DE4211010A1 - Reibmaterial fuer den betrieb in oel - Google Patents

Reibmaterial fuer den betrieb in oel

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Reibmaterialien (Friktionsmaterialien) für die Verwendung in Naßbremsen, Naßkupplungen, Kraftschaltkup­ plungen, Kraftaufnehmerkupplungen, Transmission etc. in Industriema­ schinenfahrzeugen, Baumaschinenfahrzeugen und Automobilen, mit ei­ ner ausgezeichneten Verschleißfestigkeit, insbesondere unter den Bedin­ gungen einer hohen Geschwindigkeit und eines hohen angewandten Drucks sowie in Feuchtigkeit enthaltendem Öl.
Bei herkömmlichen papierähnlichen Reibmaterialien für den Betrieb in Öl ist der Verschleiß bzw. Abrieb unter den Bedingungen einer hohen Ge­ schwindigkeit und eines hohen angewandten Drucks beachtlich. Darüber hinaus werden beim Bremsen Abschuppungen und Abschälungen er­ zeugt, so daß sich die Grenze im Hinblick auf die Einsatzbedingungen auf niedrigem Niveau befindet. Darüber hinaus tritt, selbst wenn sie ohne Pro­ bleme in einem neuen Öl am Anfang der Benutzung verwendet werden kön­ nen, das Phänomen eines abnorm erhöhten Verschleißes auf, wenn auf­ grund irgendwelcher äußerer Einflüsse, Taubildung oder dergleichen Feuchtigkeit in das Öl eingebracht wird.
Als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen mit dem Ziel, die obenge­ nannten Nachteile zu überwinden, wurden gemäß der Erfindung Reibma­ terialien für den Betrieb in Öl entwickelt, die eine ausgezeichnete Verschleißfestigkeit unter den Bedingungen einer hohen Geschwindigkeit und eines hohen angewandten Drucks sowie in Feuchtigkeit enthaltendem Öl besitzen.
Eines der erfindungsgemäßen papierähnlichen Reibmaterialien für den Betrieb in Öl ist dadurch gekennzeichnet, daß es 5 bis 70 Gew. -% fibrillier­ te Ramiefasern mit einem Mahlungsgrad bzw. Entwässerungsgrad von 400 bis 700 ml enthält.
Ein anderes erfindungsgemäßes Reibmaterial ist dadurch gekennzeich­ net, daß es 5 bis 70 Gew. -% fibrillierte Ramiefasern mit einem Mahlungs­ grad bzw. Entwässerungsgrad von 400 bis 700 ml und weiterhin Baum­ wollpulpe und/oder Aramidfasern, wie etwa KEVLAR (E. I. DuPont) ent­ hält.
Da fibrillierte Ramiefasern (Hanfpulpe) mit einem hohen Mahlungsgrad die Eigenschaften einer geringen Kontraktion beim Trocknen und einer hohen Zugfestigkeit besitzen, kann ein glattes Produkt mit geringer Maß­ abweichung und somit geringer Spannung bei der Herstellung eines Reib­ materials erhalten werden, das eine hohe Verschleißfestigkeit zeigt und bei dem kaum eine Abschuppung. Abschälung etc. auftritt.
Da weiterhin die Zugfestigkeit in Wasser derjenigen von Holzpulpe oder Baumwollpulpe überlegen ist, kann die Bildung eines abnormen Ver­ schleißes, insbesondere bei der Anwendung in Feuchtigkeit enthaltendem Öl, verhindert werden.
Der Mahlungsgrad bzw. Entwässerungsgrad der zu verwendenden fibril­ lierten Ramiefasern wird, wie oben erwähnt, auf 400 bis 700 ml eingestellt, jedoch sind Fasern, die auf 500 bis 600 ml eingestellt sind, bevorzugter.
Für die erfindungsgemäßen Reibmaterialien eignen sich die folgenden Mi­ schungszusammensetzungen.
Mischungszusammensetzungen
Fibrillierte Ramiefasern
5-70 Gew.-%
Baumwollpulpe 0-65 Gew.-%
Reibmaterialstaub 3-10 Gew.-%
Rouge bzw. Polierrot 1-10 Gew.-%
Graphit 1-10 Gew.-%
Kautschuklatex 1-10 Gew.-%
Diatomeenerde 10-30 Gew.-%
Aramidfasern 0-30 Gew.-%
Mit einer solchen Mischungszusammensetzung wird ein papierähnliches Blatt hergestellt. Nach der Einimprägnierung eines flüssigen Phenolhar­ zes in dieses Blatt in einem Anteil von 20 bis 30 Gew. -% und dem Trocknen wird das Blatt zu einer festen Ringform ausgestanzt. Danach wird diese in eine Heißpreßform eingelegt und thermisch 2 min bei einer Temperatur von 170° C und unter einem Druck von 147 kPa (150 kg/cm2) geformt, um eine bestimmte Dicke und Dichte zu erzielen. Im Anschluß werden die ringförmigen Blätter nach der Wärmebehandlung während 2 Stunden bei 160° C auf beiden Seiten einer Stahlplatte befestigt. Auf den Innenseiten dieser Stahlplatte wird ein Nuten- bzw. Rillenschliff angebracht, um ein Produkt aus dem Reibmaterial zu erhalten.
Davon abgesehen, ist die gleichzeitige Verwirklichung der gleichzeitigen Formgebung derzeit vorteilhafter hinsichtlich der Kosten, der Adhäsionsfestigkeit und Dimensionsgenauigkeit (Dickenabweichung).
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert.
Beispiele
Aus den papierähnlichen Blättern mit den in Tabelle 1 gezeigten Mischungsanteilen wurden nach dein vorgenannten Verfahren erfindungs­ gemäße Reibmaterialien und ein Vergleichs-Reibmaterial hergestellt.
Tabelle 1
Mit zwei Blättern aus jedem der Reibmaterialien wurde eine Prüfung der Reibleistungsfähigkeit durchgeführt mittels eines Naß-Dynamometers (vom Trägheits-Typ) unter Verwendung von Transmissionsöl Nr. 80 (J- 20A) als Öl, einer Öltemperatur von 80 bis 120° C und von AISI 1045 als Ge­ gen-Reibmaterial sowie weiterhin unter den in Tabelle 2 gezeigten Bedin­ gungen. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 2 gezeigt.
Tabelle 2
Wie aus Tabelle 2 hervorgeht, zeigen beide erfindungsgemäßen Reibmaterialien 1 und 2 einen geringeren Verschleißgrad und weiterhin eine gerin­ gere Zunahme des Verschleißgrads, selbst wenn Wasser in das Öl einge­ bracht wird, verglichen mit dem Vergleichs-Reibmaterial 3, das keine fi­ brillierten Ramiefasern enthält. Weiterhin bildet sich bei den erfindungs­ gemäßen Reibmaterialien keine Abschuppung und Abschälung.
Wie beschrieben, werden mit den erfindungsgemäßen Reibmaterialien be­ merkenswerte Effekte erzielt, indem eine ausgezeichnete Verschleißfe­ stigkeit selbst unter strengen Bedingungen einer hohen Geschwindigkeit und eines hohen angewandten Drucks sowie weiterhin sogar in Wasser enthaltendem Öl erhalten wird.

Claims (3)

1. Reibmaterial für den Betrieb in Öl, enthaltend 5 bis 70 Gew. -% fibril­ lierte Ramiefasern mit einem Mahlungsgrad von 400 bis 700 ml.
2. Papierähnliches Reibmaterial für den Betrieb in Öl, enthaltend 5 bis 70 Gew. -% fibrillierte Ramiefasern mit einem Mahlungsgrad von 400 bis 700 ml sowie weiterhin Baumwollpulpe und/oder Aramidfasern.
3. Reibmaterial für den Betrieb in Öl, enthaltend die folgenden Kompo­ nenten: 5 bis 70 Gew.-% fibrillierte Ramiefasern, 0-65 Gew.-% Baumwoll­ pulpe, 3 bis 10 Gew.-% Reibstaub, 1 bis 10 Gew.-% Rouge bzw. Polierrot, 1 bis 10 Gew.-% Graphit, 1 bis 10 Gew.-% Kautschuklatex, 10 bis 30 Gew.-% Diatomeenerde und 0-30 Gew.-% Aramidfasern.
DE4211010A 1991-04-18 1992-04-02 Reibmaterial fuer den betrieb in oel Withdrawn DE4211010A1 (de)

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