DE4137175A1 - Selbstdrehender globus - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen selbstdrehenden Globus, der mittels einer Schnur aufgehängt wird und von einer externen Strom- und Spannungs­ quelle unabhängig ist.

Es ist bekannt, Globen in eine dafür vorgesehene Halterung unter einem Winkel von 23,5° zur Erdachse an beiden Enden der Nord-Südachse drehbar einzuhängen und den Globus mit einem an der Halterung angebrachten netz­ spannungsabhängigen Motor in eine Drehbewegung zu versetzen bzw. anzutrei­ ben.

Dabei ist es allerdings nötig, die Antriebseinheit des Globus an die Netz­ spannung anzuschließen, wobei auch sicherheitstechnische Aspekte wegen der am Antriebsmotor anliegenden hohen Spannung zu berücksichtigen sind. Desweiteren sind relativ aufwendige konstruktionsbedingte Maßnahmen zu treffen, um die im 23,5° Winkel liegende Nord-Südachse des Globus so dreh­ bar an beiden Aufhängepunkten zu lagern, daß die Reibungsverluste und da­ mit auch die Geräuschentwicklung minimiert werden.

Der im Anspruch 1-5 angegebenen Erfindung liegt unter Anderem das Problem zugrunde, den Globus mit einer im Globus plazierten und netzunabhängigen Vorrichtung zur Eigenrotation zu versehen.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Antrieb des Globus von einer Netzspannung unabhängig ist und daß er keine doppelte Lagerung mit den Nachteilen von damit verbundenem entspre­ chendem konstruktivem Aufwand zur Minimierung der Reibungsverluste und der Geräuschentwicklung benötigt.

Zudem wird durch die erfindungsmäßige Ausgestaltung der Wirkungsgrad des Antriebs deutlich erhöht und damit die Voraussetzung für eine netzunab­ hängige Stromversorgung mittels Batterie, Akku oder Solarzelle ermöglicht. Durch die Anbringung des Antriebs, des abhängig von der Antriebsvariante benötigten Getriebes, sowie der Batterie oder des Akkus im Globus ist die gesamte zum Antrieb des Globus benötigte Vorrichtung zudem nicht sichtbar, gut gegen Antriebsgeräusche zu isolieren und unanfällig gegen Verschmut­ zung.

Da der selbstdrehende Globus ferner keine Halterung benötigt und zudem in jeder gewünschten Höhe ohne störendes Untergestell bzw. Sockel aufgehängt werden kann, kommt der Globus optisch besser zur Geltung.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2-5 angegeben.

Die Weiterbildung nach Anspruch 2 sieht vor, zwischen dem Antriebsmotor und der aus dem Globus führenden drehbar gelagerten und mit einer Einhänge­ vorrichtung für die Schnur versehenen Welle mittels einer getriebeähnlichen Vorrichtung, beispielsweise mittels Zahnrädern von verschiedenem Durchmes­ ser, die erwünschte Umdrehungszahl des Globus mit der Motordrehzahl abzu­ stimmen.

Die Weiterbildung nach Anspruch 3 sieht vor, als Antriebseinheit anstelle eines Elektromotors oder eines Elektromotors mit Getriebe ein batteriebe­ triebenes Quarzuhrwerk oder ein batteriebetriebenes Schwinguhrwerk zu ver­ wenden. Mit dieser Antriebsvariante können leichte Globen sehr stromsparend betrie­ ben werden (Stromverbrauch ungefähr 0,1 mA), wobei die Schnur, mit der der Globus aufgehängt wird, direkt mit der Antriebsmechanik bzw. dem Antriebs­ zahnrad oder der Antriebswelle des Sekundenzeigers (wegen des damit zu er­ zielenden optischen Effekts stellt dies die vorzugsweise Anbringung dar) bzw. des Minuten- oder Stundenzeigers verbunden ist.

Die Weiterbildung nach Anspruch 4 sieht vor, den Globus durch Verwendung eines mechanischen Uhrwerks oder einer mechanischen Vorrichtung, die mit der Hand aufgezogen werden und die über einen längeren Zeitraum eine kontinuierliche Drehbewegung verrichten, anzutreiben.

Die Schnur ist dabei ebenfalls mit der Antriebsmechanik des Stunden-, Mi­ nuten-, oder Sekundenzeigers verbunden. Um das mechanisch betriebene Uhrwerk bzw. die mechanische Vorrichtung ma­ nuell aufziehen zu können, ist der dafür vorgesehene Aufziehmechanismus entweder durch eine entsprechend plazierte Öffnung im Globus mit Hilfe ei­ nes entsprechenden Steckschlüssels zugänglich, oder die Welle zum Aufzie­ hen des Uhrwerks führt aus dem Globus heraus, wobei sich die dafür in der Globusschale benötigte Öffnung vorzugsweise am geographischen Südpol be­ findet.

Die Weiterbildung nach Anspruch 5 sieht vor, für die unter 1-4 beschrie­ benen Antriebsvarianten, alternativ anstelle eines Globus eine ebenfalls aus zwei Halbschalen bestehende Kugel zu verwenden, an deren Außenseiten Spiegel angebracht sind.

Eine weitere nicht dargestellte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufhängen des Globus eine möglichst durchsichtige Perlon- oder Nylonschnur verwendet wird, da diese durch ihre Verwindungssteifigkeit eine gleichmäßige Drehung des Globus gewährleisten, sehr zugbelastbar sind, und optisch unauffällig wirken.

Eine zweite nicht dargestellte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß durch eine am geographischen Südpol des Globus angebrachte Öffnung von unten eine Glühlampe mit der entsprechenden Fassung so eingeschoben ist, daß der drehende Globus von innen beleuchtet ist und keines der zur Beleuchtung notwendigen Teile den Globus berührt, wobei die Halterung für die Lampenfassung außerhalb des Globus fest angebracht ist.

Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen darge­ stellt und werden im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 den selbstdrehenden Globus mit einem Solarmotor als Antriebsein­ heit, einem Getriebe zur Kraftübertragung und einer Solarzelle zur Strom- und Spannungsversorgung,

Fig. 2 den selbstdrehenden Globus mit einem batteriebetriebenen Quarz­ uhrwerk als Antriebseinheit,

Fig. 3 den selbstdrehenden Globus mit einem mechanischen und manuell aufzuziehenden Uhrwerk als Antriebseinheit.

In Fig. 1 ist der mit einem Solarmotor (6) versehene Globus (1) mittels einer Öse (5) in der Getriebeausgangswelle (4) an der Perlonschnur (3) aufgehängt.

Angetrieben wird der Globus durch den Solarmotor (6), der seine Drehbe­ wegung via des aus zwei verschiedenen Durchmessern bestehenden Überset­ zungszahnrades (7) auf das Zahnrad (11) der Getriebeausgangswelle (4) überträgt, wobei der Solarmotor, das Übersetzungszahnrad, und die mit einem Zahnrad versehene Getriebeausgangswelle mittels einer Halterung (2) in der oberen Globushalbschale angebracht sind. Die kreisförmige Solarzelle (10) ist zur kontinuierlichen Strom- und Spannungsversorgung für den Solarmotor unterhalb des Globus vertikal aufgehängt, wobei sich die Solarzelle mit dem Globus mitdreht und mit­ tels einer röhrenförmigen die Kabel beinhaltenden Halterung (9) am geo­ graphischen Südpol des Globus eingehängt ist. Die beiden Kabel (8) verbinden den Solarmotor mit der zur Kabeldurch­ führung in ihrem Mittelpunkt mit einer Bohrung versehenen Solarzelle.

Fig. 2 zeigt einen aus zwei Halbschalen (8, 9) bestehenden Globus, die so miteinander verbunden sind, daß der Globus für einen Batteriewechsel geöffnet werden kann. In der oberen Halbschale (8) befindet sich am geographischen Nordpol eine Öffnung, durch die die mit einer Öse (5) versehene Antriebswelle des Sekundenzeigers (4) führt, und an deren Ende die Perlonschnur (3), die zum Aufhängepunkt führt, eingehängt ist. Die Befestigung des elektrisch betriebenen Quarzuhrwerkes (6) im Globus (1) erfolgt mittels einer Hohlschraube (2), wie sie auch für die Befes­ tigung des Uhrwerkes an einem Uhrengehäuse verwendet wird. Als Stromversorgung dient eine im Uhrengehäuse plazierte Batterie (7).

Fig. 3 zeigt einen mittels einem mechanischen Uhrwerk angetriebenen selbstdrehenden Globus. Die Perlonschnur (3) ist an der mit einer Öse (5) versehenen Antriebswel­ le (4) des Sekundenzeigers eingehängt und das mechanische Uhrwerk (6) mittels einer Hohlschraube (2) im Globus befestigt. Der Mechanismus zum manuellen Aufziehen des Uhrwerkes ist über eine Welle (7) so mit einer am geographischen Südpol plazierten Öffnung (8) im Globus verbunden, daß das Uhrwerk mittels einem Steckschlüssel (9), der von außen in die Welle (7) gesteckt wird, aufgezogen werden kann.

Claims (5)

1. Selbstdrehender Globus, dadurch gekennzeichnet, daß sich in einem Globus ein mittels einer Hal­ terung mit diesem fest verbundener langsamdrehender Elektromotor oder ein mit der dazugehörigen Steuerungselektronik versehener Elektroschrittmotor befindet, an dessen in der Nord-Südachse des Globus liegenden Antriebswelle, welche durch eine am geographischen Nordpol des Globus plazierte Öffnung führt und welche an ihrem aus dem Globus herausführenden Ende mit einer Vorrichtung zum Einhängen einer Schnur versehen ist; die zum Aufhängen des Globus bestimmte Schnur eingehängt wird, so daß sich der Globus mit dem Motor und mit der zur Strom- und Spannungsversorgung dienenden Batterie, dem Akku, oder der außerhalb des Globus plazierten Solarzelle um die eine Drehbewegung verrichtende Antriebswelle des Motors dreht.

2. Selbstdrehender Globus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektromotor oder ein Elektrosolarmotor ein Getriebe antreibt und die zum Aufhängen des Globus bestimmte Schnur an der Getriebeausgangswelle, welche aus der am geographischen Nordpol des Globus plazierten Öffnung führt, eingehängt wird, wobei die Getriebeübersetzung in Abhängigkeit von der Motordrehzahl und der erwünschten Globus­ drehzahl bestimmt ist.

3. Selbstdrehender Globus, dadurch gekennzeichnet, daß sich in einem an einer Schnur aufgehängten Globus ein mit diesem fest verbundenes elektrisch betriebenes Uhrwerk be­ findet, an dessen in der Nord-Südachse des Globus verlaufenden Antriebswel­ le oder dort liegendem Antriebszahnrad für den Sekunden-, Minuten-, oder Stundenzeigerantrieb die von außen durch eine am geographischen Nordpol des Globus plazierte Öffnung führende Schnur derart angebracht oder eingehängt ist, daß sich der Globus mit dem Uhrwerk und mit der Batterie um die eine Drehbewegung verrichtende Welle oder um das eine Drehbewegung verrichtende Antriebszahnrad des Sekunden-, Minuten-, oder Stundenzeigers dreht.

4. Selbstdrehender Globus nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein mechanisch betriebenes Uhrwerk oder eine mechanisch betriebene Vorrichtung verwendet werden, die manuell aufgezogen werden, deren Antriebswellen über einen langen Zeitraum eine kontinuier­ liche Drehbewegung ausführen, und deren jeweilige Wellen zum manuellen Auf­ ziehen des Uhrwerkes oder der mechanisch betriebenen Vorrichtung entweder aus dem Globus herausführen oder mittels eines Steckschlüssels durch eine in der Globusschale plazierte Öffnung zugänglich sind.

5. Selbstdrehender Globus nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Hohlkugel des elektrisch oder mecha­ nisch betriebenen selbstdrehenden Globus anstelle der Erdabbildung Spiegel angebracht sind, wie sie auch bei sogenannten Discospiegelkugeln Verwen­ dung finden.