DE4130793A1 - Simultane modulation und einkopplung kohaerenter lichtstrahlen in ein ringinterferometer - Google Patents
Simultane modulation und einkopplung kohaerenter lichtstrahlen in ein ringinterferometerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Modulation optischer Wellenfelder. Von besonderem Interesse ist
die Amplitudenmodulation kohärenten Lichts, welches von einem
Laser erzeugt wird.
Die Erzeugung modulierten Lichts bildet die Voraussetzung für
viele optische Anwendungen. Als Beispiele seien hier genannt:
- - die optische Nachrichtenübertragung mittels Lichtwellenleitern,
- - interferometrische Abstands- und Längenmeßsensoren,
- - optische Drehmelder auf der Basis von Laserkreiseln.
In diesen und anderen Apparaturen wird ein modulierter Licht
strahl benötigt, dessen Wellenlänge z. B. im sichtbaren Spektral
bereich liegt. Die oben angegebenen Meßverfahren beruhen auf
der Erfassung der Phasenverschiebung und es sollte die Modula
tionsfrequenz mit herkömmlicher Elektronik gut aufzulösen sein.
Die Phasenverschiebung, die ein Lichtstrahl z. B. in einem sich
bewegenden Medium erfährt, wirkt sich ebenfalls auf die
Modulationsfrequenz aus. Während die Phase im Lichtstrahl selbst
nur mit großem Aufwand bestimmt werden kann, läßt sich die Phase
der niederfrequenten Modulationsfrequenz mit sehr hoher Genauig
keit von bis zu 1/6000 Streifen, d. h. 1/6000 Periodendauer
messen.
Die Verwendung dieser Technik setzt immer die präzise Modulation
des primären Strahls voraus. Vielfach wurden hierzu auch mecha
nische Zerhacker (Chopper) eingesetzt, die den Strahlengang mit
einem bestimmten Taktverhältnis ein- und ausschalten. Die
Stabilität dieser Anordnung ist jedoch sehr gering. Zudem lassen
sich nur Modulationsfrequenzen bis einige kHz realisieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte und
zugleich mit kleinem Aufwand erreichbare Lichtmodulation zu
erreichen, die mit einer Einkopplung in einen Laser-Faser-
Kreisel kombiniert werden kann.
Verfahrensmäßig wird die gestellte Aufgabe gelöst durch die
im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merk
male. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Modulationsfre
quenz sich über einen für technische Anwendungen weiten Bereich
von einigen Hz bis zu einigen GHz erstrecken kann. Zweckmäßige
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den Ansprüchen 2 bis 12. Zur Lösung der gestellten Aufgabe
kann eine Vorrichtung gemäß Anspruch 13 Anwendung finden. Aus
gestaltungen dieser Vorrichtung ergeben sich aus den Ansprüchen
14 und 15.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem
Stand der Technik liegen in folgenden Eigenschaften:
- a) Durch die Ausnutzung des gegenläufigen Frequenzshifts in der Braggzelle wird die Anordnung eines Laserkreisels wesentlich vereinfacht. Es wird lediglich ein AOM-Kristall benötigt, an dessen Seiten die Lichtleitfasern direkt ange koppelt werden können.
- b) Als Folge von a) können keine Driftprobleme infolge unterschiedlich arbeitender Braggzellen auftreten.
- c) Die Einkopplung in den Wellenleiter eines Laserkreisels und die Modulation der sich gegenläufig ausbreitenden Teil strahlen werden gleichzeitig kombiniert in einer elektro optischen Komponente durchgeführt.
- d) Frequenz- und Phasendriften Einkopplungs-/Modulations einheit wirken sich auf beide Teilstrahlengänge gleich aus und haben somit auf die Messung keinen Einfluß.
- e) thermische Fluktuationen im AOM-Medium haben keinen Einfluß auf die Meßgenauigkeit.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer in Verbindung mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzten Braggzelle, die durch
einen Piezoschwingquarz erregt wird;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Beispiels einer erfindungs
gemäßen Modulations- und Einkopplungsvorrichtung;
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Detektoreinheit.
Ein Piezoschwingquarz 1 erzeugt in einer Braggzelle 4 akustische
Wellen 2, die sich mit der Schallgeschwindigkeit vs des
Kristalls 4 in diesem ausbreiten. Am anderen Ende des Bragg
kristalls werden die Wellen 2 in einem Absorber 3 absorbiert.
Wird der Schwingquarz 1 mit der Frequenz fp angeregt, so
beträgt die Wellenlänge im Medium 4 (z. B. LiNb):
ΛAOM = vs/fp. (1)
Für einen einfallenden Lichtstrahl 8 wirkt das akustische,
wandernde Wellenfeld wie ein Bragg-Gitter. Wie bei einem
mechanischen Gitter wird der Laserstrahl in verschiedene
Ordnungen in Strahlen 5 gebeugt. Die Bragg-Bedingung wird durch
den Winkel ΦB erreicht:
ΦB = λ₀/(2 ΛAOM) (2)
wobei der einfallende Lichtstrahl 8 die Wellenlängen λ0
besitzt. Grundlegende Eigenschaften dieser Bragg-Technik seien
bereits hier festgestellt:
- a) Durch das mit der Schallgeschwindigkeit wandernde Bragg-Gitter erfährt der abgelenkte Lichtstrahl eine Dopplerverschiebung um den Betrag der Piezoschwingquarz- Frequenz fp.
- b) Über die Intensität der Anregung des Piezoquarzes 1 läßt sich die Größe der Dichteunterschiede im Medium 4 und damit die Intensität der gebeugten Strahlen 5 einstellen.
Im Ausführungsbeispiel der Erfindung wird von der Eigenschaft
a) Gebrauch gemacht. Fig. 2 zeigt die optische Anordnung. Ein
Laserstrahl, z. B. ein stabilisierter HeNe-Laser der Wellenlänge
632,8 nm wird über eine optische Diode (z. B. einen Faraday-
Rotator) 10 unter dem Braggwinkel ΦB auf die Braggzelle 4
(hier als akusto-optischer Modulator AOM bezeichnet) gerichtet.
Ein Teilstrahl 11 passiert den AOM 4 und wird an einem Spiegel
12 reflektiert. Der reflektierte Strahl 13 trifft wiederum unter
dem Braggwinkel ΦB auf den AOM, so daß zwei Teilstrahlen
gleicher Intensität den AOM in entgegengesetzten Richtungen 14
und 15 verlassen. Da die Wellenfronten im AOM stets in der
gleichen Richtung 16 durch den Kristall wandern, sind die
Frequenzen beider Teilstrahlen unterschiedlich dopplerverschoben.
Im gezeigten Fall der Fig. 2 besitzt Teilstrahl 15 die Frequenz
f0-fp, während Teilstrahl 14 die Frequenz
f0+fp besitzt. Dabei ist f0 die Grundfrequenz des
Laserlichts und beträgt mit der Lichtgeschwindigkeit c
f₀ = c/λ₀. (3)
In optischen Richtkopplern 17 und 17a, die auch durch einen
einfachen Strahlteiler realisiert werden können, werden jeweils
gleiche Anteile 21 und 22 der beiden Teilstrahlen ausgekoppelt
und einem Detektor 18 zugeführt. Die Teilstrahlen laufen dann
durch die zuführenden Lichtwellenleiter 19 zum Kreisel 20.
Kreisel 20 ist gewöhnlich ein bis zu einige km langer, aufge
wickelter Lichtwellenleiter. Als Folge des Sagnac-Effekts tritt
bei Drehung des Kreisels 20 eine der umschlossenen Fläche pro
portionale Phasenverschiebung der Teilstrahlen auf. Diese
Phasenverschiebung erfahren auch die dopplerverschobenen Teil
strahlen 14 und 15. Anhand der Phasenverschiebung läßt sich
die Drehbewegung mit extrem hoher Auflösung von Grad/Stunde
erreichen. Selbst die Erdrotation kann auf diese Weise fest
gestellt werden. Die beiden Teilstrahlen sowie das Anregungs
signal für den Piezoschwingquarz werden in dem Detektor 18 nach
Fig. 3 weiterverarbeitet.
Die Überlagerung der beiden Teilstrahlen mit den verschobenen
Frequenzen f0-fp bzw. f0+fp in einem optisch
nichtlinearen Element (z. B. Si-Photodiode) nach Fig. 3 über
lagert. Das Ausgangssignal des Photodiodendetektors 18 stellt
nun die niederfrequente Schwebung beider Eingangssignale dar
und besitzt die Frequenz
f1 = (f0 + fp) - (f0 - fp) = 2 fp. (4)
Die Sagnac-Phasenverschiebung äußert sich in dieser Anordnung
in der Phasendifferenz, die zwischen dem Modulationssignal und
dem Überlagerungssignal besteht. Zur digitalen Ausgabe der
Phasenverschiebung eignet sich die in Fig. 3 skizzierte Anord
nung von Hotate und Samukawa (Applied Optics, Vol. 229, No. 9,
1990). Die Frequenz nach Gl. (4) wird im ersten Mischer 23 mit
der Ausgangs-Frequenz
fa = f1 + f2 (5)
eines variablen, spannungsgesteuerten Oszillators 24 gemischt,
so daß die Differenzfrequenz f2 entsteht.
Der Hauptoszillator 25, der über den 1 : 2-Frequenzteiler 26
den Piezoquarz 1 ansteuert, liefert auch das Referenzsignal für
den Mischer 27. Wieder entsteht als Mischprodukt die Frequenz
f2, die dann auf eine mittels eines Charged Coupled
Device (CCD) 28 realisierte Verzögerungselektronik mit einstell
barer Verzögerungszeit Td geleitet wird.
Die Phasenverzögerung der CCD-Elektronik beträgt
Δϕ = 2 πf2Td. (6)
Am Mischer 29 liegen nun die beiden Frequenzen f2 mit
unterschiedlicher Phasenlage an. Die Ausgangsfrequenz des VCO
24 wird in dieser Regelschleife nun so lange geändert, bis die
Phasen beider Signale gleich sind. Nachdem die Frequenz f1
fest vorgegeben ist, dient die Frequenz f2 als Maß für
die zu messende "Sagnacsche" Phasenverschiebung 30.
Die Einkopplung und Modulation elektromagnetischer Wellenfelder
kann in beliebigen Medien erreicht werden. Die Anwendung
"Laserkreisel" ist nur als Beispiel gedacht und nicht
beschränkend für die Erfindung.
Claims (15)
1. Verfahren zur Modulation optischer Wellenfelder,
insbesondere unter Verwendung kohärenter Lichtquellen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Teilstrahlen (14, 15) eines
kohärenten Lichtstrahls mit symmetrischer Frequenzverschiebung
(f0+f1 bzw. f0-f1) durch eine beidseitig
unter dem Braggwinkel (ΦB) angestrahlte Braggzelle (4)
erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß vom Laserstrahl in der Braggzelle
(4) ein erster Teilstrahl (15) abgelenkt wird und der die
Braggzelle durchlaufende Laserstrahl (11) an einem Reflektor
(12) in sich selbst gespiegelt (13) die Braggzelle trifft und
in den zweiten Teilstrahl (14) abgelenkt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstrahlen (14, 15) in
einem Laser-Faser-Kreisel (10) eingekoppelt werden, wodurch
Einkopplung und Modulation kombiniert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Braggzelle (4) durch einen
Piezoquarz (1) erregt wird, und das mit Schallgeschwindigkeit
in Richtung (16) wandernde Bragg-Gitter die abgelenkten Teil
strahlen (14, 15) einer Dopplerverschiebung um den Betrag der
Piezoschwingungs-Frequenz fp unterwirft.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Braggzelle (4) eine direkte
Laserfaser-Ankopplung (31) besitzt, welche eine gegenläufige
Aussendung der Teilstrahlen (14, 15) bewirkt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die Überlagerung der Teil
strahlen (14, 15) eine Schwebung mit der Differenzfrequenz
(2fp) erzeugt wird, die für weitere Anwendungen in der
Modulationstechnik benutzt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß außer der Frequenzverschiebung
durch die Braggzelle (4) eine Frequenzmodulation der Teil
strahlengänge (14, 15) bewirkt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß außer der Frequenzverschiebung
durch die Braggzelle (4) eine Amplitudenmodulation der Teil
strahlengänge (14, 15) bewirkt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auskopplung der Teilstrahlen
gänge (14, 15) mittels eines Strahlteilers oder zweier Opto
koppler (17, 17a) erfolgt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertung der Phasenverschie
bung zwischen den beiden Teilstrahlen (14, 15) auf digitalem
Weg erfolgt.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorläufe der beiden Strahlen
gänge gleich sind und jeder Strahlengang als Referenzstrahl
oder als Signalstrahl wirkt.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Laser (9) zur Stabilisierung
eine optische Diode (10) nachgeschaltet ist.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß eine durch einen Piezoquarz (1)
erregte Braggzelle (4) vorgesehen ist, die von einem Laserstrahl
(9) beaufschlagt ist und über Lichtleiter-Auskopplungen (31) an
einen Laser-Faser-Kreisel (20) angeschlossen ist, und daß auf
der Einstrahlseite der Braggzelle unter dem Braggwinkel
ΦB ein Laser (9) vorgesehen ist, und auf der anderen
Seite unter dem gleichen Winkel ein Reflektor (12).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die nach einem Faserkreisel (20)
führenden Lichtwellenleiter (19) optische Richtkoppler (17, 17a)
aufweisen, die an einen Photodiodendetektor (18) angeschlossen
sind.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13 und 14,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Detektor (18) ein Mischer
(23) angeschaltet ist, wo die Frequenz f1 mit dem
Ausgang eines spannungsgesteuerten Oszillators (24) gemischt
wird, wobei ein Hauptoszillator (25) über einen 1 : 2-Frequenz
teiler (26) den Piezoquarz (1) ansteuert, und daß eine
ladungsgekoppelte Anordnung (28) dieses Signal mit der Frequenz
f2 verzögert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914130793 DE4130793A1 (de) | 1991-09-16 | 1991-09-16 | Simultane modulation und einkopplung kohaerenter lichtstrahlen in ein ringinterferometer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914130793 DE4130793A1 (de) | 1991-09-16 | 1991-09-16 | Simultane modulation und einkopplung kohaerenter lichtstrahlen in ein ringinterferometer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4130793A1 true DE4130793A1 (de) | 1993-03-18 |
Family
ID=6440736
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914130793 Withdrawn DE4130793A1 (de) | 1991-09-16 | 1991-09-16 | Simultane modulation und einkopplung kohaerenter lichtstrahlen in ein ringinterferometer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4130793A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19640725A1 (de) * | 1996-10-02 | 1998-04-09 | Reinhold Prof Dr Ing Noe | Netzwerkanalysator |
WO2002039150A1 (en) * | 2000-11-08 | 2002-05-16 | Redfern Optical Components Pty Ltd | Interferometer for writing bragg gratings |
-
1991
- 1991-09-16 DE DE19914130793 patent/DE4130793A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19640725A1 (de) * | 1996-10-02 | 1998-04-09 | Reinhold Prof Dr Ing Noe | Netzwerkanalysator |
WO2002039150A1 (en) * | 2000-11-08 | 2002-05-16 | Redfern Optical Components Pty Ltd | Interferometer for writing bragg gratings |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |