DE4203541A1 - Anfahrhilfe fuer eine fluidbetaetigte bremsvorrichtung eines fahrzeuges - Google Patents
Anfahrhilfe fuer eine fluidbetaetigte bremsvorrichtung eines fahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anfahrhilfe für eine
fluidbetätigte Bremsvorrichtung eines Fahrzeuges, mit einem
Betriebsbremsventil, mit einem Sperrventil und mit wenigstens
einem Radbremszylinder.
Eine Anfahrhilfe dieser Art ist z. B. in der
DE 34 25 956 C2 beschrieben.
Durch eine derartige Anfahrhilfe wird das Anfahren von
Kraftfahrzeugen ohne Benutzung der Feststellbremse
erleichtert. Durch ein Speichern bzw. Absperren des
eingestellten Bremsdruckes, welcher durch die Stellung des
Gaspedals oder über die Position der Kupplung beim Anfahren
wieder abgebaut wird, ist ein Anfahren an Steigungen ohne
Zurückrollen des Fahrzeuges möglich.
Ein Nachteil der bekannten Anfahrhilfen liegt jedoch
darin, daß sich bei Leckagen im Bremskreis das ursprünglich
gespeicherte Bremsmoment aufgrund eines abfallenden
Bremsdruckes reduziert. Dies kann insbesondere bei einem
längeren Stillstand zum ungewollten Wegrollen des Fahrzeuges
führen, was bei unbeaufsichtigten Fahrzeugen ein erhebliches
Unfallrisiko darstellt, wenn z. B. der Fahrer vergessen hat,
das Fahrzeug auf andere Weise zu sichern.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Anfahrhilfe der eingangs erwähnten Art derart
zu verbessern, daß es nicht zu einem ungewollten Zurückrollen
des Fahrzeuges kommen kann bzw. daß sichergestellt ist, daß
das Fahrzeug in seiner Halteposition verbleibt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im
kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß wird nun dafür gesorgt, daß der
ursprünglich eingestellte Bremsdruck, der zum Halten an der
entsprechenden Steigung erforderlich ist, aufrechterhalten
bleibt. Dies bedeutet, eventuelle Leckagen können
ausgeglichen werden, wodurch es nicht zu einem abfallenden
Bremsdruck und damit zu einem ungewollten Wegrollen des
Fahrzeuges kommen kann.
Wenn der ursprünglich eingestellte Druck abfällt, ist es
lediglich erforderlich, entweder ein Signal an den Fahrer zu
geben oder in einfacher Weise durch
Druckmittelnachfüllglieder dafür zu sorgen, daß automatisch
der Druck entsprechend erhöht wird, ohne daß der Fahrer
eingreifen muß.
In einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Drucküberwachungs
und/oder Druckmittelnachfüllglieder zwischen dem Sperrventil
und dem Radbremszylinder angeordnet sind.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
die Drucküberwachungs- und/oder Druckmittelnachfüllglieder
einen Drucksensor aufweisen, der im Bremskreis zwischen dem
Sperrventil und dem Radbremszylinder angeordnet ist, wobei
der Drucksensor mit einem Steuerglied und einem
Nachspeiseventil verbunden ist, dessen Druckleitung mit dem
Bremskreis in Verbindung steht.
Durch den Drucksensor wird der bei Fahrzeugstillstand
auftretende maximale bzw. der erforderliche Wert des
Bremsdruckes dem Steuerglied mitgeteilt. Dieser Druck wird
dann bei Druckverlust im Bremskreis durch Zuschalten eines
Nachspeiseventils konstant gehalten.
Das Steuerglied kann dabei als ein an sich bekanntes
µP-Steuerglied (Mikrocomputer-Steuerglied) ausgebildet sein.
Ein konstruktiv einfaches Ausführungsbeispiel kann darin
bestehen, daß ein Druckschalter vorgesehen ist, der bei
Auftreten einer Druckdifferenz zwischen dem Druck vor dem
Sperrventil und dem Druck nach dem Sperrventil betätigbar ist.
Durch den Druckschalter, der bei Auftreten einer
Druckdifferenz entsprechend anspricht, kann entweder ein
Warnsignal erzeugt und/oder durch eine Verbindung mit einem
Nachspeiseventil dafür gesorgt werden, daß die Druckleitung
des Nachspeiseventils, die in den Bremskreis nach dem
Sperrventil einmünden kann, für die notwendige Druckerhöhung
bei Abfall des Bremsdruckes sorgt.
Durch den erfindungsgemäßen Druckschalter kann damit ein
vorgewählter Bremsdruck innerhalb eines festen Bereiches
beibehalten werden. Der Bereich ist dabei beliebig durch eine
Schaltpunkt-Hysterese wählbar.
Nachfolgend sind anhand der Zeichnung zwei
Ausführungsbeispiele der Erfindung prinzipmäßig beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Anfahrhilfe mit einem
Drucksensor und einem Nachspeiseventil;
Fig. 2 eine andere Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Anfahrhilfe mit einem
Druckschalter und einem Nachspeiseventil.
Da grundsätzlich Aufbau und Funktionsweise einer
Anfahrhilfe allgemein bekannt sind, werden nachfolgend nur
die für die Erfindung wesentlichen Teile näher beschrieben.
Gemäß Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 weist die
Anfahrhilfe ein nach einem üblichen Betriebsbremsventil 1 im
Bremskreis angeordnetes Sperrventil 2 auf, mit einem parallel
dazu in Entlüftungsrichtung sperrenden Rückschlagventil 15,
an das sich ein Radbremszylinder 3 anschließt. In die
Druckleitung 5 zwischen dem Sperrventil 2 und dem bzw. den
Radbremszylinder(n) 3 mündet eine Druckleitung 6, in der ein
Drucksensor 7 angeordnet ist. Der Drucksensor 7 ist
zusätzlich über eine Steuerleitung 8 mit einem Steuerglied 9
verbunden, das als µP-Steuerglied ausgebildet ist. In der
Druckleitung 6 ist weiterhin ein Nachspeiseventil 10
angeordnet, das eingangsseitig mit einem
Druckmittelbehälter 11 verbunden ist, der im allgemeinen bei
schweren Lastkraftwagen ein Druckluftbehälter ist. Bei
Verwendung von Öl als Bremsmittel würde sich
selbstverständlich an dieser Stelle statt einem Luftbehälter
ein Öldruckspeicher befinden.
Die Anfahrhilfe funktioniert auf folgende Weise:
Das Sperrventil 2 ist in Sperrstellung gezeichnet. Im
Normalbetrieb ist es auf "Durchgang" geschaltet und der
durch einen Druck auf das Fußbremspedal erzeugte Druck wirkt
über die Druckleitung 5 auf den bzw. die Radbremszylinder 3.
Damit das Sperrventil 2 in die gezeichnete Position gelangt
und damit die Vorrichtung als Anfahrhilfe wirkt, müssen
verschiedene Bedingungen erfüllt sein, wie z. B. Stillstand
des Fahrzeuges und eine bereits vorangegangene Aktivierung
der Bremse. Die Bedingungen werden entsprechend in dem
Steuerglied 9 überprüft und das Sperrventil 2 wird über eine
Steuerleitung 12 angesteuert und, wenn die entsprechenden
Voraussetzungen gegeben sind, in Sperrstellung gebracht.
Damit ist der über das Rückschlagventil 15 eingespeiste
Bremsdruck zwischen dem Sperrventil 2 und dem
Radbremszylinder 3 "eingesperrt" und der Fahrer kann den Fuß
vom Bremspedal nehmen, während der Radbremszylinder 3
weiterhin betätigt ist.
Sobald der Druck p2 zwischen dem Sperrventil 2 und dem
Radbremszylinder 3 unter den Druck p1 vor dem Sperrventil 2
abfällt, spricht der Drucksensor 7 an, der im allgemeinen auf
den maximalen Druck p1 eingestellt ist. Über das
Steuerglied 9 und eine damit verbundene Steuerleitung 13, die
zu dem Nachspeiseventil 10 führt, wird dieses aus der
dargestellten Sperrposition in die Nachfüllposition
geschaltet, wobei Druckluft aus dem Druckmittelbehälter 11 in
die Druckleitung 6 und damit auch die Druckleitung 5
eingebracht wird.
In der Fig. 2 ist ein vereinfachtes Ausführungsbeispiel
einer Anfahrhilfe dargestellt. Die wesentlichen Teile sind
dabei mit den vorstehend anhand des Ausführungsbeipiels gemäß
Fig. 1 beschriebenen Teilen identisch, weshalb hierfür auch
die gleichen Bezugszeichen beibehalten worden sind.
Anstelle des Drucksensors 7 ist in der Druckleitung 6
nunmehr ein einfacher Druckschalter 14 angeordnet. Der
Druckschalter 14 ist auf den maximalen Druck p1 ausgelegt,
wobei eine Schaltfeder 4 als Gegendruck zu dem auf der
anderen Seite des Druckschalters 14 anstehenden Druck p2 aus
der Druckleitung 6 vorgesehen ist.
Fällt der Druck p2 in der Druckleitung 5 und damit auch
in der Druckleitung 6 unter den Druck p1 vor dem
Sperrventil 2 ab, so schaltet der Druckschalter 14 aus der
dargestellten geöffneten Position durch die Federkraft in die
Schließstellung. Über die mit dem Sperrventil 2 und dem
Nachspeiseventil 10 verbundenen Steuerleitungen 12 und 13,
zwischen denen der Druckschalter 14 angeordnet ist, wird das
Nachspeiseventil 10 betätigt, wodurch Druckluft aus dem
Druckmittelbehälter 11 in die Druckleitung 6 und damit in die
Druckleitung 5 gelangt. Die Druckerhöhung wird dabei solange
vorgenommen, bis p1 = p2, womit der Druckschalter 14 wieder
öffnet und das Nachspeiseventil 10 damit wieder in die
Sperrstellung gebracht wird. Bei einem erneuten Druckabfall
von p2 erfolgt wiederum ein Schaltvorgang am Druckschalter 14
und die Nachfülung des Bremskreises nach dem Sperrventil 2
erfolgt in gleicher Weise, wie vorstehend beschrieben.
Bezugszeichen
1 Betriebsbremsventil
2 Sperrventil
3 Radbremszylinder
4 Schaltfeder
5 Druckleitung
6 Druckleitung
7 Drucksensor
8 Steuerleitung
9 Steuerglied
10 Nachspeiseventil
11 Druckmittelbehälter
12 Steuerleitung
13 Steuerleitung
14 Druckschalter
15 Rückschlagventil
2 Sperrventil
3 Radbremszylinder
4 Schaltfeder
5 Druckleitung
6 Druckleitung
7 Drucksensor
8 Steuerleitung
9 Steuerglied
10 Nachspeiseventil
11 Druckmittelbehälter
12 Steuerleitung
13 Steuerleitung
14 Druckschalter
15 Rückschlagventil
Claims (6)
1. Anfahrhilfe für eine fluidbetätigte Bremsvorrichtung
eines Fahrzeuges, mit einem Betriebsbremsventil, mit einem
Sperrventil und mit wenigstens einem Radbremszylinder,
dadurch gekennzeichnet, daß zum wenigstens
annähernden Konstanthalten des bei Fahrzeugstillstand
eingestellten Bremsdruckes im Bremskreis Drucküberwachungs
und/oder Druckmittelnachfüllglieder (7, 9, 10, 11, 14)
angeordnet sind.
2. Anfahrhilfe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drucküberwachungs
und/oder Druckmittelnachfüllglieder (7, 9, 10, 11, 14)
zwischen dem Sperrventil (2) und dem Radbremszylinder (3)
angeordnet sind.
3. Anfahrhilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drucküberwachungs
und/oder Druckmittelnachfüllglieder (7, 9, 10, 11, 14) einen
Drucksensor (7) aufweisen, der im Bremskreis zwischen dem
Sperrventil (2) und dem Radbremszylinder (3) angeordnet ist,
wobei der Drucksensor (7) mit einem Steuerglied (9) und einem
Nachspeiseventil (10) verbunden ist, dessen Druckleitung (6)
mit dem Bremskreis in Verbindung steht.
4. Anfahrhilfe nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuerglied (9) als
µP-Steuerglied ausgebildet ist.
5. Anfahrhilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Druckschalter (14)
vorgesehen ist, der bei Auftreten einer Druckdifferenz
zwischen dem Druck vor dem Sperrventil (2) und dem Druck nach
dem Sperrventil (2) zur Druckmittelnachfüllung betätigbar ist.
6. Anfahrhilfe nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckschalter (14)
mit einem Nachspeiseventil (10) verbunden ist, dessen
Druckleitung (6) in den Bremskreis nach dem Sperrventil (2)
mündet.
Priority Applications (1)
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