DE4130723A1 - Kuehlsystem fuer bohrgeraete, insbesondere fuer kernbohrgeraete - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kühlsystem für Bohrgeräte, insbe­ sondere für Kernbohrgeräte zum Einsatz in der Bauindustrie.

Die aus der Bauindustrie bekannten Kernbohrgeräte arbeiten mit freilaufenden Diamantbohrkronen und Wasserkühlung. Sie sind nur dort einsetzbar, wo das durch den Bohrabrieb verunreinigte Kühl­ wasser ungehindert abfließen kann. Ihr Einsatz in geschlossenen Räumen erfordert aufwendige Zusatzeinrichtungen, beispielsweise Wasserfänger.

Es sind weiter Kernbohrgeräte bekannt, bei denen das Werkzeug in einem Hohlzylinder arbeitet, der gegen die Arbeitsfläche ab­ gedichtet ist, wodurch eine problemlose Wasserabführung bis zum Moment des Durchbruchs erreicht wird, danach läuft das Rest­ wasser aus der Austrittsöffnung. Bekannt sind auch Kernbohrge­ räte, bei denen Luft als Kühlmedium durch das Werkzeug aus der Bohrung abgesaugt wird und die Bohrkrone kühlt. Die Leistungs­ fähigkeit dieses Kühlsystems ist jedoch auf die Nutzung des atmosphärischen Luftdruckes begrenzt. Die Folgen bestehen im praktischen Einsatz in erhöhter Erwärmung, eingeschränktem Ab­ transport des Bohrabriebs und dadurch bedingtem höherem Kronen­ verschleiß.

Die Erfindung hat zum Ziel, unter Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik ein Kühlsystem für Bohrgeräte, insbesondere für Kernbohrgeräte mit im Inneren eines Zylinders angeordneten Werkzeuges zu schaffen, das mit geringem technischen Aufwand eine Leistungserhöhung und eine Verringerung der Umweltbela­ stung beim Bohren mit Diamantbohrkronen ermöglicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verzicht auf Wasser als Kühlmedium eine effektive Werkzeugkühlung, den voll­ ständigen Austrag und das restlose Auffangen des Bohrabriebs beim Einsatz von Kernbohrgeräten zu gewährleisten.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein komprimierter Luftstrom über die mit einer axialen Bohrung ver­ sehene Antriebsspindel in den Innenraum des Werkzeuges gelei­ tet, über die Schneidlippen des Werkzeuges geführt, hier ent­ spannt, im Zylinderraum gesammelt und über ein separates Fil­ ter wahlweise mit Vakuumunterstützung ins Freie geleitet wird.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt Fig. 1 das System eines Kernbohrgerätes mit pneumatischem Vor­ schub. In einem als Zylinder ausgebildeten Bohrständer 3, der mit einer Fußdichtung 8 gegenüber der Bearbeitungsfläche abge­ dichtet ist, läuft die mit einer axial durchgehenden Bohrung versehene Antriebsspindel 1 für das längsbeweglich druckdicht aufgesetzte Werkzeug 4, dessen Unterseite eine Bohrkrone mit unterbrochenen Schneidlippen 5 aufnimmt. Der Bohrständer 3 ist mit einem Stutzen 11 für den Luftaustritt versehen, an dem ein auswechselbares Luftfilter lösbar befestigt ist. Statt dieses Filters ist wahlweise ein zusätzliches Vakuum anlegbar, bei­ spielsweise durch den Abschluß eines Industriestaubsaugers. Im Arbeitszustand wird komprimierte Luft über die Antriebs­ spindel 1 in den Werkzeuginnenraum geleitet, durchströmt das Bohrloch von innen nach außen, wird beim Durchgang durch die unterbrochenen Schneidlippen entspannt, gelangt mit dem abge­ führten Bohrabrieb in den Zylinderraum 6 und weiter über den Stutzen 11 und das Filter 7 ins Freie.

Die Bereitstellung komprimierter Luft kann dabei wahlweise über einen separat angeordneten oder einen im Bohrgerät eingebauten Verdichter 10, z. B. bei Geräten mit Druckluftvorschub, erfol­ gen.

Der besondere Vorteil dieses Systems liegt darin begründet, daß die Kühlung des Werkzeuges nicht allein durch die Luftströ­ mung bewirkt wird, sondern durch die Nutzung der Luftentspan­ nung (Joule-Thomson-Effekt), die an der Stelle der höchsten Erwärmung, an den Schneidlippen, erfolgt.

Claims (1)

1. Kühlsystem für Bohrgeräte, insbesondere für Kernbohrgeräte mit Diamantbohrkronen, bei denen das Werkzeug in einem geschlosse­ nen Zylinder läuft, dadurch gekennzeichnet, daß ein komprimier­ ter Luftstrom über die mit einer axialen Bohrung versehene An­ triebsspindel in den Innenraum des Werkzeuges geleitet, über den Schneidlippen des Werkzeuges entspannt, im Zylinderraum aufgefangen und über ein nachgeschaltetes Filter wahlweise mit Vakuumunterstützung ins Freie geleitet wird.