DE4137886C2 - Verfahren zur Bürstenwalzensteuerung einer Staubsaugerbodendüse - Google Patents
Verfahren zur Bürstenwalzensteuerung einer StaubsaugerbodendüseInfo
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Description
Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bürstenwalzensteuerung
einer Staubsaugerbodendüse mit elektromotorischem Bürstenantrieb in Abhängig
keit von sensierten Belastungsänderungen und -unregelmäßigkeiten beim Saugbe
trieb, wobei als direkte Folge der Sensierung von Änderungen des Motorstromes
des Bürstenantriebs Einfluß auf die Walzendrehzahl der Bürstenwalze mittels einer
zugeordneten Steuereinrichtung genommen wird.
Zur Bodenpflege mit Staubsaugern sind als Elektrobürsten oder Motorsaugbürsten
bezeichnete Staubsaugerbodendüsen mit separat elektromotorisch angetriebenen
Bürstenwalzen bekannt.
Eine derartige Elektrobürste, welche nach dem gattungsgemäßen Verfahren arbei
tet, ist beispielsweise in der DE-OS 29 47 994 beschrieben. Die bekannte Boden
düse ist für Teppichböden geeignet und zeichnet sich dadurch aus, daß die Dreh
zahl der rotierenden Bürstenwalze mittels einer dem Antriebsmotor der Bürsten
walze zugeordneten Steuereinrichtung, welche die von einem Sensor erfaßten
Belastungsänderungen beim Saugbetrieb empfängt, der jeweiligen Bodenbelagsart
(kurzflorige oder langflorige Teppiche) angepaßt werden kann. Zum Beispiel bela
stet ein Langflorteppich die rotierende Bürstenwalze bedeutend stärker sls ein
kurzer velourartiger Bodenbelag. Hieraus resultieren typische Strom- und Unter
druckwerte für die jeweiligen Saugbedingungen. Der bekannte Technikstand sieht
auch eine Abschaltung des Antriebsmotors für die Bürstenwalze vor, wenn die
Bürste blockiert oder wenn der aufgenommene Motorstrom des Antriebsmotors
einen kritischen Grenzwert überschreitet. Ferner kann die Drehzahlsteuerung der
art beeinflußt werden, daß entweder nur die Drehzahl des Bürstenantriebs oder
synchron hierzu auch die Drehzahl des Saugebläses geregelt wird. Auf Glattbö
den, wie Parkett, Fliesen oder dergl. Bodenbelägen stellt sich die bekannte Elek
trobürstensteuerung jedoch nicht automatisch ein. Hier ist es notwendig, daß der
Gerätebediener eine solche Einstellung manuell vornimmt.
Beim Saugen von Glatt- oder Hartböden genügt in aller Regel eine geringe Bürsten
rotation, wobei jedoch die volle Saugleistung erwünscht ist und auch beibehalten
werden kann, weil die Unterdruckverhältnisse an der Bodendüse bei dieser
Betriebsart weitestgehend konstant bleiben. Die Bürste könnte für das Saugen von
Glattböden aufgrund des hierfür typischen geringeren Unterdrucks an der Bodendüse
auch ausgeschaltet bleiben. Hingegen sind die Unterdruckverhältnisse am
Düsenmund gegenüber dem Teppichsaugen jedoch sehr verschieden. Ferner ist es
bei der bekannten Elektrobürste als Nachteil anzusehen, daß die Bürstenwalze beim
Anheben der Bodendüse vom Teppich oder Glattboden weiterläuft und es hierdurch
zu einer starken Geräuschentwicklung bei der freilaufenden Bürstenwalze kommt.
Aus der EP 0 451 787 A1 ist ein Staubsauger mit einer "Fuzzy Logik"-Steuerung
bekannt, mit welcher Staubmengen an der Bodendüse beim Staubsauger erfaßt und
von der jeweiligen Staubmenge abhängige Staubsignale erzeugt werden. Dabei
werden Staubmengen-Änderungsraten errechnet, mit denen die Saugleistung des
Gebläsemotors dem Staubanfall angepaßt bzw. eingestellt wird. Hierbei werden auch
unterschiedliche Bodenarten erfaßt und Oberflächensignale erzeugt, um das Gebläse
angepaßt zu steuern.
Ein weiterer durch die US 46 54 924 bekannt gewordener Technikstand hingegen be
schreibt eine elektronische Steuerung für einen Bodenstaubsauger, die in drei separat
arbeitende Einzelsteuerungen unterteilt ist. Dabei ist die eine Steuerung der elektro
motorisch angetriebenen Bürstenwalze in der Bodendüse und die zweite Steuerung
dem Sauggebläse im Staubsaugergehäuse zugeordnet. Beide Steuerungen stehen in
Wirkverbindung mit einer im Handgriffrohr untergebrachten dritten Steuerung, wobei
abhängig von manuellen Einstellungen am Handgriff und/oder dem Unterdruck an der
Bodendüse, der Gebläsemotor sowie der Motor der Bürstenwalze aufwendig und nicht
bodenspezifisch geregelt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bürstenwalzensteuerung
einer Staubsaugerbodendüse mit elektromotorischem Bürstenantrieb aufzuzeigen,
welches den Saugbetrieb mit einer Elektrobürste gleichermaßen für Teppichböden
und Glattböden optimiert sowie kontrolliert und für den Bediener soweit vereinfacht,
daß ein manuelles Ein- oder Ausschalten der Bürstenwalze beim Übergang vom Tep
pichsaugen zum Glattbodensaugen und umgekehrt unterbleiben kann und Drehge
räusche des Bürstenantriebs beim Anheben der Bürste vom Teppich- oder Glattboden
nicht auftreten.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des An
spruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind den Unteransprüchen zu entneh
men.
In der nachfolgenden Beschreibung ist das erfindungsgemäße Verfahren näher er
läutert.
Für den Saugbetrieb ist ein für den Anschluß einer Elektrobürste vorbereiteter Staub
sauger mit einem vorzugsweise drehzahlregelbaren Sauggebläsemotor verwendet,
wobei die herkömmlich als Elektrobürste bezeichnete Staubsaugerbodendüse einen
eigenen Elektromotor für den Antrieb der Bürstenwalze besitzt. Eine solche Elektro
bürste ist beispielsweise in der DE-OS 29 47 994 beschrieben.
Bei der bekannten Bodendüse kann die Drehzahl der rotierenden Bürstenwalze mit
tels einer dem Antriebsmotor der Bürstenwalze zugeordneten Steuereinrichtung der
jeweiligen Bodenbelagsart (kurzflorige oder langflorige Teppiche) automatisch
angepaßt werden. Zur Drehzahlanpassung erfaßt ein Sensor beim Saugbetrieb
auftretende Belastungsänderungen und -unregelmäßigkeiten durch ständige Mo
torstromabfrage des Bürstenwalzenantriebs und veranlaßt die Steuereinrichtung
zur entsprechenden Drehzahländerung.
Da es für das Saugen von Teppichen oder dergl. textilen Bodenbelägen wichtig ist,
daß die Düse bzw. deren Bürstenwalze sich den ständig ändernden Boden
verhältnissen jeweils optimal anpaßt, damit lang- oder kurzflorige Bodenbeläge
ohne ein Festsaugen der Düse gleichermaßen gut bearbeitet werden können,
sollte auch der an der Bodendüse jeweils herrschende vom Sauggebläse des
Staubsaugers erzeugte Unterdruck als wesentlicher Faktor mit berücksichtigt
werden. Ein Festsaugen der Düse am Teppich behindert nicht nur deren
Manövrierfähigkeit, sondern die Bürstenwalze kann bei dichtem Teppich außerdem
blockieren. Hieraus resultieren typische Strom- und Unterdruckwerte für die jewei
ligen Saugbedingungen bei Teppichböden und Glattböden.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß parallel zum Motorstrom auch der
herrschende Unterdruck an der Bodendüse sensiert wird. Die sensierten Werte
werden mit für das Saugen von Teppichböden und Glattböden in einem nicht
flüchtigen Speicher (EPROM) der Steuereinrichtung gespeicherten typischen
Strom- und Unterdruckwerten verglichen und der Antrieb der Bürstenwalze wird
entsprechend dem Vergleichsergebnis ein- oder ausgeschaltet. Beim Saugen von
Glatt- oder Hartböden genügt zwar in aller Regel eine geringe Bürstenrotation,
wobei jedoch die volle Saugleistung erwünscht ist und auch beibehalten werden
kann, weil die Unterdruckverhältnisse an der Bodendüse bei dieser Betriebsart
weitestgehend konstant bleiben. Nach der Erfindung ist aber vorgesehen, die Bür
ste beim Saugen von Glattböden aufgrund des hierfür typischen geringeren Unter
drucks an der Bodendüse ganz auszuschalten. Durch das Ausschalten des Bür
stenwalzenantriebs wird eine wesentliche Geräuschminderung erzielt.
Zweckmäßig ist eine Unterteilung des zu überwachenden Motorstromes und des
zu überwachenden Unterdruckes in verschiedene Motorstrom-Bereiche bzw. Un
terdruck-Bereiche, wobei diesen Bereichen die typischen Motorstrom- oder Unter
druckwerte - ausgehend von einem Mindestwert bis zu einem Maximalwert - als
Bereichswerte für das Saugen von Teppichböden und Glattböden zugeordnet sind.
Die in aller Regel im Labor des Geräteherstellers bei Saugversuchen und Saugprü
fungen ermittelten typischen Motorstrom- und Unterdruckwerte beinhalten auch
gerätespezifische Daten, berücksichtigen also neben den unterschiedlichen Bo
denverhältnissen auch die Saugeigenschaften bestimmter Staubsauger- und Bo
dendüsentypen.
Zur Optimierung des Saugbetriebs bei den sehr unterschiedlichen Bodenverhältnis
sen ist der Motorstrom vorzugsweise in drei Bereiche und der Unterdruck in min
destens zwei Bereiche unterteilt, wobei der erste Motorstrom-Bereich vom
Stromwert Null ausgehend Stromwerte unterhalb eines für das Saugen von Tep
pichen zugeordneten Normalbereichs (zweiter Bereich) und der dritte Motorstrom-
Bereich die Stromwerte oberhalb des Normalbereichs umfaßt. Der erste Unter
druck-Bereich hingegen umfaßt Unterdruckwerte, welche in einem für Parkett,
Fliesen oder dergl. Glattböden typischen Bereich liegen, wobei diese gespeicherten
Unterdruckwerte ihrerseits unterhalb der für Teppichböden typischen Druckwerte
liegen. Die Unterdruckwerte für die Teppichböden sind im zweiten Unterdruck-Be
reich gespeichert.
Die Auswertung der an sich in bekannter Weise vorzugsweise elektronisch sen
sierten Motorstrom- und Unterdruckgrößen erfolgt in unscharfer Logik ("Fuzzy Co
gik") unter Berücksichtigung der in den verschiedenen Motorstrom- und/oder Un
terdruck-Bereichen gespeicherten Werte entsprechend den nachstehenden Bedin
gungen:
- a) WENN Motorstrom zu groß, DANN Bürstenwalze ausschalten, Steuerung stoppen, Selbstanlauf ber Bürstenwalze verhindern;
- b) WENN Unterdruck normal UND (Motorstrom normal ODER Motorstrom klein), DANN Bürstenwalze einschalten;
- c) WENN Unterdruck klein UND Motorstrom klein, DANN Bürstenwalze ausschalten.
Die Steuereinrichtung veranlaßt die Ein- oder Ausschaltung der Bürstenwalze ent
sprechend diesen Aussagen elektrisch oder elektromechanisch. Dabei schließt ein
kleiner Motorstrom auch den Stromwert Null mit ein.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß sich die Bürsten
walze im Saugebetrieb beim Übergang von einem Teppich auf einen glatten Boden
automatisch ausschaltet und beim Teppichsaugen wieder einschaltet. Auch beim
Anheben der Elektrobürste vom Teppich wird ein Ausschalten des Bürstenwalzen
antriebs bewirkt, da hierfür die Bedingung "Unterdruck klein UND Motorstrom
klein" (Bedingung -c-) sensiert wird. Diese Bedingung entspricht derjenigen für das
Saugen von Glattböden. Bei Überlastung des Antriebsmotors (Blockieren der Bür
ste) hingegen erfolgt ebenfalls eine Ausschaltung des Bürstenwalzenantriebs, da
für diesen Fall die Bedingung "Motorstrom zu groß" (Bedingung -a-) gilt. Gleichzei
tig mit dem Ausschalten des Antriebs wird bei dieser Bedingung eine weitere
Steuerung unterbunden, so daß auch ein Selbstanlauf der Bürstenwalze nach dem
Beheben der Störung verhindert ist. Darüber hinaus kann als dritte Möglichkeit die
Bedingung "Bürstenwalzenantrieb einschalten" sensiert werden, wenn
"Unterdruck normal UND Motorstrom normal, oder wenn "Unterdruck normal UND
Motorstrom klein" erkannt wird. Dies entspricht der Bedingung -b-. In dieser Mög
lichkeit ist auch der Fall eingeschlossen, daß eine Bürste mit ausgeschaltetem
Bürstenantrieb auf einen Teppich gesetzt und dann der Motor eingeschaltet wird,
weil die Bedingung "Unterdruck normal UND Motorstrom klein" erfüllt wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Bürstenwalzensteuerung einer Staubsaugerbodendüse mit elek
tromotorischem Bürstenantrieb in Abhängigkeit von sensierten Belastungsänderungen
und -unregelmäßigkeiten beim Saugbetrieb, wobei als direkte Folge der Sensierung
von Änderungen des Motorstromes des Bürstenantriebs Einfluß auf die
Walzendrehzahl der Bürstenwalze mittels einer zugeordneten Steuereinrichtung
genommen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zum Motorstrom auch der herrschende Unterdruck an der Bodendüse
sensiert wird, daß die sensierten Werte mit für das Saugen von Teppichböden und
Glattböden gespeicherten typischen Strom- und Unterdruckwerten verglichen werden
und der Antrieb der Bürstenwalze entsprechend dem Vergleichsergebnis ein- oder
ausgeschaltet wird.
2. Verfahren zur Bürstenwalzensteuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zu überwachende Motorstrom des Bürstenantriebs einerseits und der zu
überwachende Unterdruck an der Bodendüse andererseits - ausgehend von einem
Mindestwert bis zu einem Maximalwert - in verschiedene Motorstrom-Bereiche bzw.
Unterdruck-Bereiche unterteilt ist, welchen die typischen Motorstrom- oder Unter
druckwerte als Bereichswerte für das Saugen von Teppichböden und Glattböden
zugeordnet und in einem nicht flüchtigen Speicher (EPROM) gespeichert sind.
3. Verfahren zur Bürstenwalzensteuerung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motorstrom in drei Bereiche und der Unterdruck in mindestens zwei Bereiche
unterteilt ist, wobei der erste Motorstrom-Bereich Stromwerte unterhalb eines für das
Saugen von Teppichen zugeordneten Normalbereichs (zweiter Bereich) und der dritte
Motorstrom-Bereich die Stromwerte oberhalb des Normalbereichs umfaßt, und daß
der erste Unterdruck-Bereich die Unterdruckwerte umfaßt, welche in einem für Par
kett, Fliesen oder dergl. Glattböden typischen Bereich liegen, wobei diese im ersten
Unterdruck-Bereich gespeicherten Unterdruckwerte unterhalb der für Teppichböden
typischen Druckwerte liegen, welche im zweiten Unterdruck-Bereich gespeichert sind.
4. Verfahren zur Bürstenwalzensteuerung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswertung der erfaßten Motorstrom- und/oder Unterdruckgrößen in un
scharfer Logik ("Fuzzy Logik") unter Berücksichtigung der in den verschiedenen
Motorstrom- und/oder Unterdruck-Bereichen gespeicherten Werte nach folgenden
Bedingungen erfolgt:
- a) WENN Motorstrom zu groß, DANN Bürstenwalze ausschalten, Steuerung stoppen, Selbstanlauf der Bürstenwalze verhindern;
- b) WENN Unterdruck normal UND (Motorstrom normal ODER Motorstrom klein), DANN Bürstenwalze einschalten;
- c) WENN Unterdruck klein UND Motorstrom klein, DANN Bürstenwalze ausschalten;
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1991
- 1991-11-18 DE DE19914137886 patent/DE4137886C2/de not_active Expired - Fee Related
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