DE4139120A1 - Trocknungsvorrichtung, insbesondere fuer uv-lacke auf bedruckten papierbogen - Google Patents

Description

Solche Trocknungsvorrichtungen werden verwendet, wenn im Offset­ druck hergestellte Bogen mit einer Lackschicht versehen werden sollen. Abhängig von der Art des Lackes ist dann auch die Art der Trocknung zu wählen, wobei hier Heißlufttrocknung für Dispersionslacke, IR-Trocknung für IR-Farben und Dispersionslacke, oder UV-Trocknung für UV-Lacke zum Einsatz kommt.

Die Qualität des Endproduktes hängt wesentlich von der Qualität des Lackauftrages ab, wobei abhängig von der Viskosität des verwendeten Lackes eine bestimmte Dicke nicht unterschritten werden darf, da sich auch bei dem feinsten Auftrag Unterschiede in der Auftragsdicke über den gesamten Bogen hinweg ergeben; es ist daher eine gewisse Sicherheitszugabe an Lack erforderlich, damit an bestimmten Stellen die Lackschicht nicht zu dünn wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Gleichmäßigkeit der Beschichtung zu verbessern und hierdurch ein besseres Lackierergebnis und auch eine Einsparung an UV-Lack zu erzielen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Der Grundgedanke der Erfindung besteht also darin, die an sich für entsprechende Lacke bekannte Heißlufttrocknung hier "anwendungsfremd" einzusetzen, nämlich zur Erhöhung der Viskosität des UV-Lackes in einer Vorstufe, also vor der eigentlichen UV­ spezifischen Trocknung; die Erhöhung der Viskosität hat ein gleichmäßigeres Verfließen des UV-Lackes auf dem Papierbogen zur Folge, so daß insgesamt mit einer geringeren Lackmenge gefahren werden kann, da die bisher kritischen "Lackberge" bzw. "Lacktäler" nicht mehr auftreten. Auch unschöne optische Erscheinungen aufgrund dieser Welligkeiten in der Lackoberfläche, die bisher nicht zu vermeiden waren, fallen bei der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung weg.

Ein weiterer Vorteil besteht in der Variabilität der Trocknungsvor­ richtung, die außer zum erfindungsgemäßen Zweck der Viskositäts­ erhöhung bei UV-Lacken natürlich auch zur konventionellen Heißluft- Trocknung bei entsprechenden Lacken eingesetzt werden kann; zusätzlich können auch noch Infrarotstrahler vorgesehen sein, so daß eine echte Mehrzweck-Trocknungsvorrichtung geschaffen wird. In Ergänzung dieser Vorteile ist die Trocknungsvorrichtung verfahrbar ausgebildet und beinhaltet alle wesentlichen Aggregate zum Transport der Bogen und zur Lacktrocknung, so daß auch ein wechselnder Einsatz als Folgeeinheit bei einem vorgeschalteten Druckwerk ohne großen Aufwand und ohne Umrüstungen möglich ist.

Anhand der Zeichnung, die eine Schnittdarstellung durch die Trocknungsvorrichtung zeigt, wird diese noch kurz erläutert:
Die im Offsetverfahren bedruckten und mit Lack versehenen Papierbogen 40 (nur einer ist dargestellt) werden auf einem Transportband 10 unter einer Trocknungshaube 20 durchgefördert und anschließend auf einen Auslagewagen abgestapelt.

Das Transportband 10 ist hierbei als Saugluftband ausgebildet, dementsprechend befindet sich unter der Trocknungshaube 20 ein entsprechendes Gehäuse 21, das sicherstellt, daß eine Vakuumpumpe 22 einem geeigneten Unterdruck unterhalb des Transportbandes 10 im gewünschten Bereich unterhalb der Trocknungshaube 20 erzeugt.

In Förderrichtung zuerst ist unter der Trocknungshaube 20 eine geeignete Anordnung von Leitblechen vorgesehen, mit deren Hilfe der von einer Heißluftpumpe 23 erzeugte Heißluftstrom gleichmäßig und stetig umgewälzt wird, wobei die Heizleistung und die Heißluftmenge regelbar ist in Abhängigkeit von der Transportleistung des Transportbandes 10, so daß die Dauer der Einwirkung des Heißluftstroms H auf die Bögen 40 genau dosierbar ist.

Dieser Heißluftkammer nachgeschaltet ist eine UV-Strahlungseinheit 30, die dann den gleichmäßig auf den Bogen 40 infolge der Heißlufteinwirkung verteilten Lack in bekannter Weise trocknet.

Am Ende des Transportbandes ist schließlich noch ein Kaltluftgebläse 50 vorgesehen, zur Abkühlung der Bögen 40 vor deren Ablage auf dem Auslagestapel.

Zum Antrieb des Transportbandes 10 dient ein geeignetes Antriebs­ aggregat 24 mit stufenloser Geschwindigkeitsregulierung des Transportbandes 10, beispielsweise von 3000 bis 8000 Bogen pro Stunde.

Räumlich ist die Trocknungsvorrichtung so aufgeteilt, daß das Transportband 10 diese in zwei Funktionshälften teilt, unterhalb des Transportbandes 10 befinden sich im wesentlichen die Aggregate zur Versorgung mit Saugluft, Heißluft und der Antrieb 24, oberhalb des Transportbandes 10 die eigentlichen Funktionseinheiten zur Beaufschlagung der Bogen 40 mit der gewünschten "Wärmeart". Die Trocknungshaube 20 ist zur Wartung, Pflege und Störungsbeseitigung komplett abschwenkbar ausgebildet, so daß ein leichter Zugriff auf die gesamte Länge des Transportbandes 10 bzw. die dort befindlichen Bögen 40 auch im Störungsfalle schnell und sicher möglich ist.

Claims (4)

1. Trocknungsvorrichtung, insbesondere für UV-Lacke auf bedruckten Papierbogen, dadurch gekennzeichnet, daß ein horizontales Saugluft-Transport­ band für die Papierbogen (40) unterhalb einer Trocknungshaube (20) durchführbar ist, in der in Transportrichtung zunächst ein Heißluftstrom (H) die Papierbogenoberfläche beaufschlagt und daß erst danach eine UV-Strahlungseinheit (30) auf die Oberfläche der Papierbogen (40) einwirkt.

2. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der UV-Strahlungseinheit (30) ein Kaltluftgebläse (50) nachgeschaltet ist, unter dem das Transportband (10) ebenfalls durchgeführt ist.

3. Trocknungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie verfahrbar ist, wobei die Aggregate zur Erzeugung des Heißluftstromes (H), zum Antrieb des Transportbandes (10) und zur Erzeugung der Saugluft zur Ansaugung der Bögen (40) auf dem Transportband (10) unterhalb des Transportbandes (10) angeordnet sind.

4. Trocknungsvorrichtung für Lacke, die einen Heißluftstrom erzeugt, gekennzeichnet durch ihre Verwendung zur Erhöhung der Viskosität und Nivellierung der Oberfläche eines noch nicht getrockneten (ausgehärteten) UV-Lackes auf einer Oberfläche.