DE4201173C2 - Akutarzneimittel in Form von Dihydropyridinderivaten enthaltenden Pellets und ihre Herstellung - Google Patents
Akutarzneimittel in Form von Dihydropyridinderivaten enthaltenden Pellets und ihre HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Dihydropyridinderivate
enthaltende Pellets, bestehend aus einer Dispersion des Di
hydropyridinderivats in einer Matrix, die vorwiegend aus ei
nem Gerüstbildner, nämlich Gelatine, fraktionierter Gela
tine, einem Kollagenhydrolysat und/oder einem Gela
tinederivat besteht. Die Erfindung betrifft weiterhin ein
Verfahren zur Herstellung von Dihydropyridinderivat enthal
tenden Pellets.
Dihydropyridinderivate gehören pharmakologisch gesehen zu
den Calciumantagonisten. Sie sind bei einer Reihe von Herz-
Kreislauferkrankungen indiziert, wie z. B. koronarer Herz
krankheit, arterieller Hypertonie, Angina pectoris usw. Die
Verordnungshäufigkeit von ca. 700 Mio. definierten Tagesdo
sen im Jahr 1989 belegt sehr deutlich die Marktstellung die
ser Stoffgruppe. Der erste Vertreter aus dieser Gruppe der
Dihydropyridinderivate, das Nifedipin,
wurde inzwischen durch eine Reihe von potenten
Derivaten, den sogenannten "Second-Generation-Dihydropyridi
nen" ergänzt, besonders Nitrendipin
und Nisoldipin.
Die Dosierung von handelsüblichen Nifedipin-Akut-Arzneimit
teln bei Einzelgabe beträgt üblicherweise 5-10 mg, neuere
Dihydropyridinderivate werden z. T. noch niedriger dosiert.
Um Nifedipin in eine im Organis
mus ausreichend schnell den Wirkstoff freisetzende Applika
tionsform zu bringen, sind vielfach galenische Entwicklungen
vorgeschlagen worden. Diese stellen jedoch sämtlich Kompro
misse dar, weil einerseits die Schwer- bzw. Unlöslichkeit
dieser Wirkstoffe im physiologischen Milieu ihre schnelle
Freisetzung aus Arzneiformen begrenzt bzw. erschwert. Ande
rerseits ist die schnelle Freigabe aber Voraussetzung für
einen möglichst schnellen Wirkeintritt nach der Applikation.
Diese Vorgänge sind für die Steigerung der Patienten-Com
pliance nicht unerheblich.
Zur Zeit gebräuchliche, technologische Methoden bei der Her
stellung von Akutarzneiformen von
Nifedipin, sind die folgenden:
- a) Verarbeitung der Wirkstoffe mit Lösungsvermittlern (Tensiden) und zusätzlich
- b) Lösen der Wirkstoffe in organischen Lösungsmitteln, z. B. Polyätheralkohole des Tetrahydrofurfurylalkohols.
Wegen der bekannten Lichtempfindlichkeit der Dihydropyridine
kann eine konventionelle, eingefärbte Weichgelatinekapsel
z. B. als Träger (Lichtschutz) für ein oben erwähntes Nifedi
pin-Solubilisat bzw. eine Nifedipin-Lösung in einem organi
schen Lösungsmittel dienen. Nach Applikation soll das Nife
dipin aus der Arzneiform in feiner Form freigesetzt werden.
Dabei ist aber zu bedenken, daß der Wirkstoff danach nicht
wirklich frei vorliegt, sondern zuerst aus seinem Komplex
mit dem Lösungsvermittler entlassen werden muß, mit dem
Nachteil, daß er für den Organismus nicht ausreichend schnell
verfügbar ist. Ferner ist bei diesem Vorgang auch stets das
Risiko gegeben, daß Nifedipin unter physiologischen Bedin
gungen in gröberer kristalliner Form ausfällt, sobald kein
Lösungsvermittler (Tensid) mehr wirksam ist. Darüberhinaus
ist die Verwendung von Tensiden oder organischen Lösungsmit
teln aus toxikologischen Erwägungen nicht unbedenklich.
Flüssige, tropffähige Nifedipin-Zubereitungen sind ebenfalls
handelsüblich. Beim Patienten sind diese Nifedipin-Tropfen
eine sehr beliebte Applikationsform, besonders bei älteren
Patienten, die das Schlucken von festen Formlingen (Tablet
ten, Kapseln) als unangenehm empfinden bzw. damit Schwierig
keiten haben. Darüberhinaus besitzen sie den Vorteil der
guten Dosierbarkeit.
Obwohl flüssige Arzneizubereitungen, technologisch gesehen,
eigentlich gut konzipierte Akutarzneiformen darstellen (der
Prozeß des Zerfalls von festen, "single-unit"-Formen wie
beispielsweise Tabletten oder Kapseln entfällt) sind diese
Zubereitungen im Falle der Dihydropyridine nicht zeitgemäß.
Zum einen aus den bereits oben angeführten Gründen (Ten
sideinsatz und/oder organische Lösungsmittel), zum andern
aus einem weiteren, noch weitreichenderen Grund, der in die
ser Wirkstoffklasse selbst zu suchen ist. Bekanntermaßen
sind Dihydropyridine stark lichtempfindlich und neigen zur
Zersetzung, insbesondere in Lösungen.
Daher ist besonders beim Entnehmen von Nifedipin-Tropfen
durch den Patienten aus dem Vorratsgefäß eine partielle Zer
setzung des Nifedipins durch Lichtzutritt, noch vor der Ein
nahme, nie auszuschließen. Da diese Dosierung, besonders bei
älteren Patienten ein recht zeitaufwendiger Vorgang ist,
wird damit das Risiko einer Wirkstoffzersetzung vor der ei
gentlichen Applikation noch verstärkt.
Ferner ist zu berücksichtigen, daß selbst die Aufbewahrung
von Nifedipin-Tropflösungen in braunen oder dunkel einge
färbten Glasflaschen keine ausreichende, längere Lagerstabi
lität (Schutz vor Lichtzutritt!) bieten kann.
Für Dihydropyridinderivate ist eine Applikation als schnell
anflutende Akutform, wobei die Zubereitung selbst eine Wirk
stofflösung darstellt, aus pharmakologischen Erwägungen er
wünscht bzw. vorteilhaft. Jedoch kann aufgrund der physika
lisch-chemischen Eigenschaften des Wirkstoffs, wie bei
spielsweise ungenügende Wasserlöslichkeit, Lichtempfindlich
keit in Lösung etc. diese Darreichungsform technologisch
nicht oder nur unter Umwegen realisiert werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde,
ein Arzneimittel für die orale bzw. perorale Applikation von
Dihydropyridinderivaten, besonders Nifedipin, bereitzustel
len, das für eine schnelle Arzneistofffreisetzung geeignet
ist und die Probleme des Standes der Technik überwindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch wasserunlösliche
Dihydropyridinderivate enthaltende Pellets gelöst, welche
eine Dispersion des Dihydropyridinderivats in einer Matrix
aus einem Gerüstbildner, der Gelatine, fraktionierte Gelatine
ein Kollagenhydrolysat und/oder ein Gelatinederivat im
Konzentrationsbereich von 3-30 Gew.%, bezogen auf die zu
verarbeitende Masse ohne Wirkstoff, enthalten und dadurch
erhältlich wird, daß man
- a) den Gerüstbildner in einem Lösungsmittel löst,
- b) in der Lösung das Dihydropyridinderivat mit möglichst geringer Teilchengröße dispergiert,
- c) die Dispersion aus Gerüstbildner und Dihydropyridinderivat in ein inertes Flüssiggas eintropft und so die Pellets formt, und
- d) die Pellets trocknet.
Die erfindungsgemäßen Formkörper benötigen keine äußeren Um
hüllungen (Blister, Hohlkörper als Gießformen etc.) während
der Herstellung (Formgebung). Das Produkt fällt, bedingt
durch den Herstellungsprozeß, als freifließendes Gut an. Da
bei liegt das Dihydropyridinderivat nicht in bekannter flüs
siger, lösungsvermittelter, sondern in trockener Form vor,
wobei zugleich eine beschleunigte Wirkstofffreigabe aus die
ser Zubereitung unter physiologischen Bedingungen erfolgt.
Im Rahmen der Erfindung handelt es sich um runde, einheitli
che Formkörper mit Korngrößen im Bereich von 0,2-12 mm.
Dabei kann in Abhängigkeit vom Dosierverfahren (Tropfvor
richtung) verfahrensbedingt eine Korngrößeneinheitlichkeit
von über 70% erreicht werden, die sich durch Klassieren
noch zusätzlich erhöhen läßt. Gerade diese Einheitlichkeit
der erfindungsgemäßen Pellets zeichnet sie als besonders gut
geeignet für den pharmazeutischen Anwendungszweck aus.
Die erfindungsgemäßen Pellets besitzen zahlreiche Vorteile
gegenüber dem Stand der Technik.
Der Wirkstoff liegt inkorporiert im Trägergerüst in völlig
trockener Form vor. Chemische Veränderungen, z. B. durch Hy
drolyse sind wegen des Feuchtigkeitsausschlusses nicht mög
lich. Außerdem kann das entsprechende Dihydropyridinderivat,
besonders Nifedipin auf diese Weise auch vorteilhaft vor
Lichtzutritt und somit vor Zersetzung geschützt werden. Die
ser Schutz kann noch verstärkt werden, wenn das Trägergerüst
(Matrix) der erfindungsgemäßen Pellets beispielsweise phar
mazeutisch geeignete, gelbe Farbstoffe enthält, oder man im
Falle von Gelatine eine Gelatinesorte mit ausgeprägter gelb
licher Eigenfarbe auswählt.
Nach Kontakt der erfindungsgemäßen Formkörper mit Wasser
oder einer physiologischen Flüssigkeit wird jedoch das Trä
gergerüst aufgrund seiner speziellen, erfindungsgemäßen Ei
genschaften sehr schnell aufgelöst und der inkorporierte
Wirkstoff wird freigegeben. Dieser Vorgang ist von besonde
rer Bedeutung, wenn man bedenkt, daß in der Praxis nach ora
ler Applikation der erfindungsgemäßen Pellets der Wirkstoff
infolge Speicheleinwirkung praktisch sofort vollständig
freigesetzt wird und damit bereits in der Mundhöhle für die
Resorption zur Verfügung steht. Hiermit ist eine wesentlich
patientengerechtere Alternative zu den herkömmlichen Nifedi
pin-Zerbeißkapseln auf Weichgelatinebasis gegeben.
Auch wenn beispielsweise kein Wasser o. a. Flüssigkeiten zur
Medikamenteneinnahme zur Verfügung stehen, erweisen sich die
erfindungsgemäßen Pellets besonders vorteilhaft. Nach Zer
fall des Trägergerüstes infolge Speicheleinwirkung kann der
resultierende Rückstand problemlos geschluckt werden.
Der Gerüstbildner der erfindungsgemäßen Formkörper bildet
ein lockeres, poröses Netzwerk aus, in das der Wirkstoff in
korporiert vorliegt. Als Voraussetzung ist dabei einzig zu
fordern, daß keine Inkompatibilitäten zwischen dem Wirkstoff
und dem Gerüstbildner auftreten. Nach Kontakt mit Wasser
oder einer wäßrigen Flüssigkeit, wie z. B. im physiologischen
Milieu dringt diese über die Poren in das Netzwerk ein und
führt damit zu einem sehr schnellen Zusammenbruch der vorher
mechanisch stabilen Form. Als Folge davon wird der Wirkstoff
freigegeben.
Als Gerüstbildner eignen sich erfindungsgemäß praktisch alle
hydrophilen bzw. wasserlöslichen makromolekularen Substan
zen, wie z. B. Polysaccharide wie Dextrane mit niedrigem
durchschnittlichen Molekulargewicht (z. B. 40000-100000 D),
Dextrine, Alginate (z. B. Natriumalginat), Polyvinylpyrroli
don, Polypeptide wie Gelatine, fraktionierte Gelatine, Kol
lagenhydrolysate oder Gelatinederivate, Kombinationen der
vorgenannten Stoffe in unterschiedlichen Anteilen.
Vorzugsweise werden Gelatine, fraktionierte Gelatine, Kolla
genhydrolysate oder Gelatinederivate, kaltwasserlösliche Ge
latinederivate oder Gelatine mit einem Maximum der Moleku
largewichtsverteilung unterhalb 105 D als Hauptbestandteile
verwendet; besonders bevorzugt sind Kollagenhydrolysate,
kaltwasserlösliche Gelatinederivate oder Gelatine mit einem
Maximum der Molekulargewichtsverteilung unterhalb 105 D. Die
Pellets zerfallen überraschenderweise in Wasser von Raum
temperatur bzw. im physiologischen Milieu innerhalb von 30
Sekunden und geben somit praktisch die gesamte in ihnen ent
haltene Wirkstoffmenge frei.
Gerade mit Kollagenhydrolysaten, deren Maximum der Moleku
largewichtsverteilung im Bereich von 104 - 9,5 × 104 D
liegt, oder mit Gelatine wurde ein natürliches Biopolymer
gefunden, das einerseits ein pharmazeutisch anerkannter und
vielgebräuchlicher Hilfsstoff ist. Zum anderen werden durch
die in neuester Zeit verbesserte Herstellungstechnologie
dieser Stoffe stets konstante und
reproduzierbare Eigenschaften der erfindungsgemäßen Formkör
per erreicht. Solche Gerüstbildner ergeben beispielsweise
stets den schnellsten Zerfall des makromolekularen Gerüsts
der erfindungsgemäßen Pellets bei hohen mechanischen Stabi
litäten.
Werden nun die erfindungsgemäßen Pellets, die Wirkstoffe aus
der Gruppe der Dihydropyridine enthalten, in geeignete Do
siervorrichtungen (Dosierspender o. ä.), die ein bequemes,
einzelnes Entnehmen gestatten, abgefüllt, so läßt sich damit
ein Akut-Arzneimittel darstellen, das in Bezug auf die Sta
bilität, Arzneimittelsicherheit, Handhabung und Anwendung
den Produkten des Standes der Technik überlegen ist.
Man ist jedoch nicht nur auf diesen Anwendungszweck be
schränkt. Aufgrund der einheitlich runden Form und der damit
verbundenen guten Fließeigenschaften ergibt sich eine hohe
Dosiergenauigkeit. Diese Eigenschaften und weiterhin hohe
Bruchfestigkeit bei geringer Friabilität zeichnen die erfin
dungsgemäßen Pellets als hervorragend geeignete Zwischenpro
dukte für weitere Verarbeitungsschritte aus. Sie lassen sich
daher erstaunlicherweise direkt zu Tabletten verpressen,
ohne Verlust der günstigen Wirkstoff-Freigabeeigenschaften.
Solche Tabletten zeichnen sich ebenfalls durch hohe Bruchfe
stigkeit bei geringer Friabilität aus. Überraschenderweise
besitzen sie noch weitere neue Eigenschaften. So erfolgt
beispielsweise unter Prüfbedingungen (Dissolutiontestappara
tur gemäß USP) kein Zerfallsprozeß in kleinere Granulatpar
tikel wie bei konventionellen Tablettenformulierungen, son
dern eine vollständige Auflösung des Gerüstmaterials, in der
Regel innerhalb von 5 Minuten. Offensichtlich bleiben die
guten Auflösungseigenschaften der Gerüstmatrix damit auch
nach dem Komprimieren erhalten. Die Tabletten lösen sich
ohne vorgelagerten Zerfall direkt auf. Im Gegensatz dazu
zerfallen aus herkömmlichen Granulaten verpressten Tabletten
zuerst immer in Granulatpartikel, die sich erst anschließend
auflösen können.
Ebenso können die erfindungsgemäßen Pellets zur technologi
schen Entwicklung von anderen Arzneiformen in erstaunlich
vielfältiger Art und Weise eingesetzt werden.
Eine Weiterverarbeitung, wie z. B. das Abfüllen in Hartgela
tinekapseln ist aufgrund ihrer runden, einheitlichen Form
mit hoher Dosiergenauigkeit problemlos möglich.
Da die erfindungsgemäßen Pellets hohe mechanische Stabilität
besitzen, können sie sogar mit pharmazeutisch gebräuchlichen
Filmbildnern überzogen werden, z. B. zur Erzielung von Magen
saftresistenz. Durch Kombination von überzogenen und nicht
überzogenen Pellets in üblichen Hartgelatinekapseln lassen
sich damit den Wirkstoff gepulst freisetzende Arzneiformen
realisieren.
Durch Kombination von Pellets, die Wirkstoffe aus unter
schiedlichen Indikationsgruppen enthalten, lassen sich Kom
binationspräparate erhalten, z. B. durch Abfüllen in übliche
Hartgelatinekapseln. Sinnvolle Kombinationen können bei
spielsweise sein:
Dihydropyridinderivat + beta-Sympathicolyticum oder Diureti cum.
Dihydropyridinderivat + beta-Sympathicolyticum oder Diureti cum.
Andere Anwendungszwecke sind z. B. das Abfüllen in Beutel zu
Trinkgranulaten (-pellets) oder die Verwendung zur Bereit
stellung von Initialdosen in Retardarzneiformen etc.
Von einem einzigen Produkt - den erfindungsgemäßen Formkör
pern - ausgehend ist damit eine beträchtliche technologische
Anwendungsbreite gegeben.
Zur Pelletherstellung wird erfindungsgemäß ein Verfahren
vorgeschlagen, das nicht nur mit einer Vielzahl von makromo
lekularen Stoffen durchführbar ist, sondern darüberhinaus
den technologischen Aufwand bei sehr leicht kontrollierbarem
Verfahrensablauf minimal hält und somit einfach und wirt
schaftlich durchzuführen ist.
Der erste Schritt des Verfahrens besteht darin, daß man das
Gerüstpolymerisat aus Gelatine, fraktio
nierte Gelatine, Kollagenhydrolysate oder Gelatinederivate
oder auch Mischungen von makromolekularen Stoffen in einem
geeigneten Lösungsmittel - Wasser als Lösungsmittel der Wahl
ist in den meisten Fällen zu bevorzugen - löst. Dabei kann
Anwendung von Wärme erforderlich sein, wie z. B. bei Gelatine
eine Temperatur von 37°C oder mehr, um ein Gelatinesol zu
erhalten.
Weitere Hilfsstoffe wie z. B. zusätzliche Gerüstbildner,
Füllstoffe, Dispergiermittel, pH-Korrigentien, Emulgatoren,
Stabilisatoren, Kosolvenzien, pharmazeutisch gebräuchliche
oder sonstige Farbstoffe, Konservierungsmittel oder Ge
schmackskorrigentien können der Grundmasse zugesetzt werden.
Die Konzentrationsbereiche der Gerüstpolymerisate aus
Gelatine, Kollagenhydrolysate oder Gelatinederivate
liegen bevorzugt unterhalb von 30% (Gewichtsprozent), z. B.
im Bereich von 3-15%, bezogen auf die zu verarbeitende
Masse ohne Wirkstoff.
Konzentrationsbereiche der zusätzlichen Gerüstbildner, wie
beispielsweise Dextrane, Saccharose, Glycin, Lactose, Poly
vinylpyrrolidon, insbesondere aber Mannit liegen unterhalb
von 30% (Gewichtsprozent), z. B. im Bereich von 0-15%, be
zogen auf die zu verarbeitende Masse ohne Wirkstoff. Vor
zugsweise ist der Anteil an zusätzlichem Gerüstbildner nicht
größer als der Anteil an dem eigentlichen Gerüstbildner.
Diese Stoffe, insbesondere aber Mannit, können als Füllkom
ponenten die Stabilität des polymeren Gerüsts in den erfin
dungsgemäßen Pellets verbessern und somit auch deren mecha
nische Eigenschaften.
Im zweiten Schritt wird das Dihydropyridinderivat in mög
lichst feinteiliger Form in der Lösung des hydrophilen Ma
kromoleküls dispergiert.
Das im zweiten Schritt beschriebene System wird nun im drit
ten Schritt zur Formgebung über ein geeignetes Dosiersystem
in eine tiefkalte, leicht verdampfbare Flüssigkeit einge
tropft, bevorzugt in ein Tauchbad mit flüssigem Stickstoff.
Jeder diskrete Tropfen nimmt dabei einerseits bereits wäh
rend des freien Falls, andererseits im Tauchbad durch die um
ihn entstehende Gashülle bzw. die Grenzflächenspannung Sy
stem/Gas Kugelgestalt an, bevor ein vollständiges Ausfrieren
erfolgt. Gerade dieses schnelle, aber dennoch kontrolliert
steuerbare Gefrieren fixiert den gegebenen Zustand des Sy
stems augenblicklich, d. h. es kann kein Arzneistoff in das
umgebende Medium diffundieren, gelöster Arzneistoff kann
nicht mehr auskristallisieren, Suspensionen können nicht
mehr sedimentieren, kolloide Dispersionen (Nanosole) zeigen
keine Ostwald-Reifung, Emulsionen können nicht mehr brechen,
thermisch empfindliche oder feuchtigkeitsempfindliche Stoffe
werden cryokonserviert, das Trägergerüst kann nicht zusam
menschrumpfen usw. Das Herstellungsverfahren mit einem iner
ten Flüssiggas hat also keine nachteilige Beeinflussung oder
Veränderung des Produkts zur Folge, was einen großen Vorteil
darstellt. Die gewünschten Eigenschaften werden beibehalten.
Als Dosiersysteme eignen sich alle Vorrichtungen, die dis
krete, gleichmäßige Tropfen vorherbestimmbarer Größe erzeu
gen können, z. B. pipettenartige Tropfvorrichtungen, ge
eignete Sprüh- oder Zerstäubungsdüsen oder peristaltische
Pumpen.
Weiterhin können für das erfindungsgemäße Verfahren Dosier
vorrichtungen mit Einstrahldüsen, wie sie von Verkapselungs
verfahren, z. B. dem Globex-Verfahren oder von der Spherex-
Maschine der Firma Freund bekannt sind, und das zu tropfende
Gut ggf. getaktet oder intermittierend ausstoßen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens setzt das von Messer Griesheim GmbH entwickelte
CryopelR-Dosiersystem (basierend auf DE-OS 37 11 169) ein.
In Verbindung mit einer Tauchfrostanlage, der CryopelR-An
lage ist das Scaling-up des erfindungsgemäßen Verfahrens be
sonders einfach. Diese Anlage, die mit flüssigem Stickstoff
betrieben werden kann, zeichnet sich besonders durch ihre
Wirtschaftlichkeit aus. Die Gefrierleistung beträgt je nach
Produktzusammensetzung bis zu 30 l pro Stunde. Dabei ist
diese Anlage aufgrund ihrer günstigen Abmessungen überall
und darüberhinaus sogar für Sterilbetrieb einsetzbar. Konti
nuierliche Arbeitsweise bei geringem Wartungs- und Reini
gungsaufwand ermöglicht die wirtschaftliche Umsetzung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in den industriellen Maßstab.
Großtechnische Anlagen sind bereits im Einsatz und erbringen
Stundenleistungen von bis zu 400 kg.
Sollte das zu verarbeitende System nicht ausreichend fließ-
bzw. tropffähig sein, kann z. B. weiterer Wasserzusatz erfol
gen, die Verarbeitungstemperatur erhöht werden oder aber
auch Druck bei der Dosierung zur Anwendung kommen. Im umge
kehrten Falle (System zu niedrigviskos) ist analog Unter
druck anzuwenden. Auf diese Weise gewährleistet man gleich
mäßige Bildung, wie auch Abriß der einzelnen Tropfen. Die
Verarbeitungstemperatur kann in weiten Bereichen variiert
werden, liegt aber bevorzugt unterhalb von 80°C im Falle von
Gelatine.
Somit können Massen, deren Viskosität sich in einem weiten
Bereich bewegt, z. B. mit der CryopelR-Dosiervorrichtung im
Bereich von 1 × 10-3 bis 12,5 Pa.s, problemlos dosiert werden.
Weitere tiefkalte Flüssigkeiten, die sich für das erfin
dungsgemäße Verfahren eignen können, sind z. B. flüssige
Edelgase wie Argon, flüssige Luft, Methanol-Trockeneisgemi
sche oder Kühlsole.
In Abhängigkeit vom gewählten Dosiersystem kann eine Korn
größeneinheitlichkeit von über 70% erreicht werden, die sich
durch Klassieren noch zusätzlich erhöhen läßt. Gerade diese
Einheitlichkeit der erfindungsgemäßen Pellets macht sie als
pharmazeutisch technologische Grundform bzw. Arzneiform ge
genüber herkömmlichen Pellets ideal und ermöglicht die Her
stellung einzeldosierter Arzneiformen (z. B. Pellets von 4-12
mm Durchmesser).
Die gefrorenen Pellets werden nach der Herstellung oder aber
nach dem Trocknungsprozeß (siehe unten) klassiert, wenn dies
erforderlich sein sollte, um eine reproduzierbare Korngröße
zu erhalten. Fehlgrößen können erneut dem Gesamtprozeß zuge
führt werden, so daß ein verlustfreies bzw. verlustarmes Ar
beiten durch Rückführung gewährleistet ist.
Im vierten Verfahrensschritt werden die gefrorenen Pellets
in eine Gefriertrocknungsanlage überführt. Es ist aber
ebenso möglich, das Produkt bei entsprechend tiefen Tempera
turen, z. B. -30°C, zunächst zwischenzulagern.
Die Sublimation des festen (gefrorenen) Lösungsmittels bei
der Gefriertrocknung führt dann zum Endprodukt. Das Träger
material bildet ein Netzwerk mit feinen Kanälen und Poren
aus.
In Ausnahmefällen kann das erfindungsgemäße Verfahren auch
ohne den Gefriertrocknungsschritt prinzipiell durchgeführt
werden. Allerdings werden dann überwiegend nur unförmige
Granulate erhalten.
Die getrockneten Pellets werden dann der Gefriertrocknungs
anlage entnommen und können weiterverarbeitet werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens genügt es
im einfachsten Fall, eine wäßrige Gelatinelösung mit einer
Gelatinesorte der bezeichneten Spezifikation herzustellen,
darin das Nifedipin bzw. das Dihydropyridinderivat in fein
kristalliner Form homogen zu suspendieren, und das System
über eine geeignete Dosiervorrichtung in ein Tauchbad mit
flüssigem Stickstoff zu tropfen. Die auf diese Weise geform
ten, tiefgefrorenen Pellets werden anschließend durch Lyo
philisation in den trockenen Zustand überführt.
Vorteilhafterweise werden Dihydropyridinderivate als mikro
nisierte Pulver verwendet, weil durch die Vergrößerung der
effektiven Wirkstoffoberfläche gemäß der Noyes-Whitney-Glei
chung ihre in-vivo Lösegeschwindigkeit im Vergleich zu her
kömmlichen Kristallen wesentlich gesteigert ist. Dadurch
läßt sich wiederum ihre Bioverfügbarkeit erhöhen.
Im Rahmen der Erfindung hat sich nun gezeigt, daß die erfin
dungsgemäßen Pellets ganz besonders in Kombination mit Dihy
dropyridinderivaten, die in kolloid-disperser Verteilung
vorliegen, dazu geeignet sind, Akut-Arzneimittel herzustel
len.
Für die bereits erwähnten Kombinationspräparate können Dihy
dropyridinderivate beispielsweise mit beta-Sympathicolytica
oder Diuretika kombiniert werden.
Im Falle von optisch aktiven Substanzen lassen sich sowohl
deren Racemate, wie auch die enantiomerreinen Komponenten
und Mischungen davon einsetzen.
Folgende Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Alle Arbeiten mit Dihydropyridinderivaten werden unter Gelb
licht (Schutz vor Zersetzung) durchgeführt.
Arzneistoff: Nifedipin
Rezeptur der zu verarbeitenden Grundmasse:
300 g Kollagenhydrolysat
750 g Mannit
3950 g destilliertes Wasser
Rezeptur der zu verarbeitenden Grundmasse:
300 g Kollagenhydrolysat
750 g Mannit
3950 g destilliertes Wasser
Das Kollagenhydrolysat und das Mannit werden unter Rühren in
dem dest. Wasser gelöst. In dieser Lösung werden 100 g mi
kronisiertes Nifedipin, ggf unter Zusatz üblicher pharmazeu
tischer Hilfsstoffe homogen suspendiert. Nach Entschäumung
unter Vakuum wird die Suspension durch Eintropfen bei Raum
temperatur über die CryopelR-Dosiervorrichtung in ein Tauch
bad mit flüssigem Stickstoff zu Pellets geformt.
Durch anschließende Gefriertrocknung wird das Wasser entzo
gen und man erhält, nach Klassierung, runde Formkörper mit
einem durchschnittlichen Nifedipingehalt von 2 mg.
Diese Formkörper zerfallen in Wasser von Raumtemperatur
(Dissolutiontestapparatur gemäß USP, Prüfmedium 100 ml Was
ser, 23°C) innerhalb von 20 Sekunden vollständig und geben
die enthaltene Nifedipinmenge frei.
Die getrockneten Formkörper werden in ein dunkel eingefärb
tes Dosierbehältnis abgefüllt, in dem sie vor Lichtzutritt
geschützt sind und aus dem die gewünschte Dosis entnommen
werden kann.
Die getrockneten Formkörper aus Beispiel 1 werden auf einer
Exzenterpresse zu Tabletten mit einem durchschnittlichen Ni
fedipingehalt von 10 mg direkt verpreßt.
In einer Dissolutiontestapparatur nach USP (900 ml 0,1 N
HCl, paddle, 75 Upm, 37°C) ergibt sich eine vollständige Ta
blettenauflösung und damit Wirkstofffreisetzung innerhalb
von 5 Minuten.
Die Pellets aus Beispiel 1 können alternativ in opake Hart
gelatinekapseln mit einem durchschnittlichen Nifedipingehalt
von 5 mg abgefüllt werden.
Die Rezeptur der zu verarbeitenden Grundmasse in Beispiel 1
wird wie folgt geändert:
300 g Kollagenhydrolysat
60 g Polyvinylpyrrolidon K 15
100 g Saccharose
2540 g destilliertes Wasser
300 g Kollagenhydrolysat
60 g Polyvinylpyrrolidon K 15
100 g Saccharose
2540 g destilliertes Wasser
Die weitere Arbeitsweise erfolgt analog Beispiel 1.
300 g einer Gelatine Typ B (40 Bloom, vollentsalzt, iso
elektrischer Punkt 4,7) und 40 g Polyvinylpyrrolidon K
15 werden bei 40°C in 4 l destilliertem Wasser gelöst
und auf einen pH-Wert von 5,5 eingestellt.
40 g Nifedipin werden in 1 l Ethanol gelöst.
Beide Lösungen werden homogen vermischt und der Alkohol
wird unter Vakuum entfernt.
Das unter a) beschriebene Nanosol wird bei einer Tempe
ratur unterhalb von 30°C durch Eintropfen über eine
CryopelR-Dosiervorrichtung in ein Tauchbad mit flüssigem
Stickstoff zu Pellets geformt.
Durch Gefriertrocknung wird das Wasser entzogen und man
erhält runde Formkörper mit einem durchschnittlichen Ni
fedipingehalt von 2,5 mg.
Diese Formkörper zerfallen in Wasser von Raumtemperatur
(Prüfbedingungen wie in Beispiel 1) innerhalb von 30 Se
kunden und setzen das Nifedipin in kolloid-disperser
Form frei.
Claims (12)
1. Akut-Arzneimittel in Form von ein wasserunlösliches
Dihydropyridinderivat enthaltenden Pellets, enthaltend eine
Dispersion des Dihydropyridinderivats in einer Matrix aus
einem Gerüstbildner, der Gelatine, fraktionierte Gelatine,
ein Kollagenhydrolysat und/oder ein Gelatinederivat im
Konzentrationsbereich von 3-30 Gew.-%
, bezogen auf die zu
verarbeitende Masse ohne Wirkstoff, enthält, dadurch
erhältlich, daß man
- a) den Gerüstbildner in einem Lösungsmittel löst,
- b) in der Lösung das Dihydropyridinderivat mit möglichst geringer Teilchengröße dispergiert,
- c) die Dispersion aus Gerüstbildner und Dihydropyridin derivat in ein inertes Flüssiggas eintropft und so die Pellets formt, und
- d) die Pellets trocknet.
2. Pellets nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Matrix einen zusätzlichen Gerüstbildner aus der Gruppe
Dextran, Zucker, Glyzin, Lactose, Sorbit, Mannit und/oder
Polyvinylpyrrolidon enthält, wobei der Gehalt der Matrix an
zusätzlichem Gerüstbildner weniger als 50 Gew.-% beträgt.
3. Pellets nach einem der Ansprüche 1-2, gekennzeichnet
durch eine Korngröße von 0,2-12 mm.
4. Pellets nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie als Lyophilisat vorliegen.
5. Pellets nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Matrix ein Kollagenhydrolysat, ein
kaltwasserlösliches Gelatinederivat oder Gelatine mit einem
Maximum der Molekulargewichtsverteilung unterhalb 105 D ent
hält.
6. Verfahren zur Herstellung von ein wasserunlösliches
Dihydropyridinderivat enthaltenden Pellets nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) einen Gerüstbildner, nämlich Gelatine, fraktionierte Gelatine, ein Kollagenhydrolysat und/oder ein Gelatinederivat in einem Lösungsmittel löst,
- b) in der Lösung das Dihydropyridinderivat mit möglichst geringer Teilchengröße dispergiert,
- c) die Dispersion aus Gerüstbildner und Dihydropyridin derivat in ein inertes Flüssiggas eintropft und so die Pellets formt, und
- d) die Pellets trocknet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Dispersion in flüssigen Stickstoff eintropft.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß man als Lösungsmittel Wasser einsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6-8, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in Stufe d) die Pellets gefrier
trocknet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6-9, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in Stufe a) die Lösung aus dem
Gerüstbildner mit einem zusätzlichen Gerüstbildner, wie
Dextran, einem Zucker, Glyzin, Lactose, Sorbit, Mannit
und/oder Polyvinylpyrrolidon versetzt.
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