DE4139060A1 - Verfahren und einrichtung fuer die wahlweise verschluesselte aufzeichnung und wiedergabe von informationen - Google Patents
Verfahren und einrichtung fuer die wahlweise verschluesselte aufzeichnung und wiedergabe von informationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
für die wahlweise verschlüsselte Aufzeichnung und
Wiedergabe von Informationen. Die Erfindung eignet sich
vor allem für Geräte der Unterhaltungselektronik, welche
die Aufzeichnung und Wiedergabe von Ton- und/oder
Bildsignalen ermöglichen.
Oftmals wünschen die Benutzer von Aufzeichnungs- und
Wiedergabegeräten, wie beispielsweise von Videogeräten,
daß die von ihnen angefertigten Aufzeichnungen nicht
allgemein zugänglich sind. Es soll also nur berechtigten
Personen möglich sein, diese Aufnahmen zu betrachten.
Dies ist z. B. dann wünschenswert, wenn die Aufnahmen für
Kinder ungeeignet sind.
Um die Betrachtung derartiger Aufnahmen durch
unberechtigte Personen zu verhindern, verfügen viele
bekannte Videogeräte über sogenannte Zahlenschlösser. Bei
dem Zahlenschloß handelt es sich um einen Geheimcode, der
mittels der Bedieneinheit des Videogeräts eingegeben
werden kann, woraufhin die Benutzung des Videogeräts so
lange gesperrt bleibt, bis der Geheimcode erneut
eingegeben wird. Ein Videogerät mit einem derartigen
Zahlenschloß ist beispielsweise der von der Firma GRUNDIG
hergestellte Videorecorder VS 960 VPT.
Die Verwendung von Zahlenschlössern hat aber den
Nachteil, daß das Aufzeichnungs- und Wiedergabegerät nach
der Eingabe des Geheimcodes vollständig gesperrt ist. Bis
zur erneuten Eingabe des Geheimcodes kann das Gerät nicht
genutzt werden. Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache,
daß unberechtigte Personen für sie eigentlich gesperrte
Aufzeichnungen mit Hilfe eines anderen, nicht gesperrten
Geräts wiedergeben können.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren
anzugeben, das bekannte Aufzeichnungs- und
Wiedergabeverfahren derart erweitert, daß Aufzeichnungen
so vorgenommen werden können, daß deren Wiedergabe nur
berechtigten Personen möglich ist. Außerdem soll das
erfindungsgemäße Verfahren die danach arbeitende
Einrichtung nicht vollständig sperren, so daß die
normalen Aufzeichnungs- und Wiedergabefunktionen
jederzeit zur Verfügung stehen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Bedienperson vor der Aufzeichnung festlegt, ob die
Wiedergabe der vorzunehmenden Aufzeichnung von anderen
Bedienpersonen bewirkt werden können soll oder ob dies
der die Aufzeichnung vornehmenden Bedienperson
vorbehalten bleiben soll. Durch Eingabe einer
individuellen Kennung kann die Aufzeichnung der
Informationen in einer individuellen Verschlüsselung
erreicht werden, so daß die Wiedergabe dieser
Aufzeichnung nur mit Kenntnis der bei der Aufzeichnung
verwendeten Kennung möglich ist.
Vorteilhaft an der Erfindung ist, daß durch die
Verschlüsselung der Informationen ihre Wiedergabe ohne
Kenntnis der bei der Aufzeichnung verwendeten
individuellen Kennung auch mit anderen Aufzeichnungs- und
Wiedergabegeräten nicht möglich ist. Außerdem wird durch
die Verschlüsselung der aufgezeichneten Informationen das
Aufzeichnungs- und Wiedergabegerät nicht direkt
beeinflußt, so daß der normale Betrieb jederzeit
gewährleistet ist.
Nachfolgend wird die Erfindung näher beschrieben und
anhand von zwei Figuren erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Einrichtung, und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Einrichtung.
Die erfindungsgemäßen Einrichtungen mit den
Ausführungsmerkmalen der Figuren stellen Videogeräte dar.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf Videogeräte
beschränkt.
Um mit dem in Fig. 1 dargestellten Videogerät VG
verschlüsselte Aufzeichnungen anfertigen zu können, muß
vor Aufzeichnungsbeginn mittels der Bedieneinheit, die
beispielsweise aus einem Fernbedienungsgeber FBG und
einem dazugehörigen Empfänger FBE bestehen kann,
festgelegt werden, daß die Aufzeichnung in
verschlüsselter Form erfolgen soll. Daraufhin wird die
Bedienperson aufgefordert eine individuelle Kennung,
beispielsweise eine mehrstellige Geheimnummer,
einzugeben. Diese Kennung wird vom Empfänger FBE der
Bedieneinheit an die Steuereinheit µC übergeben, die über
die Steuerleitung S3 die Ver- und Entschlüsselungseinheit
V aktiviert wird. Über die Steuerleitung S3 wird außerdem
die individuelle Kennung übergeben. Ferner schaltet die
Steuereinheit µC über die Steuerleitung S2 den Umschalter
U, so daß die aufzuzeichnenden Videosignale an der Ver-
und Entschlüsselungseinheit V anliegen. Diese
Videosignale, die von der Signalaufbereitungsschaltung SA
stammen und beispielsweise Kamera- oder Fernsehsignale S
sein können, werden nach Maßgabe der von der Bedienperson
eingegebenen individuellen Kennung verschlüsselt. Nach
der Verschlüsselung werden die Signale von der
Signalaufbereitungsschaltung AS für die Aufzeichnung mit
der Aufzeichnungs- und Wiedergabeeinheit LS moduliert.
Um ein verschlüsselt aufgezeichnetes Videosignal
wiedergeben zu können, muß vor Beginn der Wiedergabe die
bei der Aufzeichnung verwendete individuelle Kennung
eingegeben werden. Die Aufzeichnungs- und
Wiedergabeeinheit LS tastet die auf dem Magnetband DT
aufgezeichneten Signale ab, welche von der
Signalaufbereitungsschaltung AS demoduliert werden. Die
Ver- und Entschlüsselungseinheit V hebt die
Verschlüsselung des Signals auf. Dies wird durch die
erneute Eingabe der bei der Aufzeichnung verwendeten
individuellen Kennung ermöglicht. Über den Umschalter U
gelangt das Videosignal an die
Signalaufbereitungsschaltung SA, die ein Signal S
erzeugt, das zur Wiedergabe mit einem Fernsehgerät
geeignet ist.
Zur Verschlüsselung der Videosignale bieten sich bekannte
Verfahren an, wie sie in dem Aufsatz "Die Technik der
Verschlüsselung von Fernsehsignalen", erschienen in
Rundfunktechnische Mitteilungen, Jahrgang 35 (1991) Heft
2, Seiten 81-86, beschrieben sind. Besonders
vorteilhaft sind Verfahren, die mit Zeilenschnitt oder
Zeilentausch arbeiten, bzw. eine Kombination dieser
Verfahren. Beim Zeilenschnittverfahren werden alle Zeilen
des Videosignals an einer Stelle zerschnitten und beide
Teile werden vertauscht. Der Schnittpunkt ändert sich
ständig. Die Festlegung der Schnittpunkte kann durch die
Verwendung der individuellen Kennung gesteuert werden, so
daß individuell verschlüsselte Aufzeichnungen entstehen.
Das Zeilentauschverfahren beruht auf dem Grundgedanken,
ganze Zeilen innerhalb eines größeren Zeilenpakets
beliebig zu vertauschen. Je größer das Zeilenpaket ist,
desto bessere Verschlüsselungsergebnisse werden erzielt.
Um die beschriebenen Verschlüsselungsverfahren anwenden
zu können, muß die Ver- und Entschlüsselungseinheit V
über einen Speicher verfügen, der für das
Zeilenschnittverfahren die Länge einer Zeile haben muß
und für das Zeilentauschverfahren möglichst über die
Zeilenzahl eines Halbbildes verfügen sollte.
Andere Verfahren wie beispielsweise die Unterdrückung der
Synchronzeichen, die Überlagerung mit Störfrequenzen oder
die Invertierung (Polaritätsumkehr) benötigen keinen
Speicher.
Zur vollständigen Verschlüsselung des Videosignals ist es
schließlich nötig, auch den Ton zu verschlüsseln. Dazu
kann der Ton invertiert werden. Invertieren heißt, daß
alle Frequenzen an einem Träger gespiegelt werden, womit
hohe Frequenzen in niedrige und die ursprünglich
niedrigen Frequenzen in hohe umgewandelt werden. Durch
ständiges Verändern des Spiegelträgers, gesteuert durch
die individuelle Kennung, wird eine individuelle
Verschlüsselung erreicht. Diese Art der
Tonverschlüsselung wird ebenfalls im oben genannten
Aufsatz beschrieben.
Bei der unverschlüsselten Aufzeichnung und Wiedergabe von
Videosignalen mit dem beschriebenen Videogerät VG wird
mittels des Umschalters U die Ver- und
Entschlüsselungseinheit V umgangen, so daß das Videogerät
VG in gewohnter Weise arbeitet.
Fig. 2 stellt eine Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Einrichtung dar, bei der das Videogerät
VG über einen Zeilen- oder Bildspeicher SP im
Signalverarbeitungsweg verfügt, wie er beispielsweise zur
Zeitfehlerkorrektur verwendet wird. Ist ein solcher
Speicher SP vorhanden, so ist der Umschalter U aus Fig.
1 nicht notwendig. Der Aufbau der Ver- und
Entschlüsselungseinheit V vereinfacht sich erheblich. Die
Ver- und Entschlüsselungseinheit V beeinflußt nunmehr
lediglich den Auslesevorgang der Videosignale aus dem
Speicher SP. Dazu verändert die Ver- und
Entschlüsselungseinheit V die von der Steuereinheit µC
erzeugten Steuersignale S2, welche den Auslesevorgang der
Videosignale aus dem Speicher SP steuern. Die Eingabe der
individuellen Kennung durch die Bedienperson bewirkt die
individuelle Verschlüsselung der aufgezeichneten
Videosignale.
Für die in Fig. 2 dargestellte erfindungsgemäße
Einrichtung ergibt sich eine weitere Vereinfachung, wenn
die Ver- und Entschlüsselungseinheit V nicht als eigene
Schaltungskomponente ausgelegt wird, sondern als
Bestandteil der Steuereinheit µC vorgesehen ist. Dazu
sind die Algorithmen zur Ver- und Entschlüsselung in dem
Speicher der Steuereinheit µC enthalten.
Eine weitere Sicherung gegen unerlaubtes Abspielen der
verschlüsselt aufgezeichneten Informationen kann erreicht
werden, wenn die Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte mit
einer Einrichtung zur Abtastung von Datenträgerkarten
ausgerüstet werden. Auf den Datenträgerkarten können
spezielle Verschlüsselungsalgorithmen gespeichert sein.
Die Wiedergabe einer mit einem solchen speziellen
Algorithmus verschlüsselten Aufnahme ist dann ohne eine
gleichartige Datenträgerkarte nicht möglich.
Claims (9)
1. Verfahren für die wahlweise verschlüsselte oder
unverschlüsselte Aufzeichnung und Wiedergabe von
Informationen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - vor Aufzeichnungsbeginn festgelegt wird, ob die Aufzeichnung der Informationen in verschlüsselter oder unverschlüsselter Form erfolgen soll,
- - bei verschlüsselter Aufzeichnung eine individuelle Kennung eingegeben wird, die eine individuelle Verschlüsselung der Informationen bei der Aufzeichnung bewirkt, und
- - die wiedergabeseitige Entschlüsselung verschlüsselt aufgezeichneter Informationen nur nach Eingabe der bei der Aufzeichnung verwendeten individuellen Kennung erfolgt.
2. Einrichtung für die wahlweise verschlüsselte oder
unverschlüsselte Aufzeichnung und Wiedergabe von
Informationen auf ein Speichermedium, mit einem
Aufzeichnungs- und Wiedergabegerät, welches aufweist:
- - Schaltungen für die Aufzeichnungs- und Wiedergabesignalverarbeitung,
- - eine Bedieneinheit und
- - eine Steuereinheit,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ver- und Entschlüsselungseinheit (V)
vorgesehen ist, die mittels der Bedieneinheit
(FBG; FBE) über die Steuereinheit (µC) aktiviert wird
und die aufzuzeichnenden und wiederzugebenden
Informationen nach Maßgabe einer individuellen
Kennung ver- und entschlüsselt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die individuelle Kennung aus einem mehrstelligen
Code aus alphanumerischen Zeichen besteht und mittels
der Bedieneinheit (FBG; FBE) eingegeben wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abtasteinrichtung für Datenträgerkarten
vorgesehen ist, mittels der eine Abtastung einer die
individuelle Kennung enthaltenden Datenträgerkarte
erfolgt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von der Steuereinheit (µC) betätigter
Umschalter (U) vorgesehen ist, der bei Aktivierung
der Ver- und Entschlüsselungseinheit (V) die
aufzuzeichnenden und wiederzugebenden Informationen
der Ver- und Entschlüsselungseinheit (V) zuführt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei der
zusätzlich zu den Schaltungen für die Aufzeichnungs-
und Wiedergabesignalverarbeitung (SA; AS) ein
Schreib/Lesespeicher (SP) im Signalpfad vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ver- und Entschlüsselungseinheit (V)
vorgesehen ist, die die Steuerung des Auslesevorgangs
der im Schreib/Lesespeicher (SP)
zwischengespeicherten Informationen durch die
Steuereinheit (µC) nach Maßgabe der individuellen
Kennung so verändert, daß die Informationen in
verwürfelter Form zur Aufzeichnung und Wiedergabe
ausgelesen werden.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ver- und Entschlüsselungseinheit (V)
Bestandteil der Steuereinheit (µC) ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (VG) ein Videogerät ist, und
daß ein Video- und/oder Tonsignal verschlüsselt wird.
Priority Applications (2)
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