DE4208951C2 - Heißgaserzeuger - Google Patents
HeißgaserzeugerInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die Erfindung betrifft einen Heißgaserzeuger mit einem Gasbrenner
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Heißgaserzeuger mit Schwachgasbrennern dienen der Aufhei
zung von Prozeßluft, vor allem für Trocknungsprozesse, und
sind insbesondere bei der Verhüttung von Eisenerzen im Ein
satz. Bei der Verhüttung von Eisenerzen im Hochofenprozeß
entstehen gasförmige Produkte mit einem relativ geringen
Heizwert, die hinreichend unter dem Namen "Gichtgase" be
kannt sind und die zu einem gewissen Teil aus brennbaren
Bestandteilen (CO, H₂), zum überwiegenden Teil jedoch
aus inerten gasförmigen Bestandteilen (CO₂, N₂) be
stehen. Weitere brennbare gasförmige Bestandteile können
ebenso wie andere, sehr unterschiedliche gasförmige
organische Verbindungen bei den hier mit "Schwachgas"
bezeichneten Gasen hinzutreten.
Der Begriff des "Schwachgases" betrifft einen Bereich
des Heizwertes von
kleiner ca. 5 MJ/mN³ (mN³ entspricht
m³ im Normzustand) und wird
im weiteren vor allen Dingen am Gichtgas orientiert.
Bei herkömmlichen, nicht gattungsgemäßen Heißgaserzeugern mit Schwachgasverbren
nung wird das zu verbrennende Schwachgas häufig durch eine
tangentiale Zuführung im Brennerkopf in eine mehr oder we
niger intensiv rotierende Bewegung versetzt. Der Schwach
gasstrom und die Verbrennungsluft werden hierbei in der Re
gel zunächst über zwei getrennte Kammern dem Brenner zu
geführt, wobei das eine Medium in Art einer
spiralförmigen Bewegung mit dem anderen Medium in die ei
gentliche Brennkammer eingeströmt wird. Die Vermischung
zwischen Schwachgas und Verbrennungsluft erfolgt erst
in der Brennkammer, sozusagen bei ablaufendem Verbrennungs
prozeß.
Um bei dieser Brennerauslegung und Einströmtechnik der bei
den Medien eine hinreichend gute Verbrennung gewährleisten
zu können, ist es erforderlich, die Brennkammer möglichst
groß zu dimensionieren, damit ausreichende Verbrennungs
zeiten zur Verfügung stehen.
Daneben ist es bei diesen Aggregaten erforderlich, eine die
Verbrennung unterstützende "heiße" Umgebung zu schaffen,
die dadurch realisiert wird, daß die Brennkammer sehr lang
und feuerfest ausgekleidet erstellt wird. Diese feuerfesten
Auskleidungen werden auf hohe Temperaturen aufgeheizt und
unterstützen somit den Verbrennungsvorgang, wodurch letzt
lich, aber mit erheblichen Nachteilen, ebenfalls ein zu
friedenstellendes Ausbrandergebnis erreichbar ist.
Derartige Aggregate eines Heißgaserzeugers mit Schwachgas
verbrennung erfordern daher aufgrund der massiven Aus
legung mit feuerfesten Auskleidungen der gesamten Brenn
kammer hohe Aggregatgewichte. Hinzu treten lange Anfahrzeiten,
um die Feuerfestauskleidungen auf die
Temperaturen aufheizen zu können,
welche für die Schaffung der die Verbrennung unterstützenden
heißen Umgebung notwendig sind. Dies bringt
erhebliche Anfahrkosten mit sich. Meist ist zudem
ein kontinuierlich betriebener Brenner, der nicht nur
als Start- oder Zündbrenner eingesetzt wird, erforderlich,
um die kontinuierliche und gute Verbrennung aufrechtzuer
halten. Aber auch das Abfahren, also Abschalten, diese Heißgaserzeugers
ist mit Problemen verbunden, da in diesen Aggrega
ten eine sehr große Speicherwärme vorhanden ist.
Ein gattungsgemäßer Heißgaserzeuger ist in der Fachzeit
schrift "Öl- und Gasfeuerung", 1965, Jahrgang 10, Seite 680,
Abb. 11 dargestellt. Obwohl dieser Heißgaserzeuger für ein
Brenngas mit hohem Energieinhalt vorgesehen ist, weist die
Brennermuffel eine im Vergleich zur nachfolgenden, aus zwei zy
lindrischen Lochmänteln aus Metall innerhalb eines Blechman
tels bestehende Einströmeinrichtung für Mischluft große und somit ge
wichtsverursachende Abmessungen auf, welche ein entspre
chend hohes Gewicht bedingen. In Fällen einer Notabschal
tung muß die große Speicherwärme zur Vermeidung von Schäden
infolge Überhitzung abgeführt werden. Aus diesem Grund ist
es bei einem derartigen Heißgaserzeuger erforderlich, ei
nen Notkamin zu installieren, über den die Speicherwärme im
Falle von raschen Abschaltmaßnahmen abgeführt werden kann.
Hierzu ist es erforderlich, eine ausreichende Menge von
Kühlluft dem Heißgaserzeuger zuzuführen. Bei Stromausfall
müssen die Kühlluftaggregate mittels Notstromaggregat in
Betrieb gehalten werden.
Aus der DE-AS 10 12 419 ist ein Heißlufterzeuger bekannt,
bei dem ein Teil der zu erhitzenden Prozeßluft in Roh
ren um eine Vielzahl von Einzelflammen durch den Flammen
raum geleitet wird. Aufgrund der Metallkonstruktion ist
dieser bekannte Heißlufterzeuger jedoch nicht zur Schwach
gasverbrennung geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Heißgaserzeuger der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei
dem bei einem hohen Ausbrandgrad der brennbaren Bestandtei
le eines Schwachgases als Brenngas in einer kurzen Flamme
nur sehr geringe Speicherwärme beim Anfahrprozeß erforder
lich ist, um bei Notabschaltungen Notbelüftungsmaßnahmen
zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen angegeben.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung ist daher einerseits
die Gestaltung des Schwachgasbrenners dahingehend, daß dort
eine optimale Vermischung zwischen dem zu verbrennenden
Schwachgas und der erforderlichen Verbrennungsluft auf sehr
kurzem Raum erreicht wird. Hierfür wird der Brenner als
Mehrlanzenbrenner ausgelegt, in dem die Verbrennungsluft
und das Schwachgas über einander umgebende Düsen unter ho
her Geschwindigkeit in die Brennkammer einströmen, so daß
eine große Reaktionsfläche im Hinblick auf eine opti
male Verbrennung des Schwachgases erzeugt wird. Zudem wird
aber andererseits die zur Erhitzung der Prozeßluft erfor
derliche Lochmanteleinrichtung relativ lang ausgebildet. Aufgrund
dieser Maßnahme erreicht man mit dem erfindungsgemäßen Ge
genstand eine erhebliche Gewichtsersparnis in der Gesamtan
lage. Die durchgeführten konstruktiven Maßnahmen führen da
her zu einer Schwachgasverbrennung auch bei niedrigen Heiz
werten im Bereich von 4190 kJ/mN³ bis 2500 kJ/
mN³ mit einem selbständigen Verbrennungsablauf, so
daß lediglich ein Startbrenner erforderlich ist. Mittels
dieses Startbrenners wird die Brennermuffel kurzzeitig z. B.
in einer Anfahrtszeit von 10 bis 15 min. auf die erforder
liche Temperatur aufgeheizt. Die intensive Vermischung des
Schwachgases mit der erforderlichen Verbrennungsluft er
laubt es aber auch, eine sehr kurze Brennermuffel vorzuse
hen.
Die Kombination aus einer relativ kurzen Brennermuffel und
einer längeren Lochmanteleinrichtung, z. B. aus Stahlblech,
hat erhebliche Vorteile im Hinblick auf die Wärmewirt
schaftlichkeit eines derartigen Heißgaserzeugers, da nur
sehr geringe Speicherwärme beim Anfahrprozeß erforderlich
ist. Auch beim Abfahren der Anlage kann das gesamte Aggre
gat sehr rasch abgeschaltet werden, ohne daß Notkamine und
wärmebeständige Absperrklappen hierfür erforderlich sind.
Hinzu tritt eine sehr breite Regelfähigkeit der für die
Nachfolgeprozesse erforderlichen Wärmemenge, wobei diese
auf die gute Regelbarkeit des einzuströmenden
Schwachgases wie auch der zugeführten Prozeßluft zurück
führbar ist. Darüber hinaus zeichnet sich der erfindungs
gemäße Heißgaserzeuger auch durch die gute Belastbarkeit im
Hinblick auf starken Temperaturwechsel aus.
Mit dem Schwachgasbrenner, insbesondere als Nieder
druck-Schwachgas-Mehrlanzenbrenner, wird am Austritt der
Brennkammer eine sehr niedrige CO-Konzentration erreicht.
Der erfindungsgemäße Heißgaserzeuger ist daher so ausge
legt, daß innerhalb der sehr kurzen Brennermuffel, die
zweckmäßigerweise in einem Verhältnis von 1 : 3 bis 1 : 5 zur
Länge der Lochmanteleinrichtung steht, eine intensive Ver
mischung der mittels hoher Strömungsgeschwindigkeiten über
Düsen eingeblasenen Schwachgas- und Verbrennungsluftmedien
mit nachfolgend hohem Ausbrandgrad der brennbaren Bestand
teile des Schwachgases in einer aufgefächerten kurzen Flam
me erreicht wird.
Hierzu ist vorgesehen, das Gichtgas und die Verbrennungs
luft aufzuteilen, wobei die beiden Medien über ineinander
liegende Düsen zum Brenneraustritt geführt werden. Durch
Dralleinsätze, insbesondere gasseitige und luftseitige
Düsenbohrungen, die es gestatten, daß ein Verbrennungsluft
anteil auch rechtwinklig in die einzelnen Gasströme ein
tritt, werden die Berührungs- und Reaktionsflächen der
beiden Medien miteinander vergrößert.
Zudem werden auch bei hohen Austrittsgeschwindigkeiten der
Medien aus den Düsen durch die an den Kanten auftretenden
örtlichen Wirbel eine gute Vermischung und Unterstützung
einer sicheren Zündung gewährleistet.
Die optimale Vermischung der beiden miteinander reagieren
den Medien gestattet es auch, die Nennleistung bei
sorgfältiger Mischungseinstellung erheblich herabregeln zu
können. Andererseits ist es auch vorstellbar, daß die Gas
menge bei ausreichendem Vordruck erheblich erhöht werden
kann, ohne daß ein Abreißen der Flamme zu befürchten wäre.
Die einzelnen Lanzen, durch die die Verbrennungsluft oder
alternativ auch das Gas zum Brenneraustritt über die Düsen
geführt werden kann, sind mindestens im Düsenbereich aus
hochhitzebeständigem Werkstoff ausgelegt, um ein Verbrennen
bzw. Schmelzen der Düsen auch bei dieser Schwachgasverbren
nung zu vermeiden.
Zur Verdeutlichung der Vorteile, die beim erfindungsgemäßen
Heißgaserzeuger erreicht werden, wird insbesondere im Hin
blick auf die Dimensionsabmessungen nachstehendes Beispiel
angeführt:
Für die Verbrennung von Gichtgas in einem erfindungsgemäßen Heißgaserzeuger wurde bei maximaler Wärmeleistung von ca. 28,5 × 10⁶ kJ/h, was einem Gichtgasvolumendurchsatz von ca. 9.500 mN³/h entspricht, die axiale Länge der Brennermuffel mit ca. 2 m gewählt, wobei am Brennermuffel austritt gute Ausbrandergebnisse erzielt wurden. Die Ver brennung erfolgte in einem Temperaturbereich größer 700°C.
Für die Verbrennung von Gichtgas in einem erfindungsgemäßen Heißgaserzeuger wurde bei maximaler Wärmeleistung von ca. 28,5 × 10⁶ kJ/h, was einem Gichtgasvolumendurchsatz von ca. 9.500 mN³/h entspricht, die axiale Länge der Brennermuffel mit ca. 2 m gewählt, wobei am Brennermuffel austritt gute Ausbrandergebnisse erzielt wurden. Die Ver brennung erfolgte in einem Temperaturbereich größer 700°C.
Im Rahmen einer Rauchgasanalyse wurden hierbei am Brennkam
meraustritt CO-Werte zwischen 50 bis 250 ppm erreicht, was
den sehr hohen Ausbrandgrad charakterisiert.
Der Mischraumteil, der sich an die Brennermuffel an
schließt und in dessen Bereich die zu erhitzende Pro
zeßluft eingeströmt wird, ist hierbei von einer Lochmantel
einrichtung, insbesondere aus gelochten Stahlblechen, umge
ben. Diese gelochten Zylindermäntel bewirken, daß die z. B.
über ein Spiralgehäuse rotierend eintretende aufzuheizende
Prozeßluft die heißen Rauchgase von den stählernen Loch
mänteln abhält, diese also quasi kühlt, und andererseits die
aus der Flamme austretenden Rauchgase ebenfalls in eine ro
tierende Bewegung versetzt, wodurch somit eine gute
strähnenfreie Vermischung zwischen Rauchgas und Prozeßluft
erreicht wird.
Bei einem Vergleich mit dem herkömmlichen Heißgaserzeuger mit
Schwachgasverbrennung wäre bei der vorgenann
ten Wärmeleistung von 28,5 × 10⁶ kJ/h eine feuerfest
ausgemauerte Brennkammer von ca. 7 m Länge erforderlich,
wobei sich dieser Brennkammer ein weiterer Raum von ca. 2 m
Länge zur Vermischung der aufzuheizenden Prozeßluft an
schließen müßte. Es entstünde daher eine Gesamtlänge von
ca. 9 m. Diese Gesamtlänge wäre aufgrund der hohen
Temperaturen feuerfest auszukleiden.
Unterstellt man einen Brennkammerdurchmesser von ca. 2,2 m
und eine Wandstärke von ca. 200 mm des Feuerfestmaterials,
so ergäbe sich über diese Gesamtlänge von 9 m ein Gewicht
der Feuerfestauskleidung von etwa 25 t.
Bei einem erfindungsgemäßen Heißgaserzeuger steht dem nur
ein Gewicht von Feuerfestmaterial von ca. 2,5 t entgegen,
was nur 10% des herkömmlichen Gewichts entspricht.
Bei einer herkömmlichen Brennkammer muß entsprechend auch
das ca. Zehnfache an Energie aufgebracht werden, um die
Masse der Feuerfestmaterialien auf die gewünschte Betriebs
temperatur z. B. beim Anfahren aufheizen zu können.
Beim Abfahren, also Abschalten einer solchen Anlage, be
dingt dies, daß diese über viele Stunden dem Abkühlprozeß
unterzogen werden muß, wobei die Wärmemenge üblicherweise
über Dach abgefahren werden muß, um nachfolgende, sonst
mit erhitzter Prozeßluft versorgte Verbraucher nicht zu
gefährden oder zu beschädigen.
Gerade im Hinblick auf diese Feuerfest
material-Auskleidung über die gesamte Länge von Brenner
muffel und Mischkammer zeigt sich der eklatante Vorteil
beim erfindungsgemäßen Heißgaserzeuger.
Bei dem Schwachgasbrenner können alternativ sowohl die
Luftaustrittsdüsen innen liegen und von Gasdüsen umgeben
sein, als auch eine umgekehrte Beschickung der Medien vor
handen sein. Diese Konstruktion erlaubt es, Schwachgase bis
zu einem Bereich von etwa 2,5 MJ/mN³ optimal zu
verbrennen und zur Heißgaserzeugung nutzen zu können.
Die beim erfindungsgemäßen Heißgaserzeuger der Brennermuf
fel nachgeschaltete Lochmanteleinrichtung macht durch die
Art und Weise der Einströmcharakteristik der Prozeßluft in
die Mischkammer eine Feuerfestauskleidung des Mischkammer
teils nicht erforderlich, da die zu erhitzende Prozeßluft
die zylindrischen Stahlmäntel des Rohrmantels kühlt. Wei
terhin werden bei spiralförmig eingeführter Prozeßluft
die aus der Muffel austretenden heißen Rauchgase in eine
spiralförmige Bewegung versetzt, und es gelingt hiermit,
neben dem Kühleffekt eine sehr intensive Vermischung zwi
schen den heißen Rauchgasen und der aufzuheizenden Pro
zeßluft zu erreichen.
Der erfindungsgemäße Heißgaserzeuger bietet die Möglich
keit, Schwachgase unterschiedlichster Herkunft für wärme
wirtschaftliche Prozesse einzusetzen, in denen bisher hoch
wertige Energieträger wie Öle, Erdgase oder Kohle verwen
det werden.
Der Anteil an CO des genutzten Schwachgases kann zwischen
18 Vol.-% und ca. 30 Vol.-% liegen.
Besonders hervorzuheben sind hierbei wärmewirt
schaftliche, verfahrenstechnische und kostenmäßige Aspekte.
Auch aufgrund der sich verschärfenden Umweltschutzbedingun
gen ist man in immer größer werdendem Umfang bemüht, gas
förmige Produkte für Zwecke einzusetzen, bei denen man
normalerweise nur in sehr geringem Umfang oder überhaupt
nicht technisch Schwachgase verwertet. Eine Vielzahl dieser
Produkte wird auch heute noch abgefackelt, ohne daß deren
Energieinhalt genutzt wird. Die dabei entstehenden Rauchga
se werden einfach in die Atmosphäre emittiert. Mittels des
erfindungsgemäßen Heißgaserzeugers kann daher der Ausstoß
an umweltschädlichen Rauchgasbestandteilen, wie CO, Ruß,
NOx, minimiert werden.
Bei der Verhüttung von Eisenerzen ist man seit Jahren be
strebt, den für den Reduktionsprozeß bei der Verhüttung er
forderlichen Koks zum Teil durch Kohlenstaub zu substituie
ren. Hierdurch könnte erreicht werden, daß die umweltbela
stenden Auswirkungen bei der Koksherstellung verringert
werden, zum anderen könnte Kohle direkt ohne die Zwischen
stufe der Verkokung eingesetzt werden, was zu erheblichen
Kosteneinsparungen führen würde. Der direkte Einsatz der
Kohle erfordert jedoch, daß diese getrocknet werden muß,
wofür sich aber gerade ein Trocknungsprozeß mit im erfin
dungsgemäßen Heißgaserzeuger erhitzter Prozeßluft bei der
Ausnutzung des Energieinhalts von Schwachgas dann anbieten
würde.
Ein weiterer Anwendungsbereich für die Verbrennung von
stark CO-haltigen Schwachgasen tritt im Zusammenhang mit
der Vergasung von Kohle auf.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines schematischen
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen axialen Längsschnitt durch einen erfindungsge
mäßen Heißgaserzeuger mit einem spezifisch ausge
legten Schwachgasbrenner im rechten Bereich und ei
ner Lochmanteleinrichtung im linken Bereich, und
Fig. 2 einen radialen Schnitt längs der Linie A-A nach
Fig. 1.
Eine Heißgaserzeuger-Vorrichtung 10 ist schematisch in Fig.
1 im Längsschnitt dargestellt. Die weitestgehend koaxial
zur Längsachse ausgelegte Vorrichtung weist im rechten Be
reich einen Startbrenner 1 mit Luftzufuhr L und Erdgaszu
fuhr E auf. Diesem Startbrenner 1 schließt sich ein Luft
gehäuse 2 mit Zuführstutzen für die Verbrennungsluft L an.
Das Luftgehäuse 2 ist gekoppelt mit einer Gaskammer 4, in
die Gichtgas G über einen Zuführstutzen eingeleitet wird.
Diese bisher genannten Baugruppen des Startbrenners 1, des
Luftgehäuses 2 und der Gaskammer 4 stellen im wesentlichen
den Schwachgasbrenner 18 dar.
Die Zuführung der Luft aus dem Luftgehäuse 2 zum Austritt
des Brenners 18 erfolgt hierbei über einzelne Rohre 3 als
Lanzen, die die Gaskammer durchsetzen und austrittsseitig
von Gasdüsen 5 umgeben sind. Die Aufteilung der Verbren
nungsluft L und des zugeführten Gichtgases G in Ein
zelströme, die über Düsen 15 bzw. 5 in eine Brennkammer
eintreten, bewirkt eine intensive Vermischung und Ober
flächenvergrößerung, so daß in der sich nach links an
schließenden Brennermuffel 6 eine relativ kurzflammige op
timale Verbrennung des Gichtgases G realisiert werden kann.
Die Brennermuffel 6 ist mit feuerfestem Material, z. B.
Schamotte, ausgekleidet, wobei zur Messung und Kontrolle
der Innenwandtemperatur ein stabförmiges Thermoelement 7
in der Wandung der Brennkammer vorgesehen sein muß. Am
Brennereintritt ist des weiteren eine UV-Zelle 19 vorge
sehen.
Die Brennermuffel 6 wird nach außen hin von einem Spiral
gehäuse 8 zur Zuführung der zu erhitzenden Prozeßluft P um
geben. Von diesem Spiralgehäuse 8 gehen nach links in achs
paralleler Richtung ein Schutzmantel 9 und teleskopartig
ineinandergreifende Lochmäntel 11, 12, 13 und 14 aus. Die
Lochmäntel 11 bis 14 und der Schutzmantel 9 sind aus einem
Stahlblech hergestellt. Von rechts nach links in Richtung
der Brennerflamme und Strahlung ist eine Durchmessererwei
terung der einzelnen Lochmäntel vorgesehen, wobei am stu
fenartigen Übergangsbereich Ringspalte 16 gebildet sind,
durch die die Prozeßluft P eingeströmt wird. Die Lochmäntel
11 bis 14 sind mit einer Vielzahl von Löchern 17 ausgestat
tet, so daß hierüber und über die Ringspalte 16 ein optima
les Einströmen der kälteren Prozeßluft P in die Rauch
gasströmung möglich ist.
Diese einströmende kältere Prozeßluft P bewirkt einerseits
ein Kühlen der Lochmäntel 11 bis 14 und andererseits durch
entsprechend konstruktive Auslegung eine spiralartige Ummantelung
der vor der Flamme entstehenden Rauchgase, so daß
eine Führung und gleichzeitige Abkühlung in diesem Bereich
erfolgt.
In der Darstellung nach Fig. 2 ist ein Radialschnitt längs
der Linie A-A dargestellt. Hierbei wird die Auslegung des
Brenners 18 koaxial zur Achse mit einer Vielzahl von Lanzen
3 erkennbar. In den Kammern für die Verbrennungsluft L und
das Gichtgas G liegt zunächst eine Art tangentiale Ein
strömung vor, die aufgeteilt wird auf einzelne Lanzen und
Düsen, wobei deren Durchmesserverringerung eine gleich
mäßige Beaufschlagung über den Gesamtquerschnitt der
Kammern ermöglicht.
Claims (5)
1. Heißgaserzeuger
mit einem Gasbrenner (18), dem ein Brenngas und Verbren nungsluft (L) zur mindestens austrittsseitigen Vermi schung zuführbar sind,
mit einer austrittsseitig am Gasbrenner (18) vorgesehenen, mit feuerfestem Material ausgekleideten Brennermuffel (6) und
mit einer der Brennermuffel (6) nachfolgenden Einströ mungseinrichtung für aufzuheizende Prozeßluft (P) in Form einer Lochmanteleinrichtung aus Metall, die mindestens umfangsmäßig im Austrittsbereich der Bren nermuffel (6) vorgesehen und weitgehend parallel zur Achse der Brennermuffel (6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Einsatz eines Schwachgases (G) als Brenngas der Brenner (18) als Mehrlanzenbrenner mit Einzelstromauf teilungen für Verbrennungsluft (L) und Schwachgas (G) ausgebildet ist, bei dem Rohre (3) für das eine Medium eine Kammer (4) für das andere Medium durchsetzen und Austrittsdüsen (15) der Rohre (3) am Ende derselben von Düsen (5) für das andere Medium umgeben sind,
daß in den Einzelstromaufteilungen Dralleinrichtungen und/oder radial gerichtete Düsenbohrungen vorhanden sind, und
daß die Brennermuffel (6) in axialer Richtung wesent lich kürzer als die Lochmanteleinrichtung ausgebildet ist.
mit einem Gasbrenner (18), dem ein Brenngas und Verbren nungsluft (L) zur mindestens austrittsseitigen Vermi schung zuführbar sind,
mit einer austrittsseitig am Gasbrenner (18) vorgesehenen, mit feuerfestem Material ausgekleideten Brennermuffel (6) und
mit einer der Brennermuffel (6) nachfolgenden Einströ mungseinrichtung für aufzuheizende Prozeßluft (P) in Form einer Lochmanteleinrichtung aus Metall, die mindestens umfangsmäßig im Austrittsbereich der Bren nermuffel (6) vorgesehen und weitgehend parallel zur Achse der Brennermuffel (6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Einsatz eines Schwachgases (G) als Brenngas der Brenner (18) als Mehrlanzenbrenner mit Einzelstromauf teilungen für Verbrennungsluft (L) und Schwachgas (G) ausgebildet ist, bei dem Rohre (3) für das eine Medium eine Kammer (4) für das andere Medium durchsetzen und Austrittsdüsen (15) der Rohre (3) am Ende derselben von Düsen (5) für das andere Medium umgeben sind,
daß in den Einzelstromaufteilungen Dralleinrichtungen und/oder radial gerichtete Düsenbohrungen vorhanden sind, und
daß die Brennermuffel (6) in axialer Richtung wesent lich kürzer als die Lochmanteleinrichtung ausgebildet ist.
2. Heißgaserzeuger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der axialen Länge von Brennermuffel
(6) zur Lochmanteleinrichtung etwa 1 : 3 bis 1 : 5 beträgt.
3. Heißgaserzeuger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochmanteleinrichtung in axialer Richtung meh
rere, weitgehend zylindrische und koaxiale Lochmäntel
(11, 12, 13, 14) aufweist, die ineinandergreifend mit in
axialer Richtung größer werdendem Durchmesser angeord
net sind und an ihren Übergängen einen Ringspalt (16)
zur Einströmung von Prozeßluft (P) bilden.
4. Heißgaserzeuger nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochmäntel (11, 12, 13, 14) innere, gelochte
Stahlblechmäntel in einem äußeren, geschlossenen Stahl
blechmantel (9) bilden.
5. Heißgaserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Startbrenner (1) vorgesehen ist, der nach kur
zer Anfahrzeit abschaltbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4208951A DE4208951C2 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Heißgaserzeuger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4208951A DE4208951C2 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Heißgaserzeuger |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4208951A1 DE4208951A1 (de) | 1993-09-23 |
DE4208951C2 true DE4208951C2 (de) | 1996-01-18 |
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ID=6454529
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4208951A Expired - Lifetime DE4208951C2 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Heißgaserzeuger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4208951C2 (de) |
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- 1992-03-19 DE DE4208951A patent/DE4208951C2/de not_active Expired - Lifetime
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