DE4129067A1 - Elektronisches geraet mit einer vielzahl von funktionen - Google Patents
Elektronisches geraet mit einer vielzahl von funktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft elektronische Geräte, die mit
einer Vielzahl von Funktionen ausgestattet sind, welche
wahlweise aktiviert werden können, so daß sie für einen
Benutzer verwendbar werden.
Es ist bekannt, bei elektrischen und elektronischen
Geräten das Funktionieren des Geräts oder von
Teilfunktionen des Geräts davon abhängig zu machen, daß
ein freies Steckerteil verwendet wird, das Bestandteile
der im Gerät befindlichen Schaltung, wie z. B.
Widerstände, enthält. Wird ein solches freies Steckerteil
in das zugehorige Steckerteil am Gerät eingefügt, so wird
die Schaltung vervollständigt und die Funktion des Geräts
freigegeben. Eine derartige Steckverbindung wird
beispielsweise in der DE-PS 35 06 578 beschrieben.
Die Schutzwirkung der Funktionsaktivierung durch solch
einfache schaltungstechnische Maßnahmen ist jedoch sehr
begrenzt. Außerdem ist die Verlagerung von
Schaltungsbestandteilen aus dem Gerät in ein freies
Steckerteil nicht immer wünschenswert. Dies wird
besonders deutlich, wenn elektronische Geräte betrachtet
werden, bei denen der Schaltungsaufbau immer stärker
durch die Verwendung von Halbleiterschaltkreisen bestimmt
wird, die anwendungsspezifisch hergestellt werden. Die
Verwendung dieser sogenannten ASICs zur Realisierung
verschiedener Funktionen bietet dem Hersteller u. a. die
Möglichkeit, seine Entwicklungen für Nachahmer nahezu
unzugänglich zu machen.
Außerdem ist es z. B. von den HiFi-Geräten der H-Serie der
Firma Revox bekannt, elektronische Geräte, die mit einer
Vielzahl von Funktionen ausgestattet sind, mittels
verschiedener Fernbedienungsgeber zu steuern, um je nach
verwendetem Fernbedienungsgeber einen Teil oder alle der
in den Geräten realisierten Funktionen benutzen zu
können. Die Geräte der H-Serie werden beispielsweise in
der Zeitschrift STEREO, 12/1990, Seiten 68-75,
beschrieben.
Bei dieser Art der Funktionsaktivierung ist es einerseits
nachteilig, daß verschiedene Fernbedienungsgeber
hergestellt werden müssen und andererseits, daß diese
Fernbedienungsgeber nicht auf die Bedienung einer Anlage
beschränkt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Gerät
anzugeben, bei dem es möglich ist, ohne bauliche
Unterschiede des jeweiligen elektronischen Geräts
Teilfunktionen des Geräts, die bevorzugt mittels
hochintegrierter, anwendungsspezifischer Schaltkreise
aufgebaut sind, zu aktivieren und so einem Benutzer des
Geräts zugänglich zu machen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch
1 angegebenen Merkmale gelost. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, daß
sich für den Hersteller die Typenvielfalt der
produzierten Geräte reduziert. Durch die Aktivierbarkeit
von Teilfunktionen mittels einer Datenträgerkarte sind
wie bisher verschiedene Gerätetypen anbietbar, jedoch
ohne die Notwendigkeit der Produktion verschiedener
Typen. Dadurch sinken für den Hersteller die
Produktionskosten, da die typenspezifische Herstellung
entfällt. Dies ist für die verwendeten hochintegrierten,
anwendungsspezifischen Schaltkreise von besonderem
Vorteil, da der Herstellungspreis solcher Bauteile stark
vom Produktionsumfang abhängt.
Aus der individuell möglichen Aktivierung der
Teilfunktionen ergeben sich aber auch für die Käufer der
Geräte Vorteile, da Geräte erhältlich sind, die bezüglich
der Funktionsausstattung exakt ihren Bedürfnissen
entsprechen. Es wird daher vermieden, daß Geräte erworben
werden müssen, deren Ausstattung für den jeweiligen
Anwendungsfall zu aufwendig ist - und damit auch oft zu
teuer. Für den Hersteller ergibt sich aus dieser
kundengerechten Ausstattung der von ihm produzierten
Geräte ein zusätzlicher Informationsgewinn, da er so
genau erfahren kann, welche Teilfunktionen der von ihm
hergestellten Geräte für seine Kunden von besonderem
Interesse sind, so daß er diese gezielt verbessern und
weiterbilden kann.
Einen weiteren Vorteil stellt der gute Schutz gegen das
unberechtigte Benutzen der Datenträgerkarten durch die
Verwendung von Karten- bzw. Gerätenummern dar.
Im folgenden soll anhand einer Figur der Aufbau und die
Arbeitsweise eines erfindungsgemäßen Geräts beschrieben
werden.
Die Figur zeigt eine mögliche Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Geräts.
Das Gerät 1 weist eine Bedieneinrichtung 2 auf, die eine
Nahbedienung oder eine Fernbedienung, bestehend aus
Fernbedienungsgeber und Fernbedienungsempfänger, sein
kann. Weiterhin ist ein Schaltungsaufbau 3 vorhanden, der
aus anwendungsspezifischen Schaltkreisen und
Standardbauteilen aufgebaut ist und das eigentliche Gerät
mit allen vorgesehenen Funktionen realisiert. Desweiteren
ist eine Datenträgerkarte 8 vorhanden, mit der die
Gerätefunktionen aktiviert werden können. Dazu werden die
Aktivierungsdaten der Datenträgerkarte 8 vom
Datenträgerkartenabtaster 6 gelesen und in den
nichtflüchtigen Speicher 5 geschrieben. Bei der
Datenträgerkarte kann es sich z. B. um eine Chipkarte
handeln. Der Aufbau von Chipkarten ist beispielsweise in
dem Aufsatz "Was sind Chipkarten?", erschienen in ntz,
Band 43, 1990, Heft 10, beschrieben. Die einzelnen im
Gerät 1 befindlichen Bestandteile sind über einen
Datenbus 7 verbunden und werden von einem Mikrocomputer 4
gesteuert.
Bei der Herstellung des Geräts 1 wird der
Schaltungsaufbau 3 so mit anwendungsspezifischen
Schaltkreisen und Standardbauteilen ausgestattet, daß
damit alle vorgesehenen Gerätefunktionen ausgeführt
werden können. Um diese Funktionen tatsächlich nutzen zu
können, müssen sie jedoch für den Betrieb freigegeben
werden. Dies geschieht in der Weise, daß die Daten der zu
aktivierenden Funktionen auf die Datenträgerkarte 8
geschrieben werden. Beim ersten Lesen der Daten der
Datenträgerkarte 8 wird neben diesen Daten eine
Kartennummer, die unveränderbar auf der Datenträgerkarte
8 gespeichert ist, gelesen und in den nichtflüchtigen
Speicher 5 so eingeschrieben, daß sie für die Benutzer
des Geräts unzugänglich ist. Desweiteren werden die Daten
der zu aktivierenden Funktionen in den Speicher 5
geschrieben, wodurch ihre Benutzung freigegeben wird.
Durch das Speichern der Kartennummer kann erreicht
werden, daß eine Datenträgerkarte nur für ein Gerät
verwendet werden kann, da bei jedem erneuten Lesevorgang
durch den Mikrocomputer 4 überprüft wird, ob die im
Speicher 5 befindliche Kartennummer mit der Kartennummer
der momentan im Datenträgerkartenabtaster 6 befindlichen
Datenträgerkarte 8 übereinstimmt. Wird eine
Datenträgerkarte 8 in den Abtaster 6 eingeführt, deren
Kartennummer nicht mit der im Speicher 5 abgelegten
Kartennummer übereinstimmt, so ist eine zusätzliche
Aktivierung von Funktionen nicht möglich. Wahlweise kann
auch vorgesehen sein, daß die bisher aktivierten
Funktionen gesperrt werden, oder zumindest ein gewisser
Teil.
Bei Aufruf einer bestimmten Funktion, beispielsweise
mittels der Bedieneinrichtung 2, wird durch den
Mikrocomputer 4 überprüft, ob die der Funktion
entsprechenden Daten im Speicher 5 vorhanden sind. Sind
die Daten vorhanden, so wird die entsprechende Funktion
ausgeführt, wohingegen die Ausführung unterbleibt, falls
die Daten dieser bestimmten Funktion nicht vorhanden
sind.
Zur Erweiterung der freigegebenen Funktionen wird die
Datenträgerkarte aus dem Abtaster 6 entnommen und beim
Hersteller oder entsprechend ausgerüsteten Händlern um
die Daten der zusätzlich zu aktivierenden Funktionen
erweitert. Dafür ist eine bestimmte Gebühr zu entrichten.
Während der Entnahme der Datenträgerkarte kann der Betrieb
wie gewohnt fortgesetzt werden, da die zur
Funktionsaktivierung nötigen Daten im Speicher 5 zur
Verfügung stehen.
Um dem Benutzer des Geräts 1 einen Überblick über die
aktivierten und damit zur Verfügung stehenden Funktionen
zu ermöglichen, können diese Funktionen auf einer Anzeige
oder einem Bildschirm, welche Bestandteile des Geräts 1
sein können, dargestellt werden. Dazu werden die
freigegebenen Aktivierungsdaten der Datenträgerkarte 8
bzw. des Speichers 5 durch den Mikrocomputer 4
ausgewertet, und ihre Darstellung wird veranlaßt. Zur
weiteren Vereinfachung der Bedienung kann es auch
vorgesehen sein, die zur Auslösung der freigegebenen
Funktionen vorhandenen Schalteinrichtungen der
Bedienungseinrichtung 2, beispielsweise durch
Beleuchtung, zu kennzeichnen.
Abweichend vom bisher beschriebenen Gerät kann auch ein
Aufbau vorgesehen sein, bei dem auf den Speicher 5
verzichtet wird. Das Betreiben des Geräts 1 ist dann
allerdings nur möglich, wenn sich die Datenträgerkarte 8
im Abtaster 6 befindet. Deshalb ist der Betrieb des
Geräts 1 nicht möglich, wenn z. B. die Datenträgerkarte 8
aus dem Abtaster 6 entnommen wurde, um die Daten
zusätzlicher Funktionen einzuschreiben.
Um die Zugehörigkeit einer Datenträgerkarte zu einem
Gerät, wie oben beschrieben, zu erreichen, wird die
Kartennummer in einem nichtflüchtigen Speicher, der im
Gerät enthalten ist, z. B. im Mikrocomputer, gespeichert.
Die Zugehörigkeit einer Datenträgerkarte zu einem Gerät
kann aber auch dadurch erreicht werden, daß das Gerät mit
einer Gerätenummer versehen wird, welche in einem
nichtflüchtigen Speicher im Gerät, z. B. im Mikrocomputer,
gespeichert ist und beim ersten Abtastvorgang der
Datenträgerkarte durch den Datenträgerkartenleser auf
diese übertragen wird. Sodann wird die Gerätenummer in
einen auf der Datenträgerkarte vorhandenen,
nichtflüchtigen Speicher geschrieben. Desweiteren ist es
möglich, sowohl Geräte- als auch Kartennummern vorzusehen
und auszuwerten.
Eine weitere mögliche Realisierung eines
erfindungsgemäßen Geräts kann es sein, daß bei einer
Grundausstattung des Geräts auf die Datenträgerkarte
verzichtet wird. Bei einem solchen Gerät wird eine
gewisse Auswahl aus den vorhandenen Funktionen dadurch
aktiviert, daß die entsprechenden Daten in den
nichtflüchtigen Speicher eingeschrieben werden,
beispielsweise über eine Schnittstelle des Datenbusses.
Sollen mehr Funktionen zugänglich gemacht werden, so kann
eine Datenträgerkarte, wie oben beschrieben, verwendet
werden. Der Mißbrauchsschutz der Karte wird in diesem
Fall durch die Speicherung der Gerätenummer auf der
Datenträgerkarte erreicht.
Sollte es zum Verlust einer der oben beschriebenen
Datenträgerkarten kommen, so kann vom Hersteller bzw. von
einer mit dem Service der Geräte betrauten Personen eine
neue Datenträgerkarte mit entsprechender Karten- und/oder
Gerätenummer angefertigt werden, da für diesen
Personenkreis die im geräteseitigen Speicher
gespeicherten Karten- und/oder Gerätenummern zugänglich
sind.
Claims (9)
1. Elektronisches Gerät mit einer Vielzahl von
Funktionen, mit
- - einer Bedienungseinrichtung (2),
- - einem Schaltungsaufbau (3) mit einem oder mehreren anwendungsspezifischen Schaltkreisen zur Realisierung der Vielzahl von Funktionen,
- - einem Mikrocomputer (4), und
- - einem Datenbus (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Datenträgerkarte (8) vorhanden ist, mit der
die Aktivierung von zur Verfügung stehenden
Funktionen erfolgt, und
daß ein Datenträgerkartenabtaster (6) die zur
Aktivierung benötigten Daten von der Datenträgerkarte
(8) liest.
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein nichtflüchtiger Speicher (5) vorhanden ist,
in den die vom Datenträgerkartenabtaster (6)
gelesenen Daten, gesteuert durch den Mikrocomputer
(4), geschrieben werden.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gerät (1) und/oder die Datenträgerkarte (8)
mit einer unveränderbaren Gerätenummer und/oder
Kartennummer versehen sind, und daß beim ersten
Abtastvorgang im Datenträgerkartenabtaster (6),
gesteuert durch den Mikrocomputer (4), diese
Gerätenummer und/oder Kartennummer in einem
nichtflüchtigen Speicher der Datenträgerkarte (8)
und/oder in einem nichtflüchtigen Speicher des Geräts
(1) so gespeichert werden, daß der Benutzer sie nicht
beeinflussen kann.
4. Gerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mikrocomputer (4) beim jedem weiteren
Abtastvorgang der Datenträgerkarte (8) durch den
Datenträgerkartenabtaster (6) die gelesene
Gerätenummer und/oder die Kartennummer auf
Übereinstimmung mit der im nichtflüchtigen Speicher
des Geräts (1) gespeicherten Gerätenummer und/oder
Kartennummer überprüft.
5. Gerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mikrocomputer (4) bei Übereinstimmung der
Gerätenummern und/oder Kartennummern die
Aktivierungsdaten der Datenträgerkarte (8) freigibt
oder das Einschreiben in den nichtflüchtigen Speicher
(5) veranlaßt, wohingegen bei Nichtübereinstimmung
die Freigabe und/oder das Einschreiben unterbleiben.
6. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Aktivierung der Gerätefunktionen auf der
Datenträgerkarte vorhandenen Daten veränderbar sind.
7. Gerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer Anzeige und/oder einem Bildschirm des
Geräts (1) oder eines damit verbundenen anderen
Geräts die aktivierten Gerätefunktionen angezeigt
werden.
8. Gerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslöseeinrichtungen der
Bedienungseinrichtung (2), die zur Auslösung der
aktivierten Funktionen dienen, durch Steuerung des
Mikrocomputers (4) kenntlich gemacht werden.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: GRUNDIG E.M.V. ELEKTRO-MECHANISCHE VERSUCHSANSTALT |
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Owner name: GRUNDIG AG, 90762 FUERTH, DE |
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