DE4207057A1 - Verfahren zum aufschaeumen von hochschmelzenden aromatischen kunststoffen - Google Patents
Verfahren zum aufschaeumen von hochschmelzenden aromatischen kunststoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschäumen von
hochschmelzenden aromatischen Kunststoffen nach dem
sogenannten Direktbegasungsverfahren.
Das genannte Verfahren wird gemäß EP-A 4 17 405 zum
Aufschäumen von Polystyrol angewendet. Bei diesem
Verfahren wird in einem ersten Extruder oder einer ersten
Extruderzone Polystyrol aufgeschmolzen und die Schmelze
unter hohem Druck mit einem Treibmittel vermischt. Da das
Treibmittel die Schmelztemperatur des Polystyrols
herabsetzt, kann die treibmittelhaltige Schmelze bis in
die Nähe der Erweichungstemperatur des reinen Polystyrols
abgekühlt werden, ohne daß sie ihre Fließfähigkeit
verliert. Bei der Entspannung der abgekühlten Schmelze an
der Extrusionsdüse schäumt das Material auf und erstarrt
zu einem Schaumstoff. Die Erstarrung wird einerseits durch
die Abkühlung beschleunigt, die durch die Verdampfung des
Treibmittels bewirkt wird, andererseits dadurch, daß die
weichmachende Wirkung des Treibmittels entsprechend seiner
Verdampfung abnimmt.
Dieses Verfahren läßt sich nicht ohne weiteres auf
Kunststoffe mit höherer Schmelztemperatur übertragen. Nach
EP-A 2 96 408 gelingt die Herstellung von geschäumten
Konstruktionskunststoffen (engineering plastics), wie
Polycarbonaten, Polyestern, Polysulfonen oder
Polyphenylenether, nach dem Direktbegasungsverfahren, wenn
man bestimmte Treibmittel verwendet. Sie dürfen bei
Raumtemperatur in dem Kunststoff nicht löslich sein,
müssen aber bei erhöhter Temperatur im
Verarbeitungsbereich des Kunststoffes löslich sein.
Beispiele geeigneter Treibmittel zum Verschäumen von
Polyphenylenether/Polystyrol-Legierungen sind aliphatische
Kohlenwasserstoffe und Fluorchlorkohlenwasserstoffe.
Für noch höher schmelzende Kunststoffe, wie
Polyetherimide, erwies sich das Direktbegasungsverfahren
als nicht mehr anwendbar. Während man dort Treibmittel
verwendet, die bei Raumtemperatur mit dem Kunststoff
unverträglich und bei der Glasübergangstemperatur damit
verträglich sind, werden nach EP-A 3 73 402 zum Aufschäumen
von Polyetherimid-Kunststoffen in einem zweistufigen
Verfahren Treibmittel mit der entgegengesetzten
Verträglichkeits-Charakteristik verwendet; sie müssen bei
Raumtemperatur in dem Kunststoff löslich, aber bei der
Glasübergangstemperatur darin unlöslich sein. Ihr
Siedepunkt soll unterhalb der Glasübergangstemperatur der
treibmittelhaltigen Mischung liegen. Geeignet sind
sauerstoffhaltige aliphatische Flüssigkeiten, wie Ester
oder Ketone, insbesondere Aceton. Man läßt das Treibmittel
bei einer Temperatur unterhalb der Glasübergangstemperatur
in den Kunststoff eindiffundieren und erhält ein durch
Erhitzen in einer getrennten Verarbeitungsstufe
schäumbares Material.
Nach EP-A 4 11 437 wird ein Granulat von Polyetherimiden
oder Polyarylethersulfonen mit einem solchen Treibmittel
im Extruder dicht unterhalb der Glasübergangstemperatur
des Kunststoffes vermischt, wobei es aufschmilzt. Die
Schmelze wird unter Wasser extrudiert, so daß durch
spontane Abkühlung die Aufschäumung verhindert wird. Läßt
man die extrudierte Mischung ohne spontane Abkühlung
expandieren, so entsteht unmittelbar ein Schaumstoff.
Sowohl bei dem Direktbegasungsverfahren als auch bei dem
zweistufigen Schäumverfahren entstehen Schaumstoffe von
geringer bis mittlerer Dichte. Schaumstoffe niedriger
Dichte, d. h. bis etwa 50 kg/m3, haben geringe mechanische
Festigkeit und eignen sich beispielsweise als
Wärmeisolationsmaterial. Schaumstoffe im mittleren
Dichtebereich von 50 bis 150 kg/m3 werden vorzugsweise zu
Schichtwerkstoffen laminiert. Für hochbeanspruchte
Laminate, beispielsweise für den Flugzeugbau, werden
Schaumstoffe höherer Dichte im Bereich von 150 bis 300
kg/m3 verlangt. Derartige Schaumstoffe sind aus
hochschmelzenden aroniatischen Kunststoffen nach den
bekannten physikalischen Schäumverfahren nicht
herstellbar.
Hochschmelzende aromatische Kunststoffe sind hochwertige
Werkstoffe. Schaumstoffplatten von mittlerer bis höherer
Dichte aus diesen Kunststoffen werden zur Herstellung von
Schichtverbundwerkstoffen verwendet. Zu diesem Zweck
werden Deckschichten aus Metall oder Kunststoffen, wie
Epoxidharzen, Polyesterharzen oder Thermoplasten
aufgebracht, die auch faserverstärkt sein können. Für die
Verwendung im Flugzeugbau müssen die verwendeten
Schaumstoffe die Brandschutzvorschriften für die
Inneneinrichtung der Räume nach FAR 25.853 erfüllen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
physikalisches Schäumverfahren für hochschmelzende
aromatische Kunststoffe zu entwickeln, das wahlweise
sowohl die Herstellung von Schaumstoffen im mittleren und
als auch im höheren Dichtebereich gestattet.
Überraschenderweise gelingt dies beim
Direktbegasungsverfahren mit sauerstoffhaltigen
aliphatischen Treibmitteln, die sonst nur in zweistufigen
Schäumverfahren eingesetzt werden und von denen bekannt
ist, daß sie sich im Bereich der Glasübergangstemperatur
in dem Kunststoff nicht mehr lösen. Erfindungsgemäß wird
der Kunststoff geschmolzen und die Schmelze oberhalb der
Glasübergangstemperatur des reinen Kunststoffes unter
Druck mit dem Treibmittel vermischt und die Mischung unter
Aufrechthaltung des Druckes bis unter die
Schmelztemperatur des reinen Kunststoffes auf eine
Temperatur abgekühlt, bei der sie noch schmelzflüssig ist,
und die abgekühlte Mischung durch Entspannung
aufgeschäumt.
Das Verfahren der Erfindung gestattet es, unter Verwendung
der gleichen Schäumvorrichtung die Treibmittelmenge und
die Verarbeitungsbedingungen so einzustellen, daß
wahlweise Schaumstoffe im Dichtebereich von 50 bis 300,
vorzugsweise 100 bis 250 kg/m3 entstehen. Darin ist das
erfindungsgemäße Verfahren den älteren physikalischen
Schäumverfahren überlegen, die nur die Variation zwischen
niedrigen und mittleren Dichten, jedoch nicht die
Herstellung von Schaumstoffen mittlerer bis höherer Dichte
zulassen.
Die erfindungsgemäß verarbeiteten hochschmelzenden
aromatischen Kunststoffe haben Glasübergangstemperaturen
über 170°C und sind erst bei Temperaturen über 300°C
thermoplastisch extrudierbar. Typische Kunststoffe dieser
Gruppe enthalten aromatische Kerne, insbesondere
Phenylengruppen, die zum Teil durch Ether-Sauerstoffatome
und zum anderen Teil durch Ketogruppen, Sulfongruppen oder
Imidgruppen verbunden sind. Sie werden auch als
hochwärmeformbeständige Konstruktionswerkstoffe (high
performance plastics) bezeichnet.
Bevorzugte thermoplastische Kunststoffe dieser Art sind
Polyetherimide (PEI)
Polyethersulfone (PES)
Polyetherketone (PEK)
Polyether-etherketone (PEEK)
Polyetherketon-ketone (PEKK)
Polyethersulfonamid (PESA).
Polyetherimide (PEI)
Polyethersulfone (PES)
Polyetherketone (PEK)
Polyether-etherketone (PEEK)
Polyetherketon-ketone (PEKK)
Polyethersulfonamid (PESA).
Um hohe Schaumstoff-Festigkeit zu erreichen, können
Kunststoffe mit flüssig-kristallinen Eigenschaften (LCP)
verwendet bzw. mitverwendet werden. Struktur,
Eigenschaften und Herstellung der genannten Kunststoffe
sind allgemein bekannt; vgl. "Kunststoff-Kompendium" von
A. Franck und K. Biederbick, Vogel Buchverlag Würzburg,
1988. Verträgliche Gemische verschiedener Polymerer können
ebenfalls als Kunststoff eingesetzt werden.
Für die Variation der Schaumstoffdichte über einen weiten
Bereich erweist es sich als vorteilhaft, wenn der
Kunststoff einen möglichst breiten Erstarrungsbereich hat.
Das ist vor allem bei geringer oder fehlender
Kristallisationsneigung der Fall, während Kunststoffe mit
ausgeprägter Kristallisationsneigung bei der Abkühlung aus
der Schmelze infolge von Kristallitbildung schnell aus dem
schmelzflüssigen in einen starren Zustand übergehen. Die
Kristallisationsneigung hängt stark von der Struktur des
Polymeren ab und wird durch eine hohe Regelmäßigkeit
gefördert. Seitenketten, die durch trifunktionelle
Monomerkomponenten oder durch Substituenten tragende
difunktionelle Monomerkomponenten hervorgerufen sein
können, vermindern die Kristallisationsneigung. Ebenso
trägt die Verwendung einer Mehrzahl unterschiedlicher
Monomerkomponenten dazu bei. Auch Mischungen verschiedener
verträglicher Kunststoffe (blends) neigen weniger zur
Kristallisation als die zugrundeliegenden reinen
Kunststoffe.
Besonders bevorzugt sind Polyetherimide; ihr Aufbau ist in
der EP-A 3 73 402 eingehend beschrieben. Von technischer
Bedeutung ist vor allem das von der General Electric Comp.
unter der Handelsbezeichnung "ULTEM"® vertriebene
Produkt, dessen Struktur durch die wiederkehrende
Einheit
gekennzeichnet ist.
Im Gegensatz zu aliphatischen Kohlenwasserstoffen, Chlor-
und Fluorchlorkohlenwasserstoffen, die unpolar sind,
zeichnen sich die erfindungsgemäß eingesetzten Treibmittel
infolge ihres Gehaltes von wenigstens einem Sauerstoffatom
im Molekül durch eine erhöhte Polarität aus. Auch wenn sie
nach der EP-A 3 73 402 gegenüber PEI nur bei niedrigen
Temperaturen als verträglich, bei der
Glasübergangstemperatur jedoch als unverträglich gelten,
sind sie bei der Schmelztemperatur wieder verträglich, was
an der Verminderung der Glasübergangstemperatur der
entstehenden Mischung gegenüber dem zugrundeliegenden
reinen Kunststoff zu erkennen ist. Die treibmittelhaltige
Mischung kann unter die Schmelztemperatur des reinen
Kunststoffes abgekühlt werden, ohne daß sie ihre
Fließfähigkeit verliert.
Die Eignung als Treibmittel setzt voraus, daß sein
Siedepunkt unter dem Druck, bei dem die Schmelze
aufgeschäumt wird, in der Regel bei Atmosphärendruck,
unterhalb der Glasübergangstemperatur der
treibmittelhaltigen Schmelze liegt. Bei der Entspannung
verdampft das Treibmittel und bewirkt durch den Entzug der
Verdampfungswärme eine rasche Abkühlung der Schmelze.
Gleichzeitig steigt ihre Erstarrungstemperatur an, weil
die weichmachende Wirkung des Treibmittels entsprechend
ihrer Verdampfung verlorengeht. Beide Effekte addieren
sich zu einer raschen Erstarrung des Schaumstoffes nach
Beginn der Expansion. Nach der Erstarrung des
Schaumstoffes ist die Abnahme des Dampfdruckes des
Treibmittels nicht mehr nachteilig. Ein möglichst niedrig
liegender Siedepunkt des Treibmittels hat den Vorteil, daß
es rasch verdunstet und in den Poren durch
eindiffundierende ruft ersetzt wird. Dadurch übt es keine
weichmachende Wirkung auf die Zellstruktur aus.
Zu den geeigneten Treibmitteln gehören
aliphatische Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropylalkohol, Butanole,
aliphatische Ketone, wie Aceton oder Methylethylketon,
aliphatische Ester, wie Methyl- oder Ethylacetat,
aliphatische oder cycloaliphatische Ether, wie Tetrahydrofuran.
aliphatische Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropylalkohol, Butanole,
aliphatische Ketone, wie Aceton oder Methylethylketon,
aliphatische Ester, wie Methyl- oder Ethylacetat,
aliphatische oder cycloaliphatische Ether, wie Tetrahydrofuran.
Auch Gemische verschiedener Treibmittel können verwendet
werden. Je nach der gewünschten Dichte wird das
Treibmittel in einer Menge von 0,5 bis 10, vorzugsweise 1
bis 5, besonders bevorzugt 1,5 bis 4 Gew.-%, eingesetzt.
Wie bei anderen Schäumverfahren, ist es auch beim
Verfahren der Erfindung vorteilhaft, den Schäumvorgang
durch sogenannte Nukleierungsmittel zu unterstützen. Sie
bewirken die Entstehung einer großen Zahl von Poren am
Beginn des Schäumprozesses und tragen zu einer feinen und
gleichmäßigen Porenstruktur bei. Eine Vielzahl von
Zusatzstoffen kann als Nukleierungsmittel dienen, z. B.
kleine Mengen (z. B. 0,2 bis 2 Gew.-%, bez. auf den
Kunststoff) an feinteiligen, unter den
Verfahrensbedingungen unschmelzbaren Feststoffen, wie
Talkum oder Silikagel, oder feste Zusätze, die der
Verbesserung der Brandbeständigkeit dienen, wie Zinkborat,
ferner inerte Gase, wie Stickstoff oder Edelgase, die beim
Einmischen des Treibmittels unter hohem Druck (z. B. 60 bis
250 bar) in die Kunststoffschmelze eingebracht werden,
oder chemische Treibmittel, wie Gemische aus
Natriumbicarbonat und Citronensäure, sowie geringe Anteile
eines mit dem Kunststoff nicht verträglichen Kunststoffes,
wie schlagzähes Polystyrol, wenn er als feinteilige
getrennte Phase darin vorliegt.
Der zu verschäumende Kunststoff wird zweckmäßigerweise in
feinteiliger Form mit dem pulverförmigen
Nukleierungsmittel, beispielsweise in einem Taumelmischer,
vorgemischt und die Mischung in den Einzugstrichter eines
Mischextruders gegeben. Zum Mischen eignen sich Ein- oder
Zweischneckenextruder, in denen der Kunststoff durch die
Walkleistung und durch Mantelbeheizung aufgeschmolzen
wird. In dem Bereich, wo der Kunststoff schon als Schmelze
vorliegt, wird eine Druckzone mit relativ flach
geschnittenen Schneckengängen gebildet. Die Gänge werden
durch die Kunststoffschmelze vollständig ausgefüllt, so
daß ein druckdichter Verschluß gegen den Einzugsraum
entsteht. In oder nach der Druckzone kann ein gasförmiges
Nukleierungsmittel, das neben oder anstelle des festen
Nukleierungsmittels verwendet wird, eingepreßt werden.
Anschließend wird unter einem Druck, der höher als der
Schmelzedruck liegt, das flüssige Treibmittel eingepreßt
und mit der Schmelze vermischt. Vorzugsweise enthält die
Extruderschnecke in diesem Bereich geeignete Mischorgane,
wie auf den Schneckenschaft aufgesetzte Mischnocken. Die
Schmelzetemperatur beträgt in diesem Bereich in der Regel
über 280°C, vorzugsweise 300 bis 350°C. Der Schmelzedruck
kann z. B. 50 bis 150 bar betragen. Das Treibmittel wird
vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Kunststoffes, eingesetzt. Die
Schaumstoffdichte nimmt mit steigendem Treibmittelgehalt
ab; so entstehen mit Mengen von 2 bis 5 Gew.-%
Schaumstoffe mittlerer Dichte und mit Mengen von 1 bis 4
Gew.-% Schaumstoffe höherer Dichte. Für die entstehende
Schaumstoffdichte sind jedoch noch weitere
Verfahrensparameter von Bedeutung.
Sobald die Schmelze mit dem Treibmittel ausreichend
homogenisiert ist, wird sie unter Druck abgekühlt. Die
Abkühlung vermindert den Dampfdruck des Treibmittels und
erhöht die Viskosität der Schmelze. Je weiter die Schmelze
abgekühlt wird, umso höher liegt die Dichte des bei der
Entspannung entstehenden Schaumstoffes. Um Dichten im
mittleren bis höheren Bereich zu erreichen, wird um 50 bis
80 K abgekühlt. Bei unzureichender Abkühlung ist der Druck
des Treibmittels so hoch, daß die Expansion schon
innerhalb des Düsenkanals beginnt. Dabei nimmt die
Temperatur der Schmelze ab und ihre Viskosität zu, so daß
die weitere Expansion behindert wird. Man erreicht eine
höhere Expansion, wenn stärker abgekühlt wird und die
Expansion erst bei der Entspannung der Schmelze am
Düsenaustritt einsetzt. Wird zu stark abgekühlt, so reicht
der Treibdruck zur vollen Ausschäumung nicht aus. Die
optimale Schmelzetemperatur muß daher sorgfältig ermittelt
und gleichbleibend eingestellt werden.
Die Abkühlung erfolgt zweckmäßig in einem
Extruderabschnitt, der mit einem durchströmbaren
Kühlmantel umgeben ist. Auch die Schnecke kann von einem
Kühlmittel durchströmt werden. Die Kühlzone befindet sich
entweder in der zweiten Hälfte der Extruderlänge oder in
einem separaten Kühlextruder, in den die heiße Schmelze
aus dem Mischextruder unter Druck eingeleitet wird.
Am Austrittsende verengt sich der Innenraum des Extruders
zu einer Austrittsdüse. Die den Düsenmund umgebende
Außenfläche kann mit einem abweisenden Material, z. B.
Polytetrafluorethylen, belegt sein, damit die
expandierende Schmelze nicht anhaftet. Die Düsenweite
beeinflußt den Schmelzedruck und sollte so bemessen sein,
daß sich ein über dem Dampfdruck des Treibmittels
liegender Schmelzedruck bis zum Austrittspunkt
aufrechthalten läßt. Unmittelbar nach dem Austritt aus der
Düse expandiert die Schmelze. Der Schaumstoffstrang
erstarrt infolge der Abkühlung und der Verdampfung des
Treibmittels kurz nach der Expansion. Runddüsen ergeben
zylindrische Schaumstränge, bei Anwesenheit eines
Düsenkerns rohrförmige Stränge, die vor dem Erstarren
aufgeschnitten und zu einer flachen Bahn ausgebreitet
werden können. Vorzugsweise werden zur Herstellung von
flachen Schaumstoffbahnen Breitschlitzdüsen verwendet.
Typische Verfahrensbedingungen gehen aus der nachfolgenden
Tabelle hervor. Es wurden folgende Kunststoffe verwendet:
PEI - Polyetherimid "ULTEM® 1010", Hersteller General Electric Plastics Co.
PEKK - Polyetherketonketon "DECLAR®", Hersteller Du Pont Co.
PES - Polyethersulfon "ULTRASON® E 3000", Hersteller BASF AG.
PEI - Polyetherimid "ULTEM® 1010", Hersteller General Electric Plastics Co.
PEKK - Polyetherketonketon "DECLAR®", Hersteller Du Pont Co.
PES - Polyethersulfon "ULTRASON® E 3000", Hersteller BASF AG.
Alle Kunststoffe wurden mit 0,4 Gew.-% Talkum vermischt.
Als Treibmittel wurden verwendet:
EtOH - Ethanol
Ac - Aceton
Etac - Ethylacetat.
EtOH - Ethanol
Ac - Aceton
Etac - Ethylacetat.
Es wurde ein Einschneckenextruder mit einem
Schneckendurchmesser von 90 mm und einer Zylinderlänge von
22 D (1980 mm) verwendet und eine Drehzahl von 30 U/min
eingestellt. Der Kunststoff-Durchsatz betrug 61 bis 63
kg/Stunde. Die Schmelze wurde durch eine 1 mm weite und
200 mm breite Schlitzdüse extrudiert.
In allen Fällen waren die entsprechenden Schaumstoffe feinporig und
geschlossenzellig und die Poren kugelförmig.
Das Zeichen + bedeutet, daß die Testanforderungen erfüllt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Aufschäumen von hochschmelzenden
aromatischen Kunststoffen durch Herstellen einer
homogenen Mischung aus dem Kunststoff und einem
sauerstoffhaltigen aliphatischen Treibmittel und
Expansion der Mischung im thermoplastischen Zustand,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff geschmolzen und die Schmelze
oberhalb der Glasübergangstemperatur des reinen
Kunststoffes unter Druck mit dem Treibmittel
vermischt und die Mischung unter Aufrechthaltung des
Druckes bis unter die Schmelztemperatur des reinen
Kunststoffes auf eine Temperatur abgekühlt wird, bei
der sie noch schmelzflüssig ist, und daß die
abgekühlte Mischung durch Entspannung aufgeschäumt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein aromatischer Kunststoff verarbeitet wird, der
durch Ether-Sauerstoffatome und durch Ketogruppen,
Sulfongruppen oder Imidgruppen verbundene aromatische
Kerne enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein thermoplastischer Polyetherimid-,
Polyethersulfon- oder Polyetherketonketon-Kunststoff
verarbeitet wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Treibmittel
mit einer Siedetemperatur (bei Normaldruck) unter
250°C verarbeitet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Treibmittel
ein aliphatischer Alkohol, ein aliphatisches Keton,
ein aliphatischer Ether, ein aliphatischer Ester oder
ein Gemisch aus diesen eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß 0,5 bis 10 Gew.-%
des Treibmittels, bezogen auf das Gewicht des
Kunststoffes, eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus
dem Kunststoff und dem Treibmittel unter Druck auf
eine Temperatur T abgekühlt wird, die mindestens 10 K
über der Glasübergangstemperatur des reinen
Kunststoffes liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924207057 DE4207057A1 (de) | 1992-03-06 | 1992-03-06 | Verfahren zum aufschaeumen von hochschmelzenden aromatischen kunststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924207057 DE4207057A1 (de) | 1992-03-06 | 1992-03-06 | Verfahren zum aufschaeumen von hochschmelzenden aromatischen kunststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4207057A1 true DE4207057A1 (de) | 1993-09-09 |
Family
ID=6453355
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924207057 Withdrawn DE4207057A1 (de) | 1992-03-06 | 1992-03-06 | Verfahren zum aufschaeumen von hochschmelzenden aromatischen kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4207057A1 (de) |
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1992
- 1992-03-06 DE DE19924207057 patent/DE4207057A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HERMANN BERSTORFF MASCHINENBAU GMBH, 30627 HANNOVE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |