1 und 3 mit je vier
Wicklungen ausgeführt wurde, ist im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 diese Spule dadurch gebildet, daß die Meß
leitungen 16 und 17, die zu den Meßanschlüssen 18 und 19
eines Hallelementes 20 führen, so verlegt, daß sie eine
Windung bilden, die von dem Magnetfeld des Magnetkerns 2
durchsetzt wird. Hier muß die von den Meßleitungen 16 und
17 eingeschlossene Fläche und der durch die Steuer
leitungen 21 und 22 des Hallelementes fließende Strom so
aufeinander abgestimmt werden, daß sich die gewünschte
Ausgangsspannung proportional zum Strom i1 im Stromleiter
3 bildet. Anstelle der Dimensionierung der Widerstände Rx
und Ry in den Fig. 2 und 3 tritt hier also die Auswahl
der Größe des Steuerstromes im Zusammenhang mit der von
den Meßleitungen 16 und 17 eingeschlossenen Fläche. Bei
der Anordnung nach Fig. 4 wird also die in der Spule 15
induzierte Spannung unmittelbar zu der Meßspannung Uh des
Hallelementes addiert und dann einer entsprechend dimen
sionierten Auswerteschaltung zugeführt.
Fig. 5 zeigt den durch alle beschriebenen Schaltungsarten
erreichbaren Verstärkungsverlauf der durch Kondensatoren
und Widerstände beschalteten Verstärker. Die gestrichelt
dargestellte Kurve KVB zeigt die Verstärkung eines
eingangs beschriebenen bekannten Stromsensors mit über
den gesamten Frequenzbereich konstantem Verstärkungs
faktor. In der Darstellung nach Fig. 5 teilt sich diese
Kurve in sternförmig auseinandergehende Strahlen auf.
Hiermit wird angedeutet, daß sich bei diesen Frequenzen
induktive Einkoppungen bemerkbar machen, die vom Aufbau
der Auswerteschaltung und vom Verlauf der Zuleitungen zum
Magnetfeldsensor abhängen, dadurch nicht voraussagbar
sind und die Abbildung des tatsächlich fließenden Stromes
i1 verfälschen.
Nach der in Fig. 2 beschriebenen Schaltung entspricht der
Verlauf der als ausgezogene Linie dargestellten Kurve KV2
der Verstärkung des Verstärkers V2, (bzw. dessen Aus
gangsspannung für den Fall eines als konstant angenom
menen Stromes i1). Der Grenzfrequenzbereich liegt bei
Frequenzen in der Nähe der Grenzfrequenz fg. Diese wird
durch die Dimensionierung der Parallelschaltung von bspw.
Widerstand Rz1 und Kondensator C1 bestimmt und ist
erreicht, wenn deren Wechselstromwiderstände gleich groß
sind.
Da oberhalb des Bereiches um die Grenzfrequenz fg im
wesentlichen der Rückkopplungswiderstand des Verstärkers
V2 durch den Kondensator C1 bestimmt wird, sinkt in
diesem Bereich der Verstärkungsfaktor (Kurve KV2)
schnell ab und beträgt bei 10 * fg (Wert = -20 dB) nur
noch 1/10 des Anfangswertes. Oberhalb von etwa 20 * fg
teilt sich die Kurve dann wieder - wie beim bekannten
Stromsensor - auf, da auch hier die induktiven Ein
kopplungen nicht vermieden werden. Allerdings liegt die
Verstärkung hier schon unter -20 dB, so daß diese
induktiven Einkopplungen praktisch nichts mehr zur
Ausgangsspannung Ua in Fig. 2 beitragen, die von der
Summe der Verstärkungsfaktoren der Verstärker V2 und V3
gebildet wird.
Die strichpunktiert dargestellte Kurve KV3 stellt nun die
Verstärkung des Verstärkers V3 dar, der ja von der
induzierten Spannung in der Spule 15 beaufschlagt wird.
Die Parallelschaltung von Widerstand Rz2 und Kondensator
C2 ist auf die gleiche Grenzfrequenz fg wie der Ver
stärker V2 eingestellt. Dadurch steigt die Verstärkung
unterhalb von fg mit der stetig anwachsenden Eingangs
spannung an und wird - wie beim Verstärker V2 - oberhalb
von fg durch den dort dominierenden Einfluß des Konden
sators C2 abgeschwächt. Bei diesen höheren Frequenzen
hält sich dann die Abschwächung durch den Kondensator C2
die Waage mit dem Anstieg der induzierten Spannung in der
Spule 15, so daß sich eine konstante Verstärkung ergibt.
Der Einfluß induktiver Einkopplungen oberhalb von etwa
20 * fg ist damit vernachlässigbar, so daß das Frequenz-
bzw. das Impulsverhalten des erfindungsgemäßen Strom
sensors gegenüber bekannten direktabbildenden Stromsen
soren stark verbessert ist.
Fig. 6 zeigt nun für eine plötzliche Änderung des Stromes
i1 die Gesamtausgangsspannung Ua eines direktabbildenden
Stromsensors ohne zusätzliche elektrische Spule, bei
spielsweise mit einer Auswerteschaltung entsprechend der
oberen Hälfte in Fig. 2 zur Bildung der Spannung Ua2,
wenn diese - um über einen möglichst großen Bereich eine
proportionale Spannung zum Strom i1 zu erhalten - ohne
den Kondensator C1 ausgeführt wäre (Kurve KVB in Fig. 5).
Der Verlauf der gestrichelt dargestellten Spannungskurve
Ua zeigt nun, daß zwar eine gute Anpassung an den
geänderten Wert von i1 sich einstellt, daß dies aber
unmittelbar nach der plötzlichen Änderung von i1 nicht
der Fall ist.
Die entsprechenden Kurven sind in Fig. 7 für den Fall
dargestellt, daß eine Anordnung nach der Erfindung
vorgenommen wird. Hier sieht man - im vergrößerten
Maßstab - daß die gestrichelt dargestellte Kurve Ua
unmittelbar der Änderung des Stromes i1 (durchgezogene
Kurve) folgt. Das dynamische Verhalten des erfindungs
gemäßen direktabbildenden Stromsensors also wesentlich
verbessert ist.
Claims (9)
1. Direktabbildender Stromsensor mit einem vom zu
messenden Strom (i1) beeinflußten Magnetkern (2) und
einem den Fluß im Magnetkern (2) erfassenden Magnet
feldsensor (7), dessen Ausgangssignal einer Auswerte
schaltung zugeführt wird und als Meßgröße für den zu
messenden Strom (i1) dient, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verbesserung der Stromabbildung bei schnellen
Stromänderungen und hohen Frequenzen zusätzlich zum
Magnetfeldsensor (7) eine ebenfalls vom Magnetfluß des zu
messenden Stroms (i1) beeinflußte elektrische Spule (15)
vorgesehen ist, daß die in dieser Spule (15) induzierte,
der Stromänderung des zu messenden Stroms proportionale
Spannung (Usp) ebenfalls der Auswerteschaltung zugeführt
wird und daß die Auswerteschaltung Verstärkerschaltungen
enthält, deren frequenzabhängige Verstärkerkennlinien
durch entsprechende Dimensionierung so gewählt sind, daß
bei niedrigen Frequenzen vorwiegend das Ausgangssignal
des Magnetfeldsensors (7) und bei hohen Frequenzen
vorwiegend die in der Spule induzierte Spannung (Usp) zur
Bildung des Gesamtausgangssignals des Stromsensors
beiträgt.
2. Direktabbildender Stromsensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusätzliche, vom Magnetfluß des
zu messenden Stromes (i1) beeinflußte elektrische Spule
aus Windungen besteht, die den Magnetkern (2) mit dem
Magnetfeldsensor (7) umschließen.
3. Direktabbildender Stromsensor nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrische Spule aus Bügeln (8-11)
besteht, die den Magnetkern auf einer Unterlage fest
halten und daß die Bügel durch eine gedruckte Schaltung
in der Unterlage zu einer Spule miteinander verbunden
sind.
4. Direktabbildender Stromsensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Magnetkern einen Luftspalt (6)
aufweist, in dem sich der Magnetfeldsensor (7) befindet
und daß die Zuleitungen zu dem Magnetfeldsensor so
geführt sind, daß sie eine Windung bilden, die mindestens
von einem Teil des Flusses des Magnetkerns durchsetzt
wird, so daß sich die vom Magnetfeldsensor erzeugte
Spannung zu derjenigen Spannung adddiert, die in den die
Windung bildenden Zuleitungen induziert wird.
5. Direktabbildender Stromsensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangssignale des
Magnetfeldsensors und der Spule über Verstärkerschal
tungen verstärkt werden, die bis zu einem Grenzfrequenz
bereich ein weitgehend proportionales Verstärkungs
verhalten aufweisen und deren Verstärkungsfaktor sich bei
höheren Frequenzen mit zunehmender Frequenz vermindert.
6. Direktabbildender Stromsensor nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstärkungsverminderung oberhalb
des Grenzfrequenzbereiches bei der der Spule nachgeschal
teten Verstärkerschaltung so gewählt ist, daß der Anstieg
der induzierten Spannung in der Spule bei gleichbleiben
dem zu messenden Strom (i1) mit steigender Frequenz durch
die damit verbundene Verringerung der Verstärkung
kompensiert wird.
7. Direktabbildender Stromsensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung des Gesamtausgangssignals die Ausgangssignale des
Magnetfeldsensors und der Spule zueinander addiert
werden.
8. Direktabbildender Stromsensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Magnetfeldsensor ein Hallgenerator (20) vorgesehen ist,
dessen Ausgangsspannung gegebenenfalls nach Verstärkung
über eine Spannungsteilerschaltung (Widerstände Rx und
Ry) dem Eingang eines gemeinsamen Verstärkers (V4) mit
abhängig von einem Grenzfrequenzbereich zunächst propor
tionalen und dann abnehmenden Verstärkung zugeführt ist.
9. Direktabbildender Stromsensor nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung des Frequenzganges mit abnehmender Verstärkung
oberhalb eines Grenzfrequenzbereiches der Ausgang eines
Verstärkers über die Parallelschaltung eines Kondensators
(C4) mit einem Widerstand (Rz4) an den Eingang rück
gekoppelt ist.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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DE4212461A DE4212461A1 (de) | 1992-04-14 | 1992-04-14 | Direktabbildender Stromsensor |
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