DE4206577A1 - Einrichtung und verfahren zur ermittlung der verformung eines bauteils und verfahren zur montage der einrichtung - Google Patents
Einrichtung und verfahren zur ermittlung der verformung eines bauteils und verfahren zur montage der einrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ermittlung der
Verformung eines Bauteils, insbesondere eines Trägers, einer
Stütze oder dergleichen, mit einem ersten, dem Bauteil
zuordenbaren Koppelelement, einem zweiten, dem Bauteil
zuordenbaren Koppelelement und einer zwischen den
Koppelelementen angeordneten Meßeinrichtung, deren Verformung
mittels Meßelementen erfaßt und zur Anzeige der Verformung des
Bauteils herangezogen wird, wobei zumindest zwischen einem der
Koppelelemente und der Meßeinrichtung ein biegeweiches
Übertragungselement angeordnet ist.
Zur Erfassung und Auswertung von Verformungen an Bauteilen und
Bauteilstrukturen werden häufig Dehnungsmeßeinrichtungen, die
z. B. Dehnungsmeßstreifen aufweisen, eingesetzt. Einsatzgebiete
sind demnach alle unter Belastung stehenden und zu
überwachenden Bauteile, wie z. B. Stützelemente an Brücken,
Stützstrukturen, wie z. B. Maschinenständer, Walzgerüste,
Pressengestelle, Einrichtungen der Lagertechnik,
Lastbewegungseinrichtungen und dergleichen.
Eine Einrichtung der eingangs genannten Art ist aus der US-PS
40 64 744 bekannt. Diese Einrichtung ist mit einer
Meßeinrichtung in Form eines quer zur Verformungsrichtung
liegenden Biegebalkens versehen, der Halbleiter-
Dehnungsmeßstreifen zur Erfassung seiner Verformung und zur
Abgabe eines Meßsignals aufweist. Der Biegebalken steht auf
jeder Seite über ein biegeweiches Übertragungselement mit einem
dem zu überwachenden Bauteil zugeordneten Koppelelement in
Verbindung. Das biegeweiche Übertragungselement ist ein mit
Gelenken versehenes Gestänge. Die Koppelelemente weisen auf
ihrer dem Bauteil zugeordneten Fläche jeweils Kanten oder
Riffeln auf. Die Kopplung erfolgt durch Anpressen der
Koppelelemente an das Bauteil mit Hilfe einer
Schraubeinrichtung; die Kanten oder Riffeln sollen dabei die
Reibkräfte zwischen Koppelelement und Bauteil vergrößern.
Aufgrund der reibschlüssigen Verbindung besteht die Gefahr von
Setzerscheinungen dieser Anordnung, was zu weniger gut
reproduzierbaren Meßergebnissen und zu einer schlechten
Nullpunktrückkehr führt.
Eine Einrichtung zur Erfassung und Auswertung von Verformungen
an Bauteilen ist ferner aus der US-PS 36 21 437 bekannt, bei
dem ein in Verformungsrichtung des Bauteils liegender, mit
Dehnungsmeßstreifen versehener Zug-/Druckstab vorgesehen ist.
Die Befestigung am Bauteil erfolgt über quer zur
Verformungsrichtung des Bauteils angeordnete
Schraubverbindungen an den Enden des Zug-/Druckstabes, die mit
Kugel/Kegelgelenken zum Ausgleich von Fluchtungsfehlern
versehen sind. Auch hier besteht die Gefahr von
Setzerscheinungen. Darüber hinaus können sich aufgrund der
Schraubverbindungen mit den Kugel/Kegelgelenken unerwünschte
Zwangskräfte auf den Zug-/Druckstab ergeben.
Aus der DE-PS 22 15 620 ist ferner eine Einrichtung zur
Ermittlung der gewichtsabhängig auf Stützen einwirkenden Kraft
über die Erfassung der Verformung der Stützen bekannt, bei der
Meßeinrichtungen in Form von Kraftmeßdosen beidseitig über
zwischengeschaltete biegeweiche Stäbe an an einer Stütze
angeschweißten Laschen befestigt sind. Hierzu durchdringen die
Stäbe mit Gewindeenden Durchgangsbohrungen der Laschen; die
Befestigung erfolgt mittels beiderseits der Laschen angeordnete
Muttern, wobei noch Kugel/Kegelgelenkverbindungen vorgesehen
sind. Bei dieser Einrichtung lassen sich Zwangskräfte aufgrund
der Schraubverbindungen nicht ausschließen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei einem einfachen und robusten
Aufbau genau reproduzierbare Meßergebnisse liefert.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Koppelelemente und die den Koppelelementen zugeordneten
Bauteilbereiche Oberflächenstrukturen aufweisen, mit denen
Koppelelement und Bauteil formschlüssig gegeneinander
verriegelbar sind. Damit werden Setzeffekte zufolge einer
reibschlüssigen Verbindung eines Bauteils und einer Einrichtung
zur Ermittlung der Verformung des Bauteils mit Sicherheit
verhindert und die Genauigkeit des Meßergebnisses verbessert.
Die Oberflächenstrukturen lassen sich beispielsweise
spanabhebend oder durch plastische Verformung der Koppelflächen
sehr rationell herstellen.
Besonders einfach ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei
der die Oberflächenstruktur quer zur Verformungsrichtung
verlaufende Riefen aufweist. Die Oberflächenstruktur kann z. B.
durch Grobschleifen oder andere spanabhebende Bearbeitung oder
durch Prägen mit einem ein Negativ der Oberflächenstruktur
aufweisenden Prägewerkzeug hergestellt werden.
Dadurch, daß die Koppelelemente und die zugeordneten
Bauteilbereiche in verriegeltem Zustand gesichert aneinander
liegen, werden Verformungen und Zwangskräfte aufgrund von z. B.
Verschraubungseinrichtungen mit Sicherheit vermieden.
Bei Bauteilen, die nicht mit Bohrungen zur Anbringung der
erfindungsgemäßen Einrichtung versehen werden dürfen,
beispielsweise TÜV-abgenommene Tragwerke, erweist sich die
Ausgestaltung nach Anspruch 4 als besonders günstig, wobei die
Verbindung besonders vorteilhaft durch Schweißen, Löten oder
Kleben erfolgen kann.
Eine besonders robuste Ausführung ergibt sich gemäß Anspruch 6.
Hierbei ist insbesondere eine Ausführung von Vorteil, bei der
die Meßmembran die eine Stirnseite eines zylindrischen
Hohlraums abschließt, in dem eine Meßsignal-
Aufbereitungseinrichtung angeordnet ist, und der andererseits
vom Koppelelement abgeschlossen ist.
Die Montage einer Einrichtung zur Ermittlung der Verformung
eines Bauteils an eben diesem Bauteil gemäß Anspruch 10 ist
aufgrund der Verwendung einer Lehre besonders einfach und
sicher.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung in
perspektivischer Darstellung im Schnitt.
Das zu überwachende Bauteil ist in der Zeichnung mit 10
gekennzeichnet. Die Überwachung soll die Verformungen des
Bauteils 10 in den durch den Doppelpfeil angegebenen Richtungen
erfassen. Die Einrichtung zur Ermittlung der Verformung dieses
Bauteils 10 ist als ganzes mit 1 bezeichnet. Die Einrichtung 1
weist eine Meßeinrichtung 2 in Form einer Meßmembran auf, die
mit Dehnungsmeßstreifen 3 versehen ist, welche in bekannter
Weise bespielsweise zu einer Wheatstone′schen Brücke geschaltet
sind zwecks Auswertung der von den Dehnungmeßstreifen
gelieferten Meßsignale. Hierzu wird in dem von der Meßmembran
abgeschlossenen zylindrischen Hohlraum 4 eine Meßsignal-
Aufbereitungseinheit untergebracht, die mit einem
Steckverbinder 5 oder einem kontaktlosen Verbinder verbunden
ist zur Weitergabe von Meßsignalen bzw. aufbereiteten
Meßwerten.
Die Einrichtung 1 weist einstückig ein erstes, an ihrem
Membranende angeformtes Koppelelement 6 und ein zweites, am
Steckverbinderende angeformtes Koppelelement 7 auf, wobei
zwischen dem Koppelelement 6 und der Meßmembran ein
biegeweicher Stab ausgebildet ist, der dazu dient, im
wesentlichen nur die aus der Verformung des Bauteils 10 in den
durch den Doppelpfeil markierten Verformungsrichtungen
herrührenden Wegänderungen auf die Meßmembran zu übertragen und
Einflüsse aufgrund von Verformungen in anderen Richtungen
möglichst vollständig von der Meßmembran fernzuhalten.
Die Koppelelemente 6, 7 der Einrichtung 1 sind an ihren dem
Bauteil 10 zugeordneten Flächen mit einer Struktur versehen,
die quer zu der durch den Doppelpfeil angedeuteten
Verformungsrichtung verlaufende Riefen aufweist. Die Riefen
können z. B. mechanisch durch spanende Bearbeitung,
beispielsweise Grobschleifen oder durch plastische Verformung,
beispielsweise durch Prägen erzeugt werden.
Die Koppelelemente 6, 7 weisen Durchgangslöcher für Schrauben
20, 21, 21′ auf, denen Gewindelöcher im Bauteil 10 zugeordnet
sind.
Den Koppelelementen 6, 7 sind Bereiche 11, 12 des Bauteils 10
zugeordnet, die mit einer Oberflächenstruktur versehen sind,
die komplementär zur Oberflächenstruktur der Koppelelemente 6,
7 ist und die in analoger Weise erzeugt werden kann. Hierdurch
wird erreicht, daß bei aneinander anliegenden Oberflächen der
Koppelelemente 6, 7 bzw. der Bereiche 11, 12 die Koppelelemente
6, 7 und die zugeordneten Bereiche 11, 12 und damit auch
Bauteil 10 und Einrichtung 1 formschlüssig über eine
Mikroverzahnung in Verformungsrichtung des Bauteils 10
gegeneinander verriegelt sind. Durch geeignete Wahl der
Oberflächenstruktur zumindest eines der Koppelelemente 6 oder 7
und des zugehörigen Bauteil-Bereichs 11 oder 12 läßt sich auch
eine zusätzliche Verriegelung quer zur Verformungsrichtung
erreichen.
Mit Hilfe der Schrauben 20, 21 und 21′ werden die Einrichtung 1
und das Bauteil 10 in verriegeltem Zustand gesichert.
Insbesondere bei Bauteilen, die nicht mit Gewindelöchern für
die Schrauben 20, 21, 21′ versehen werden können, z. B. bei
TÜV-abgenommenen Tragwerken, können die Bauteil-Bereiche 11, 12
durch Koppelelemente 13, 14 gebildet werden, die am Bauteil 10
z. B. durch Schweißen befestigt sind. Die Koppelelemente 13, 14
weisen dann die Gewindelöcher für die Sicherungsschrauben 20,
21, 21′ auf.
Die Koppelelemente 13, 14 können auf einfache Weise mittels
einer Lehre 15, die in der Zeichnung gestrichelt angedeutet
ist, am Bauteil 10 positioniert und in dieser Lage verschweißt
werden. Die Lehre 15 ist mit den Koppelelementen 13, 14 durch
in die Gewindelöcher eingreifende Schrauben verbindbar. Die
gegenseitige Lage vom Koppelelement 13, 14 und Lehre 15 ist im
dargestellten Beispiel über Anschlagflächen 16, 17 leicht und
genau eingestellt. Nach dem Verschweißen werden die Schrauben
gelöst, die Lehre 15 entfernt, die Einrichtung 1 zur Anlage
gebracht und die Einrichtung 1 am Bauteil 10 in verriegelter
Lage aneinanderliegend durch die Schrauben 22, 21, 21′
gesichert.
Claims (10)
1. Einrichtung zur Ermittlung der Verformung eines Bauteils
(10), insbesondere eines Trägers, einer Stütze oder
dergleichen, mit einem ersten, dem Bauteil (10)
zuordenbaren Koppelelement (6), einem zweiten, dem Bauteil
(10) zuordenbaren Koppelelement (7) und einer zwischen den
Koppelelementen (6, 7) angeordneten Meßeinrichtung (2),
deren Verformung mittels Meßelementen erfaßt und zur
Anzeige der Verformung des Bauteils (10) herangezogen wird,
wobei zumindest zwischen einem der Koppelelemente und der
Meßeinrichtung (2) ein biegeweiches Übertragungselement (8)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Koppelelemente (6, 7) und die den Koppelelementen (6, 7)
zugeordneten Bauteilbereiche (11, 12) Oberflächenstrukturen
aufweisen, mit denen Koppelelement (6, 7) und Bauteil (10)
formschlüssig gegeneinander verriegelbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächenstruktur quer zur Verformungsrichtung
verlaufende Riefen aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koppelelemente (8, 7) und die
zugeordneten Bauteilbereiche (11, 12) in verriegeltem
Zustand gesichert aneinanderliegen.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteilbereiche
(11, 12) durch mit dem Bauteil unlösbar verbindbare
Koppelelemente (13, 14) gebildet werden.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit dem Bauteil (10) unlösbar verbindbaren
Koppelelemente (13, 14) am Bauteil (10) angeschweißt,
angelötet oder angeklebt sind.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das biegeweiche
Übertragungselement (8) ein Biegestab ist, der mit der
Mitte der als Meßmembran ausgebildeten Meßeinrichtung (2)
verbunden ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßmembran die eine Stirnseite eines zylindrischen
Hohlraums (4) abschließt, in dem eine Meßsignal-
Aufbereitungseinrichtung angeordnet ist und der
andererseits vom Koppelelement (7) abgeschlossen ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßsignalaufbereitungseinrichtung mit einem im
Koppelelement (7) angeordneten Steckverbinder (5) oder
kontaktlosen Verbinder verbunden ist.
9. Verfahren zur Ermittlung der Verformung eines Bauteils
(10), insbesondere eines Trägers, einer Stütze oder
dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß Koppelelemente (6,
7) einer Einrichtung (1) zur Ermittlung der Verformung
eines Bauteils (10) und die den Koppelelementen (6, 7)
zugeordneten Bereiche (11, 12) des Bauteils (10) mit einer
eine formschlüssige Verriegelung ermöglichenden
Oberflächenstruktur versehen werden, die Koppelelemente (8,
7) der Einrichtung (1) und die Bereiche (11, 12) des
Bauteils (10) in Anlage gebracht werden und der die
Verriegelung gewährleistende Anlagezustand gesichert wird.
10. Verfahren zur Montage einer Einrichtung (1) zur Ermittlung
der Verformung eines Bauteils (10), insbesondere eines
Trägers, einer Stütze oder dergleichen, dadurch
gekennzeichnet, daß am Bauteil (10) zwei durch eine Lehre
(15) auf Abstand gehaltene Koppelelemente (13, 14) unlösbar
befestigt werden, die Lehre (15) entfernt wird, die
Koppelelemente (13, 14) am Bauteil (10) gegen
Koppelelemente (6, 7) der Einrichtung (1) zur Anlage
gebracht und verriegelt werden und der verriegelte Zustand
der Kopplungsstellen gesichert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924206577 DE4206577A1 (de) | 1992-03-02 | 1992-03-02 | Einrichtung und verfahren zur ermittlung der verformung eines bauteils und verfahren zur montage der einrichtung |
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DE19924206577 DE4206577A1 (de) | 1992-03-02 | 1992-03-02 | Einrichtung und verfahren zur ermittlung der verformung eines bauteils und verfahren zur montage der einrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4206577A1 true DE4206577A1 (de) | 1993-09-09 |
Family
ID=6453065
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DE19924206577 Ceased DE4206577A1 (de) | 1992-03-02 | 1992-03-02 | Einrichtung und verfahren zur ermittlung der verformung eines bauteils und verfahren zur montage der einrichtung |
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Legal Events
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