DE4135285A1 - Verfahren zum verbinden von kontaktstuecken mit einem kontakttraeger durch hartloeten - Google Patents
Verfahren zum verbinden von kontaktstuecken mit einem kontakttraeger durch hartloetenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbinden von
Kontaktstücken mit Kontaktträgern, insbesondere von Kontakt
stücken aus einem Werkstoff auf Silber-Metalloxid(MeO)-Basis
bei dem die Kontaktstücke an ihrer Rückseite mit Lot versehen
sind.
In der Praxis werden Kontaktstücke auf die Kontaktträger der
Schaltgeräte üblicherweise durch Hartlöten befestigt. Dazu
wird auf die Rückseite der Kontaktstücke oder des als Band
vorliegenden Materials eine Lotfolie aufgebracht, beispiels
weise durch Walzplattieren oder Auflöten von einzelnen Lot
plättchen . Lotfolien können auch durch Ultraschall angeheftet
und anschließend eingepreßt werden, wie es insbesondere in der
älteren deutschen Patentanmeldung P 40 24 941.7 beschrieben
ist. Die vorbeloteten Kontaktstücke werden weitgehend automa
tisiert weiterverarbeitet und im Rahmen eines integrierten
Fertigungsvorganges, z. B. durch induktive Erwärmung, auf dem
Kontaktträger befestigt.
Bei letzterem energieinduzierten Prozeß können Probleme da
durch auftreten, daß von der Lotseite Lot herüber die Schmal
seiten des Kontaktstückes hochsteigt und auf die Schaltfläche
gelangt. Durch solche unerwünschten Vorgänge kann bei der be
stimmungsgemäßen Verwendung des Schaltgerätes das Schaltver
halten der Kontaktstücke unkontrollierbar beeinflußt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben,
das derartiges Hochsteigen von Lot auf die Schaltfläche ver
meidet.
Die Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die Benetzbarkeit der Kontaktstücke an
ihren Seitenflächen soweit verschlechtert wird, daß das Hoch
steigen von Lot zur Schaltfläche vermieden wird. Vorzugsweise
werden dazu Metalloxide in die Oberflächen der Kontaktstücke
eingebracht.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden als Metalloxide bei
spielsweise eine oder mehrere der Komponenten Zinnoxid (SnO2),
Wismutoxid (Bi2O3), Kupferoxid (CuO), Tantaloxid (Ta2O5), In
diumoxid (In2O3), Wolframoxid (WoO3) oder Molybdänoxid (MoO3)
verwendet. Insbesondere bei Werkstoffen auf der Basis von Sil
ber-Metalloxid lassen sich dabei solche Metalloxide einsetzen,
die bereits im Kontaktwerkstoff enthalten sind. Dadurch wird
die Beeinflussung der Kontakteigenschaften minimiert.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können in einem
nachgeschalteten Verfahrensschritt die Metalloxide nach dem
Hartlöten des Kontaktstückes auf den Kontaktträger von den
freien Flächen, zumindest von der Kontaktoberfläche wieder
entfernt werden. Da sich üblicherweise im Rahmen der Fertigung
eine Beizbehandlung der Kontaktoberflächen anschließt, können
deswegen solche Metalloxide eingesetzt werden, die durch die
Beizbehandlung entfernt werden können. Weiterhin kann ein har
tes, insbesondere kaltverformtes Lot verwendet werden, so daß
auf der Lotseite nur wenig Metalloxid in die Oberfläche einge
bracht wird.
Zum Einbringen von Metalloxiden in die Oberflächen der Kon
taktstücke bieten sich bekannte Verfahren an: Dies sind alter
nativ das Strahlen mit den Metalloxiden als Strahlmittel oder
das Gleitschleifen mit Zusatz der Metalloxide. Letzteres kann
ohne oder auch mit zusätzlichen Schleifsteinen erfolgen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
Die Erfindung wurde im einzelnen bei Kontaktstücken der Kon
stitution Silber-Metalloxid (AgMeO) für den Einsatz bei
Schaltgeräten der Energietechnik erprobt. Insbesondere wurden
in diesem Zusammenhang Kontaktwerkstoffe aus AgSnO2Bi2O3CuO,
die mit spezifischen Zusammensetzungen in der EP-A-01 64 664
und der EP-A-01 70 812 beschrieben sind, verwendet.
Nach bekannten Verfahren hergestellte Kontaktstücke aus obigen
Werkstoffen sind beispielsweise als quaderförmiger Körper mit
Abmessungen von 13 mm × 13 mm × 2,5 mm ausgebildet. Das Verbin
den der Kontaktstücke mit dem Kontaktträger im elektrischen
Schaltgerät erfolgt üblicherweise durch Hartlöten. Dafür wer
den zunächst Lotfolien auf der einen Grundfläche der Kontakt
stücke befestigt. Diese so vorbeloteten Kontaktstücke können
anschließend im Rahmen einer integrierten Fertigung der Monta
gelinie für Schaltgeräte automatisiert zugeführt und durch
Energiezufuhr, beispielsweise durch induktive Erwärmung, mit
dem Kontaktträger verbunden werden.
Beim induktiven Erwärmen kommt es zu einem Aufschmelzen des
Lotes. Auch wenn das Lot auf der Unterseite der Kontaktstücke
begrenzt ist und unmittelbar auf den Kontaktträger aufliegt,
kann es zu einem Aufsteigen des Lotes und damit zu einer mas
siven Veränderung auf den Oberflächen des Kontaktstückes kommen.
Um letzteren unerwünschten Effekt auszuschalten, wird vor dem
eigentlichen Hartlötprozeß die Benetzbarkeit der Kontaktstücke
an ihren Seitenflächen soweit verschlechtert, daß das Hoch
steigen von Lot zur Schaltfläche vermieden wird. Dazu werden
in die Oberflächen des Kontaktstückes Metalloxide eingebracht.
Bei einem Kontaktstück der Konstitution AgSnO2Bi2O3CuO emp
fiehlt es sich, als einzubringendes Metalloxid speziell Wis
mutoxid (Bi2O3) oder Kupferoxid (CuO) zu verwenden. Dies er
folgt beispielsweise durch Strahlen mit Wismutoxid als Strahl
mittel. Dafür werden die Kontaktstücke zweckmäßigerweise mit
der beloteten Seite nach unten auf einen Träger aufgebracht
und der Träger durch eine Strahlstation geführt. Dieser Vor
gang kann in einem kontinuierlichen Durchlauf erfolgen.
Es hat sich gezeigt, daß die geringen Mengen von Wismutoxid,
die in die freien Flächen des Kontaktstückes eingebracht wer
den, im allgemeinen die Schalteigenschaften der Kontaktstücke
kaum verändern, da insbesondere der Kontaktwerkstoff auch be
reits Wismutoxid enthält. Da üblicherweise die Kontaktstücke
im Rahmen der Schaltgerätefertigung abgebeizt werden, kann bei
Verwendung eines geeigneten Beizmittels das eingebrachte Wis
mutoxid noch während des Fertigungsvorganges wieder entfernt
werden. Als Beizmittel ist Salzsäure (HCl) geeignet, welche
Wismut auflöst.
Unbelotete oder belotete Kontaktstücke werden mit den Grund
flächen aufeinandergestapelt, so daß bei einem Stapel mit ei
ner großen Anzahl von Kontaktstücken nur die vier Schmalseiten
frei, dagegen sowohl die Kontaktfläche als auch die Lotober
flächen abgedeckt sind. Ein solcher Stapel wird ganz entspre
chend Beispiel 1 durch eine Strahlstation geschoben. Dabei
kann durch zusätzliches Drehen des Stapels um seine Längsachse
erreicht werden, daß der Einbau von Wismutoxid oder Kupfer
oxid jeweils nur gleichmäßig in den Seitenflächen der Kontakt
stücke erfolgt. Anschließend kann der Hartlötvorgang unmittel
bar erfolgen.
Unbelotete oder belotete Kontaktstücke werden in einer Trommel
gleitgeschliffen, wobei das betreffende Metalloxid als Pulver
hinzugefügt wird. Das Gleitschleifen kann mit oder ohne Ver
wendung von in der Praxis üblichen Scheuersteinen erfolgen.
Um bei mit Lot versehenen Kontaktstücken eine nachteilige Be
einflussung der Lotfolie von vorneherein auszuschließen, empfiehlt
es sich ein hartes, insbesondere auch kaltverformtes
Lot zu verwenden, bei dem aufgrund der hohen Härtewerte weni
ger Oxide in die Oberfläche eingebracht werden. Da der oben
angegebene Werkstoff eine Härte von rund 90 HV hat, sollte ein
solches Lot, beispielsweise das bekannte Lot L-Ag 15P, ge
wählt werden, das im kaltverformten Zustand eine Härte von
150 HV hat.
Vorliegende Erfindung wurde insbesondere für solche Kontakt
stücke beschrieben, die aus Silber-Metalloxid(AgMeO) bestehen.
Auch für andere Kontaktwerkstoff-Systeme, beispielsweise auf
der Basis Silber-Graphit (AgC), Silber-Wolfram (AgW) oder Kom
binationen daraus, kann ein entsprechendes Verfahren zur Ver
schlechterung der Benetzbarkeit der Kontaktstücke an ihren
Seitenflächen eingesetzt werden, so daß das Aufsteigen von Lot
verhindert wird. Im Einzelfall müssen gegebenenfalls solche
Zusätze ausgewählt werden, welche die Schalteigenschaften
nicht wesentlich beeinflussen.
Claims (12)
1. Verfahren zum Verbinden von Kontaktstücken mit einem Träger
durch Hartlöten, insbesondere von Kontaktstücken aus einem
Werkstoff auf Silber-Metalloxid(AgMeO)-Basis, bei dem die Kon
taktstücke an ihrer Rückseite mit Lot versehen sind, da
durch gekennzeichnet, daß die Benetzbar
keit der Kontaktstücke an deren Seitenflächen so weit ver
schlechtert wird, daß das Hochsteigen von Lot zur Schaltfläche
vermieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Metalloxide in die Oberflächen der Kon
taktstücke eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Metalloxide Zinnoxid (SnO2), Wis
mutoxid (Bi2O3), Kupferoxid (CuO), Tantaloxid (Ta2O5), Indium
oxid (In2O3), Wolframoxid (WoO3), Molybdänoxid (MoO3) als eine
oder mehrere Komponenten enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß solche Metalloxide einge
setzt werden, die auch im Kontaktwerkstoff als Wirkkomponente
enthalten sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und Anspruch 4, wobei die Kon
taktstücke aus einem Werkstoff der Konstitution AgSnO2Bi2O3CuO
bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß
die zusätzlich eingebrachten Metalloxide SnO2, Bi2O3 und/oder
CuO sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Metalloxide nach dem
Hartlöten des Kontaktstückes auf den Träger von den freien
Flächen, zumindest von der Kontaktfläche, wieder entfernt,
insbesondere abgebeizt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß solche Metalloxide eingesetzt werden,
die vom verwendeten Beizmittel, beispielsweise in Salzsäure,
gelöst werden.
8. Verfahren nach Anspruch 5 und Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß als Metalloxid Wismutoxid
(Bi2O3) oder Kupferoxid (CuO) verwendet wird, welche beide von
Salzsäure (HCl) aufgelöst werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Verbinden der Kontaktstücke mit dem
Träger durch Hartlöten ein hartes kaltverformtes Lot verwendet
wird, so daß auf der Lotseite nur wenig Metalloxid in die
Oberfläche eingebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Einbringen
des Metalloxide durch Strahlen mit den Metalloxiden als
Strahlmittel erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Einbringen
der Metalloxide durch Gleitschleifen unter Zusatz der Oxide
erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gleitschleifen mit Schleif
steinen durchgeführt wird.
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