DE4201650A1 - Vorrichtung zur thermischen verbrennung von mit oxidierbaren schadstoffen belasteten abgasen - Google Patents
Vorrichtung zur thermischen verbrennung von mit oxidierbaren schadstoffen belasteten abgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur thermischen Ver
brennung von mit oxidierbaren Schadstoffen belasteten Abgasen,
insbesondere von Abgasen aus Wärmebehandlungsöfen, mit einer
Heizvorrichtung zum Aufheizen des Abgases auf Reaktionstempe
ratur, sowie mit einer Brennkammer, in der die Verbrennung
stattfindet.
Derartige Vorrichtungen zur Durchführung von thermischen
Verbrennungen sind allgemein bekannt (Ullmanns, Encyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 6, Seiten 312, 313).
Oxidierbare gas-, dampf- oder partikelförmige Schadstoffe in
Abgasen lassen sich durch Verbrennen beseitigen. Unter Bedingun
gen, die eine weitgehend vollständige Oxidation der Verunreini
gungen zulassen, werden chemisch gebundener Kohlenstoff und
Wasserstoff in die lufthygienisch unbedenklichen Stoffe Kohlen
dioxid (CO2 und Wasser (H2O) überführt. In der Praxis wird die
Abgasverbrennung bevorzugt dort verwendet, wo im wesentlichen
aus Kohlenstoff und Wasserstoff aufgebaute Verunreinigungen
zu zerstören sind. Es können aber auch andere oxidierbare
Schadstoffe mit verbrannt werden.
Derartige, meist kohlenstoffhaltige Schadstoffe fallen bei
zahlreichen industriellen Prozessen in Abgasen an.
So können beispielsweise kohlenwasserstoffhaltige Lösungsmittel
reste bei Wärmebehandlungsprozessen in Durchlauföfen anfallen,
wobei diese Lösungsmittelreste den zuvor mit solchen Lösungs
mitteln gereinigten Werkstücken noch anhaften. Bei der Her
stellung von Pulvermetallteilen in Formen ist es üblich, dem
Pulver gewisse Mengen an Wachs beizumischen, die dafür sorgen,
daß sich das Pulver beim Pressen leichter verdichten läßt. Werden
diese grünen Pulvermetallteile in einem nachgeschalteten
Wärmebehandlungsvorgang, beispielsweise in einem Durchlaufofen,
einer Wärmebehandlung unterzogen, so dampft das Wachs aus und
wird von der Ofenatmosphäre aufgenommen. Kohlenstoffhaltige
Gasatmosphären können bei der Wärmebehandlung von metallischen
Werkstücken bei Aufkohlungs- oder kombinierten Aufkohlungs/Auf
stickungsvorgängen (Carbonieren, Carbonitrieren) anfallen.
Aufgrund der strenger gewordenen Umweltvorschriften können solche
Abgase, oder auch nur Teile davon, nur noch nach Entfernen der
Schadstoffe in die Atmosphäre entlassen werden. Oxidierbare
Schadstoffe werden üblicherweise durch Verbrennen mit Luft
sauerstoff entfernt.
Die Konzentration der oxidierbaren Schadstoffe liegt meist
unterhalb der unteren Zündgrenze, so daß die Abgase auf eine
solche Temperatur erwärmt werden müssen, bei der der Oxidations
vorgang ablaufen kann. Diese Temperaturen liegen etwa im Bereich
von 600-1100°C. Zur Begünstigung des Oxidationsvorganges wird
dem zu behandelnden Abgas meist noch zusätzlich Luft beigemischt.
Bei den bekannten Vorrichtungen der eingangs genannten Art wird
das Abgas und/oder das Abgas/Luftgemisch auf Reaktionstemperatur
erwärmt und einer Brennkammer zugeführt, in der der Oxidations
vorgang abläuft. Die Abgase können in der Brennkammer selbst
erwärmt werden, indem diese mit den heißen Abgasen bzw. mit
den heißen Flammen von offenflammigen Brennern vermischt werden,
also durch Konvektion erwärmt werden.
Der konvektive Wärmeübergang mit offener Flamme ist äußerst
ungleichmäßig, so daß kalte Strömungsstrahlen verbleiben können,
in denen die Schadstoffe nicht vollständig verbrannt werden.
Daher werden solche Vorrichtungen mit Übertemperatur gefahren,
was zu einem hohen Energieverbrauch führt.
Bauliche Maßnahmen, die für eine ausreichende Vermengung der
heißen und der aufzuwärmenden Abgasmengen sorgen sollen, sind
bautechnisch sehr aufwendig. Ferner besteht die Gefahr von
lokalen Überhitzungen, die insbesondere an den Stellen auftreten
können, an denen die Abgase mit offenen heißen Brennerflammen
in Berührung treten. Solche lokalen Überhitzungen können zu
chemisch ungesteuerten Reaktionen führen, die selbst wiederum
unerwünschte Nebenprodukte erzeugen können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß mit
konstruktiv einfachen Mitteln ein effektiver Verbrennungsvorgang
bewerkstelligt werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Brennkammer als vom Abgas kontinuierlich durchströmbare Kammer
ausgebildet ist, die umfänglich mit einer als Heizvorrichtung
dienenden Strahlwand versehen ist, deren Wärmestrahlung so
ausgelegt ist, daß der von der Strahlwand umrundete Abgasstrom
von dieser auf Reaktionstemperatur erwärmbar ist.
Das Vorsehen von Strahlwänden ermöglicht ein intensives und
gleichmäßiges Erwärmen des zu behandelnden Abgases durch
Wärmestrahlung. Unter Strahlwänden werden flächige Elemente
verstanden, die Wärme im Infrarotbereich abstrahlen, wobei das
Abstrahlen dieser Wärme kontrolliert und gleichmäßig verteilt
von der strahlenden Fläche ausgeht. Dadurch können beispielsweise
lokale Überhitzungen, wie sie bei Flammenbrennern auftreten,
vermieden werden. Ferner ist die Übertragung von Wärme auf ein
Gas über Wärmestrahlung, insbesondere bei hohen Temperaturen,
effektiver durchzuführen, als durch Konvektion, da die Wärme
übergangszahl beim Wärmeübergang durch Strahlung von der vierten
Potenz der Temperatur abhängig ist, wohingegen die Wärmeüber
gangszahl des Wärmeübergangs durch Konvektion linear von der
Temperatur abhängig ist. Dadurch, daß die Strahlwand den
Abgasstrom umrundet, ist der an der Wand vorbeiströmende
Abgasstrom allseits mit Wärmestrahlung beaufschlagbar, die,
wie bereits erwähnt, sehr gleichmäßig verteilt auf den Gasstrom
einwirkt, so daß bei einer bestimmten vorgegebenen Wandfläche
durch die einfach beherrschbaren variablen Parameter, nämlich
Temperatur der Wand und Geschwindigkeit des vorbeiströmenden
Gases die Wärmeübergänge konstruktiv und steuerungstechnisch
einfach regelbar sind. Zusätzliche Bauteile wie Strömungs- und
Verwirbelungsbleche zur Erhöhung des konvektiven Austausches
sind nicht notwendig. Dadurch, daß die Brennkammer als vom Abgas
kontinuierlich durchströmbare Kammer ausgebildet ist, kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung flexibel in einen Abgasstrompfad
eingesetzt werden, ohne daß große Umlenkungen des Abgasstromes
in separate Verbrennungs- oder Nachverbrennungsanlagen notwendig
wären. Die flexible Anordnungsweise ermöglicht es, die Vorrich
tung in unmittelbarer Nähe des Ortes anzuordnen, an dem die
Abgase entstehen und vom Entstehungsort abgeleitet werden. Dies
hat den beträchtlichen Vorteil, daß die Abgase, beispielsweise
solche aus Wärmebehandlungsöfen, noch relativ warm sind, meist
zwischen 100 und 300°, so daß die absolute Temperaturdifferenz,
um die die Abgastemperatur angehoben werden muß, relativ gering
ist bzw. die Ausgangstemperaturen schon so hoch sind, daß in
einem Temperaturbereich gearbeitet werden kann, in dem die
Wärmeübertragung durch Wärmestrahlung besonders effizient
durchgeführt werden kann, da die Temperatur in der vierten Potenz
in die Wärmeübergangszahl einfließt. So ist es beispielsweise
möglich, bei einem Wärmebehandlungsofen die erfindungsgemäße
Vorrichtung unmittelbar in der Nähe der Austrittsstelle der
Abgase aus dem Wärmebehandlungsofenraum einzubauen.
Somit wird die Aufgabe vollkommen gelöst.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist die Kammer ein integrierter Abschnitt der vom Abgas erzeugen
den Bauteil abführenden Abgasleitung.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, wie zuvor bereits angedeutet,
daß strömungstechnisch besonders günstig die Vorrichtung direkt
in den Abgasstrom integrierbar ist, ohne daß dieser umgeleitet
oder über längere Strecken abgeführt werden muß.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung stellt die
Strahlwand zugleich die Wand der Kammer dar.
Diese Maßnahme hat den beträchtlichen Vorteil, daß ein Bauteil
eine Doppelfunktion einnimmt, nämlich zum einen als abstrahlendes
Element der Heizvorrichtung dient, quasi den "Brenner" darstellt,
und zum anderen zugleich die Wand der eigentlichen Brennkammer
darstellt. Dadurch sind erhebliche Einsparungen in den baulichen
Aufwendungen möglich.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Strahlwand
als Rohrabschnitt der Abgasleitung ausgebildet.
Diese Maßnahme hat nun den beachtlichen Vorteil, daß zusätzlich
zu den zuvor erwähnten Vorteilen noch strömungstechnische
Vorteile dahingehend auftreten, daß der eigentliche Abströmvor
gang des Abgases aus dem Bauteil, in dem die Abgase angefallen
sind, durch die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht durch bauliche
Maßnahmen beeinträchtigt wird. Dadurch fallen Größen, die den
Strömungspfad des Abgases beeinträchtigen weg, was steuerungs
technisch erhebliche Vorteile in sich trägt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Strahlwand
elektrisch beheizbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Energiezufuhr für die
abstrahlende Wand baulich einfach und umweltschonend durchführbar
ist, d. h., daß bei der Erwärmung der Strahlwand keine weiteren
Abgase freigesetzt werden. In Kombination mit den zuvor erwähnten
Vorteilen, also beispielsweise der Ausbildung der Reaktionskammer
als Rohrabschnitt des Abgassystemes, ist eine umfängliche
Anordnung oder ein umfängliches Anlegen von elektrischen
Heizelementen um die Außenseite der Wand möglich, was baulich
einfach ist und auch nachträglich durchgeführt werden kann.
Auch diese Ausgestaltung erfordert keine bauliche Eingriffe
in den Strömungspfad selbst.
In einer weitere Ausgestaltung der Erfindung ist die Strahlwand
durch auf deren Außenseite einwirkende Flammenbrenner aufheizbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, insbesondere bei solchen Anlagen,
bei denen ohnehin brennbare Gemische zugeführt werden, daß diese
auch zugleich zum Erwärmen der Strahlwand eingesetzt werden.
Dadurch, daß die Flammen nur auf die Außenseite der Strahlwand
einwirken und der zu behandelnde Abgasstrom im Innenraum
lediglich durch Wärmestrahlung erwärmt wird, können trotz des
Einsatzes von Brennern die Nachteile der lokalen Überhitzung
unterbunden werden.
In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist die Strahlwand als poröse, von einem brennbaren
Heizgasgemisch, radial gesehen, von außen nach innen durchström
bare Wand ausgebildet, an deren dem zu reinigenden Gasstrom
zugewandten Innenseite das brennbare Heizgasgemisch abbrennt.
Der Einsatz solcher, an sich bekannter Strahlwände aus porösem
Material, hat nun den beträchtlichen Vorteil, daß das brennbare
Heizgasgemisch an der inneren, dem zu behandelnden Abgas
zugewandten Oberfläche in einer großen Anzahl kleiner, im
einzelnen kaum mehr wahrnehmbarer Flämmchen vollkommen verbrennt.
Dieser Verbrennungsvorgang bringt die Wand auf die geeignete
Temperatur, so daß die Wand selbst eine gleichmäßige intensive
Infrarotwärmestrahlung auf das zu behandelnde Abgas übertragen
kann. Diese Ausgestaltung ist auch im Hinblick auf die unvermeid
baren Wärmeverluste deshalb besonders günstig, da das von außen
nach innen strömende Heizgasgemisch, den von innen nach außen
gerichteten Wärmestrom der durch die Wärmeleitung im Wandmaterial
transportierte Wärme konvektiv aufnimmt und in die Brennkammer
zurückführt, wodurch ein Wärmeverlust in Richtung der Außenseite
der Strahlwand vollständig unterbunden werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die poröse
Wand als Ringwand ausgebildet, die von einer Gaszuführkammer
umrundet ist, der das brennbare Heizgasgemisch zugeführt wird.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch baulich einfache
Maßnahmen die den zu behandelnden Abgasstrom umrundende poröse
Strahlwand an ihrer Außenseite selbst wiederum von der Gaszuführ
kammer umrundet ist, so daß die Zuführung des die poröse Wand
durchströmenden Heizgasgemisches gleichmäßig verteilt und einfach
steuerbar möglich ist. Die Gaszuführkammer mit der, in radialer
Richtung gesehen, von außen nach innen gerichteten Gasführung,
stellt ein zusätzliches Isoliermittel der Strahlwand gegenüber
der Außenseite dar, so daß selbst hohe Temperaturen von über
1000° innerhalb der Brennkammer zu keinen Wärmeverlusten in
Richtung Außenseite führen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung entspricht der
lichte Innendurchmesser der ringförmigen Strahlwand dem lichten
Innendurchmesser der Abgasleitung.
Diese Maßnahme hat den beachtlichen Vorteil, daß das die
Abgasleitung durchströmende Abgas keinerlei mechanischen
Beeinflussungen durch Schultern oder dgl., die zur Wirbel und
Rückstaubildung führen können, was einen unerwünschten Druck
verlust bedeutet, ausgesetzt ist. Ferner hat dies in bau
technischer Hinsicht den Vorteil, daß ein Stück einer bestehenden
Abgasleitung einfach entfernt werden kann und durch eine
erfindungsgemäße Vorrichtung ersetzt werden kann, so daß auch
bereits bestehende Anlagen ohne solche Nachverbrennung einfach
nachgerüstet werden können.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die noch
nachstehend zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen
Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in
Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter
Ausführungsbeispiele in Zusammenhang mit den beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung, die in eine Abgaslei
tung eingebaut ist;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine stark vereinfachte und schematisierte, der
Darstellung von Fig. 1 entsprechende Darstellung eines
weiteren Ausführungsbeispiels, und
Fig. 4 eine der Darstellung von Fig. 3 entsprechende Dar
stellung eines weiteren Ausführungsbeispiels.
Eine in Fig. 1 und 2 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung 10
zur thermischen Verbrennung von mit oxidierbaren Schadstoffen
belasteten Abgasen weist ein Gehäuse 12 auf, das eine äußere
hohlzylindrische Wand 14 aufweist, die aus Metall besteht.
Wie insbesondere aus Fig. 2 zu entnehmen, ist die zylindrische
Wand 14 mit einer Zuführleitung 16 verbunden, die in einer
Öffnung 18 in der Wand 14 mündet. Die Zuführleitung 16 ist dabei
so angeordnet, daß sie etwa tangential zur zylindrischen Wand
14 führt.
Das Gehäuse 12 weist ferner eine innere zylindrische Wand 20
auf, die als Strahlwand aufgebaut ist, wie das nachfolgend noch
erläutert wird.
Die Strahlwand 20 umschließt umfänglich eine zylindrische
Brennkammer 21.
Das Gehäuse 12 wird in axialer Richtung durch eine obere bzw.
eine untere Ringwand 22 abgeschlossen, wobei die Ringwände 22,
24 mittige runde Öffnungen aufweisen, deren Durchmesser dem
lichten Innendurchmesser der Strahlwand 20 entspricht. Durch
den Zusammenbau aus äußerer zylindrischer Wand 14, innerer
zylindrischer Strahlwand 20 und oberer bzw. unterer Ringwand
22, 24 wird eine ringförmige Gaszuführkammer 26 gebildet, der
über die Zuführleitung 16 ein gasförmiges Medium zuführbar ist.
Die Vorrichtung 10 ist in Anströmrichtung, in der Darstellung
von Fig. 1 am unteren Ende, mit einem Rohrabschnitt 30 einer
Abgasleitung verbunden, wobei der lichte Innendurchmesser des
Rohrabschnittes 30 dem Innendurchmesser der zylindrischen
Strahlwand 20 entspricht. An dem dem Gehäuse 12 abgewandten
Ende ist der Rohrabschnitt 30 mit einem Trichter 32 versehen,
dessen durchmessergrößeres freies Ende im Abstand zu einem
Rohrende 34 zum Liegen kommt, das ebenfalls Teil einer Ab
gasleitung ist, über die ein mit oxidierbaren Schadstoffen
belastetes Abgas aus einem Prozeßofen, im vorliegenden Fall
einem Wärmebehandlungsofen für gesinterte Metallteile, abgeführt
wird.
An dem dem Rohrabschnitt 30 gegenüberliegenden Ende ist das
Gehäuse 12 mit einem Rohr 36 verbunden, dessen lichter Innen
durchmesser gleich dem lichten Innendurchmesser der zylindrischen
Strahlwand 20 bzw. dem lichten Innendurchmesser des Rohrab
schnitts 30 bzw. des Rohrendes 34 ist.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung 10 zur thermischen
Verbrennung arbeitet wie folgt:
Der Gaszuführkammer 26 wird über die Zuführleitung 16 ein
Heizgasgemisch 38 zugeführt, das beispielsweise aus einem Propan-
Luft-Gemisch besteht. Das zugeführte Heizgasgemisch 38 verteilt
sich gleichmäßig in der ringförmigen Gaszuführkammer 26 und
tritt von einer Außenseite 40 her in die poröse zylindrische
Wand 20 ein und durchströmt diese, in radialer Richtung gesehen
(siehe Fig. 2) von Richtung Außenseite 40 in Richtung deren
Innenseite 42. An der Innenseite 42 brennt das Heizgasgemisch
38 in einer riesigen Zahl kleiner, im einzelnen kaum mehr
wahrnehmbarer Flämmchen vollkommen ab. Die bei dieser Verbrennung
freiwerdende Wärme bringt die Wand auf eine solche Temperatur,
daß diese beispielsweise glüht und eine intensive Wärme- bzw.
Infrarotstrahlung in Richtung Innenraum der Brennkammer 21
abstrahlt, wie dies durch Wärmestrahlpfeile 44 angedeutet ist.
Die Zündung des Heizgasgemisches kann durch eine Zündvorrichtung
bewerkstelligt werden, die bei Inbetriebnahme der Vorrichtung
gezündet wird. Es ist auch möglich, wie im in Fig. 1 dargestell
ten Ausführungsbeispiel, in die poröse Wand die Verbrennung
katalytisch fördernde Substanzen einzubauen, die eine kataly
tische Verbrennung bzw. Zündung des Heizgasgemisches fördern.
Das zu reinigende Abgas 46, das das Rohrende 34 verläßt, wird
von dem Trichter 32 gesammelt und dem Rohrabschnitt 30 zugeführt.
Durch Vorsehen des Trichters 32 ist es möglich, dem zu reinigen
den Abgas 46 von der Außenseite her Luft 48 zuzumischen, so
daß ein Abgas-Luft-Gemisch 50 der Brennkammer 21 zugeführt wird.
Die Menge des zugeführten Abgases bzw. die Menge der zuzumischen
den Luft kann durch Drossel- oder Steuerklappen geregelt werden,
wie dies an sich allgemein bekannt ist, so daß auf eine nähere
Beschreibung solcher Steuerungsmöglichkeiten verzichtet werden
kann.
Das Abgas-Luft-Gemisch 50 wird während des Durchströmens der
Brennkammer 21 von der intensiven gebündelten Wärmestrahlung,
die von der Innenseite 42 der zylindrischen Wand abgestrahlt
wird, so weit erwärmt, daß eine vollständige Oxidation der
oxidierbaren Schadstoffe stattfinden kann. Im vorliegenden Fall
sollen Wachse, die den behandelnden Sintermetallteile angehaftet
waren und während des Wärmebehandlungsvorganges in die Ofen
atmosphäre ausgedampft sind, verbrannt werden. Die Menge der
zu verbrennenden Schadstoffe kann, wie dies ebenfalls an sich
bekannt ist, durch geeignete Sensoren erfaßt werden. Falls es
notwendig ist, kann eine ausreichende Menge an Luft zugemischt
werden kann, so daß jeweils eine vollständige Oxidation der
Schadstoffe während des Durchströmens der Brennkammer 21 erzielt
werden kann. Nach Verlassen der Vorrichtung 10 strömt das Abgas
als gereinigtes Abgas 54 ab. Die Zuführung des Heizgasgemisches
38 bzw. dessen Steuerung kann mit Sensoren gekoppelt werden,
die auf das Vorhandensein von oxidierbaren Schadstoffen an
sprechen, so daß, für den Fall, daß keine Schadstoffe vorhanden
sind, die Heizgaszufuhr entsprechend reduziert oder unterbrochen
werden kann, beim Erfassen von Schadstoffen jedoch sofort Heizgas
zugeführt wird.
Wie insbesondere aus Fig. 2 zu entnehmen, wird die Wärmestrahlung
44 in Richtung Mitte der Brennkammer 21 fokussiert, so daß die
in einem zylindrischen Gasstrom in der Mitte schneller strömenden
Teilgasmengen entsprechend intensiv mit der Wärmestrahlung
beaufschlagt werden, so daß sichergestellt ist, daß über den
gesamten Strömungsquerschnitt der Brennkammer 21 eine aus
reichende Aufheizung auf Reaktionstemperatur erreicht werden
kann.
Bei einem in Fig. 3 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 60 ist diese als ein
kompaktes Einsatzstück 62 ausgebildet, das in eine Abgasrohrlei
tung 64, 64′ eingesetzt werden kann. Auch hier ist die Strahlwand
70 zylindrisch ausgebildet, wobei deren lichter Innendurchmesser
dem lichten Innendurchmesser der Abgasrohrleitung 64, 64′
entspricht. Auch hier umrundet die Strahlwand 70 eine von ihr
eingeschlossene Brennkammer 71.
Um die Außenseite der Strahlwand 70 ist eine elektrische
Heizvorrichtung 72 gelegt, die für eine Erwärmung der Strahlwand
70 von der Außenseite her sorgt. Die Strahlwand 70 strahlt von
ihrer Innenseite Wärme ab, wie dies durch Strahlungspfeile 74
angedeutet ist.
Demzufolge wird auch hier ein Abgasstrom 76, der die Brennkammer
71 durchströmt, intensiv und gleichmäßig mit Wärme beaufschlagt,
um den Abgasstrom 76 auf eine solche Temperatur zu erwärmen,
daß eine vollständige Oxidation der in dem Abgasstrom 76
enthaltenden Schadstoffe bewerkstelligt werden kann. Zur Regelung
ist es beispielsweise möglich, Temperatursensoren in die Brenn
kammer 71 einzubringen, die mit der elektrischen Heizvorrichtung
gekoppelt sind, so daß die für einen bestimmten Schadstoff
optimale Verbrennungstemperatur bewerkstelligt werden kann.
Bei einem weiteren, in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 80 ist diese als ein
Abschnitt 82 einer Abgasleitung 84 aufgebaut, wobei der Abschnitt
32 von der Außenseite her mit umfänglich um diese angeordnete
Flammenbrenner 86 mit Wärme beaufschlagt wird. Auch hier arbeitet
der durch die Flammenbrenner 86 erwärmte Abschnitt 82 der
Abgasleitung 84 als Strahlwand 90, die eine Brennkammer 91 ein
schließt, in der ein hindurchgeführtes Abgas 96 über Wärme
strahlung, wie dies auch in Zusammenhang mit den zuvor erwähnten
Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, auf Verbrennungs
temperatur gebracht wird.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur thermischen Verbrennung von mit oxidierbaren
Schadstoffen belasteten Abgasen (46, 76, 96), insbesondere
von Abgasen aus Wärmebehandlungsöfen, mit einer Heizvor
richtung zum Aufheizen des Abgases auf Reaktionstemperatur,
sowie mit einer Brennkammer (21, 71, 91), in der die
Verbrennung stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brennkammer (21, 71, 91) als vom Abgas (46, 76, 96)
kontinuierlich durchströmbare Kammer ausgebildet ist, die
umfänglich mit einer als Heizvorrichtung dienenden Strahl
wand (20, 70, 90) versehen ist, deren Wärmestrahlung (44,
74) so ausgelegt ist, daß der von der Strahlwand (20, 70,
90) umrundete Abgasstrom (52) von dieser auf Reaktions
temperatur erwärmbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammer (21, 71, 91) ein integrierter Abschnitt der
vom Abgas erzeugenden Bauteil abführenden Abgasleitung
(34, 30, 36; 64, 64′; 84) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlwand (20, 70, 90) zugleich die Wand der Kammer
(21, 71, 91) darstellt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlwand (20, 70, 90) als
Rohrabschnitt einer Abgasleitung (34, 30, 36; 64, 64′;
84) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlwand (70) elektrisch (62)
beheizbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlwand (90) durch auf deren
Außenseite (88) einwirkende Flammenbrenner (86) aufheizbar
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlwand (20) als poröse, von
einem brennbaren Heizgasgemisch (38), radial gesehen, von
außen nach innen durchströmbare Wand (20) ausgebildet ist,
an deren dem zu reinigenden Gasstrom (52) zugewandten
Innenseite (42) das brennbare Heizgasgemisch (28) abbrennt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die poröse Wand (20) als Ringwand ausgebildet ist, die
von einer Gaszuführkammer (26) umrundet ist, der das
brennbare Heizgasgemisch (38) zugeführt wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der lichte Innendurchmesser der
ringförmigen Strahlwand (20, 70, 90) dem lichten Innendurch
messer einer Abgasleitung (34, 30, 36; 64, 64′; 84)
entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924201650 DE4201650C2 (de) | 1992-01-22 | 1992-01-22 | Vorrichtung zur thermischen Verbrennung von mit oxidierbaren Schadstoffen belasteten Abgasen |
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DE4201650C2 DE4201650C2 (de) | 1994-08-11 |
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ID=6450026
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DE19924201650 Expired - Fee Related DE4201650C2 (de) | 1992-01-22 | 1992-01-22 | Vorrichtung zur thermischen Verbrennung von mit oxidierbaren Schadstoffen belasteten Abgasen |
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1992
- 1992-01-22 DE DE19924201650 patent/DE4201650C2/de not_active Expired - Fee Related
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