DE4139923A1 - Lager - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lager, umfassend zwei eine gedachte
Achse koaxial umschließende, hohlzylindrische Stützringe, die
durch ein Balgelement aus elastomerem Werkstoff radial
elastisch verbunden sind, wobei das Balgelement ein Profil mit
zumindest einer in axialer Richtung vorstehenden Falte mit
einer axialen Erstreckung aufweist, die die axiale Ausdehnung
von keinem der Stützringe übergreift, wobei zumindest ein
Anschlagpuffer außerhalb der axialen Erstreckung der Falte
vorgesehen ist.
Ein solches Lager ist aus dem DE-GM 81 00 855 bekannt. Danach
ist ein ringförmiges Element aus elastisch nachgiebigem Werk
stoff unmittelbar fest zwischen der Mantelfläche eines Innen
ringes und der Innenfläche eines Außenringes angeordnet.
Dabei ist allerdings zu beachten, daß das ringförmige Element
aus elastischem Werkstoff insbesondere bei großen Belastungen
in radialer Richtung im Bereich seiner in axialer Richtung
vorspringenden Einfaltungen ungleichmäßig durch Druck- und
Schubspannungen belastet wird. Außerdem ist die Pufferwirkung
des als Keil ausgebildeten und im elastisch nachgiebigen
Werkstoff des Elementes angeordneten Puffer wenig befriedigend.
Durch die keilförmige Ausbildung des Puffers wird das Material
ungleichmäßig belastet und, bei großen Auslenkbewegungen in
radialer Richtung legen sich die Flächen, die die Ausnehmung
begrenzen, aneinander an, was die Gebrauchsdauer durch Rißbil
dung in Umfangsrichtung infolge auftretender Schubspannungen
stark einschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Lager
derart weiterzuentwickeln, daß sich eine Erhöhung der Ge
brauchsdauer bei besserer Funktion des Lagers ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Lager der eingangs
genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1
gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltung nehmen die Unteran
sprüche Bezug.
Bei dem erfindungsgemäßen Lager ist es vorgesehen, daß das
Balgelement aus einem thermoplastischen Elastomerwerkstoff
besteht, daß der Anschlagpuffer ein Profil aufweist, das sich
während der bestimmungsgemäßen Verwendung, ausgehend von
zumindest einem der Stützringe, radial in Richtung des anderen
Stützringes erstreckt und daß sich der Anschlagpuffer teilweise
mit der Falte überlappt. Eine Ausführung des Balgelementes aus
thermoplastischem Elastomerwerkstoff ist in wirtschaftlicher
Hinsicht wegen der einfachen, problemlosen Fertigung der Teile
besonders vorteilhaft. Durch die Ausbildung der Anschlagpuffer,
die sich im wesentlichen in radialer Richtung des Lagers
erstrecken, wird eine Beschädigung der funktionswesentlichen
Teile bei extremer Auslenkung in radialer Richtung wirkungsvoll
verhindert. Durch die Länge der Anschlagpuffer kann die
maximale Auslenkung des Lagers in radialer Richtung genau
eingestellt werden.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß
das Balgelement zwei in axialer Richtung entgegengesetzt
vorstehende Falten aufweist, die auf voneinander abweichenden
Axialebenen bezüglich der gedachten Achse angeordnet und in
radialer Richtung einstückig ineinander übergehend ausgebildet
sind. Die Ausgestaltung bedingt eine große Radialbeweglichkeit
des Lagers und außerordentlich geringe Belastungen bei radialen
Auslenkbewegungen auf das Balgelement und die innerhalb des
Balgelementes angeordneten Falten. Ein derart ausgestaltetes
Lager weist während einer langen Gebrauchsdauer gleichbleibend
gute Gebrauchseigenschaften auf.
Im Hinblick auf eine einfache Fertigung des Balgelementes ist
vorgesehen, daß im Bereich zumindest einer axialen Begrenzung
des Balgelementes mehrere in Umfangsrichtung durch Abstände
voneinander getrennte Anschlagpuffer vorgesehen sind und daß
die Anschlagpuffer als Radial- und/oder Axialanschläge
ausgebildet sein können.
Nach einer anderen Ausgestaltung können die Anschlagpuffer
ringförmig ausgebildet sein. Diese Ausgestaltung bedingt bei
Begrenzung von Extremauslenkungen der beiden Stützringe relativ
zueinander eine vergleichsweise geringere Flächenpressung der
Anschlagpuffer, wodurch die spezifische Materialbelastung
herabgesetzt und die Gebrauchsdauer erhöht wird.
Das Balgelement kann an den einander diagonal gegenüberliegen
den Ecken seines Profils mit in entgegengesetzter Richtung
vorstehenden Anschlagpuffern versehen sein. Durch diese Anord
nung der Anschlagpuffer wird bei maximaler Auslenkung des
Lagers in radialer Richtung eine gleichmäßige Belastung des
Dichtbalges gewährleistet. Außerdem treten an dem von dem Lager
umschlossenen Teil keine Biegemomente auf.
Die Anschlagpuffer können aus elastomerem Werkstoff bestehen
und einstückig mit dem Balgelement ausgebildet sein. Hierbei
ist von Vorteil, daß eine derartige Ausgestaltung in
fertigungstechnischer Hinsicht
von Vorteil und hervorzuhebender Bedeutung ist. Außerdem
bedingen Anschlagpuffer aus elastomerem Werkstoff die zuver
lässige Vermeidung von Anschlaggeräuschen bei Extremaus
lenkungen des Lagers.
Nach einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, daß
die Anschlagpuffer durch Anschlagbleche gebildet sind, die im
Bereich zumindest eines der Stützringe angeordnet sind. Durch
separate ausgebildete Anschlagpuffer, die aus Blech bestehen,
können verschiedenartig ausgestaltete Anschlagpuffer ver
gleichsweise einfach hergestellt und nachträglich dem Lager
zugeordnet werden. Insbesondere bei Ausbildung der Anschlag
puffer als Radial- und Axialanschlag weist eine derartige
Ausgestaltung Vorteile auf, da sowohl die Anschlagpuffer selbst
als auch das zur Anwendung gelangende Balgelement in fertigungs
technischer Hinsicht einfach und separat hergestellt werden
können.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das
Balgelement im Bereich von zumindest einem Stützring durch eine
Metalleinlage versteift ist. Die Metalleinlage kann mit Durch
brechungen versehen sein und im Bereich der Durchbrechungen mit
dem Balgelement durchdrungen sein. Die Metalleinlage bedingt
eine größere Stabilität des vergleichsweise weichen Balgele
mentes am äußeren Umfang. Durch diese Metalleinlage ist auch
ein Einbau des Lagers direkt in einer kreisförmigen Öffnung
eines Gehäuses denkbar, ohne daß der thermoplastische Elasto
merwerkstoff beschädigt wird. Die Durchbrechungen in der
Metalleinlage, die von dem Balgelement durchdrungen sind,
bewirken eine einwandfreie und einfache Festlegung des Balgele
mentes an der Metalleinlage.
Die die Durchbrechungen durchdringenden Bestandteile des
Balgelementes können im Bereich der Rückseite der Durchbre
chungen ineinander übergehend ausgebildet sein. Hierbei ist von
Vorteil, daß das Befestigungselement des Lagers, beispielsweise
in Form eines Fußes, ebenfalls aus dem preiswerten, thermo
plastischen Elastomerwerkstoff hergestellt und direkt, ein
stückig an das Balgelement angeformt werden kann.
Bei dem Verfahren zur Herstellung eines Lagers ist vorgesehen,
daß ein thermoplastischer Elastomerwerkstoff verwendet und daß
zumindest einer der Stützringe im Bereich seines in axialer
Richtung vorstehenden Endes im Anschluß an die Formgebung und
Verfestigung erneut thermisch erweicht, in Richtung des anderen
Stützringes umgeformt und durch Abkühlung verfestigt wird.
Dieses Verfahren ermöglicht eine einfache Herstellbarkeit des
Lagers. Um das Lager ausformen zu können, sind die Anschläge
zunächst einstückig, in axialer Richtung an die Stützringe des
Balgelementes angeformt. Nach dem Entformen werden die An
schläge erneut erwärmt und in die gewünschte Richtung verformt.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der als
Anlage beigefügten Zeichnung eines Ausführungsbeispiels weiter
verdeutlicht. Es zeigen
Fig. 1 ein Lager in quergeschnittener Darstellung und
Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Lager in einer Ansicht.
Fig. 3 ein anderes Ausgestaltungsbeispiel eines Lagers der
erfindungsgemäßen Art in einem Schnitt entlang der
Linie A-A gemäß Fig. 4.
Fig. 4 Eine Draufsicht des in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiels.
In Fig. 1 ist ein Lager gezeigt, umfassend zwei eine gedachte
Achse 7 koaxial umschließende, hohlzylindrische Stütz
ringe 1, 2, die durch ein Balgelement 3 aus thermoplastischem
Elastomerwerkstoff radialelastisch verbunden sind. Das Balg
element 3 weist zwei in axialer Richtung entgegengesetzt
vorstehende Falten 3.1, 3.2 auf und Anschlagpuffer 5, 6, die
zur Begrenzung einer radialen Auslenkung des Lagers vorgesehen
sind. Die Anschlagpuffer 5, 6, die nach dem Entformen des
Lagers die gestrichelt dargestellte Lage einnehmen, erstrecken
sich nach erneutem Erwärmen und anschließender Verformung im
wesentlichen senkrecht zu der gedachten Achse 7. Vorteilhafter
weise sind mehrere, in Umfangsrichtung durch Abstände vonein
ander getrennte Anschlagpuffer vorgesehen, wodurch unvorteil
hafte Materialanhäufungen und hohes Gewicht des Lagers ver
mieden werden. Die Anschläge 5, 6 schützen die Falten 3.1, 3.2
des Balgelementes 3 vor Beschädigung und mechanischer Überbean
spruchung bei großen Auslenkungen des Lagers in radialer
Richtung. Das zweite Stützelement 2 ist durch einen gekröpften
Metallring gebildet, der Durchbrechungen 4 aufweist, die von
dem Balgelement 3 durchdrungen sind. Eine gute, widerstands
fähige und dauerhafte Festlegung des Balgelementes 3 am Stütz
ring 2 und die Lagerung in einem Gehäuse, das das Lager außen
seitig umschließt, ist dadurch problemlos möglich.
Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 gezeigte Lager in einer Ansicht.
In diesem Beispiel ist es vorgesehen, daß der Befestigungs
fuß 10, der zur Befestigung des Lagers vorgesehen ist, aus
Metall besteht und an der Metalleinlage des Stützringes 2
befestigt ist. Eine ähnliche Ausbildung der Befestigung ist
auch möglich und insbesondere für weniger stark belastete Lager
vorteilhaft, wenn der Befestigungsfuß 10 direkt am thermo
elastischen Material des Balgelementes 3 im Bereich des Stütz
ringes 2 angeformt ist. Wegen einer übersichtlicheren Dar
stellung ist der Anschlag 5 im Zustand direkt nach dem Ent
formen und vor dem Umformen in radialer Richtung abgebildet.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Lager können beispiels
weise zur Lagerung einer Kardanwelle zur Anwendung gelangen.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausgestaltungsbeispiel eines Lagers
der erfindungsgemäßen Art gezeigt, bei dem der Anschlagpuffer 6
als Radialanschlag ausgebildet ist und aus Blech besteht, wobei
an den Radialanschlag ein Axialanschlag 11 angeformt ist, um
Auslenkbewegungen der Stützringe 1, 2 in axialer Richtung zu
begrenzen. Im Bereich des äußeren Stützringes 2 ist in diesem
Fall ein in radialer Richtung nach außen vorspringender weite
rer Anschlag 12 vorgesehen, der an einem schematisch darge
stellten Bauteil zur Anlage gelangt. Im Bereich des radial
äußeren Stützringes 2 ist ein umlaufender, federnder Wulst 13
angeordnet, der aus elastomerem Werkstoff besteht und ein
stückig mit dem Balgelement 3 ausgebildet ist. Bei Auslenk
bewegungen der beiden Stützringe 1, 2 relativ zueinander kann
der Wulst 13 mit dem Axialanschlag 11 in Eingriff gebracht
werden. Die Wegbegrenzung kann dabei beispielsweise eine
progressive Kraft-Weg-Kennlinie aufweisen.
In Fig. 4 ist das in Fig. 3 dargestellte Lager in einer
Draufsicht gezeigt.
Claims (11)
1. Lager, umfassend zwei eine gedachte Achse koaxial
umschließende, hohlzylindrische Stützringe, die durch
ein Balgelement aus elastomerem Werkstoff radial
elastisch verbunden sind, wobei das Balgelement ein
Profil mit zumindest einer in axialer Richtung vor
stehenden Falte mit einer axialen Erstreckung aufweist,
die die axiale Ausdehnung von keinem der Stützringe
übergreift, wobei zumindest ein Anschlagpuffer außer
halb der axialen Erstreckung der Falte vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Balgelement (3) aus
einem thermoplastischen Elastomerwerkstoff besteht, daß
der Anschlagpuffer (5, 6) ein Profil aufweist, das sich
während der bestimmungsgemäßen Verwendung, ausgehend
von zumindest einem der Stützringe (1, 2), radial in
Richtung des anderen Stützringes (2, 1) erstreckt und
daß sich der Anschlagpuffer (5, 6) teilweise mit der
Falte (3.1, 3.2) überlappt.
2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Balgelement (3) zwei in axialer Richtung entgegengesetzt
vorstehende Falten (3.1, 3.2) aufweist, die auf
voneinander abweichenden Axialebenen züglich der
gedachten Achse (7) angeordnet und in radialer Richtung
einstückig ineinander übergehend ausgebildet sind.
3. Lager nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich zumindest einer axialer Begrenzung des Balg
elementes (3) mehrere in Umfangsrichtung durch Abstände
voneinander getrennte Anschlagpuffer (5, 6, . . .) vorge
sehen sind und daß die Anschlagpuffer (5, 6, . . .) als
Radial- und/oder Axialanschlag ausgebildet sind.
4. Lager nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich zumindest einer axialen Begrenzung des Balg
elementes (3) ein ringförmig ausgebildeter Anschlagpuffer
vorgesehen ist, der als Radial- und/oder Axialanschlag
ausgebildet ist.
5. Lager nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Balgelement (3) an den einander diagonal gegenüber
liegenden Ecken (8, 9) seines Profils mit in entgegen
gesetzter Richtung vorstehenden Anschlagpuffern (5, 6)
versehen ist.
6. Lager nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlagpuffer (5, 6) aus elastomerem Werkstoff
bestehen und einstückig mit dem Balgelement (3) ausge
bildet sind.
7. Lager nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlagpuffer (5, 6) durch Anschlagbleche gebildet
sind, die im Bereich zumindest eines der Stützringe (1, 2)
angeordnet sind.
8. Lager nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Balgelement (3) im Bereich von zumindestes einem
Stützring (1, 2) durch eine Metalleinlage versteift ist.
9. Lager nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metalleinlage mit Durchbrechungen (4) versehen und im
Bereich der Durchbrechungen (4) von dem Balgelement (3)
durchdrungen ist.
10. Lager nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Durchbrechungen (4) durchdringenden Bestandteile des
Balgelementes (3) im Bereich der Rückseite der Durch
brechungen (4) ineinander übergehend ausgebildet sind.
11. Verfahren zur Herstellung eines Lagers nach Anspruch 1 bis
6, bei dem ein polymerer Werkstoff in einem Formwerkzeug
in die Gestalt eines Lagers überführt und verfestigt wird,
das zwei einander konzentrisch umschließende, im wesent
lichen hohlzylindrische Stützringe sowie ein die Stütz
ringe verbindendes Balgelement umfaßt, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein thermoplastischer Elastomerwerkstoff
verwendet und daß zumindest einer der Stützringe (1, 2) im
Bereich seines in axialer Richtung vorstehenden Endes im
Anschluß an die Formgebung und Verfestigung erneut ther
misch erweicht, in Richtung des anderen Stützringes (2, 1)
umgeformt und durch Abkühlung verfestigt wird.
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