DE4206646C2 - Verfahren zur Reinigung von Abwasser und Adsorptionsmittel - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Abwasser und AdsorptionsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von
industriellem und kommunalem Abwasser mit Hilfe von Adsorp
tionsmitteln gemäß Oberbegriff des Anspruch 1 oder Anspruch
2. Die Erfindung betrifft außerdem ein Adsorptionsmittel ge
mäß Oberbegriff des Anspruches 6.
Zur Abwasserreinigung sind viele mechanisch oder biolo
gisch arbeitende Reinigungsverfahren oder auch kombinierte
Verfahren bekannt. Die DE-PS 26 40 875 beschreibt ein zwei
stufiges belebtes Schlammverfahren zur Reinigung von Abwas
ser, bei dem das Abwasser mit Umgebungsluft belebt, dann ei
ner Zwischenklärung zugeführt und erneut in einer zweiten
Stufe mit Umgebungsluft belebt wird, bevor das Wasser weite
ren Nachreinigungsstufen zugeführt wird. Durch entsprechende
Teilrückführung von Schlamm wird eine besonders günstige Rei
nigungswirkung bei verringertem Energieaufwand erreicht. Den
noch enthält mechanisch oder biologisch gereinigtes Abwasser
häufig schädliche Stoffe, die entfernt werden müssen, um das
Abwasser den Vorflutern zuführen zu können, da nur so die
behördlichen Auflagen zu erfüllen sind. Bei diesen Stoffen
handelt es sich beispielsweise um Phosphate oder Stickstoff
verbindungen sowie biologisch nicht oder nur schlecht abbau
bare Rückstände stabiler organischer Verbindungen. Durch Zu
gabe bestimmter anorganischer Fällungs-, Flockungs-, Tren
nungs-und Adsorptionsmittel wird versucht, auch diese noch
enthaltenen schädlichen oder unerwünschten Stoffe aus dem
Abwasser herauszuholen. Als solche anorganischen Adsorptions
mittel ist unter anderem Bentonit und auch Aktivkohle be
kannt. Diese werden u. a. in Form von Filtern mit dem Abwas
ser in Kontakt gebracht, so daß die geschilderten Schadstoffe
aufgefangen und adsorbiert werden können. Nachteilig dabei
ist, daß die Reinigungseffekte je nach Zusammensetzung des
Abwassers unbefriedigend sind oder aber eine vorherige weit
gehende biologische oder mechanische Klärung erforderlich
ist, bevor überhaupt die anorganischen Adsorptionsmittel zum
Einsatz kommen können, wobei sie eben wiederum nur gewisse
Reinigungseffekte erbringen.
Die JP 57-105 282 Ref. aus Chemical Patents Index Der
went Publications Ltd., Ref. Nr. 66 544 E/32 lehrt ein Ver
fahren, bei dem Bentonitpulver, ohne nähere Angabe, mit Alu
miniumsulfat und anionischem Polymer eingesetzt wird, um Ab
wasser aufzubereiten. Es wird also ausschließlich Bentonit
und ein Flockungsmittel eingesetzt, so daß der Reiniungsef
fekt allein vom Bentonit ausgeht. Die EP 0 134 393 B1 schlägt
die Zugabe von Aktivkohle zum Abwasser vor, wobei dann an
schließend Elektrolyt und Flockungsmittel in Form von Bento
nit und auch Kalk zugegeben werden. Diese einzelnen Stoffe
werden getrennt zugegeben, so daß sie sich gegenseitig nicht
beeinflussen und stützen können.
Zur Bekämpfung ölhaltiger Wässer, insbesondere Ölemul
sionen ist das Verfahren nach der US-PS 4 415 467 gedacht.
Aus der JA-4840681-Q Ref. aus Chemical Patents Index Derwent
Publication Ltd., Ref. Nr. 55158U-EJ ist die Zugabe eines
Pulvergemisches bekannt, das aber nicht auf Bentonit, Aktiv
kohle und Kalkhydrat beruht. Das gleiche gilt auch für die
JP-57-119886 Ref. aus Chemical Patents Index Derwent Publica
tion Ldt., Ref. Nr. 73492E-35 sowie auf die JP-56-58598 Ref.
aus Chemical Patents Index Derwent Publication Ldt., Ref. Nr.
50390D-28, DE-OS 15 17 730, DE-OS 42 00 479 und DE-PS 36 36 993.
All diesen bekannten Verfahren und Adsorptionsmitteln
ist gemeinsam, daß ein ungenügender Reinigungseffekt zu ver
zeichnen ist, weil zwar teilweise auch Gemische eingesetzt
werden, nicht aber solche, die sich gegenseitig helfen und
beeinflussen können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rei
nigungsverfahren für Abwasser und ein Adsorptionsmittel zu
schaffen, die eine einfache optische Reinigung mit sicherer
Abtrennung aller schädlich oder belastenden Stoffe von der
Wasserphase ermöglichen, ohne daß umfangreiche mechanische
oder biologische Reinigungsstufen zwangsweise erforderlich
sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Bentonitpulver in Form von neutralem und aktiviertem Bento
nit, Aktivkohle und Kalkhydrat in Pulverform zusammenge
mischt, mit geringen Mengen Aluminiumsulfat und anionischem
Polymer vermischt und dann auf das bewegte Abwasser als Kom
bi-Adsorptionsmittel dosiert aufgestreut wird und daß nach
vorgegebener Verweilzeit die Phasen Klarwasser und Hydroxyd
schlamm getrennt werden. Statt der getrennten Aufmahlung und
der dann anschließenden Mischung wird ein verbesserter Misch
effekt dadurch erzielt, daß die einzelnen Stoffe vor der Ver
mahlung gemischt und dann gemeinsam vermahlen und dann mit
geringen Mengen Aluminiumsulfat und anionischem Polymer ver
mischt werden.
Bei Anwendung eines derartigen Verfahrens ergibt sich
überraschend ein vollständiger Reinigungseffekt für das Ab
wasser, weil die verschiedenen, in Mischung zugegebenen Ad
sorptionsmittel nunmehr sich gegenseitig unterstützen und
entlastend tätig werden, so daß man anschließend einen
Schlamm erhält, der alle im Abwasser enthaltenen schädlichen
Stoffe aufweist. Durch die Verbindung mit dem Kombi-Adsorp
tionsmittel werden diese schädlichen Stoffe vorteilhaft so
adsorbiert, daß sie die Eigenschaften des Schlammes nicht
negativ beeinflussen. Vielmehr kann der Hydroxydschlamm vor
teilhaft weiterverarbeitet, vorzugsweise getrocknet und ge
preßt werden, um dann in der Regel einer thermischen Ausnut
zung oder einer Endablagerung zugeführt zu werden. Über das
bewegte Wasser ist sichergestellt, daß das Adsorptionsmittel
wirklich auch vom Abwasser aufgenommen wird, wobei es dann
schon nach kurzer Verweilzeit nämlich nach 5 Minuten etwa
wirksam wird, so daß dann Klarwasser von Hydroxydschlamm ge
trennt werden kann, um den Hydroxydschlamm dann wie bekannt
weiter aufzuarbeiten. Besonders günstig ist der Reinigungs
effekt, wenn die einzelnen Stoffe vorab miteinander gemischt
und dann gemeinsam und damit in einer optimalen Mischung auf
das bewegte Wasser aufgegeben werden. Vorteilhaft bei der ge
meinsamen Zerkleinerung ist vor allem auch, daß alle Kompo
nenten die gleiche Korngröße erreichen bzw. in etwa er
reichen, so daß ein sehr gleichmäßiges Adsorptionsmittel für
die Verarbeitung in Kläranlagen zur Verfügung gestellt werden
kann.
Mengenmäßig sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor,
daß 400 kg Kalkhydrat, 200 kg neutraler Bentonit, 300 kg al
kalisch aktivierter Bentonit und 100 kg Aktivkohle zusammen
gemischt werden. Je nach Abwasserzusammensetzung kann es da
bei zweckmäßig sein, die einzelnen Anteile der Kombi-Adsorp
tionsmittel zu variieren, ohne daß man auf eine der Komponen
ten verzichten kann bzw. sollte.
Je nach Verschmutzungsgrad des Abwassers wird das Ad
sorptionsmittel mit 0,01 bis 8 g/l Abwasser zugegeben, um den
angestrebten vollständigen Reinigungseffekt zu erreichen.
Die heute im Einsatz befindlichen Kläranlagen sind ver
fahrensmäßig nicht nur den zu erwartenden Abwassermengen,
sondern vor allem auch der Abwasserzusammensetzung entspre
chend ausgelegt. Es ist bei der Verwirklichung des Verfahrens
zweckmäßig, Menge und Zugabeort je nach Kläranlage und nach
vorherigen Versuchen vorzugeben. Dabei können die weiteren
Reinigungsstufen durch Zugabe des Kombi-Adsorptionsmittels
gezielt beeinflußt werden bzw. entlastet werden, wodurch wie
derum der gesamte Reinigungserfolg einer derartigen Kläran
lage positiv beeinflußt werden kann. Dabei ist es besonders
wichtig eine gleichmäßige Mischung des Kombi-Adsorptionsmit
tels vorzugeben. Diese gleichmäßige Mischung wird erfindungs
gemäß dadurch erreicht, daß die einzelnen Stoffe gemäß Anspruch 2 vor der
Vermahlung gemischt und dann gemeinsam gemahlen also zerklei
nert werden.
Nach dem Mischen oder dem Misch-Zerkleinern ist zur Op
timierung der Wirkung des Bentonits vor allem vorgesehen, daß
das Kombi-Adsorptionsmittel vor dem Einsatz vorbefeuchtet
wird. Damit können die Bentonit- aber auch die anderen Kompo
nenten ihre Funktion anschließend nach dem Zumischen zum Ab
wasser noch besser erfüllen. Dabei wird Wasser kontinuierlich
zugegeben, und so dosiert, daß die gezielte Befeuchtung des
Kombi-Adsorptionsmittel erreicht wird.
Das Kombi-Adsorptionsmittel zur Reinigung oder Nachrei
nigung von industriellem und/oder kommunalem Abwasser besteht
lediglich aus anorganischem Material, wobei das Hauptträger
material gemahlenes Kalkhydrat ist, dem etwa gleiche Mengen
von gemahlenem neutralem und alkalisch aktiviertem Bentonit,
Aktivkohle sowie Aluminiumsulfat und anionisches Polymer in
geringen Mengen zugemischt sind. Ein derartiges, ja als Kom
bi-Adsorptionsmittel bezeichnetes Material ist bestens geeig
net, um auch schwieriges Abwasser soweit zu reinigen, daß es
ohne weitere Behandlung dem Vorfluter zugeführt werden kann.
Vorteilhafterweise ist es sogar möglich, mit einem derartigen
Kombi-Adsorptionsmittel auch Trinkwasser zu reinigen und zwar
von abbauresistenten Substanzen aus dem früheren Abwasser
bzw. Oberflächenwasser. Somit kann dieses Kombi-Adsorptions
mittel auch für die Trinkwasseraufbereitung eine wesentliche
Rolle übernehmen. Vorteilhaft ist weiter, daß dieses Adsorp
tionsmittel günstig gelagert, transportiert und verarbeitet
werden kann, weil es eine pulverige Form hat und als anorga
nisches Material von ihm eine Gefährdung nicht ausgeht. Als
besonders günstige Zusammensetzung für ein derartiges Kombi-
Adsorptionsmittel hat sich eine Mischung herausgestellt, bei
der die Gewichtsanteile mit 400 kg Kalkhydrat (93 bis 95% Ca
(OH)2), 200 kg Bentonit neutral, 300 kg alkalisch aktiviert
und 100 kg Aktivkohle (rund 1000 m2/g) im Kombi-Adsorptions
mittel vorgegeben sind. Diese Mischung wird, wie bereits wei
ter vorne erläutert, durch Zusammenbringen der einzelnen Kom
ponenten hergestellt, wobei eine gleichmäßige Mischung zweck
mäßig ist, um die gewünschte Wirkung sicherzustellen. Zur
Verbesserung der Flockungseigenschaften ist diesem Kombi-Ad
sorptionsmittel Polyelektrolyt und/oder Aluminiumsulfat zu
gegeben, was weiter vorne erläutert ist, wobei diese Kompo
nenten auch im nachhinein zugemischt werden können oder aber
zusammen mit dem pulverförmigen Kombi-Adsorptionsmittel. Zur
weiteren Optimierung kann dem Kombi-Adsorptionsmittel ein
weiterer, die Entwässerbarkeit und die Schlammeigenschaften
verbessernder bzw. neutralisierender Stoff zugegeben werden,
um beispielsweise das Ablagern eines derartigen Schlammes in
der Landwirtschaft zu ermöglichen, ohne daß dort die Gefahr
besteht, daß durch den Schlamm nachteilige Stoffe sich vom
Schlamm trennen und in das Trinkwasser gelangen.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und des Kombi-
Adsorptionsmittels Lösungen vorgegeben werden, die ein ein
wandfreies Behandeln des Abwasser ermöglichen und zwar über
raschend auch durch Verzicht auf die biologische Reinigung.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. des Kombi-
Adsorptionsmittels wird quasi eine physiko-chemische Abwas
serbehandlung erreicht, wobei vorteilhaft auch eine vollstän
dige optische Reinigung gelingt, so daß insgesamt ein Abwas
ser in den Vorfluter abgegeben wird, das frei von jeglichen
Schadstoffen ist. Dabei kann das Verfahren und kann das Ad
sorptionsmittel ergänzend oder auch zusätzlich zu konventio
nellen Reinigungsverfahren eingesetzt werden, letzteres ins
besondere, wenn die konventionellen Reinigungsverfahren al
lein keinen ausreichenden Behandlungseffekt ergeben. Durch
einen kombinierten Einsatz mit biologischen und mechanischen
Verfahren können die Kosten dieser Verfahren durch zusätzli
chen Einsatz bzw. Verwirklichung des Verfahrens gesenkt wer
den. Selbst schwierige Emulsionen können mit Hilfe des Ver
fahrens bzw. des Adsorptionsmittels behandelt werden. Kurze
Sedimentations- und Filtrationszeiten, verbunden mit einer
leichten mechanischen Entwässerbarkeit der Flocke sind weite
re vorteilhafte Ergebnisse. Ein Einsatz des Adsorptionsmit
tels bei der mechanischen Schlammentwässerung ist wegen sei
ner ausgeprägten Koagulierungswirkung ebenfalls gegeben.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Ein
zelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Wiedergabe einer Kläranlage
und
Fig. 2 die für die Verwirklichung des Verfahrens not
wendigen Teile der Kläranlage im Einzelschema.
Fig. 1 zeigt eine Kläranlage in schematischer Darstel
lung, wobei die Kläranlage allgemein mit 1 bezeichnet ist.
Das Abwasser wird über den Abwasserzulauf 2 zunächst einer
ersten Biostufe 3 zugeführt, wo ein Belebtschlammverfahren bei
spielsweise angewendet wird. Hier wird Umgebungsluft zuge
führt, so daß der Schlamm in eine Biomasse umgewandelt werden
kann.
Mit 4 ist eine Zwischenklärung bezeichnet, wo ein Teil
des Schlammes bereits abgezogen wird, während das übrige Ab
wasser einer zweiten Biostufe 5 zugeführt wird. Denkbar ist
es, einen Teil des Belebtschlammes in der Biostufe 5 jeweils
im Kreislauf zu führen oder aber in Kombination mit der Bio
stufe 3.
Das entsprechend behandelte Abwasser gelangt dann in die
Nachklärung 6, wo eine Zugabe des Kombi-Adsorptionsmittels
erfolgen kann. Der abgesetzte Schlamm wird über die Schlamm
schleuse 14, die jeder Nachklärung bzw. Zwischenklärung 4, 6,
7 zugeordnet ist, der Schlammleitung 15 übergeben, von wo der
Schlamm zur Weiterverarbeitung vorzugsweise gepumpt wird.
Bei der aus Fig. 1 ersichtlichen Ausführung ist der
Nachklärung 6 eine zweite Nachklärung 7 angeschlossen, wo
hier das aus den Bunkern 8, 9, 10, 11 gemischt zugeführte
Adsorptionsmittel gleichmäßig dosiert dem Abwasser zugegeben
wird. Hierzu dient ein Verteilungsteller 12, der das Kombi-
Adsorptionsmittel gleichmäßig auf die Oberfläche des in der
Nachklärung 7 gesammelten Abwassers aufgibt. Über die
Schlammschleuse 14 und die Reinwasserschleuse 13 kann die
Verweilzeit in der Nachklärung 7 genau eingestellt und einge
halten werden.
Weiter vorn ist bereits erläutert worden, daß über die
Schlammschleusen 14 der Schlamm in die Schlammleitung 15 ge
geben wird, von wo er auf den Filter 16 gepumpt wird. Hier
wird dem entwässerungsfreudigen Schlamm das Wasser entzogen,
so daß dann der getrocknete und vorzugsweise auch gepreßte
Schlamm dann der Schlammverwertung 17 zugeführt werden kann.
Aufgrund der gepreßten Form kann der getrocknete Schlamm vor
teilhaft zwischengelagert werden, ohne daß die Gefahr be
steht, daß dieses Material die Umwelt beeinträchtigt. Viel
mehr ist es durch die Zusammensetzung und die Bearbeitung so
zusammengepreßt, daß auch längere Zwischenlagerungen durchaus
denkbar sind. Der getrocknete bzw. entwässerte Schlamm kann
dann für die verschiedensten Einsatzzwecke beispielsweise
auch für eine Verwertung in der Landwirtschaft vorgesehen
werden.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Kläranlage nach
Fig. 1, wobei hier ergänzend zu den Bunkern 8, 9, 10, 11 für
Kalkhydrat, die beiden Bentonite und die Aktivkohle zusätz
lich noch ein für Polyelektrolyt oder Aluminiumsulfat vorge
sehener Zusatzbunker vorgesehen ist. Nach der Darstellung in
Fig. 2 werden die einzelnen Komponenten vorzugsweise einer
Mischtrommel zugeführt, wo sie intensiv miteinander vermischt
werden, so daß sich ein gleichmäßig zusammengesetztes Kombi-
Adsorptionsmittel ergibt.
Das entsprechend gemischte Kombi-Adsorptionsmittel kann
gemäß Fig. 2 einer Befeuchtungstrommel 21 zugeführt werden,
um insbesondere die Bentonite vorzubefeuchten, so daß sie
ihre Funktion anschließend nach dem Zumischen zum Abwasser
noch besser erfüllen können. Über 22 erfolgt ein Wasserzu
lauf, der so dosiert sein kann, daß eine gezielte Befeuchtung
des Kombi-Adsorptionsmittels vorgenommen werden kann.
Aus der Mischtrommel 20 direkt oder der Befeuchtungs
trommel 21 gelangt das Kombi-Adsorptionsmittel dann in die
Nachklärung 7, die hier mit einem Klärwerk 23 versehen ist,
um eine gleichmäßige Durchmischung zu erreichen. Gelangt das
Kombi-Adsorptionsmittel direkt aus der Mischtrommel 20 in die
Nachklärung 7, so ist der in Fig. 1 wiedergebene Verteiler
teller 12 zweckmäßig einzusetzen.
Das Abwasser erreicht bei der aus Fig. 2 ersichtlichen
Ausführung über den Abwasserzulauf 24 die Nachklärung 7, wo
bei auch hier die Abtrennung der festen Phase, d. h. des
Schlammes durch die Schlammschleuse geregelt wird.
In den Bunkern 8 bis 11 kann auch grobstückigeres Mate
rial vorgehalten werden, das dann gemeinsam einer Kombi-Trom
mel 25 zugeführt wird, um es in die vorgesehene Pulverform zu
bringen. Ggf. kann über 22′ auch eine Befeuchtung des Mate
rials vorgenommen werden, wobei dieses Material dann wie wei
ter oben geschildert etwa trocken oder als Suspension der
Nachklärung 7 zugeführt wird.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein
zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfin
dungswesentlich angesehen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Reinigung von industriellem und
kommunalem Abwasser mit Hilfe von Adsorptionsmitteln in Form
von Bentonitpulver, Aluminiumsulfat und anionischem Polymer,
die dem Abwasser insbesondere ergänzend zu biologischen und/oder
mechanischen Reinigungsstufen zugemischt werden, wobei
der Niederschlag als Schlamm getrocknet und weiter verarbei
tet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bentonitpulver in Form von neutralem und aktiviertem
Bentonit, Aktivkohle und Kalkhydrat in Pulverform zusammen
gemischt, mit geringen Mengen Aluminiumsulfat und anionischem
Polymer vermischt und dann auf das bewegte Wasser als Kombi-
Adsorptionsmittel dosiert aufgestreut wird und daß nach vor
gegebener Verweilzeit die Phasen Klarwasser und Hydroxyd
schlamm getrennt werden.
2. Verfahren zur Reinigung von industriellem und kommu
nalem Abwasser mit Hilfe von Adsorptionsmitteln in Form von
Bentonitpulver, Aluminiumsulfat und anionischem Polymer, die
dem Abwasser insbesondere ergänzend zu biologischen und/oder
mechanischen Reinigungsstufen zugemischt werden, wobei der
Niederschlag als Schlamm getrocknet und weiter verarbeitet
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bentonitpulver in Form von neutralem und aktiviertem
Bentonit, Aktivkohle und Kalkhydrat vor der Vermahlung ge
mischt und dann gemeinsam vermahlen und mit geringen Mengen
Aluminiumsulfat und anionischem Polymer vermischt und dann
auf das bewegte Abwasser als Kombi-Adsorptionsmittel dosiert
aufgestreut wird und daß nach vorgegebener Verweilzeit die
Phasen Klarwasser und Hydroxydschlamm getrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß 400 kg Kalkhydrat, 200 kg neutraler Bentonit, 300 kg al
kalisch aktivierter Bentonit und 100 kg Aktivkohle zusammen
gemischt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kombi-Adsorptionsmittel je nach Verschmutzungsgrad
des Abwassers mengenmäßig mit 0,01 bis 8 g/l Abwasser zugege
ben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kombi-Adsorptionsmittel vor dem Einsatz vorbefeuchtet
wird.
6. Adsorptionsmittel zur Reinigung oder Nachreinigung
industriellen und/oder kommunalen, organische oder anorgani
sche Verbindungen aufweisenden Abwassers, bestehend aus Ben
tonit, Aluminiumsulfat und anionischem Polymer,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptträgermaterial gemahlenes Kalkhydrat ist, dem
etwa gleiche Mengen von gemahlenem neutralem und alkalisch
aktiviertem Bentonit, Aktivkohle sowie Aluminiumsulfat und
anionischem Polymer in geringen Mengen zugemischt sind.
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DE4206646A1 (de) | 1993-09-09 |
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