DE4141482A1 - Verfahren zur luftzufuhr in die brennkammer eines verbrennungsmotors der kolbenbauart in zwei phasen - Google Patents
Verfahren zur luftzufuhr in die brennkammer eines verbrennungsmotors der kolbenbauart in zwei phasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Luftzufuhr
in die Brennkammer eines Verbrennungsmotors der Kol
benbauart in zwei Phasen, wobei zumindest gegen Ende
der ersten Phase die Luftzufuhr in die Brennkammer
behinderbar ist und wobei zumindest zu Beginn der
zweiten Phase, die mit der einsetzenden Verdichtung
der Ladung durch den der Brennkammer zugeordneten
Kolben endet, die Behinderung der Luftzufuhr aufgeho
ben wird.
Bei Verbrennungsmotoren ist es bekannt, beim Kalt
start und bei anderen Betriebszuständen mit Tempera
turdefizit die Temperatur im Brennraum zu erhöhen, um
u. a. eine frühzeitige Zündung des Motors und eine
Senkung der Emissions- und Verbrauchswerte zu errei
chen.
Eine bekannte Maßnahme stellt die Brennluftheizung
dar, bei der die Brennluft in einem Wärmetauscher
aufgeheizt wird, bevor sie in den Motorzylinder ein
strömt. Auf dem von der aufgeheizten Luft bis in den
Zylinder zurückgelegten Weg geht viel Wärme verloren.
Bei der Aufheizung dehnt sich die Luft aus, d. h. die
Luftmenge im Motor ist umso geringer, je größer die
Aufheizung ist, so daß z. B. beim Dieselmotor das
erforderliche Drehmoment nicht abgegeben werden kann
und Probleme beim Kaltstart und Warmlauf entstehen.
Wegen der langen Wege spricht diese Heizung relativ
spät an. Da im CVS-Test die Hauptemission wegen einer
zu diesem Zeitpunkt vorgesehenen Lastspitze bereits
nach 20 sec auftritt, wird die beschriebene Art der
Brennluftheizung zu spät wirksam und müßte während
dieser Lastspitze bei vielen Motoren abgeschaltet
werden, um eine ausreichende Lustmenge fördern zu
können. Außerdem weist die Brennluftheizung einen
relativ hohen Energiebedarf auf.
Es ist deshalb erwünscht, die zur abgasarmen und
wirtschaftlichen Verbrennung in der Brennkammer er
forderlichen Temperaturen im Bedarfszeitpunkt in der
Brennkammer selbst zu erzeugen, d. h. die Begren
zungsfläche der Brennkammer und die Luft bzw. das
Kraftstoff-Luft-Gemisch zu Beginn der Verdichtung
durch den Kolben auf eine möglichst hohe Temperatur
zu bringen und außerdem sicherzustellen, daß bei
Lastspiten ausreichende Luftmengen gefördert werden.
Es ist an sich schon bekannt, durch eine mechanische
Impulsladung, wie sie in der DE-OS 38 24 133.1 be
schrieben ist, unmittelbar vor der motorischen Ver
dichtung in der Brennkammer Wärme zu erzeugen, wobei
dort allerdings auch das Saugrohr aufgeheizt wird und
diese Aufheizung mit einer hohen Verdichtung der
Ladeluft, d. h. mit einem hohen Luftdurchsatz ver
knüpft ist.
Für einen Betrieb des Motors mit hohen Lufttempera
turen bei allen Betriebszuständen mit Wärmedefizit,
insbesondere auch bei niedrigem Luftbedarf, z. B. beim
Leerlauf von Ottomotoren, ist diese bekannte Verfah
rensweise nicht geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren
zu schaffen, durch das im Bedarfsfall auf wirtschaft
liche Weise bei allen Betriebszuständen und sowohl
bei niedrigem, wie auch bei hohem Luftbedarf eine
kurzfristig wirksame, effiziente Aufheizung des In
halts und der Begrenzungsflächen der Brennkammer auf
möglichst hohe Temperaturen ermöglicht wird.
Zur Lösung der Aufgabe geht die Erfindung aus von dem
eingangs beschriebenen Verfahren zur dynamischen
Aufladung. Aufgrund der Behinderung der Luftzufuhr in
der ersten Phase wird von dem seinen Saughub ausfüh
renden Kolben durch Mehrarbeit ein Unterdruck er
zeugt, durch den nach dem Ende der Behinderung in der
zweiten Phase Luft mit hoher Geschwindigkeit in die
Brennkammer gesaugt wird, deren kinetische Energie
sich in Druck und damit in Verdichtung umwandelt. Die
damit verbundene Temperaturerhöhung, die im Idealfall
derjenigen bei adiabater Verdichtung entspricht, ist
an sich unerwünscht. Die Kühlung der Ladeluft ist bei
der dynamischen Aufladung anders als bei konventio
nellen Aufladeverfahren nicht möglich.
Die aus der kinetischen Energie zu gewinnende Wärme
wird direkt in der Brennkammer erzeugt. Sie kann auch
bei geringem Luftbedarf durch eine entsprechend hohe
Einströmgeschwindigkeit der Luft in der zweiten Phase
gewonnen werden. Sie eignet sich somit besonders
vorteilhaft zur Lösung der gestellten Aufgabe.
Diese Lösung besteht ausgehend von dem eingangs be
schrieben Verfahren darin, daß
- - das Ausmaß der Behinderung,
- - der Beginn der Behinderung,
- - das Ende der Behinderung und
- - das Ende der Luftzufuhr
so aufeinander abgestimmt sind, daß die sich ergeben
de Kolbenarbeit der zur Füllung der Brennkammer mit
der gewünschten Luftmenge erforderlichen Förderarbeit
zuzüglich der zu einer gewünschten Temperaturerhöhung
erforderlichen Energie entspricht.
Die Abstimmung wird bei Wärmebedarf so getroffen, daß
die sich in der zweiten Phase in kinetische Energie
der einströmenden Luft verwandelnde Kolbenarbeit den
für eine eventuelle Verdichtung erforderlichen Betrag
wesentlich übersteigt, so daß sich die Differenz in
Wärme umwandelt. Es ist dabei eine Temperaturstei
gerung um mindestens 200°C bei gleichzeitiger
Erhöhung des Luftdurchsatzes möglich, was wirtschaft
lich durch kein bekanntes Verfahren erreichbar ist.
Dabei stellt sich die Dichte bzw. die insgesamt ein
strömende Luftmenge nicht wie bei dem eingangs er
wähnten, bekannten Ladeverfahren aufgrund der kineti
schen Energie automatisch ein, vielmehr wird die
Luftmenge willkürlich durch die Wahl der Einström
dauer auf das gewünschte, der augenblicklichen Be
lastung des Motors angepaßte Maß begrenzt, so daß
sich die Überschußenergie in Wärme verwandeln muß.
Dadurch ist die Regelung der Temperaturerhöhung unab
hängig von der Luftmenge, wobei die Luftmenge auch
niedriger sein kann als sich bei unbehinderter Ein
strömung ergeben würde.
Beim Kaltstart ergibt sich eine durch die hohe Luft
erwärmung ausgelöste positive Rückkopplung zwischen
der Wandtemperatur der Brennkammer während des Ver
dichtungshubs und der vom Kolben auf zubringenden
Verdichtungsarbeit. Eine hohe Wandtemperatur bewirkt
eine hohe Verdichtungsarbeit, diese bewirkt höhere
Brennkammertemperaturen und diese wieder höhere Wand
temperaturen für das nächste Arbeitsspiel. Dadurch
wird eine frühzeitige Zündung garantiert, der elek
trische Stromverbrauch des Anlassermotors wird mini
miert und die Aufheizung der Brennkammer wird von
Zündung zu Zündung exponential beschleunigt.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
ein Magerbetrieb vom Start weg ermöglicht.
Es sind heute drei Betriebsarten von Verbrennungsmo
toren bekannt, welche sowohl Vergasermotoren als auch
Motoren mit Kraftstoffeinspritzung umfassen, nämlich
Betrieb ohne Abgaskatalysator, Betrieb mit ungeregel
tem Abgaskatalysator und Betrieb mit geregeltem Ab
gaskatalysator.
Beim Betrieb mit geregeltem Abgaskatalysator ist
außer der Verwendung eines Vergasers oder einer
Kraftstoffeinspritzung mit Luftmengenmesser eine
Sauerstoffsonde im Abgasstrom erforderlich, die das
augenblickliche Luft-Kraftstoff-Verhältnis mit
großer Präzision anzeigt und dadurch die genaue Re
gelung des dem augenblicklichen Betriebszustand ent
sprechenden optimalen Luft-Kraftstoff-Verhältnisses
ermöglicht.
Beim Betrieb mit geregeltem Abgaskatalysator ist der
Vergaser oder Luftmengenmesser lediglich erforder
lich, um einen Betrieb des Motors im kalten Zustand
zu ermöglichen, bei dem ein Luftüberschuß im Abgas
noch nicht zur Verfügung steht, weil in diesem Be
triebszustand mit Kraftstoffüberschuß gefahren werden
muß. Wegen des vom Start weg möglichen Magerbetriebs
kann bei allen drei vorstehend genannten Betriebsar
ten auf Vergaser bzw. Luftmengenmesser verzichtet
werden.
Durch die hohe Luftgeschwindigkeit und -temperatur
ergibt sich eine besonders gute Brennstoffaufbe
reitung. Insbesondere eignet sich das Verfahren auch
für die Anwendung alternativer Kraftstoffe, vor allem
auch solcher mit hoher Verdampfungswärme, wie Alko
hole.
Bei Ottomotoren ist generell der Vorteil wichtig, daß
die erste Lastspitze im CVS-Test nach 2 sec Motorbe
trieb trotz Erhaltung der vollen Leistungsfähigkeit
des Motors mit hoher Lufterwärmung gefahren werden
kann.
Bei Dieselmotoren ist neben der Verbesserung der
Kaltstartfähigkeit besonders wichtig, daß beim Warm
lauf wegen der durch die Temperaturerhöhung bedingten
besseren Verbrennung und der möglichen höheren
Luftmenge das Drehmoment des Motors wesentlich
steigt. Dadurch wird ein wesentlicher Nachteil des
Dieselmotors behoben, der Motor ist drehfreudiger und
die Fahrweise kann dem vom Ottomotor vorgegebenen
Standard angepaßt werden. Hierdurch wird die Kunden
akzeptanz steigen, was wegen des niedrigen Kraft
stoffverbrauchs volkswirtschaftlich bedeutsam ist.
Bei Anwendung des Verfahren kann die Motorverdichtung
bei Otto- und Dieselmotoren reduziert werden und es
wird bei Otto- und Dieselmotoren ein Betrieb mit
effektiver, variabler Verdichtung möglich. Dadurch
kann der Kraftstoffverbrauch optimiert werden.
Solange Wärmebedarf besteht, wird die Abstimmung so
getroffen, daß die Kolbenarbeit nicht nur die ge
wünschte Luftmenge fördert, sondern daß ein Überschuß
an kinetischer Energie vorhanden ist, der sich in
Wärme umwandelt. Mit zunehmender Annäherung an die
Betriebstemperatur wird die Abstimmung so geändert,
daß die Freisetzung vom Wärme über das für die Ver
dichtung erforderliche Maß abnimmt und schließlich
beendet wird. Die der Durchführung des Verfahrens
dienenden Einrichtungen können bei Bedarf auch zur
Änderung der Verdichtung bzw. zur dynamischen Auf
ladung eingesetzt werden.
Die Unterdruckarbeit wird beim Start zunächst von der
den Anlassermotor und über diesen den Verbrennungsmo
tor treibenden elektrischen Batterie aufgebracht.
Nach der Zündung des Verbrennungsmotors bringt dieser
die sog. Ladungswechselarbeit selbst auf. Unter Be
rücksichtigung der durch das erfindungsgemäße Verfah
ren verbesserten Kaltstartfähigkeit des Verbren
nungsmotors ist die von der elektrischen Batterie
aufzubringende Arbeit geringer als bei konventionel
len Startverfahren, weil die höhere Initialleistung
durch Verkürzung der Einschaltdauer mehr als kompen
siert wird. Außerdem kann der erfindungsgemäße Be
trieb bei leistungsschwacher elektrischer Batterie
auch verzögert, nämlich nach Zündbeginn einsetzen.
Durch die bereits beim ersten Saughub wirkende höhere
Temperatur der Luft werden die Wände der Brennkammer
von innen aufgeheizt, der Polytropenexponent bei der
anschließenden Motorverdichtung steigt und damit die
Temperaturerhöhung durch die Motorverdichtung. Außer
dem beginnt die Motorverdichtung auf einem höheren
Temperaturniveau.
Die eingangs bereits erwähnten, bekannten Verfahren
der Wärmezufuhr z. B. durch Brennluftheizung oder der
Impulsladung weisen beide eine für die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe unerwünschte Wirkung auf,
nämlich eine Koppelung zwischen Temperaturerhöhung
und Luftmengenerhöhung. Bei der Brennluftheizung mit
der Zielrichtung Temperaturerhöhung nimmt mit der
Temperaturerhöhung die in die Brennkammer eingebrach
te Luftmenge ab. Bei der Impulsladung mit der Ziel
richtung Luftmengensteigerung nimmt mit der Luftmen
gensteigerung auch die Temperatur zu. Demgegenüber
hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß
eine Entkoppelung von Luftmengenänderung und Tem
peraturänderung besteht und daß im Vergleich zum
unbehinderten Einströmen der Luft die Luftmenge so
wohl erhöht als auch abgesenkt werden kann.
Durch die höhere Temperatur während der Verdichtung
wird die Verdampfung des Kraftstoffs beschleunigt und
seine Zündwilligkeit mit der Luft erhöht. Die hohen
Einströmgeschwindigkeiten während der zweiten Phase
bewirken eine gute Vermischung des Kraftstoffs mit
der Luft, sowie eine gute Verwirbelung während der
Verdichtung und Verbrennung. Es ist deshalb bei Otto
motoren eine bevorzugte Ausführungsform, daß der
Kraftstoff in den in der zweiten Phase in die Brenn
kammer einströmenden Luftstrahl eingespritzt wird,
wodurch eine gute Zerstäubung und Verteilung des
Kraftstoffs vor seinem Eintritt in die Brennkammer
erfolgt und die Gefahr der Benetzung der Saugrohrwän
de durch den Kraftstoffstrahl reduziert wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht bei Otto-
Motoren darin, daß die Behinderung der Luftzufuhr
stromauf vom Einlaßventil der Brennkammer erfolgt,
wodurch die Saugrohrwände unmittelbar vor der Brenn
kammer erwärmt werden und dort auftreffender Kraft
stoff alsbald abdampft, wodurch die HC-Emissionen
reduziert werden.
Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin,
daß beim Kaltstart die Behinderung der Luftzufuhr um
mindestens ein Zündspiel verzögert wird. Dadurch wird
die elektrische Leistungsspitze reduziert.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung ist es, daß
beim Kaltstart die Kraftstoffeinspritzung um minde
stens ein Zündspiel verzögert wird, um Zündaussetzern
vorzubeugen, die hohe Emissionsspitzen verursachen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die
Regelung von Ausmaß und Phasenlage der Behinderung
und des Endes der Luftzufuhr in Abhängigkeit von
Drehzahl, Betriebstemperatur und Lastzustand des
Motors. Nach dem heutigen Stand der Meß- und Regel
technik kann eine solche Regelung unter Einschaltung
eines Rechners erfolgen. Man wird bei der Regelstra
tegie eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren be
triebenen Motors vorteilhaft Luftmenge und Lufttempe
ratur differenziert betrachten. Die Luftmenge wird
von der augenblicklichen Lastsituation des Motors
vorgegeben, während die Lufttemperaturregelung sich
hauptsächlich an der sog. Betriebstemperatur orien
tieren muß, die eine vom Stand der Technik noch nicht
voll gewürdigte Führungsgröße darstellt. In Zusammen
hang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren muß die
Lufttemperaturreglung insbesondere auf die Besei
tigung der Kaltstartprobleme bzw. auf Motorsituatio
nen mit Wärmedefizit abgestimmt sein.
Man kann bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens für jedes Zündspiel Luftmenge und Lufttem
peratur vorgeben und hieraus Ausmaß und Phasenlage
der Behinderung und das Ende der Luftzufuhr ermit
teln. Dies gilt sinngemäß auch bei der Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens auf den Betrieb von Die
selmotoren, weil das erfindungsgemäße Verfahren eine
Korrektur der Luftmenge nach unten und oben ermög
licht, so daß der Motor stets bei einem optimalen
Mengenverhältnis Luft/Kraftstoff betrieben werden
kann.
Aus Gesamtmenge und gewünschter Temperaturerhöhung
der Luft wird die erforderliche Energie ermittelt,
die sowohl der kinetischen Energie als auch der Un
terdruckenergie entspricht. Dann wird die mindestens
erforderliche zweite Luftmenge ermittelt, die in der
zweiten Phase einströmen muß, wobei gegebenenfalls die
kritische Einströmgeschwindigkeit das Höchstmaß an
massenspezifischer kinetischer Energie bestimmt. Dann
wird aus den verfügbaren Strömungsquerschnitten die
Mindestdauer für die Einströmung dieser Luftmenge
ermittelt, wodurch der späteste Zeitpunkt für den
Einströmbeginn in der zweiten Phase festliegt. In
einem folgenden Iterationsprozeß muß dann festge
stellt werden, ob mit den zuvor gemachten Annahmen
für den Einströmbeginn und eine etwaige Massenauftei
lung die erforderliche Unterdruckarbeit realisierbar
ist, und die Parameter werden optimiert.
Da bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens vom
Start weg ein Magerbetrieb des Motors möglich ist,
besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung darin, daß
die Motorregelung - worunter hier und in dieser
Beschreibung insgesamt die Regelung des Luft-Kraft
stoff-Verhältnisses verstanden wird - als Magerre
gelung mit Hilfe einer im Abgasstrom angeordneten
Sauerstoffsonde erfolgt. Die Sauerstoffsonde ermit
telt den Luftüberschuß und hält ihn z. B. bei 20%.
Dadurch kann der aufwendige Luftmengenmesser oder
Vergaser entfallen.
Zwar entfällt aufgrund der sofortigen Anhebung der
Brennkammertemperatur auf einen für den Magerbetrieb
geeigneten Wert die übliche Warmlaufphase, doch läßt
sich eine - wenn auch geringe - Verzögerung bis zum
Wirksamwerden der Sauerstoffsonde im Abgasstrom kaum
vermeiden.
Es besteht deshalb eine besonders vorteilhafte Ausge
staltung darin, daß für die Startphase das Luft-
Kraftstoffverhältnis aufgrund von Erfahrungswerten
und allgemeiner Daten über den Luftdurchsatz einge
stellt ist.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform besteht
darin, daß die Sauerstoffsonde vor dem Start vor
geheizt wird.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform ist es bei
Motoren mit zeitweilig sehr hohem Luftbedarf, daß dem
mit einer Einrichtung zur zeitweiligen Behinderung
der Luftzufuhr versehenen Bereich des Lufteinlaßsy
stems bei hohem Luftbedarf ein Lader vorgeschaltet
wird.
Noch eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht
darin, daß der Luftmengenstrom vor der Einrichtung
zur zeitweiligen Behinderung der Luftzufuhr in Abhän
gigkeit vom Betriebszustand des Motors beeinflußt
wird. Damit kann der Bereich ausgeweitet werden, in
dem Temperatur und Luftdurchsatz unabhängig voneinan
der geregelt werden können. Beispielsweise kann im
Leerlauf ohne Erhöhung des Luftdurchsatzes die Tempe
ratur in der Brennkammer angehoben werden.
Noch eine andere zweckmäßige Ausgestaltung ist es,
daß bei Kraftfahrzeugmotoren die Kraftstoffmenge
durch das Fahrpedal beeinflußt wird und das Luft-
Kraftstoff-Verhältnis aufgrund der allgemeinen Be
triebsdaten vorgegeben wird und durch die Messung des
Sauerstoffüberschusses im Abgas durch die Sauerstoff
sonde geregelt wird.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels eines zur Durchführung der Erfindung
geeigneten Motorzylinders wird die Erfindung näher
erläutert.
Die Zeichnung zeigt schematisch den Ein- und Auslaß
bereich eines Verbrennungsmotors der Kolbenbauart mit
einem stromauf vom Einlaßventil angeordneten Zusatz
ventil und einem Lader.
In der Zeichnung ist nur ein Zylinder 10 eines Ver
brennungsmotors dargestellt, der einen Motorkolben 12
enthält. Ein Einlaßkanal 14 mündet über ein Einlaß
ventil 16 in die Brennkammer 18 innerhalb des Zylin
ders 10. Eine Abgasleitung 20 ist über ein Aus
laßventil 22 angeschlossen.
Der Einlaßkanal wird über einen Luftfilter 23 und
einen Luftverteiler 24 mit Luft versorgt, die vom
Kolben 12 nach Öffnung des Einlaßventils 16 angesaugt
wird. Alternativ kann dem Luftfilter 23 eine Ladevor
richtung 26 zur Verdichtung der Ladung nachgeschaltet
sein. Gegebenenfalls kann in die über den Luftfilter
23 eingeströmte Luft auch Kraftstoff eingebracht
werden, so daß über das Einlaßventil 16 statt Luft
ein Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Verbrennungsraum
eingebracht wird.
Stromauf vom Einlaßventil 16 ist im Einlaßkanal 14
ein Zusatzventil 28 angeordnet, das geeignet ist, den
Einlaßkanal 14 ganz oder teilweise zu sperren. Diesem
Zusatzventil 28 ist eine Steuereinheit zugeordnet,
die nur schematisch dargestellt und mit 30 bezeichnet
ist. Sie erhält über eine Leitung 32 Informationen
über den Betriebszustand des Motors und gegebenen
falls, z. B. abgeleitet vom Fahrpedal, Informationen
über den Fahrwunsch des Fahrers eines mit dem Motor
ausgestatteten Kraftfahrzeugs.
Mit Hilfe des Zusatzventils 28 läßt sich die Luft
zufuhr in zwei Phasen unterteilen.
Im Ruhezustand ist das Zusatzventil 28 beispielsweise
geöffnet, so daß Ladung in den Zylinder 10 eintreten
kann. Abhängig von den der Steuereinheit 30 zugelei
teten Daten wird das Zusatzventil 28 gegebenenfalls
zeitweilig geschlossen und beendet dadurch eine et
waige Luftzufuhr in die Brennkammer 18 in einer er
sten Phase. Diese Luftzufuhr in der ersten Phase kann
aber auch vollständig unterbleiben oder es kann die
Luftzufuhr während der ersten Phase durch das Zusatz
ventil 28 gedrosselt sein.
Während der Schließphase oder Drosselphase des Zu
satzventils 28 wird der Druck in der Brennkammer 18
durch die Kolbenarbeit abgesenkt. Diese Druckabsen
kung in der Brennkammer 18 verursacht eine gegenüber
der Strömungsgeschwindigkeit der Ladung vor der
Schließphase des Zusatzventils 28 erhöhte Geschwin
digkeit der nach Öffnung des Zusatzventils 28 in
einer zweiten Phase in die Brennkammer 18 einströ
menden Ladung, deren kinetische Energie sich beim
Abbremsen des Ladungsstroms in Druck und damit in
Verdichtung umwandelt. Dabei entsteht unmittelbar in
der Brennkammer 18 Wärme. Durch entsprechende Be
messung der Schließdauer und Phasenlage des Zusatz
ventils 28 wird der Überschuß an kinetischer Energie
bestimmt, der durch Umwandlung in Wärme die Tempe
ratur im Brennraum auf das gewünschte Niveau anhebt.
Um unabhängig von der gewünschten Temperaturerhöhung
den Luftdurchsatz entsprechend dem augenblicklichen
Bedarf des Motors zu bemessen, wird die Einströmdauer
während der zweiten Phase beeinflußt und gegebenen
falls durch erneutes Schließen des Zusatzventils 28
vor dem Schließen des Einlaßventils 16 beendet. Hier
bei wird gegebenenfalls eine in der ersten Phase
eingeströmte Luftmenge berücksichtigt.
Da sich vom Start weg die Brennkammertemperatur auf
einem Niveau halten läßt, das einen Magerbetrieb
ermöglicht, kann der übliche Luftmengenmesser oder
Vergaser zur Regelung des Luft-Kraftstoff-Verhältnis
ses entfallen und die Regelung in Abhängigkeit vom
Meßergebnis der kostengünstigeren Sauerstoffsonde
erfolgen. Dadurch ergibt sich nicht nur eine Kosten
senkung des Systems zumindest beim Betrieb mit gere
geltem Abgaskatalysator, sondern bei allen drei oben
genannten Betriebsarten auch eine Reduzierung der
Abgasemissionen beim Kaltstart und während des Warm
laufs, sowie eine entsprechende Einsparung im Kraft
stoffverbrauch.
Claims (17)
1. Verfahren zur Luftzufuhr in die Brennkammer
eines Verbrennungsmotors der Kolbenbauart in zwei
Phasen, wobei zumindest gegen Ende der ersten Phase
die Luftzufuhr in die Brennkammer behinderbar ist und
wobei zumindest zu Beginn der zweiten Phase, die mit
der einsetzenden Verdichtung der Ladung durch den der
Brennkammer zugeordneten Kolben endet, die Behin
derung der Luftzufuhr aufgehoben wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- - das Ausmaß der Behinderung,
- - der Beginn der Behinderung,
- - das Ende der Behinderung und
- - das Ende der Luftzufuhr
so aufeinander abgestimmt sind, daß die sich ergeben
de Kolbenarbeit der zur Füllung der Brennkammer mit
der gewünschten Luftmenge erforderlichen Förderarbeit
zuzüglich der zu einer gewünschten Temperaturerhöhung
erforderlichen Energie entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Behinderung der Luftzufuhr stromauf
vom Einlaßventil der Brennkammer erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beendigung der Luftzufuhr stromauf
vom Einlaßventil der Brennkammer erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Behinderung der Luftzufuhr durch
variable Einlaßventilsteuerung erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beendigung der Luftzufuhr durch
variable Einlaßventilsteuerung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Kaltstart
die Behinderung der Luftzufuhr um mindestens ein Zünd
spiel verzögert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Kaltstart
die Kraftstoffeinspritzung um mindestens ein Zünd
spiel verzögert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung von
Ausmaß und Phasenlage der Behinderung und des Endes
der Luftzufuhr in Abhängigkeit von Betriebstempe
ratur, Drehzahl und Lastzustand des Motors erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Zünd
spiel Luftmenge und Lufttemperaturerhöhung vorgegeben
und hieraus Ausmaß und Phasenlage der Behinderung und
das Ende der Luftzufuhr ermittelt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zur Förderung und Temperaturer
höhung der Gesamtluftmenge erforderliche Energie
ermittelt wird, der die kinetische Energie bzw. die
Unterdruckenergie entsprechen muß, daß dann die minde
stens erforderliche zweite Teilmenge ermittelt wird,
wobei die kritische Einströmgeschwindigkeit als
Höchstmaß für die massenspezifische kinetische Ener
gie berücksichtigt wird, daß dann ausgehend von den
verfügbaren Strömungsquerschnitten die Mindestdauer
für die Einströmung der zweiten Teilmenge ermittelt
und dadurch der späteste Zeitpunkt für den Einström
beginn dieser zweiten Teilmenge festgelegt wird, und
daß in einem folgenden Iterationsprozeß die zunächst
gewählten Werte für Einströmbeginn und eine eventuelle
Massenaufteilung entsprechend der erforderliche Un
terdruckarbeit optimiert werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung des
Luft-Kraftstoff-Verhältnisses als Magerregelung mit
Hilfe einer im Abgasstrom angeordneten Sauerstoffson
de erfolgt.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Motoren mit
zeitweilig sehr hohem Luftbedarf dem mit einer Ein
richtung zur zeitweiligen Behinderung der Luftzufuhr
versehenen Bereich des Lufteinlaßsystems bei hohem
Luftbedarf ein Lader vorgeschaltet wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftmengen
strom vor der Einrichtung zur zeitweiligen Behin
derung der Luftzufuhr in Abhängigkeit vom Betriebs
zustand des Motors geregelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die Startphase das Luft-Kraftstoff
verhältnis aufgrund von Erfahrungswerten und allgemeiner
Daten über den Luftdurchsatz eingestellt ist.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sauerstoffsonde vor dem Start vor
geheizt wird die Sauerstoffsonde vor dem Start vor
geheizt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Kraftfahr
zeugmotoren die Kraftstoffmenge durch das Fahrpedal
beeinflußt wird und das Luft-Kraftstoff-Verhältnis
aufgrund der allgemeinen Betriebsdaten vorgegeben
wird und durch die Messung des Sauerstoffüberschusses
im Abgas durch die Sauerstoffsonde geregelt wird.
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