DE4135185A1 - Hochfrequenzchirurgiegenerator zur koagulation von geweben - Google Patents
Hochfrequenzchirurgiegenerator zur koagulation von gewebenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Koagulation von Geweben mit
Hochfrequenzstrom entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Hochfrequenzströme werden in der Chirurgie zum blutarmen Schneiden und zum Stil
len von Blutungen verwendet. Es sind Hochfrequenzgeneratoren bekannt, die sowohl ei
nen sogenannten "Schneidmodus" als auch einen "Koagulationsmodus" aufweisen. Diese
Generatoren sind zum Gewebetrennen und zum gezielten Blutstillen, dem Koagulieren
geeignet. Sie werden hauptsächlich bei endoskopischen Operationen wie z. B. in der Uro
logie, der Gynäkologie, der Polypektomie usw. angewandt. Daneben gibt es Hochfre
quenzgeneratoren, die nur einen Koagulationsmodus besitzen. Diese sog. Koagulatoren
werden in der offenen Chirurgie verwendet, um angeschnittene, stark blutende Gefäße
zu verschließen oder großflächige, diffuse Blutungen zu stillen. Die vorliegende Erfin
dung betrifft nur die Koagulationsanwendung des Hochfrequenzstroms. Sie ist aber in
beiden genannten Generatorarten anwendbar, d. h. auch bei kombinierten Generatoren
für Schneiden und Blutstillen kann sie im Koagulationsteil oder im Koagulationsmodus
Anwendung finden.
Beim Schneiden mit Hochfrequenzströmen wird ein kontinuierlicher Hochfre
quenzstrom verwendet. Bei der Hochfrequenzkoagulation wird die Joule′sche Wärme
des Hochfrequenzstromes zur Stillung von Blutungen verwendet. Dazu wird ein Hoch
frequenzstrom von einer Koagulationssonde auf das Gewebestück übergeleitet, auf dessen
Oberfläche sich die Blutung befindet. Die Blutung kann von einem angeschnittenen Gefäß
- meistens einer Arterie - oder großflächig in Form einer diffusen Blutung von vielen klei
nen aufgetrennten Mikrogefäßen ausgehen. Bei der Koagulation kann man zwischen zwei
Verfahren unterscheiden. Die Niederspannungskoagulation verwendet meist einen konti
nuierlichen Hochfrequenzstrom, der so niedrig gewählt ist, daß ein Schneideffekt der Sonde
nicht auftreten kann. Zur Hochspannungskoagulation dagegen verwendet man ausschließ
lich gepulste Hochfrequenzströme. Hier ist die mittlere Leistungszufuhr so gering, daß
ein Schneideffekt der Sonde nicht auftreten kann. Andererseits sind die Spannungen so
hoch, daß eine isolierende Schicht an der Sonde, die durch Verschmutzung entstehen
kann, durch einen Funken durchschlagen wird. Die Koagulation mit Spannungspulsen
kann somit auch durchgeführt werden, wenn nicht sichergestellt werden kann, daß die
Sonde beim Koagulieren metallisch blank ist.
Je nach Blutungs- und Operationsart werden unterschiedliche Koagulationssonden
und unterschiedliche Koagulationstechniken angewandt. Bei offenen Operationen und
großen angeschnittenen Blutgefäßen verwendet man Koagulationspinzetten. Mit einer
solchen Pinzette wird das Blutgefäß zunächst gefaßt und abgedrückt. Dann wird der
Hochfrequenzstrom von der Pinzette ausgehend durch das Gefäß geleitet. Dabei erwärmt
sich das Gefäß durch die entstehende Joule′sche Wärme, das im Blut und den umgebenden
Zellen enthaltene Eiweiß koaguliert und verklebt: Im Gefäß bildet sich ein Trombus.
Außerdem zieht sich die Gefäßwand durch die Wärmeentwicklung zusammen, wodurch
das Gefäß verschlossen wird.
Die Technik zur Überleitung des Hochfrequenzstromes von der Koagulationssonde auf
das Gefäß kann dabei sowohl "monopolar" als auch "bipolar" sein. Bei der monopola
ren Technik wird ein Ausgang des Hochfrequenzgenerators an die Koagulationspinzette
angeschlossen und der zweite Ausgang an eine großflächige "Neutrale Elektrode", die in
der Nähe der Operationsstelle auf der Haut des Patienten angebracht ist. In diesem Fall
durchfließt der Hochfrequenzstrom das Gefäß von der Schnittoberfläche aus gesehen der
Länge nach in die Tiefe und durchfließt danach noch größere Volumenanteile des Patien
ten, bis er den Patienten an der Stelle der Neutralen Elektrode wieder verläßt.
Bei der bipolaren Technik sind die beiden Branchen der Pinzette gegeneinander isoliert
und der Hochfrequenzgenerator wird an die beiden Hälften der Pinzette angeschlossen.
Hier durchfließt der Hochfrequenzstrom das Gefäß quer und der stromdurchflossene Teil
des Patienten ist sehr klein.
Bei diffusen Blutungen in der offenen Chirurgie werden großflächige Koagulationsson
den verwendet, die praktisch immer monopolar angeschlossen sind. Sie werden auf die
blutende Stelle aufgedrückt, so daß der Hochfrequenzstrom großflächig auf das Gewebe
übertreten kann.
In der endoskopischen Chirurgie, z. B. in der Urologie, wird die Hochfrequenzkoagu
lation meistens in Verbindung mit dein Gewebeschneiden mit Hochfrequenzströmen an
gewandt. Dabei wird die Form der Sonde von den Anforderungen bestimmt, die beim
Gewebeschneiden entstehen. Solche Sonden sind meistens Schlingen aus sehr dünnem
Draht, sog. Schneidschlingen, um die beim Schneiden notwendigen hohen Stromdichten
zu erreichen. Es ist sehr umständlich, zum Koagulieren eine andere Sonde einzuführen
als zum Schneiden. Zum Koagulieren wird daher fast immer die Schneidsonde verwen
det. Beim Koagulationsvorgang wird die Sonde auf die blutende Stelle gedrückt und der
Hochfrequenzgenerator im Koagulationsmodus aktiviert.
Aus den bisherigen Ausführungen ist zu erkennen, daß die Hochfrequenzkoagulation
in der Chirurgie unter äußerst unterschiedlichen Bedingungen stattfinden kann. Bei der
offenen Chirurgie treten sehr unterschiedliche Stromverteilungen auf, je nachdem ob eine
monopolare oder bipolare Technik angewandt wir d und je nach der Form der Koagula
tionssonde. Dadurch ist der Leistungsbedarf für die Erwärmung des blutenden Gewebes
sehr unterschiedlich. Bei der endoskopischen Chirurgie werden Sonden verwendet, die
nicht für die Koagulation optimiert werden können. Sie sind vielmehr für Schneiden
optimiert und reagieren sehr empfindlich auf zu hohe Leistungen. Sobald die zum Ko
agulieren zugeführte Hochfrequenzleistung eine gewisse Grenze überschreitet, fängt die
Sonde an zu schneiden. Dies kann für den Patienten sehr gefährlich sein, wenn z. B. nach
der Entfernung eines Tumors von der Wand der Harnblase die abgetrennten Blutgefäße
koaguliert werden sollen, die Sonde aber plötzlich in die Tiefe schneidet. Dies kann zu
einer Perforation der Harnblase führen.
Bei Koagulationen kommt es häufig vor, daß die Sonde mit der Gewebeoberfläche
verklebt. Hier haften Gewebereste und koagulierte Eiweiße fest an der Sondenoberfläche
und verbinden diese mit dem koagulierten Gewebe. Ein solches Festkleben der Sonde
am Gewebe tritt besonders dann auf, wenn nicht besonders für die Koagulation opti
mierte Sonden verwendet werden. Versucht nun der Operateur mit größerem Kraftauf
wand von der Koagulationsstelle abzureißen, so löst sich häufig ein Teil der koagulierten
Gewebeoberfläche mit ab. Als Folge kann die soeben koagulierte Blutung wieder begin
nen. Dadurch wird eine weitere Koagulation notwendig. Außerdem erschwert eine mit
Geweberesten verunreinigte Sonde weitere Koagulationen und muß vor der nächsten Ko
agulation gereinigt werden. Bei endoskopischen Operationstechniken wie in der Urologie
ist dies mit einem hohen Aufwand verbunden, da zuvor das Operationsinstrument aus
dem Körper entfernt werden muß.
Um ein Verkleben der Sonde mit dem Gewebe zu verhindern, werden Koagulatoren,
die ein flüssiges oder gasförmiges Medium zur Energieübertragung verwenden eingesetzt.
Diese bauen zwischen der Elektrode und dem Gewebe eine leitfähige Zwischenschicht auf.
Es sind auch Geräte, die einen ionisierten Gasstrahl zur Koagulation verwenden, bekannt.
Diese sind zum Beispiel beschrieben in: H.D. Reidenbach, Hochfrequenz- und Lasertechnik
in der Medizin, Springer Verlag, 1983. Hierbei ist allerdings der gerätetechnische Aufwand
zur Flüssigkeits- bzw. Gaseinspeisung an die Elektrodenspitze beträchtlich. Wie Unter
suchungen im Labor gezeigt haben, ist mit diesen Vorrichtungen nur eine oberflächliche
Koagulation möglich. Tiefenkoagulationen und moderne bipolare Koagulationstechniken
sind mit diesen Vorrichtungen nicht durchführbar. Dazu sind Sonden notwendig, die un
mittelbar auf der Gewebeoberflache aufliegen. Eine Verwendung der gleichen Sonde zum
Schneiden und Koagulieren ist nicht möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hochfrequenzgenerator für
die Hochfrequenzkoagulation zu schaffen, bei dem nach der Koagulation die Sonde vom
Gewebe entfernt werden kann, ohne daß eine Gefahr besteht, daß die koagulierte Schicht
abgerissen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in den Kennzeichen der Patentansprüche
offenbarten Maßnahmen gelöst.
Die Vorrichtung besteht aus einem Generator (1) für die Hochfrequenzchirurgie mit un
terschiedlichen Betriebsarten. Eine erste Betriebsart (a) besitzt koagulierende Wirkung,
während eine zweite Betriebsart (b) schneidende Wirkung besitzt. Weiterhin besitzt der
Generator eine Steuereinheit (3), die nach der Aktivierung des Generators zunächst die
erste Betriebsart (a) mit koagulierender Wirkung und anschließend die zweite Betriebsart
(b) mit schneidender Wirkung einstellt.
Zur Koagulation in der ersten Betriebsart (a) mit koagulierender Wirkung können je
nach Anwendungsfall unterschiedliche Verfahren angewandt werden. Eine Koagulation
in größere Gewebetiefen kann durch die Applikation von niedrigen Spannungen erreicht
werden, da dadurch das Gewebe langsam bis in tiefere Zonen erwärmt werden kann. Zur
Verschorfung der Gewebeoberfläche ist die Koagulation mit kurzen Spannungspulsen ho
her Amplitude zweckmäßig. Durch die hohe Spannung bildet sich ein Lichtbogen zum
Gewebe aus und erreicht auch Stellen, die keinen ohmschen Kontakt zur Koagulations
elektrode besitzen. Durch die hohe zugeführte Energie wird die Gewebeoberfläche schnell
koaguliert und damit hochohmig. Dadurch wird ein weiterer Stromfluß, weitere Ener
giezufuhr und eine Erwärmung tieferliegender Gewebeschichten verhindert. Um einen
Schneideffekt durch den Lichtbogen zu verhindern, wird die Generatorspannung üblicher
weise gepulst, so daß die mittlere Leistung so gering ist, daß ein Schneiden nicht möglich
ist.
Zur Koagulation können monopolare oder bipolare Elektrodenanordnungen einge
setzt werden. Bei bestimmten Operationstechniken wie in der Urologie, wird mit dem
gleichen Instrument geschnitten und koaguliert, daher ist eine monopolare Koagulation
zweckmäßig. Bei offenen Operationen kann jedoch eine separate Koagulationselektrode
verwendet werden. Hier ist in vielen Fällen eine bipolare Koagulation günstiger, da diese
einen definierten Stromfluß und damit eine definierte Wärmeentwicklung und Koagulation
zwischen den Elektroden zur Folge hat.
In der zweiten Betriebsart (b) mit schneidender Wirkung stehen entsprechend den
Anforderungen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Wichtig ist hierbei, daß sich
der zum Schneiden notwendige Lichtbogen mit Sicherheit trotz der koagulierten Gewebe
oberfläche ausbildet. Dies kann durch Anlegen einer ausreichend hohen Spannung gewähr
leistet werden. Ist diese Spannung allerdings zu hoch, so wird überflüssige Energie in dem
Patienten eingespeist. Dies kann mit einer Vorrichtung, wie sie im Deutschen Patent
25 04 280 beschrieben ist, vermieden werden. Bei dieser Vorrichtung wird mit Hilfe ei
ner Anzeigevorrichtung das Ausmaß des Lichtbogens zwischen der Schneidelektrode und
dem zu schneidenden Gewebe festgestellt und das daraus abgeleitete elektrische Signal
einer Regeleinrichtung zugeführt. Die Regeleinrichtung vergleicht dieses Signal mit dem
Sollwertprogramm eines Sollwertgebers und leitet daraus eine Regelgröße ab, die die Aus
gangsstromstärke des Generators so einstellt, daß die Intensität des Lichtbogens dem
Sollwertprogramm folgt. So wird nur die zur Aufrechterhaltung des zum Schneiden not
wendigen Lichtbogens benötigte Energie abgegeben.
Eine Steuereinheit (3) schaltet den Generator nach seiner Aktivierung zunächst in
eine erste Betriebsart (a) mit koagulierender Wirkung. Nach dem Ende der Koagulation,
das vom Operateur bestimmt oder vom Generator automatisch festgelegt wird, schaltet
die Steuereinheit den Generator kurzzeitig in die zweite Betriebsart (b) mit schneidender
Wirkung. Damit werden Zellreste, die die Gewebeoberfläche mit der Elektrode verkleben,
verdampft. Beim Schneiden bildet sich an der Elektrode ein Lichtbogen aus, der jeweils
zu den der Elektrode am nächsten liegenden Zellen überspringt. Diese verdampfen und es
bildet sich zwischen Elektrode und Gewebeoberfläche eine Dampfschicht. Damit ist die
Elektrode vom Gewebe getrennt und läßt sich leicht entfernen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß ein Zeitgeber (7) vorhanden
ist, der eine voreingestellte Zeit für das Zeitintervall Schneiden vorgibt. Diese Zeit
ist so bemessen, daß sie zur Ausbildung eines Lichtbogens zwischen der Elektrode und
dem Gewebe ausreicht. Sie ist jedoch so kurz, daß die Elektrode nicht nennenswert in
das Gewebe eindringen kann. Für die Anwendungen, bei denen immer gleichartiges Ge
webe koaguliert wird, kann die notwendige Zeit experimentell ermittelt und fest eingestellt
werden.
Für Anwendungen, bei denen unterschiedliche Gewebearten koaguliert werden reicht
unter Umständen eine fest vorgegebene Zeit nicht aus, um in allen Fällen eine Ablösung
der Schlinge vom Gewebe zu erreichen. Deshalb wird in einer weiteren Ausführungs
form die Vorrichtung zum Koagulieren so erweitert, daß eine Meßeinrichtung (2) mit
Auswerteeinrichtung vorhanden ist. Diese mißt während der ersten Betriebsart (a) mit
koagulierender. Wirkung die elektrischen Parameter am Generatorausgang und bestimmt
daraus die optimale Zeitdauer für das nachfolgende Intervall mit der zweiten Betriebs
art (b) mit schneidender Wirkung. Weiterhin ist ein Zeitgeber (7) vorhanden, der die
zweite Betriebsart (b) nach einer von der Meßeinrichtung (2) mit Auswerteeinrichtung
vorgegebenen Zeit beendet. Mit dem Ausgangssignal dieser Meßeinrichtung (2) mit Aus
werteeinrichtung wird der Zeitgeber (7) entsprechend eingestellt. Zur Messung der elek
trischen Parameter am Operationsort können die Ausgangsgrößen des Generators selbst
oder das Signal eines Hilfsgenerators zur Messung herangezogen werden. Beispielhaft
kann während der ersten Betriebsart (a) die Gewebeimpedanz ermittelt werden und für
die zweite Betriebsart (b) eine Zeitdauer vorgegeben werden, die proportional zu dieser
Impedanz ist. Dadurch wird für stärker verschorfte und damit hochohmigere Gewebe
oberflächen eine längere Schnittdauer und damit auch ein besseres Ablösen der Sonde
ermöglicht.
Eine andere vorteilhafte Ausführung besteht darin, daß eine Auswerteschaltung (8)
vorhanden ist, die den Schnittbeginn mittelbar oder unmittelbar feststellt. In der zweiten
Betriebsart (b) mit schneidender Wirkung gibt diese ein Signal an die Steuereinheit (3)
ab, so daß das Zeitintervall mit der zweiten Betriebsart (b) eine voreinstellbare Zeit nach
der Feststellung des Schneidens beendet wird. Um die Sonde partiell vom Gewebe zu
lösen genügt eine schneidende Wirkung für kurze Zeit. Dieses Schneiden sollte allerdings
noch eine geringfügige Zeit weitergeführt werden, so daß die Sonde auf ihrer ganzen Länge
sicher vom Gewebe getrennt wird. Diese Zeit muß aber so kurz gewählt werden, daß die
Sonde nicht wesentlich in das Gewebe eindringen kann.
Eine vorteilhafte Ausführung besteht darin, daß die Auswerteschaltung (8) einen me
chanischen Sensor enthält, der ein Eindringen der Sonde in das Gewebe feststellt. So kann
durch einen Wegaufnehmer der Abstand der Sonde von dem umliegenden Gewebe ermit
telt werden. Hierfür eignen sich besonders optische Sensoren, die eine berührungsfreie
Wegmessung ermöglichen.
Unmittelbar nach dem Beginn des Schneidens ändert sich die Impedanz zwischen der
Sonde und dem Gewebe. Wie Messungen im Labor gezeigt haben, ist im allgemeinen
beim Schnittbeginn ein deutlicher Anstieg dieser Impedanz meßbar. Dieser tritt beson
ders beim Schneiden nach einer Niederspannungskoagulation auf. Ist dagegen nach einer
Hochspannungskoagulation das Gewebe sehr hochohmig, dann kann sich beim Beginn des
Schneidens die Impedanz verringern. Hier überbrückt der auftretende Lichtbogen nun die
hochohmige Gewebeschicht. Daher besteht eine vorteilhafte Ausführungsform darin, daß
die Auswerteschaltung (8) eine Einrichtung zur Messung und Auswertung der Impedanz
enthält. Darin wird das Meßsignal mit einem Sollwert verglichen um die Impedanzände
rung zu erkennen. Anstelle des Meßsignales kann auch eine Kombination des Meßsignales
mit einer oder mehreren seiner Ableitungen zur Auswertung herangezogen werden.
Kennzeichnend für das Schneiden ist ist der dabei auftretende Lichtbogen. Daher kann
der Schnittbeginn aufgrund einer Auswertung der spektralen Verteilung des Generator
ausgangssignals erkannt werden. Eine solche Vorrichtung ist bereits in der noch nicht
veröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 41 26 607 beschrieben. Daher besteht eine
vorteilhafte Ausführungsform darin, daß die Auswerteschaltun 8 eine Einrichtung zur
Auswertung der spektralen Anteile am Generatorausgang besitzt. Zur Auswertung kann
das Generatorsignal selbst oder auch das Signal eines Hilfsgenerators oder eine Kombina
tion aus beiden Signalen herangezogen werden. Die Auswertung selbst erfolgt durch einen
Vergleich der Amplituden der spektralen Anteile die vom Generator bzw. dem Lichtbogen
erzeugt werden.
Zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung ist noch eine Zeichnung beigefügt. Es
zeigt:
Fig. 1 Prinzipschaltbild des Hochfrequenzchirurgiegenerators nach der Erfindung.
In Fig. 1 ist das Prinzipschaltbild des Hochfrequenzchirurgiegenerators nach der Er
findung dargestellt. Der Hochfrequenzgenerator (1) für die Hochfrequenzchirurgie mit
einstellbarer Ausgangsleistung liefert einen hochfrequenten Strom über die Sonde (5) an
das Gewebe (6). Der Strom fließt über eine weitere Elektrode (4) an den Generator zurück.
Die Elektrodenanordnung kann monopolar oder auch bipolar sein. Die monopolare An
ordnung besteht aus einer kleinflächigen Sonde (5), die am Operationsort eingesetzt wird
und einer großflächigen Elektrode (4), die an anderer Stelle am Körper des Patienten
angebracht ist. Bei der bipolaren Anordnung besitzen die Sonde (5) und die Elektrode
(4) gleich große Flächen und es werden beide am Operationsort appliziert mit gleicher
Fläche. Mit Hilfe einer Steuereinheit (3) werden mindestens eine erste Betriebsart (a)
mit koagulierender Wirkung und eine zweite Betriebsart (b) mit schneidender Wirkung
realisiert. Ein Zeitgeber (7) in der Steuereinheit kann die Zeitdauer für die zweite Be
triebsart (b) begrenzen. Die Meßeinrichtung (2) mit Auswerteeinrichtung führt während
des Zeitintervalles mit der ersten Betriebsart (a) Messungen der elektrischen Parameter
am Generatorausgang durch. Mit Hilfe der Meßergebnisse wird der Zeitgeber (7) für die
zweite Betriebsart (b) voreingestellt. Eine Auswerteschaltung (8) dient zur mittelbaren
und/oder unmittelbaren Feststellung des Schneidens. Sie gibt in der zweiten Betriebsart
(b) ein Signal an die Steuereinheit (3) ab, wenn die Sonde (5) zu schneiden beginnt.
Claims (7)
1. Vorrichtung für die Koagulation von Geweben mit Hochfrequenzstrom für einen
Hochfrequenzgenerator (1) mit einer einstellbaren Ausgangsleistung für die Betriebs
arten "Schneiden" und "Koagulation"
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Steuereinheit (3) vorhanden ist, die nach der Aktivierung des Generators
zunächst die erste Betriebsart (a) des Generators mit koagulierender Wirkung
einstellt und automatisch am Ende der Koagulation die zweite Betriebsart (b)
des Generators mit schneidender Wirkung derart kurzzeitig einstellt, daß nur die
gewünschte Loslösung der Sonde vom Gewebe erfolgt, ohne daß die Sonde wesentlich
in das Gewebe eindringt.
2. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Steuereinheit (3) ein Zeitgeber (7) vorhanden ist, der am Ende des Zeitin
tervalles mit der ersten Betriebsart (a) des Generators mit koagulierender Wirkung
für das darauffolgende Intervall mit der zweiten Betriebsart (b) des Generators mit
schneidender Wirkung eine zu Beginn dieses Intervalles mit der zweiten Betriebsart
(b) vorbestimmte Zeit vorgibt, die so klein ist, daß die Sonde (5) nicht wesentlich
in das Gewebe eindringen kann.
3. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Meßeinrichtung (2) mit Auswerteeinrichtung zur Messung der elektrischen Pa
rameter am Generatorausgang während der ersten Betriebsart (a) des Generators
mit koagulierender Wirkung vorhanden ist, die aufgrund der gemessenen Signale
die optimale Zeitdauer für das folgende Zeitintervall mit der zweiten Betriebsart
(b) des Generators mit schneidender Wirkung ermittelt und ein Zeitgeber (7) vor
handen ist, dem das Ausgangssignal der Meßeinrichtung (2) zugeführt ist und den
Zeitgeber (7) für das Zeitintervall mit der zweiten Betriebsart (b) des Generators
mit schneidender Wirkung geeignet einstellt, daß nur die gewünschte Loslösung der
Sonde vom Gewebe erfolgt, ohne daß die Sonde wesentlich in das Gewebe eindringt.
4. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Auswerteschaltung (8) zur mittelbaren und/oder unmittelbaren Feststellung
des Schneidens vorhanden ist, die in der zweiten Betriebsart (b) des Generators mit
schneidender Wirkung ein Signal an die Steuereinheit (3) abgibt, wenn die Sonde (5)
zu schneiden beginnt, so daß die Steuereinheit (3) das Zeitintervall mit der zweiten
Betriebsart (b) eine voreinstellbare Zeit nach der Feststellung des gewebetrennen
den Schneidens beendet derart, daß nur die gewünschte Loslösung der Sonde vom
Gewebe erfolgt, ohne daß die Sonde wesentlich in das Gewebe eindringt.
5. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswerteschaltung (8) zur mittelbaren und/oder unmittelbaren Feststellung des
gewebetrennenden Schneidens einen mechanischen Sensor enthält, der ein Eindrin
gen der Sonde (5) in das Gewebe (6) feststellt.
6. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswerteschaltung (8) zur mittelbaren und/oder unmittelbaren Feststellung
des gewebetrennenden Schneidens eine Einrichtung zur Messung der Impedanz des
Gewebes enthält und einen Schwellwertdetektor enthält der die beim Beginn des
Schneidens typischerweise auftretende Änderung der Gewebeimpedanz erkennt.
7. Hochfrequenzgenerator nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswerteschaltung (8) zur mittelbaren und/oder unmittelbaren Feststellung des
gewebetrennenden Schneidens eine Einrichtung zur Messung der spektralen An
teile des Generatorsignals und/oder eines Hilfssignals enthält, die die typischerweise
durch den beim Schneiden auftretenden Lichtbogen hervorgerufenen Harmonischen
des Generatorsignals und/oder des Hilfssignals detektiert.
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-
1991
- 1991-10-24 DE DE19914135185 patent/DE4135185A1/de not_active Withdrawn
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