DE4130704A1 - Rechnergestuetztes system zur erfassung, verarbeitung und ausgabe von daten im explosionsgefaehrdeten bereich - Google Patents
Rechnergestuetztes system zur erfassung, verarbeitung und ausgabe von daten im explosionsgefaehrdeten bereichInfo
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Description
Die Prozeßdatenverarbeitung vor Ort im explosionsgefährdeten Bereich beschränkt sich bei
den Produkten aller markteingeführter Hersteller auf die Verwendung von Feldmultiplexern
ohne eigene Intelligenz. Die erfaßten Meßwerte und Signale werden auf Busleitungen be
grenzter Bandbreite zu zentralen Rechensystemen außerhalb des explosionsgefährdeten
Bereiches übertragen, wo dann vor der Rücksendung der Stellgrößen, Alarme usw. über jene
Busleitungen die eigentliche Verarbeitung aller anfallenden Daten in klassischer, sequentiel
ler Weise ausgeführt werden muß. Dadurch ist die mögliche Komplexität der lösbaren Daten
verarbeitungs-Aufgaben sehr stark eingeschränkt. Jede Störung auf der Daten-Busleitung
führt zu Verfahrensausfällen oder Prozeßstörungen, so daß diese Leitungen redundant aus
geführt werden müssen.
Durch die Einführung neuester Technologien und Algorithmen kann die Prozeßdaten-Verar
beitungsleistung im explosionsgefährdeten Bereich um Größenordnungen gesteigert, und
die Betriebssicherheit drastisch verbessert werden. Dem rechnergestützten System zur Er
fassung, Verarbeitung und Ausgabe von Daten im explosionsgefährdeten Bereich liegt das
Konzept der dezentralen Parallelverarbeitung mit Hilfe von Hochleistungsprozessoren zu
grunde. Die Verwendung von systemimmanenten seriellen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen,
der sogenannten "Links" erlaubt beim Parallelbetrieb mehrerer solcher Prozessoren eine na
hezu lineare Vervielfachung der Rechenleistung. Durch diese skalierbare Rechenleistung
ist die Verwirklichung komplexester Aufgaben möglich.
Dazu zählen beispielsweise
adaptive, selbsteinstellende PID-Regler
Zustandsregler für nichtlineare, zeitvariante Strecken
Zeitraffer-Simulation zur Trendvorhersage
robuste Prozeß-Optimierungsverfahren
Eigensicherheit durch Redundanz und Plausibilitätsanalyse
Filterung der Meßgrößen im Zeit- und Frequenzbereich
Störfall-Klassifikation mit neuronalen Netzen
Regelung implizit beschriebener Systeme mit "Fuzzy-Logic"
Daten-Vorverarbeitung für Statistik- und Protokoll-Zwecke.
adaptive, selbsteinstellende PID-Regler
Zustandsregler für nichtlineare, zeitvariante Strecken
Zeitraffer-Simulation zur Trendvorhersage
robuste Prozeß-Optimierungsverfahren
Eigensicherheit durch Redundanz und Plausibilitätsanalyse
Filterung der Meßgrößen im Zeit- und Frequenzbereich
Störfall-Klassifikation mit neuronalen Netzen
Regelung implizit beschriebener Systeme mit "Fuzzy-Logic"
Daten-Vorverarbeitung für Statistik- und Protokoll-Zwecke.
Mehrere dieser rechnergestützten Systeme sind untereinander sowie mit einem zentralen
Leitrechner in der Meßwarte über Quarzglasfaser-Lichtwellenleiter verbunden. Auf dieser
Lichtwellenleitung werden nur noch Initialisierungsinformationen, Alarmmeldungen und be
reits vorverarbeitete Protokollierungsdaten übertragen. Nach einer Initialisierungsphase
beinhaltet jede rechnergestützte Komponente vor Ort im explosionsgefährdeten Bereich die
gesamte Intelligenz, die zum störungsfreien Prozeßablauf nötig ist. So kann selbst der Bruch
der Licht-Ringleitung ohne Verfahrensausfall behoben werden. Die doppelte oder redun
dante Leitungsführung erübrigt sich dadurch.
Sensoren, Meßwertgeber und Auswerteeinheiten können mit kürzeren Verbindungs-Leitun
gen an die dezentralen rechnergestützten Systeme angeschlossen werden. Dadurch wird ei
ne wesentliche Erhöhung der Betriebssicherheit und eine Verringerung der zu erwartenden
Störeinstrahlung erzielt.
Fremdprodukte, die die Neuheit dieser Erfindung in Frage stellen sind uns nicht bekannt.
Dieses rechnergestützte System kann Feldmultiplexer herkömmlicher Art ersetzen, um ex
istierende Beschränkungen zu überwinden, die durch die herkömmliche Technik vorgegeben
waren.
Durch den Einsatz von rechnergestützten Systemen im explosionsgefährdeten Bereich ist die
mathematische Verarbeitung von Daten z. B. mittels adaptiver Regelfunktionen, Steuerpro
grammen, Gleichungen zur Linearisierung und Fehlerkorrektur, grafische Auswertungen usw.
vor Ort möglich. Analoge und digitale Daten werden erfaßt, durch mathematische Verfahren
aufbereitet, verarbeitet und zur weiteren Verwendung ausgegeben.
Erst durch den geeigneten Aufbau, die Anordnung der Stromversorgung, die Ausführung der
Netzgeräte kann der hohe Leistungsbedarf von Rechensystemen in explosionsgefährdeten
Bereichen zur Verfügung gestellt werden (Fig. 1) und der Einsatz von Rechensystemen
wird dadurch möglich. Durch die geringe zulässige Leistung in den einzelnen Stromkreisen
I1 . . . In (12) ist sichergestellt, daß es bei einem eventuellen Kurzschluß auf den Verbindungs
leitungen (12) zu keiner Explosion kommen kann. Die Leitungen (6), die den Gesamtstrom
führen, sind durch entsprechenden Abstand und einen geeigneten Überzug so geschützt, daß
kein Kurzschluß auftreten kann. Die Strombegrenzungswiderstände (4) in den Verbindungslei
tungen (10) reduzieren eine gegenseitige Fehlerstrombeeinflussung der einzelnen zu einem
rechnergestützten System zusammengeschalteten Komponenten auf einen zulässigen Wert.
Durch die Steckvorrichtung (19) der Netzgeräte (18) kann die Stromversorgung für einzelne
Funktionen des rechnergestützten Systemes durch Stecken bzw. Ziehen der Netzgeräte in
oder außer Betrieb genommen werden, ohne das gesamte rechnergestützte System stillegen
zu müssen. In der Steckvorrichtung (19) wird der Mikroschalter (20) über einen Zusatzbetäti
ger (23) betätigt um einen größeren Schaltweg zu erhalten. Die Steckverbindung (32) besteht
im wesentlichen aus einem Kontaktstift (30) und einer Buchse (31) mit Federkontakten und
Durchgangsloch. Beim Zusammenstecken wird zuerst eine leitende Verbindung zwischen
Kontaktstift und Buchse hergestellt. Bei weiterem Zusammenschieben durch die Spitze eines
Kontaktstiftes ein Schalter betätigt, der den Primärstromkreis einschaltet. Beim Auseinander
ziehen der Steckverbindung wird zuerst der Stromkreis abgeschaltet, anschließend die leiten
de Verbindung gelöst. Durch diese Steckvorrichtung ist sichergestellt, daß es im explosions
gefährdeten Bereich beim Stecken oder Ziehen der Netzgeräte (18) im Betriebszustand zu
keiner Explosion kommen kann. Mehrere Netzgeräte (18) sind in einem Einschub (33), die
Schalter (20) auf der rückwärtigen Seite des Einschubes angebracht. In Fig. 2 wird die
mechanische Funktion der Steckverbindung (19) dargestellt.
(27) Mikroschalter nicht betätigt, Stromkreis unterbrochen, keine galvanische Verbindung der
Kontakte
(28) Mikroschalter nicht betätigt, Stromkreis unterbrochen, jedoch einwandfreie Kontaktgabe der Steckverbindung
(29) Mikroschalter betätigt, Stromkreis geschlossen
Die Zeichnungen sind im Patentanspruch und in der Beschreibung näher erläutert.
(28) Mikroschalter nicht betätigt, Stromkreis unterbrochen, jedoch einwandfreie Kontaktgabe der Steckverbindung
(29) Mikroschalter betätigt, Stromkreis geschlossen
Die Zeichnungen sind im Patentanspruch und in der Beschreibung näher erläutert.
Fig. 1 Funktionsplan des rechnergestützten Systemes zur Erfassung, Verarbeitung und
Ausgabe von Daten im explosionsgefährdeten Bereich.
Fig. 2 Mechanischer Aufbau und Funktion einer Steckverbindung für den Einsatz im ex
plosionsgefährdeten Bereich.
Claims (13)
1. Dadurch gekennzeichnet, daß das rechnergestützte System, das vor Ort im explosions
gefährdeten Bereich aufgestellt und betrieben wird, durch ein oder mehrere interne Re
chensysteme (11) als intelligentes "stand alone" System alle meß-, steuer- und rege
lungstechnischen Aufgaben sowie mathematische Umformungen und grafische Ausar
beitungen durchführt.
2. Dadurch gekennzeichnet, daß das System auch bei Unterbrechung von evtl. angeschlos
senen Datenbusleitungen zu anderen Systemen aufgrund der internen Intelligenz voll
funktionsfähig ist.
3. Dadurch gekennzeichnet, daß die Rechensysteme (11) im explosionsgefährdeten Be
reich mit einer Magnetkarte bzw. über Glasfaserkabel (3) gebootet, parametriert und kon
figuriert werden.
4. Dadurch gekennzeichnet, daß die Rechensysteme (11) vorwiegend auch auf Transputer
basis implementiert sind.
5. Dadurch gekennzeichnet, daß die Stromversorgung der Rechensysteme (11) im explo
sionsgefährdeten Bereich (Fig. 1) aus einem bzw. durch die Parallelschaltung (6) mehre
rer galvanisch getrennter Stromkreise I1 . . . In (12) aus den Netzgeräten (18) erfolgt.
6. Dadurch gekennzeichnet, daß im Ausgang der Netzgeräte (18) die Begrenzung der Aus
gangsströme I1 . . . In (12) auf einen zulässigen Wert durch Begrenzungseinheiten (17),
die aus einer Sicherung (15), Zenerdioden (14) und Widerständen (13) bestehen, erfolgt.
7. Dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen der einzelnen Stromkreise
I1 . . . In (12) von den Netzgeräten (18) zu den Rechnerbaugruppen (11) zu einem Kabel
baum (24) zusammengefaßt und verlegt, jedoch über getrennte Kontaktstifte (26) der
Netzgeräte (18) und der Rechnerbaugruppen (11) geführt und auf der Rechnerbaugruppe
(11) die einzelnen Stromkreise I1 . . . In (12) über Entkopplungsdioden (9) in der Hin- und
Rückleitung so verbunden sind, daß die einzelnen Teilströme zur Versorgung der Re
chensysteme (11) addiert werden (6).
IParallel-Rechensystem=IPR=I1+I2 . . . +In.
8. Dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rechnerbaugruppe (11) die Rechensysteme in
Kunststoff vergossen sind (8) und diese bei zu großer Erwärmung im Schadensfalle durch
eine Temperatursicherung (5) stromlos geschaltet werden.
9. Dadurch gekennzeichnet, daß die Netzgeräte (18) vorwiegend als Durchflußwandler aus
geführt aber auch als Sperrwandler oder in herkömmlicher Technik ausgeführt sein kön
nen.
10. Dadurch gekennzeichnet, daß die Netzgeräte (18) mittels einer Steckverbindung (19) im
Primär-Stromkreis (25) im explosionsgefährdeten Bereich während des Betriebes, d. h.
ohne Abschaltung der Versorgungsspannung des rechnergestützten Systemes gesteckt
oder gezogen werden können (Fig. 1, 2).
11. Dadurch gekennzeichnet, daß in der Steckverbindung (19) durch einen Kontakt (32) erst
nach dem Schließen bzw. vor dem Öffnen der Kontakte L und N (32) der Primär-Strom
kreis (25) der Netzgeräte (18) durch einen Schalter (20) geschlossen bzw. unterbrochen
wird (Fig. 1, 2).
12. Dadurch gekennzeichnet, daß in dem rechnergestützten System, das vor Ort im explo
sionsgefährdeten Bereich aufgestellt und betrieben wird, über Link-Datenleitungen
L0 . . . L3 (10) in denen Strombegrenzungswiderstände (4) in Reihe geschaltet sind mehre
re getrennte Rechensysteme (11), Grafiksysteme (21), Interface-Karten für ein Ein-,
Ausgangs-Stromkreise (1), Tastatur (2), Rechensysteme für Glasfaserankopplung und
Programmierung mit Magnetkarten (3), sonstige Systeme (22) usw., die von derselben
oder von getrennten Stromversorgungen gespeist werden, zusammengeschaltet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914130704 DE4130704C2 (de) | 1991-09-14 | 1991-09-14 | Stromversorgung für einen Hochleistungs-Prozeßrechner in explosionsgefährdeter Umgebung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914130704 DE4130704C2 (de) | 1991-09-14 | 1991-09-14 | Stromversorgung für einen Hochleistungs-Prozeßrechner in explosionsgefährdeter Umgebung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4130704A1 true DE4130704A1 (de) | 1993-05-13 |
DE4130704C2 DE4130704C2 (de) | 1995-11-30 |
Family
ID=6440678
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914130704 Expired - Fee Related DE4130704C2 (de) | 1991-09-14 | 1991-09-14 | Stromversorgung für einen Hochleistungs-Prozeßrechner in explosionsgefährdeter Umgebung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4130704C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4443282A1 (de) * | 1994-12-06 | 1996-06-13 | Ibs Schillings Gmbh | Datenverarbeitungsanlage zum Betrieb im Exi-Bereich |
WO2006041949A1 (en) * | 2004-10-05 | 2006-04-20 | Azonix | Wireless communication using an intrinsically safe design for use in a hazardous area |
WO2007040539A1 (en) * | 2005-10-05 | 2007-04-12 | Azonix | Intrinsically safe ethernet-based communication |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3223319A1 (de) * | 1982-06-18 | 1983-12-22 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Betriebseinrichtung fuer explosionsgefaehrdete raeume |
DE8915687U1 (de) * | 1989-09-08 | 1991-04-18 | Bergwerksverband Gmbh, 4300 Essen | Eigensichere Mikroprozessoranordnung |
-
1991
- 1991-09-14 DE DE19914130704 patent/DE4130704C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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DIN EN 50020 vom Mai 1978 * |
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US8081413B2 (en) | 2005-10-05 | 2011-12-20 | Azonix Corporation | Intrinsically safe ethernet-based communication |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4130704C2 (de) | 1995-11-30 |
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D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |