DE416563C

DE416563C - Verfahren zur Messung der relativen Feuchtigkeit

Info

Publication number: DE416563C
Application number: DEA42582D
Authority: DE
Inventors: Dr Rudolf Fuchs; Dr Hermann Wolff
Original assignee: Aktiengesellschaft fuer Anilinfabrikation GmbH
Current assignee: Agfa Gevaert NV
Priority date: 1924-07-03
Filing date: 1924-07-03
Publication date: 1925-07-18

Description

Verfahren zur Wtessung der relativen Feuchtigkeit. Die Messung des Wasserdampfgehaltes der Brüden bei technischen Trocknungsvorgängen hat für die Beurteilung der Ökonomie des Trocknungsvorganges die größte Bedeutung, und zwar um den Endpunkt der Trocknung zu erkennen sowie um Heizung und Luftaustritt derart zu regeln, daß stets möglichst gesättigte Luft entweicht.
Die bisher üblichen Verfahren, die z. B. auf der Messung der Wärmeleitfähigkeit, der Dichte, der Dielektrizitätskonstante beruhen, ergaben Verhältniswerte der absoluten Feuchtigkeit, also entweder Volumprozente Wasserdampf oder Gramm Wasser pro Kubikmeter.
Da die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasserdampf mit steigender Temperatur stark wächst und die meisten Trocknungsvorgänge nicht bei konstanter Temperatur verlaufen, ist die absolute Feuchtigkeit kein Maß für die Ökonomie der Trocknung.
Es ist deshalb von größter Wichtigkeit, eine Vorrichtung zu besitzen, welche die Bedienung der Trockenanlage in einer Weise ermöglicht, daß die Apparatur auf die denkbar beste Ausnutzung der zugeführten Wärmemenge eingestellt, d. h. der Sättigungsgrad der Abluft angezeigt wird.
Dies wird dadurch erreicht, daß zunächst von einer Vergleichsmessung ausgegangen wird, z. B. der Messung der Lichtbrechung, Zähigkeit, Dichte usw. Bisher wurde dabei die zu messende Abluft in ihren Eigenschaften verglichen mit trockener oder bei einer konstanten Temperatur mit Wasserdampf gesättigter Luft oder am einfachsten mit der in die Trockenvorrichtung eintretenden Luft.
Nach der Erfindung wird das Vergleichsgas mit Wasser in Berührung gebracht, das dauernd auf der Temperatur der aus der Trockenvorrichtung austretenden Brüden gehalten wird. Das kann man z. B. erreichen, indem man Luft ständig einen Kreislauf zwischen Meßkammer und Wassergefäß vollführen läßt. Dabei nimmt sie fortlaufend die der jeweiligen Temperatur entsprechende Höchstmenge von Wasserdampf auf. Die zu prüfenden Brüden werden demnach stets mit der bei ihrer Temperatur gesättigten Luft verglichen. Die mit einem beliebigen Instrument, z. B. einem Interferometer, gemessene Abweichung der physikalischen Eigenschaften. der Brüden und der gesättigten Luft sind dann ein Maß für den Sättigungsgrad der Brüden.
Diese Abweichung möglichst niedrig zu halten, ist die Aufgabe der Bedienung. Das Ende der Trocknung wird angezeigt durch eine konstante Maximalabweichung, die sich aus der maximalen Differenz der Eigenschaften der .jetzt trockenen Abluft und der gesättigten Vergleichsluft ergibt.
Die ständige Einstellung der Temperatur des mit dem Vergleichsgas in Berührung befindlichen Wassers auf die Temperatur der Abluft kann z. B. erreicht werden durch eine selbsttätig sich regelnde Heizvorrichtung oder durch Einbau des Wassergefäßes oder der ganzen Meßeinrichtung in den Brüdenweg.
Das Verfahren ist nicht beschränkt auf Wasser und Luft, sondern kann auch auf andere Flüssigkeiten und Gase angewendet werden. Es kann ferner Verwendung finden in Betrieben, in denen es darauf ankommt, eine bestimmte Luftfeuchtigkeit -einzuhalten.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Messung der relativen Feuchtigkeit bei technischen Trocknungsvorgängen usw., unter Vergleich physikalischer Konstanten der Abluft und eines Vergleichsgases, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Vergleichsgas bei der jeweiligen Temperatur der Abluft mit Wasserdampf gesättigt ist, indem wasserenthaltende Teile der Meßeinrichtung oder die gesamte Meßeinrichtung in den Abluftstrom gebracht oder durch eine geeignete Heizeinrichtung auf der Temperatur der Abluft gehalten werden.