DE4205010C2 - Verfahren zur Vergleichmäßigung des Gasbezuges und Rohrleitungssystem für die Gasverteilung - Google Patents

Verfahren zur Vergleichmäßigung des Gasbezuges und Rohrleitungssystem für die Gasverteilung

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergleichmäßigung des Gasbezuges sowie ein Rohrleitungssystem für die Gasverteilung. Die Erfindung ist besonders für die Gasversorgung von Wohn- und Gewerbegebieten u.ä. geeignet, in denen eine Vielzahl unterschiedlicher Gasabnehmer vorhanden ist.
Bei gegenwärtig benutzten Gasverteilungssystemen besteht für die Betreiber das Problem, einen möglichst gleichmäßigen Bezug zu gewährleisten, um innerhalb festgelegter Bezugsgrenzen und damit auch unterhalb bestimmter Leistungspreise zu bleiben. Dies gestaltet sich oftmals schwierig, da die Gasendabnehmer gewöhnlich keine konstanten Gasmengen abnehmen und ihre Abnahme von einer Reihe von Faktoren, wie Tageszeit, Wochentag und Jahreszeit, Temperatur u. a. abhängt. Aus diesem Grunde werden in Gasverteilungssysteme Speicher integriert, um den ungleichmäßigen Gasbezug zu puffern. Hierzu werden gewöhnlich Hochdruckspeicher als Bauwerke oder unterirdische Hohlräume, wie Salzstöcke u.ä., verwendet (siehe auch: Schmidt, T.: Erdgas-Kavernenspeicheranlage Xanten, GWF Gas Erdgas, 131 (1990) Nr. 6, S. 252-257 und Külzer, J.: Verdichter-, Druckregel- und Mengenbilanzierungsanlage (VDM) Scharenstetten, ebenda, S. 240-251). Nachteilig an solchen Lösungen sind die hohen damit verbundenen Kosten für Bau oder Erschließung.
Ziel der Erfindung ist es daher, eine Verbrauchspufferung zu ermöglichen, deren Kosten deutlich vermindert sind. Hierzu besteht die Aufgabe darin, ein Verfahren zu entwickeln, das ohne zusätzliche Baueinheiten und durch verbesserte Regelung einen vergleichmäßigten Gasbezug ermöglicht. Es soll dazu auch ein Rohrleitungssystem für die Gasverteilung entwickelt werden, das eine verbesserte Speicherfähigkeit besitzt und dazu keiner zusätzlichen Elemente bedarf.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das speicherfähige Volumen des Gasverteilungssystems deutlich erhöht wird, ohne daß zusätzliche diskrete Speicher, wie oberirdische Hochdruckspeicher, Kavernen u.ä. benutzt werden und/oder daß der Gasbezug derart geregelt wird, daß mindestens die wahrscheinliche zukünftige Temperaturentwicklung des Versorgungsgebietes in den nächsten mehr als 24 Stunden, das wahrscheinliche zukünftige Abnehmerverhalten sowie das in der Vergangenheit für vergleichbare Abnehmerverhältnisse, einschließ­ lich vergleichbarer Witterungs-, Wochentags- und jahreszeitlicher Bedin­ gungen, ermittelte Abnehmerverhalten in die Regelung einbezogen werden. Die Erfindung beinhaltet weiterhin ein Rohrleitungssystem, das dadurch gekenn­ zeichnet ist, daß die zum Gastransport und zur Gasversorgung verlegten Rohre des Rohrleitungssystems einen um mindestens den Faktor 1,5 gegenüber dem für den zu gewährleistenden Gasdurchsatz notwendigen Rohrdurchmesser vergrößer­ ten Rohrdurchmesser besitzen.
Es gehört auch zur Erfindung, daß im Rohrleitungssystem eine Kontroll- und Regeleinrichtung vorhanden ist, die Datenspeicher besitzt, in denen Daten für
  • - die wahrscheinliche zukünftige Temperaturentwicklung des Versorgungsgebie­ tes in den nächsten mehr als 24 Stunden,
  • - das wahrscheinliche zukünftige Abnehmerverhalten,
  • - das in der Vergangenheit für vergleichbare Abnehmerverhältnisse, ein­ schließlich vergleichbarer Witterungs-, Wochentags- und jahreszeitlicher Bedingungen, ermittelte Abnehmerverhalten
  • - den aktuellen Systemzustand bezüglich Druck, Mengenabnahme und Außentemperatur abgelegt sind.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Datenspeicher für die Temperaturentwicklung die Daten für den längstmög­ lichen verfügbaren Zeitraum meteorologischer Voraussagen enthalten.
Das Wesen der Erfindung beruht auf den nachfolgend genannten Zusammenhängen und Überlegungen:
Ein Gasverteilungssystem besteht aus Fernleitungen, die mit einem Druck von 40-70 bar betrieben werden. Das Gasverteilungsnetz einer Stadt besteht beispielsweise aus Hochdruckleitungen (25 bar), aus Mitteldruck-Verteilungs­ leitungen (5 bar) und aus Niederdruckversorgungsleitungen im Bereich unter 1 bar. Zwischen den Systemen sind Regler und Schutzarmaturen installiert, die den Gasfluß in nur einer Richtung zulassen. Das mögliche Speichervolumen ergibt sich aus dem geometrischen Volumen der Teilnetze multipliziert mit der Druckdifferenz aus der Einspeisung und dem erforderlichen Minimaldruck für die Abgabe in die folgende Druckstufe.
Die Tagesdurchschnittstemperaturen bilden mit den zugehörigen Gasverbräuchen üblicherweise die Grundlage für Rohrnetzberechnungen. Die Gesetzmäßigkeit zwischen der Außentemperatur und dem Heizgasverbrauch läßt sich in einem Koordinatensystem als Regressionsgerade durch eine Punktwolke darstellen. Von den örtlichen Wetterämtern sind derzeit Temperaturprognosen für die einzelnen Versorgungsgebiete über mehrere Tage (bis hin zu einer Woche) zu bekommen, die sich für Gasbedarfsvorhersagen praktisch verwerten lassen.
Bisher begnügen sich die Gasversorgungsunternehmen mit einer statistischen Berechnung des Erwartungswertes für den folgenden Gastag (von 6.00 Uhr des laufenden Tages bis 6.00 Uhr des Folgetages).
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein Modell zu benutzen, mit dem unter optimaler Anpassung an die Tagesverbrauchswerte eine über 24 Stunden hinausgehende Prognose (z. B. Wochenprognose) unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten durchführbar ist. Bei der Anwendung der Erfindung werden bekannte zeitdiskrete Regelungs- und Beobachtungssysteme benutzt. Da die einzelnen Abgabemengen als Zustandsvariable nicht meßbar sind, können Erwar­ tungswerte nach der Kalman-Filtertheorie ermittelt werden.
Derartige Regelverfahren bewähren sich überall dort, wo die Abtastperiode bei der Schätzung der Zustandsvariablen klein ist zur Zeitkonstante des Gesamtsystems.
Für derartige Verfahren ist der Einsatz handelsüblicher Rechner erforder­ lich. Mit einem verstärkten Rechnereinsatz haben sich mathematische Systeme mit Anpassungsmechanismen durchgesetzt.
Die Anpassung gewichtet die aktuellen Gasbedarfsdaten höher als die älteren Daten. Dies bedeutet, daß strukturelle Änderungen im Bedarfsbereich ohne das Zutun des Bedieners vom System erfaßt und nach einer Anpassungszeit volle Berücksichtigung finden. Je nach Anpassungsgeschwindigkeit finden sogar Wetterlagen Eingang in die Bedarfsprognose.
Die Strömungsvorgänge in Gastransportleitungen verlaufen in der Praxis instationär. Einspeisemengen und Abnahmen, Flußmengen und Drücke hängen nicht nur vom Ort längs der Leitung, sondern auch von der Zeit ab. Damit spielen auch Effekte der Leitungsspeicherung bei den Strömungsvorgängen eine Rolle.
Mittlere Gasversorgungsunternehmen betreiben relativ kleine Netze, die strömungstechnisch sehr schnell reagieren. Damit ist auch bei dem Einsatz des gespeicherten Gases aus einem dezentralen Rohrnetzspeicher keine Ein­ schränkung im Transportverhalten gegeben.
Um mehr Handlungsmöglichkeiten im Bereich "Wirtschaftlichkeit" zu erhalten, wird erfindungsgemäß die wirtschaftliche Nutzung der Leitungsatmung über einen längeren Zeitraum als 24 Stunden mittels des beanspruchten Rohrlei­ tungssystems vorgeschlagen. In den Gasversorgungsunternehmen ist es Aufgabe des Lastverteilers, die Steuermöglichkeiten (z. B. Speicher, Abschaltung von speziellen Verbrauchern usw.) derart zu nutzen, daß das Gasnetz optimal betrieben wird. Zur Erfüllung seiner Aufgaben benötigt der Betreiber Infor­ mationen, die sich nach dem zeitlichen Auftreten folgendermaßen gruppieren lassen:
  • - historische Werte (Bilanzierung, Abrechnung, Störungsanalysen)
  • - Momentanwerte (Meßwerte, Rückmeldung aus der Steuerung)
  • - zukünftiges Netzverhalten (Abnehmerverhalten, Temperatur).
Erfindungsgemäß wird auf diese Informationen und Daten zurückgegriffen, um ein kostengünstig zu betreibendes System zu erhalten.
Die Bedingungen, welche erfüllt werden müssen, sind an erster Stelle die Versorgungssicherheit, die Vertragsbedingungen und die technischen Grenzen, wie Mindestdruckeinhaltung an den räumlich verteilten Abnahmestellen.
Die Erfindung beschreibt ein System, mit dem unter optimaler Anpassung an die Tagesverbrauchswerte eine vorausschauende Prognose über 24 Stunden hinaus (z. B. Wochenprognose) unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten durch­ führbar ist. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß in einem Rechnersystem auf PC-Basis gelöst. Als Optimierungszeitraum wird ein Zeitraum über 24 Stunden, z. B. ein dreitägiger Zyklus oder die Woche (z. B. Montag, 6 Uhr, bis Montag der Folgewoche, 6 Uhr) gesehen. Der Gastag erstreckt sich von 6 Uhr bis 6 Uhr. Die Abgabevolumina pro volle Stunde variieren beträchtlich. Mit der höchsten Abgabe ist grundsätzlich in den ersten Stunden des Gastages zu rechnen. Ein Abgabetief, auch Nachttief genannt, ist zwischen 21 Uhr und 6 Uhr zu erwarten.
Um einen günstigen Leistungspreis beim Vorlieferanten erzielen zu können, ist der Anbieter bestrebt, innerhalb des Gastages eine gleichmäßige Stunden­ menge zu beziehen.
Der Anbieter kann den Bezug trotz schwankender Abgabe folgendermaßen nivel­ lieren: Er kann in abgabeschwachen Stunden den Hochdruckspeicher, der sich aus der Leitungsatmung bilden läßt, füllen und ebenso den Speicher in abga­ bestarken Zeiten als Puffer entleeren. Darüber hinaus besteht die Möglich­ keit, abschaltbare Abnehmer herauszuschalten. Das Abschalten von Abnehmern genießt Vorrang vor der Erhöhung der Bezugsgrenze. Da jeder Heiztag mög­ licherweise der extremste des momentanen Gasjahres ist, ergibt sich folgende Überlegung: Wird die Bezugsgrenze überschritten, wird man über die nächsten 14 Tage diesen erhöhten Bezug beibehalten. Die möglichen Einnahmen durch den Mehrabsatz in diesen 14 Tagen sind jedoch geringer als die Mehrausgaben für den höheren Leistungspreis, der fällig wird.
Der Gastag wird durch Tagesganglinien beschrieben. Die Tagesganglinien zeigen den Verlauf des Gasbedarfs über 24 Stunden. Teilt man die einzelnen Stundenmengen durch 1/24 des Tagesgasbedarfs, erhält man den Stundenfaktor fh.
Wäre die Stundenmenge optimal eingestellt, könnten 24 Tagesbenutzungsstunden erreicht werden. Es lassen sich die Gasmengen ermitteln, die bei dieser optimalen Fahrweise auch über 24 Stunden hinaus dem Speicher entnommen werden können.
Addiert man diese Werte für den Betrachtungszeitraum bis zu der Stunde, in der die nächtliche Speicherfüllung beginnt, erhält man das erforderliche Speichervolumen. Bei gebräuchlichen Speichergrößen und mit der bisher übli­ chen Speicherfahrweise über den Gastag ist der Speicher meist kurz nach 24 Uhr vollständig gefüllt, das bedeutet, daß in der Gashochdruckleitung der Maximaldruck erreicht ist und die gewählte Fahrweise als nicht optimal angesehen werden muß. Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Rohrleitungs­ systems wird diese Fahrweise durch Ausweitung des Optimierungszeitraumes verbessert.
Das während 24 Stunden durch den Leitungsspeicher innerhalb der Druckgrenzen pmax und pmin freisetzbare Gasvolumen kann berechnet werden. In der Litera­ tur (Rolf Eberhard/Rolf Hüning, Handbuch der Gasversorgungstechnik, München 1984) findet man eine Gleichung zur angenäherten Bestimmung des Speichervo­ lumens:
Danach beträgt das für eine Vergleichmäßigung des Gasbezuges auf 1/24 der Tagesabnahme erforderliche Speichervolumen V etwa das achtfache der Mengen­ unterdeckung zwischen Einspeisung und Abnahme in der Spitzenstunde (Qd = Tagesmenge).
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles erläu­ tert. Hierzu gehören die Zeichnungen Fig. 1; 2 und 3. Fig. 1 zeigt bei­ spielhaft die Druckverhältnisse eines Versorgungsgebietes über einen länge­ ren Zeitraum (z. B. 7 Tage) und Fig. 2 für 3 Tage. Die Kurve A zeigt die Druckverhältnisse bei herkömmlicher Regelung des Tagesausgleichs über 24 Stunden. Es zeigt sich das Bestreben, das verfügbare Volumen zur Speicher­ fahrweise für den folgenden Gastag wieder voll nutzbar zu haben.
Die Erfindung ermöglicht eine Fahrweise nach Kurve B. Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäße Lösung eine weitere Vergleichmäßigung der Bezugsmenge über den Prognosezeitraum ergibt und damit eine verbesserte wirtschaftliche Ausnutzung der durch die Fernleitungen gelieferten Druckenergie liefert.
Fig. 3 gibt ein beispielhaftes Schema eines erfindungsgemäßen Rohrleitungs­ systems wieder, das folgende Elemente aufweist: eine erfindungsgemäß überdi­ mensionierte Hochdruckleitung H, die von einer Fernleitung F gespeist wird, eine Mitteldruckleitung M und Niederdruckleitungen N, die zu den Endabneh­ mern führen. Außerdem zeigt Fig. 3 ein Wetteramt W, das eine Temperaturprog­ nose liefert, die im Datenspeicher T abgelegt ist. Ein weiterer Datenspei­ cher A beinhaltet Daten für das Abnehmerverhalten entsprechend Tageszeit, Wochentag, Jahreszeit u.ä. Die Datenspeicher A und T sind mit einer Kontroll- und Regeleinrichtung verbunden, die durch den Rechner R repräsen­ tiert wird. Dieser erhält an einen weiteren Datenspeicher I Daten über den Istzustand des Systems. Die gemäß Erfindung überdimensionierten Rohrleitun­ gen H und ggf. M dienen dem Rohrleitungssystem als Speicher. In einer bevor­ zugten Ausführungsform ist vorgesehen, die speichernden Rohrleitungen größer als für einen Tagesausgleich erforderlich auszulegen. Damit kann die Bezugs­ menge am Gasspitzentag weiter reduziert werden. Die tagsüber dem Speicher entnommene Menge kann größer sein als die nächtliche Füllmenge. Das bedeu­ tet, daß der Speicher am nächsten Morgen nicht vollständig gefüllt ist. Die Speicherfüllung erfolgt erst an einem folgenden, wieder wärmeren Tag. Vor­ aussetzung ist hierbei eine für das Versorgungsgebiet zuverlässige Wet­ tervorhersage.
Die Angaben über einen Temperaturanstieg oder weiteren -abfall am nächsten und übernächsten Tag sind seit der Nutzung der Satellitenauswertung durch die Wetterämter zuverlässig geworden.
Aus den Veröffentlichungen der Wetterämter und den Aufzeichnungen der Gas­ versorgungsunternehmen kann man entnehmen, wie oft in den vergangenen Jahren in einem abgegrenzten Versorgungsgebiet verschiedene Tagesmitteltemperaturen unter 0°C vorgekommen sind. Eine erste Auswertung zeigt, daß Wetterlagen selten unverändert über mehr als 3 Tage anhalten.
Mit einer zuverlässigen längerfristigen Wettervorhersage ist es an Tagen vor einer Erwärmung möglich geworden, die Bezugsmenge niedriger zu wählen und die Differenz dem Speicher zu entnehmen. Derzeitige Wettervorhersagen sind über einen Zeitraum von 3 Tagen zuverlässig. Für den 4. bis 7. Vorhersagetag wird derzeit von den Wetterämtern ein Trend angegeben.
Die Speicherbilanzierung erfolgt erfindungsgemäß nicht mehr tageweise, sondern in größeren Zeitabschnitten, von z. B. 3 Tagen, mit hohem Erwartungs­ wert und einer Trendanzeige für den 4. bis 7. Tag. Da die Bilanzierung täglich aktualisiert werden soll, ergibt sich ein fester Prognosezeitraum von 3 Tagen.
Nachfolgend soll beispielhaft aufgezeigt werden, wie der Zusatzspeicher aus der Leitungsatmung sinnvoll wirtschaftlich nutzbar ist. Vorausgesetzt wird ein Speicher mit einem für die Versorgungsaufgabe geometrisch überdimensio­ nierten Volumen und eine frei verfügbare Druckdifferenz. Das für einen Tagesausgleich unbedingt nötige Volumen ergibt sich aus der genannten Glei­ chung. Die übrige Speichermenge steht dann zusätzlich für einen weiteren Spitzenabbau zu Verfügung.
Nach Eingabe der Tagesmitteltemperatur berechnen zeitdiskrete Regelungs­ systeme den Bedarf für den Prognosezeitraum. Um die abschaltbaren Abnehmer zu berücksichtigen, kann beispielsweise der Bedarf um einige Prozente redu­ ziert werden. So ergeben sich Stundenwerte des Prognosezeitraumes. Mit der Nutzung der für den Prognosezeitraum bilanzierten Zusatzspeichermenge ist ein fest vorgebbarer Spitzenabbau erreichbar. Mit üblichen mathematischen Modellen kann eine Mitteltemperatur errechnet werden, mit der erreicht wird, daß der Speicher mit beibehaltener Bezugsmenge innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes wieder gefüllt wird.
Die langfristige Wetterprognose wird für die endgültige Festlegung der Mitteltemperatur des Fahrvorschlages herangezogen. Da diese Mitteltemperatu­ ren Zeiträume vorausschauend beschreiben, ist eine im Versorgungsunternehmen abgesicherte Korrektur während der Prognose jederzeit möglich. Wird bei­ spielsweise angenommen, daß die Wettervorhersage nach zwei gleich kalten Tagen eine Erwärmung angibt, muß der Zusatzspeicher nunmehr über 2 Tage entleert werden. Die Bezugsmenge läßt sich daher nur um einen geringeren Betrag vermindern. Mit handelsüblichen Standardprogrammen wird eine fiktive Temperatur ermittelt, bei welcher der zusätzliche Speicher bei gleicher Bezugsmenge innerhalb einer vorzugebenden Zeitspanne auch wieder gefüllt wird.
Voraussetzung für die Richtigkeit der Angaben ist, daß ausreichende Erfah­ rungswerte für die Regressionsrechnungen vorliegen. Diese Erfahrungen lassen auch das Verbraucherverhalten über das Wochenende wirtschaftlich nutzen. Der Gasbedarf am Wochenende ist geringer als an Werktagen mit gleicher mittlerer Tagestemperatur. Bliebe die Temperatur eine gesamte Woche konstant, könnte der Zusatzspeicher gleichmäßig in der Woche entleert und am Wochenende wieder gefüllt werden.
Im erfindungsgemäßen Rohrleitungssystem wird über den Wochenzyklus ein Volumenstrom ermittelt, um den die Bezugsmenge zusätzlich verringert werden kann.
Es kommt betrieblich vor, daß durch einen gesunkenen Vordruck der Speicher an kalten Tagen nicht auf den Maximalwert gefüllt werden kann. Gleichzeitig darf der Minimaldruck in der Hochdruckleitung H einen Mindestwert nicht unterschreiten. Aus der resultierenden geringeren Druckdifferenz ergibt sich ein geringeres verfügbares Speichervolumen aus der Netzatmung. Um eine über den Betrachtungszeitraum gleichbleibende Gasbezugsmenge einstellen zu kön­ nen, läßt sich ein Mindestspeichervolumen definieren, das zur Vermeidung unnötiger Bezugsspitzen zu Beginn eines jeden Gastages für diesen und zumin­ dest einen Folgetag festgelegt werden sollte. Der Mindestspeicherdruck läßt sich beim erfindungsgemäßen System wertmäßig festlegen.
Mit der Funktion des vorgestellten Systems können Vorschläge erarbeitet werden, um auch bei unterschiedlichen Wettervorhersagen die Bezugsmenge am "Gasspitzentag" deutlich zusätzlich zu vermindern.
Nachfolgend wird skizziert, welche Aufgaben erfindungsgemäß von der Software eines beispielsweise benutzten PC-Systems zu erledigen sind. Die wichtigsten Werte aus dem Gasnetz sind Zählwerte und Drücke. Diese Informationen stehen letzlich in der Fernwirkzentrale in einer ständig aktualisierten Rohwert­ liste zur Verfügung. Die Übernahme der zyklisch eingehenden Werte bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Es wird auf eine oftmals vorhandene Meßeinrich­ tung aufgesetzt. Die Bezugsmenge steht in einem festen Zeitraster zur Ab­ rechnung mit dem Vorlieferanten zur Verfügung.
Eine Druckmeßeinrichtung p für die Abgabe eines Signales, welches dem Druck in dem betrachteten Leitungsabschnitt entspricht, und eine Recheneinheit zum Ableiten eines der Durchflußmenge entsprechenden Signales aus den Druckände­ rungen kann mit handelsüblichen Teilsystemen geschaffen werden. Die Signale werden zu einem Ersatz-Durchflußwert weiterverarbeitet. Die Stundenmengen für den Prognosezeitraum ergeben sich mit bekannten Rechenmodellen aus einer Betrachtung der Vergangenheitswerte. So lassen sich aus Stundenmengen mit ähnlicher mittlerer Tagestemperatur Vorhersagen für Tage und Stunden des gleichen Tagestypes (Werktage, Samstage, Feiertage) ableiten. Zusätzliche Plausibilitätsprüfungen erhöhen die Sicherheit der Aussage.
Nach Vorgabe der Tagesmitteltemperaturen für den Betrachtungszeitraum ermit­ telt der Rechner R des beschriebenen Systems aus den Vergangenheitswerten die wahrscheinlichen Stundenwerte für den Prognosezeitraum mit Hilfe einer Regressionsrechnung. Es erfolgt in einem iterativen Rechenverfahren eine Bestimmung mit dem im Betrachtungszeitraum verfügbaren Speichervolumen aus der Leitungsatmung. Das Ergebnis wird als Fahrvorschlag für den Betrach­ tungszeitraum dem Bediener in tabellarischer und grafischer Form zur Verfü­ gung gestellt. Ein Vorschlag für die einzustellende Bezugsgrenze ist enthal­ ten. Mit der erläuterten Betriebsweise werden neben der erfindungsgemäßen Speicherfahrweise über mehr als 24 Stunden auch das Verbraucherabschalten mit einer langen Vorankündigungszeit transparent dargestellt. Die erweiterte Ertragsoptimierung unter Einhaltung der Lieferanten- und Abnehmerverträge gibt die finanzielle Grundlage zur Erstellung des notwendigen Speichervolu­ mens gem. Erfindung.
Es ergeben sich weitere Verbesserungen bei folgenden Betriebszielen:
  • - Betriebssicherheit
  • - Überwachung der Anlagen und des Netzes auf Sicherheit
  • - Versorgungssicherheit
  • - Überwachung der Anlagen auf Funktionssicherheit
  • - Sicherstellung der Versorgung im Störfall
  • - verbesserte Wirtschaftlichkeit
  • - Vergleich des zukünftigen Netzverhaltens mit den Planwerten
  • - Darstellung des Abnehmerverhaltens
  • - Entwicklung des Nutzzustandes aus dem Abnehmerverhalten.

Claims (5)

1. Verfahren zur Vergleichmäßigung des Gasbezuges in Gasverteilungssystemen, insbesondere zur Vermeidung der Überschreitung von Bezugsgrenzen, gekennzeichnet dadurch,
daß das speicherfähige Volumen des Gasverteilungssystems deutlich erhöht wird, ohne daß zusätzliche diskrete Speicher, wie oberirdische Hochdruckspeicher, Kavernen benutzt werden und/oder
daß der Gasbezug derart geregelt wird, daß mindestens die wahrscheinliche zukünftige Temperaturentwicklung des Versorgungsgebietes in den nächsten mehr als 24 Stunden, das wahrscheinliche zukünftige Abnehmerverhalten sowie das in der Vergangenheit für vergleichbare Abnehmerverhältnisse, einschließlich vergleichbarer Witterungs-, Wochentags- und jahreszeitlicher Bedingungen, ermittelte Abnehmerverhalten in die Regelung einbezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die wahrscheinliche zukünftige Temperaturentwicklung für einen Zeitraum von etwa 3 Tagen ermittelt wird.
3. Rohrleitungssystem für die Gasverteilung, allgemein Rohre, Druckregeleinrichtungen, Meßeinrichtungen, Absperr- und Sicherungseinrichtungen enthaltend, gekennzeichnet dadurch, daß die Gesamtheit oder ein Teil der zum Gastransport und zur Gasversorgung verlegten Rohre einen um mindestens den Faktor 1,5 gegenüber dem für den zu gewährleistenden Gasdurchsatz notwendigen Rohrdurchmesser vergrößerten Rohrdurchmesser besitzen.
4. Rohrleitungssystem nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß eine Kontroll- und Regeleinrichtung (R) vorhanden ist, die Datenspei­ cher (T, A, I) besitzt, in denen Daten für
  • - die wahrscheinliche zukünftige Temperaturentwicklung des Versorgungsgebietes in den nächsten mehr als 24 Stunden,
  • - das wahrscheinliche zukünftige Abnehmerverhalten,
  • - das in der Vergangenheit für vergleichbare Abnehmerverhältnisse, ein­ schließlich vergleichbarer Witterungs-, Wochentags- und jahreszeit­ licher Bedingungen, ermittelte Abnehmerverhalten,
  • - den aktuellen Systemzustand bezüglich Druck, Mengenabnahme und Außentemperatur abgelegt sind.
5. Rohrleitungssystem nach Anspruch 4., gekennzeichnet dadurch, daß in dem Datenspeicher (T) für die Temperaturentwicklung die Daten für den längstmöglichen verfügbaren Zeitraum meteorologischer Voraussagen enthalten sind.
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