DE4200587C1 - Light wave applicator for cutting and coagulating biological tissue - applies laser beam via flexible optical fibre having non-constant refractive index profile along its cross=section - Google Patents
Light wave applicator for cutting and coagulating biological tissue - applies laser beam via flexible optical fibre having non-constant refractive index profile along its cross=sectionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Lichtwellenapplikator,
der ohne schwere operative Eingriffe eine
Laserbehandlung im menschlichen Körper ermöglicht.
Dabei wird zum Schneiden von Gewebe eine möglichst
hohe Lichtintensität am Zielort gefordert, um einen
hohen Schneideffekt zu erreichen. Zu diesem Zweck
sind Lichtleitfasern mit kleinen Numerischen
Aperturen vorteilhaft, da der Lichtstrahl dann mit
kleinem Öffnungswinkel austritt und bei einer
vorgewählten Entfernung von der zu behandelnden
Stelle einen kleinen Laserfleck mit einer hohen
Lichtleistungsdichte erzeugt. Dagegen ist eine
Lichtleitfaser mit höherer Numerischer Apertur zum
Koagulieren des Gewebes vorteilhafter. Der
Lichtstrahl tritt dabei mit großem Öffnungswinkel
aus und erzeugt in der vorgewählten Entfernung an
der zu behandelnden Stelle eine großen Lichtfleck
mit einer dementsprechend niedrigen
Lichtleistungsdichte.
Zur Durchführung einer derartigen Laserbehandlung
wird in der DE 38 33 992 A1 eine
Lichtleiter-Bestrahlungseinrichtung für
Laserschneiden und Koagulieren gezeigt, bei der in
einer einzigen Faser zwei Laserlichtbündel schräg
eingekoppelt werden, wobei das erste Lichtbündel am
distalen Faserende axial und das zweite Lichtbündel
zirkumferenziell abgestrahlt wird. Nachteilig bei
der Einrichtung nach dem Stand der Technik ist es,
daß eine aufwendig geteilte Fokussieroptik verwendet
wird und zur Durchführung der einzelnen operativen
Verfahren eine aufwendige Umschalttechnik
erforderlich ist.
Weiterhin sind im Stand der Technik, so zum Beispiel
in der DE 39 12 400 C1, eine optische
Stufenindexfaser zur Übertragung von
Laserlichtstrahlung mit hoher Leistung beschrieben,
welche ein im Kern treppenförmig abgestuftes Profil
besitzt, wobei die Strahlung im Kernbereich
eingekoppelt wird. Die Faser ist geeignet, bei
kleinen Biegeradien die Strahlung vollständig,
d. h. ohne Abstrahlungsverluste, nach außen zu
übertragen in der Art, daß bei Überschreiten eines
bestimmten Biegeradius die Strahlung vom inneren
Kernbereich in einen äußeren Kernbereich
überkoppelt und dann sowohl im Kernbereich als auch
im Außenbereich weitergeleitet wird. Derartige
Überkopplungseffekte sind in der Nachrichtentechnik
unerwünscht, da sie zu fehlerhaften
Informationsübertragungen führen.
Es ist vor dem aufgezeigten Hintergrund die Aufgabe
der Erfindung, einen Lichtwellenapplikator für
medizinische Zwecke so weiterzuentwickeln, daß sein
Einsatz und seine Handhabung zum Schneiden und
Koagulieren von biologischem Gewebe schnell und
einfach erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
In der Praxis besteht bei der Laserbehandlung der
Bedarf, während des Eingriffes bestehende Blutungen
durch Koagulieren des Gewebes und der Gefäße zum
Stillstand zu bringen. Dies wird gemäß der Erfindung
erreicht durch die Verwendung einer Lichtleitfaser
mit speziellem Profil, bei der mit einem
manipulierenden Teil des Applikators definiert
Änderungen derart hervorgerufen werden, daß der
Abstrahlwinkel der Laserstrahlung geändert werden
kann. Dazu werden Lichtleitfasern mit Profilen
verwendet, welche Licht mit unterschiedlichen
Aperturen führen können. Insbesondere werden dabei
Gradientenindexprofile oder treppenförmige
Stufenprofile bevorzugt.
Der Manipulator des faseroptischen Applikators
besteht aus einem mechanischen Teil, der eine
definierte S-förmige Krümmung in einem Teilberich
der Lichtleitfaser hervorruft. Die Krümmungsradien
sind hierbei so klein, daß Strahlungsüberkopplungen
von einem inneren Kernbereich der Faser in einen
äußeren Kernbereich der Faser erfolgen. Ohne
besondere Manipulation der Faser wird die Strahlung
durch Totalreflexion innerhalb des Kerns
weitergeleitet und tritt am distalen Ende der Faser
mit der minimalen Numerischen Apertur aus. Wird
statt dessen die Faser mittels des Manipulators einer
S-förmigen Krümmung unterworfen, so koppelt an der
Krümmungsstelle Strahlung vom Kernbereich in den
äußeren Kernbereich über, und die Strahlung wird im
weiteren Verlauf sowohl im Kernbereich als auch im
umgebenden äußeren Bereich geführt. Am distalen Ende
tritt dann die Strahlung mit einer maximalen
Numerischen Apertur aus. Im ersten Fall wird die
Laserstrahlung zum Schneiden, im zweiten Fall zum
Koagulieren verwendet. Durch den Einsatz eines
Manipulators zur Einleitung des
Überkopplungseffektes in einer Lichtleitfaser wurde
in vorteilhafter Weise erreicht, daß die
Laserbehandlung im menschlichen Körper vereinfacht
wurde, wobei die Bestrahlungseinrichtung selbst
wesentlich kostengünstiger herzustellen ist.
Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung
ist mittels des Manipulators eine Druckkraft zur
Krümmung der Faser aufbringbar. Eine be- oder
entlastende Druckkraft mittels des Manipulators
einzuleiten, bedeutet für den behandelnden Arzt eine
leichte Handhabung des Applikators, um im
menschlichen Körper an der zu behandelnden Stelle
schnell und einfach nach dem Schneidvorgang die
sofortige Blutstillungsbehandlung einzuleiten.
Zweckmäßigerweise ist der Manipulator als federnde
Bügelklemme ausgebildet, die die Lichtleitfaser
mittels endseitig versetzt angeordneter Klemmstifte
einklemmt, wobei ein Klemmstift die Faser über- und
der entgegengerichtete Klemmstift die Faser
untergreift.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung weist die Bügelklemme am übergreifenden
Bereich einen Druckknopf mit einem Stempel auf, der
beim Klemmvorgang gegen die Lichtleitfaser preßbar
ist, wobei der untergreifende Klemmstift die
Lichtleitfaser zwischen dem übergreifenden
Klemmstift und dem Stempel einklemmt. Durch diese
Klemmanordnung wird die Lichtleitfaser in eine
S-förmige Krümmung gedrückt, die zu dem
beschriebenen Überkopplungseffekt führt.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die
Lichtleitfaser eine Stufenindexfaser mit einem
Kernbereich und einem Mantel, wobei der Glaskern
doppelstufige Brechungsindizes aufweist in der Art,
daß der Brechungsindex des inneren Kernbereiches
größer ist als der Brechungsindex des äußeren
Kernbereiches und der Glasmantel einen kleineren
Brechungsindex besitzt als der äußere Kernbereich.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die
Lichtleitfaser eine Stufenindexfaser mit einem
Glaskern und einem Mantel aus einem
Kunststoffcoating, wobei der Glaskern einen höheren
Brechungsindex besitzt als der Kunststoffmantel und
das Coating aus zwei Coatinglagen besteht, von denen
die innere Lage einen Brechungsindex besitzt,
welcher niedriger ist als der Brechungsindex der
äußeren Lage.
Nach einer weiteren Ausführungsform ist die
Lichtleitfaser eine Stufenindexfaser mit einem
Kernbereich, einem Zwischenmantel, einem weiteren
Kernbereich und einem Fasermantel, wobei der innere
Kernbereich einen kleineren Brechungsindex hat als
der äußere Kernbereich und der Zwischenmantel einen
kleineren Brechungsindex hat als der innere
Kernbereich und der Fasermantel einen Brechungsindex
hat, der kleiner ist oder gleich dem Brechungsindex
des Zwischenmantels.
Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung der
Erfindung weist die optische Faser einen Kern und
einen Mantel auf, wobei der Kern einen
gradientenförmigen Brechzahlverlauf aufweist, der im
wesentlichen nach einem r²-Gesetz verläuft, wobei
der Kern an der Grenzfläche zum Mantel einen
kleineren Brechungsindex besitzt als die Kernmitte.
In Weiterbildung weist die Stufenindexfaser einen
Kern und einen Mantel auf, wobei der Kern einen
gradientenförmigen Brechzahlverlauf besitzt, der im
wesentlichen nach einem r²-Gesetz verläuft, der
Kernbereich vom Mantel durch einen Zwischenmantel
getrennt ist und der Zwischenmantel einen kleineren
Brechungsindex aufweist als der Kernbereich.
Die Erfindung wird nunmehr anhand der in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Applikators gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine geschnittene Teilansicht eines
Manipulators in der entspannten Stellung,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Stufenindexfaser
in der entspannten Stellung nach Fig. 2,
Fig. 4 eine weitere geschnittene Teilansicht eines
Manipulators in der gespannten Stellung,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene, S-förmig
gekrümmte Stufenindexfaser gemäß Fig. 4,
Fig. 6 eine schematische Darstellung des
Brechzahlverlaufes entlang des Querschnittes
einer Ausführungsform einer Stufenindexfaser,
Fig. 7 eine weitere schematische Darstellung des
Brechzahlverlaufes entlang des Querschnittes
einer Stufenindexfaser in einer anderen
Ausführungsform.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung
eines Lichtwellenapplikators zum Schneiden und
Koagulieren von biologischem Gewebe. Dabei weist der
Applikator einen armierten Lichtwellenleiter 1 mit
einer flexiblen optischen Stufenindexfaser 2 auf,
in die das Licht eines Lasers 3 über eine
Fokussiereinrichtung 4 endeitig eingekoppelt wird.
Zur Trennung oder zum Wechseln des
Lichtwellenleiters 1 ist an dessen Einkopplungsende
ein optischer Stecker 5 vorgesehen, der mit der
Fokussiereinrichtung 4 verbindbar ist.
Behandlungsseitig (distal) kann die Stufenindexfaser 2
gezielt an die zu behandelnde Stelle geführt werden,
um entsprechend dem Abstrahlwinkel 13 die gewünschte
Behandlung im menschlichen Körper vorzunehmen.
Zwischen dem Einkopplungsende und dem freien
behandlungsseitigen Ende des Lichtwellenleiters 1
ist ein Manipulator 6 angeordnet, der gezielt in
einem Teilbereich des Lichtwellenleiters 1 der
Stufenindexfaser 2 eine Krümmung 8 verleihen kann,
so daß am freien behandlungsseitigen Ende das
Laserlicht in einem großen Abstrahlwinkel 13 zur
Koagulation von Gewebe oder bei Entkrümmung des
Lichtwellenleiters 1 ein kleiner Abstrahlwinkel 13
zur schneidenden Behandlung austritt.
Zur Krümmung 8 der Stufenindexfaser 2 (Fig. 4) wird
eine Druckkraft über einen Druckknopf 7 am
Manipulator 6 auf die Stufenindexfaser 2 ausgeübt,
so daß der Überkopplungseffekt in der
Stufenindexfaser 2 zur Koagulationsbehandlung
entsteht. Bei Entlastung des Druckknopfes 7 (Fig. 2)
bildet sich die Krümmung 8 zurück, so daß der
Überkopplungseffekt aufgehoben wird und die
Bestrahlungseinrichtung zum Schneiden benutzt werden
kann. Dies erfolgt durch eine einfache entlastende
Handbewegung des behandelnden Arztes am
Manipulator 6.
Der Manipulator 6 selbst ist als eine federnde
Bügelklemme 9 ausgebildet. Die Bügelklemme 9 weist
dabei endseitig versetzt angeordnete Klemmstifte 10,
11 auf, die die Stufenindexfaser 2 zangenartig
einklemmen. Der Klemmstift 10 übergreift die
Stufenindexfaser 2 von oben her, wobei der
Klemmstift 11 die Stufenindexfaser von unten her
untergreift. Mit dem übergreifenden Bereich der
Bügelklemme 9 ist der Druckknopf 7 verbunden, der
mit einem Stempel 12 zusammenwirkt.
Beim Klemmvorgang wird der Stempel 12 von oben her
gegen die Stufenindexfaser 2 gepreßt. Die dadurch
hervorgerufene S-förmige Krümmung 8 erfolgt dadurch,
daß der untergreifende Klemmstift 11 zwischen dem
oberhalb angeordneten übergreifenden Klemmstift 10
und dem Stempel 12 eindrückt.
Fig. 3 zeigt die Stufenindexfaser 2 mit den
Brechungsprofilen n₁, n₂ und n₃ ohne den
Manipulator 6 in nicht gekrümmtem Zustand. Ohne
besondere Manipulation der Stufenindexfaser 2 wird
die Strahlung durch Totalreflexion innerhalb des
Kernes 14 mit der Brechzahl n₁ weitergeleitet, so
daß am distalen Ende der Stufenindexfaser 2 die
Strahlung mit der minimalen Numerischen Apertur
austritt. Wird statt dessen die Stufenindexfaser 2,
wie in Fig. 4 dargestellt, einer S-förmigen
Krümmung 8 unterworfen, so koppelt an der
Krümmungsstelle 8 die Strahlung vom Kernbereich 14
mit der Brechzahl n₁ in den umgebenden Kernbereich
15 mit der Brechzahl n₂ über und tritt dann am
distalen Ende mit der maximalen Numerischen Apertur
aus.
Aufgrund dieser einfachen Betätigungseinrichtung
kann die Stufenindexfaser 2 zum Schneiden,
dargestellt in den Fig. 2 und 3, und zum
Koagulieren, dargestellt in den Fig. 4 und 5,
eingesetzt werden.
Die Stufenindexfaser 2 kann dabei verschiedene
Ausführungsformen aufweisen. In einer Ausführung mit
einem treppenförmigen Brechzahlprofil, dargestellt
in Fig. 6, wird der Laserstrahl in den inneren
Kernbereich mit der Brechzahl n₁ fokussiert. Dabei
muß gelten, daß das Strahlungsprodukt (RL×DL)
des Laserstrahls kleiner oder gleich der
entsprechenden Größe 2×NA₁×D₁ der Faser ist,
wobei NA₁ die Numerische Apertur und D₁ der
Durchmesser des inneren Kernbereiches der Faser ist.
Das Strahlprodukt ist eine wichtige Kenngröße des
Strahls. Für einen zur Achse rotationssymmetrischen
Strahl ist es das Produkt aus dem Durchmesser D in
Metern mit einem vollen Divergenzwinkel R in rad des
Strahls an seiner engsten Stelle (Taille). Die
entsprechende Größe bei einer Faser ist das Produkt
aus dem Akzeptanzvollwinkel des Faserkerns RF mit
dem Durchmesser DK des Faserkerns in Metern.
Näherungsweise wird im allgemeinen der
Akzeptanzvollwinkel RF der Faser ausgedrückt durch
den Wert 2NA, wobei NA die Numerische Apertur der
Faser ist und die Beziehung gilt: sin (RF/2)=NA.
Die Numerische Apertur wird bestimmt durch die
Brechzahldifferenz zwischen der strahlungsleitenden
Schicht mit der Brechzahl n₁ und der
Nachbarschicht mit der Brechzahl n₂:
zu NA₁ = (n₁²-n₂²)1/2.
Hierbei ist vorausgesetzt, daß n₁<n₂ gilt.
Aus der Angabe der Numerischen Apertur kann der
Fachmann mit der Kenntnis der Faserbestandteile die
richtigen Brechzahlen bzw. Brechzahlverhältnisse
angeben.
Als Beispiel ist in Fig. 6 das Brechzahlprofil
einer Faser dargestellt, die einen Kern mit den
Brechzahlen n₁ und n₂, mit n₁<n₂ und
einen Mantel mit der Brechzahl n₃ besitzt, wobei
n₂<n₃ ist. Ein Laserstrahl
mit (RL×DL) 2NA₁×D₁, wobei
NA₁ = (n₁²-n₂²)1/2
und D₁ der Durchmesser des Kernes A ist, wird in den
Kernbereich fokussiert.
Ohne eine Manipulation (Fig. 3) der Faser wird die
Strahlung durch Totalreflexion innerhalb des Kernes
14 weitergeleitet und tritt am distalen Ende der
Faser mit der minimalen Numerischen Apertur NA₁
aus. Wird statt dessen die Faser z. B. mittels des
Manipulators 6 (Fig. 5) einer S-förmigen Krümmung 8
unterworfen, so koppelt an der Krümmungsstelle
Strahlung vom Kernbereich 14 in den Kernbereich 15
über, und die Strahlung wird im weiteren Verlauf
sowohl im Kernbereich 14 als auch im Kernbereich 15
geführt. Am distalen Ende tritt dann die Strahlung
aus mit einer Numerischen Apertur
NA₃ = (NA₁²+NA₂²)1/2,
wobei
NA₂ = (n₂²-n₃²)1/2
ist. Im ersten Fall (Fig. 3) wird die
Laserstrahlung zum Schneiden, im zweiten Fall
(Fig. 5) zum Koagulieren verwendet.
Nach einer weiteren Ausführungsform kann die gleiche
Wirkung erzielt werden, wenn statt eines Doppelkerns
14, 15 ein einfacher Kern mit der Brechzahl n₁
verwendet wird, dafür aber der Faser-Überzug in
einer Doppelschicht derart ausgebildet ist, daß die
erste Überzugsschicht einen Brechungsindex n₂
besitzt, der kleiner ist als der Brechungsindex n₃
des Fasermantels. Hierbei gilt wieder
n₁<n₂<n₃. Die Strahlung wird nach
Betätigen des Manipulators 6 sowohl im Faserkern als
auch im Fasermantel geführt.
In einer dritten Ausführungsform besteht die Faser,
deren Brechzahlprofil in Fig. 7 dargestellt ist,
aus einem Kernbereich D mit der Brechzahl n₁, der
durch eine Zwischenmantelschicht Z mit der Brechzahl
n₂ von einem weiteren Kernbereich E mit der
Brechzahl n₃ getrennt ist. An den Kernbereich E
schließt sich der Fasermantel G mit der Brechzahl
n₄ an. Es gilt die Bedingung
n₃<n₁<n₂n₄.
Die Laserstrahlung wird wiederum in den Kern D mit
dem Brechungsindex n₁ eingekoppelt und tritt am
distalen Faserende mit der Numerischen Apertur
NA₁ = (n₁²-n₂²)1/2
aus. Wird der Manipulator 6 betätigt, so koppelt
Laserstrahlung an der Krümmungsstelle 8 über den
Zwischenmantel Z in den Kernbereich E mit dem
Brechungsindex n₃ über und wird dann sowohl vom
Kern D als auch bevorzugt vom Kern E geführt und
tritt am distalen Faserende mit der Numerischen
Apertur
NA₃ = (n₃²-n₄²)1/2.
Nach einer weiteren, nicht dargestellten
Ausführungsform hat der Kernbereich einer Faser mit
einem Mantel einen gradientenförmigen
Brechzahlverlauf, der im wesentlichen nach einem
r²-Gesetz verläuft, und eine Brechzahl n₁ in der
Fasermitte und eine Brechzahl n₂ an der
Grenzfläche zum Fasermantel mit
n₁<n₂ aufweist. Der Kernbereich der Faser ist
so überdimensioniert, daß das Strahlprodukt
(RL×D₁) des Lasers relativ klein ist und bei
einer r²-Faser gegeben ist durch (NA×DK), wobei
NA = (n₁²-n₂²)1/2
ist. Die Laserstrahlung wird derartig in die Faser
eingekoppelt, daß sich in der Faser die Lasermoden
mit ebener Wellenfront ausbreiten, wie dies z. B.
bei A.Gerrard, H. M. Burch, Introduction to Matrix
Methods in Optics, Kapitel III, 9, beschrieben ist.
Die Laserstrahlung breitet sich bei unbetätigtem
Manipulator 6 somit nur in einem kleinen Bereich in
der Kernmitte aus und tritt am distalen Ende mit
kleinerer Numerischer Apertur aus, als es der
Beziehung
NA = (n₁²-n₂²)1/2
entspricht.
Nach dem Betätigen des Manipulators 6 werden durch
die induzierte Faserkrümmung 8 Modenkopplungseffekte
derart ausgelöst, daß sich nun die Laserstrahlung
längs des gesamten Faserkerns ausbreitet und am
distalen Faserende mit der Numerischen Apertur
NA = (n₁²-n₂²)1/2
austritt.
Claims (9)
1. Lichtwellenapplikator zum Schneiden und
Koagulieren von biologischem Gewebe mittels
Laserstrahlung, der eine flexible Lichtleitfaser
(2) aufweist mit einem über ihren Querschnitt
nichtkonstanten Brechzahlprofil, wobei die
Numerische Apertur der Lichtleitfaser gezielt und reproduzierbar
durch Betätigen eines Manipulators (6)
veränderbar ist, wobei der Manipulator (6) der
Lichtleitfaser (2) in einem ihrer Teilbereiche
eine Krümmung (8) zu verleihen vermag, derart,
daß eine Überkopplung des Laserlichtes über
Bereiche unterschiedlicher Brechungsindizes der
Lichtleitfaser (2) stattfindet.
2. Lichtwellenapplikator nach Anspruch 1, bei dem
mittels des Manipulators (6) eine Druckkraft auf
die Lichtleitfaser (2) zur Erzeugung der
Krümmung (8) aufbringbar ist, wobei im
Krümmungsbereich der Lichtleitfaser (2) die
Überkopplung des Laserlichtes stattfindet zur
Koagulation und bei Entlastung der Druckkraft
die Strahlung zum Schneiden einsetzbar ist.
3. Lichtwellenapplikator nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem der Manipulator (6) als federnde
Bügelklemme (9) ausgebildet ist, welche die
Lichtleitfaser (2) mittels distal versetzt
angeordneter Klemmstifte (10, 11) einklemmt,
wobei der Klemmstift (10) die Lichtleitfaser (2)
übergreift und der entgegengerichtete Klemmstift
(11) die Lichtleitfaser untergreift.
4. Lichtwellenapplikator nach einem der Ansprüche 1
bis 3, bei dem die Bügelklemme (9) am
übergreifenden Bereich einen Druckknopf (7) mit
einem Stempel (12) aufweist, der beim
Klemmvorgang gegen die Lichtleitfaser (2)
preßbar ist und bei dem der untergreifende
Klemmstift (11) die Lichtleitfaser (2) zwischen
dem übergreifenden Klemmstift (10) und dem
Stempel (12) einklemmt.
5. Lichtwellenapplikator nach einem der Ansprüche 1
bis 4, bei dem die Lichtleitfaser (2) eine
Stufenindexfaser mit einem Kern und einem Mantel
ist, wobei der Kern doppelstufige
Brechungsindizes besitzt, in der Art, daß der
Brechungsindex (n₁) des inneren Kernbereiches
größer ist als der Brechungsindex (n₂) des
äußeren Kernbereiches und der Mantel einen
kleineren Brechungsindex (n₃) besitzt als der
äußere Kernbereich.
6. Lichtwellenapplikator nach einem der Ansprüche 1
bis 4, bei dem die Lichtleitfaser (2) eine
Stufenindexfaser mit einem inneren Kernbereich
(D), einem Zwischenmantel (F), einem äußeren
Kernbereich (E) und einem Fasermantel (G) ist,
wobei der innere Kernbereich (D) einen kleineren
Brechungsindex (n₁) hat als der äußere
Kernbereich (E), der Zwischenmantel (F) einen
kleineren Brechungsindex (n₂) hat als der
innere Kernbereich (D) und der Fasermantel (G)
einen Brechungsindex (n₄) hat, der kleiner
oder gleich dem Brechungsindex (n₂) des
Zwischenmantels (F) ist.
7. Lichtwellenapplikator nach einem der Ansprüche 1
bis 4, bei dem die Lichtleitfaser (2) eine
Stufenindexfaser mit einem Kern und einenm Mantel
aus einem doppelschichtigen Kunststoffüberzug
ist, wobei der Kern einen höheren Brechungsindex
(n₁) besitzt als der Mantel und der Überzug
aus zwei Lagen besteht, von denen die
innere Lage einen Brechungsindex (n₂) besitzt,
welcher niedriger ist als der Brechungsindex
(n₃) der äußeren Lage.
8. Lichtwellenapplikator nach einem der Ansprüche 1
bis 4, bei dem die Lichtleitfaser (2) einen Kern
und einen Mantel aufweist, wobei der Kern einen
gradientenförmigen Brechzahlverlauf besitzt, der
im wesentlichen nach einem r²-Gesetz folgt,
und der Kern an der Grenzfläche zum Mantel einen
kleineren Brechungsindex besitzt als die
Kernmitte.
9. Lichtwellenapplikator nach einem der Ansprüche 1
bis 4, bei dem die Lichtleitfaser (2) einen Kern
und einen Mantel aufweist, wobei der Kern einen
gradientenförmigen Brechzahlverlauf besitzt, der
im wesentlichen nach einem r²-Gesetz verläuft
und der Kernbereich vom Mantelbereich durch
einen Zwischenmantel getrennt ist, welcher einen
kleineren Brechungsindex hat als der Kernbereich.
Priority Applications (1)
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DE4200587A DE4200587C1 (en) | 1992-01-11 | 1992-01-11 | Light wave applicator for cutting and coagulating biological tissue - applies laser beam via flexible optical fibre having non-constant refractive index profile along its cross=section |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4200587A DE4200587C1 (en) | 1992-01-11 | 1992-01-11 | Light wave applicator for cutting and coagulating biological tissue - applies laser beam via flexible optical fibre having non-constant refractive index profile along its cross=section |
Publications (1)
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DE4200587C1 true DE4200587C1 (en) | 1993-04-01 |
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ID=6449394
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