DE4127528A1 - Verfahren und vorrichtung zur geschwindigkeitsmessung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur geschwindigkeitsmessungInfo
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01S—RADIO DIRECTION-FINDING; RADIO NAVIGATION; DETERMINING DISTANCE OR VELOCITY BY USE OF RADIO WAVES; LOCATING OR PRESENCE-DETECTING BY USE OF THE REFLECTION OR RERADIATION OF RADIO WAVES; ANALOGOUS ARRANGEMENTS USING OTHER WAVES
- G01S17/00—Systems using the reflection or reradiation of electromagnetic waves other than radio waves, e.g. lidar systems
- G01S17/02—Systems using the reflection of electromagnetic waves other than radio waves
- G01S17/50—Systems of measurement based on relative movement of target
- G01S17/58—Velocity or trajectory determination systems; Sense-of-movement determination systems
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Messung der Geschwindigkeit eines relativ zu einem
Meßort bewegten Meßobjekts, wobei vom Meßort aus ein Meßstrahl
auf das Meßobjekt gerichtet und der vom Meßobjekt reflektierte
Strahl am Meßort ausgewertet wird. Derartige Radar- bzw. "Lider"
(Light Detection and Ranging)-Meßvorrichtungen oder andere
Anordnungen, bei denen Laufzeitdifferenzmessungen zur Auswertung
herangezogen werden, sind in den verschiedensten Ausführungen
bekanntgeworden. Derartige Meßverfahren ermöglichen zwar eine
berührungslose Messung von einer vom Meßobjekt entfernten Stelle
aus, sie sind jedoch im allgemeinen nur für schmale mittlere
Geschwindigkeitsbereiche anwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, die bei hoher lokaler und zeit
licher Auflösung über einen weiten Geschwindigkeitsbereich eine
exakte Messung in allen drei translatorischen und allen drei
rotatorischen Achsen gewährleisten.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe verfahrensmäßig durch die im
Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
Als Meßstrahl wird vorzugsweise ein Lichtstrahl verwendet, der
z. B. mittels eines Dauer-Gaslasers oder mit einer Laserdiode
erzeugt wird. Durch die Erfindung wird es möglich, auch sehr
kleine Geschwindigkeiten exakt zu messen, beispielsweise die
Geschwindigkeit der auf einer Oberfläche aufwachsenden Schich
ten, wie sie bei Plasmaprozessen abgeschieden werden. Ferner
wird es möglich, auf exakte Weise schwingende Membranen, aber
auch die Bewegung von Fahrzeugen, Werkstücken oder dergleichen
festzustellen.
Die Auflösungsgrenzen ergeben sich bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wie folgt:
- a) die obere Meßgrenze ist gegeben durch die Grenzfrequenz fg des verwendeten Detektors, und diese ergibt sich: v = λ₀ × fg → fg = v/λ₀wenn z. B. λ₀ = 1 µm, fg = 1 MHz, dann ergibt sichvmax = 1 m/s.
- b) Untere Meßgrenze: Die typische maximale Modulations frequenz f für den mechanischen Apparateteil 18 und den mitbewegten Spiegel 16 liegt in der Größenordnung von einigen 100 kHz. Die auflösbare relative Differenz frequenz liegt bei Δf = 1/1000. D.h. die absolute Differenzfrequenz liegt bei einigen 100 Hz. Dies entspricht einer meßbaren minimalen Geschwindigkeit 11 von v = Δf · λ₀ (1),wobei λ0 die Wellenlänge des Laserstrahles ist. Für den verbreiteten HeNe-Laser mit seiner Wellenlänge von 632,8 nm bedeutet dies eine untere Meßgrenze vonvmin = 60 µm/s (2).
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß Objektgeschwindig
keiten mit sehr hoher Auflösung durch eine einfache modulierte
Interferenzanordnung erfaßt werden können. Die Anwendungen sind
außerordentlich vielseitig. Als Beispiele seien nur genannt:
- a) die Bewegung von Maschinenteilen in mehreren translato rischen Richtungen, und um drehende Achsen;
- b) Oberflächenveränderungen an Bauteilen;
- c) Stimmung der Aufwachsgeschwindigkeit von plasmadeponierten Schichten;
- d) langsame Verschiebung von Bauwerken ohne Referenzmessung an einem festen Bauteil;
- e) Kontrolle und Regelung von bewegten Abläufen in Prozeß straßen bei Fahrzeugen aller Art usw.
Zur Auswertung und Bestimmung der Geschwindigkeit kann die
Differenz der beim Vorlauf bzw. Rücklauf des Bezugskörpers
erzeugten Modulationsfrequenzen herangezogen werden. In diesem
Falle ist die Geschwindigkeit bzw. die Frequenz, mit der der
Bezugskörper schwingt, konstant. Es ist jedoch auch möglich,
einen Nullabgleich in der Weise vorzunehmen, daß die Geschwin
digkeit bzw. Frequenz des Bezugskörpers so lange geändert ,wird,
bis kein Ausgangssignal mehr auftritt und in diesem Falle ist
die Geschwindigkeit des Meßobjekts identisch mit der Geschwin
digkeit des Bezugskörpers.
Die Differenzfrequenz-Messung ist insbesondere für kleine
Geschwindigkeiten bis etwa 1 m/s anwendbar, während der Null
abgleich theoretisch für alle Geschwindigkeitsbereiche anwend
bar ist.
Durch den sich bewegenden Bezugskörper wird erreicht, daß sich
die optische Weglänge zwischen Bezugskörper und Sensor auf
mechanischem Wege ändert. Es ist jedoch auch möglich, die
optische Weglänge auf optischem Wege kontinuierlich und
periodisch zu ändern. Dies kann beispielsweise dadurch ge
schehen, daß ein den Brechungsindex veränderndes Medium in den
Strahlengang eingebracht wird. Dies kann eine rotierende Platte
von variabler Dicke sein.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Geschwindigkeitsmeßvorrichtung;
Fig. 2 eine graphische Darstellung der am Bezugskörper (Piezo
quarz) anliegenden Steuerspannung (2a) und des Detektionssig
nales für Geschwindigkeit des Meßobjekts =0 (Fig. 2b) und
Geschwindigkeit des Meßobjekts ≠ 0 (Fig. 2c) in Abhängigkeit
von der Zeit.
Das erfindungsgemäße Geschwindigkeitsmeßverfahren kann mittels
einer Vorrichtung durchgeführt werden, die in einem kompakten
tragbaren Gehäuse 1 untergebracht ist. Dieses Gehäuse 1 wird
auf justierbare Stützen 4 aufgestellt. Ein von einem Laser 8
erzeugter kohärenter Strahl 5 tritt aus einer Blendenöffnung
2 des Gehäuses aus. Die Meßvorrichtung wird derart justiert,
daß der Laserstrahl 5 auf das Meßobjekt 3 (wenn dieses genügend
reflektionsfähig ist) oder einen mit dem Meßobjekt 3 fest ver
bundenen Reflektor 6, beispielsweise einen Spiegel mit einem
Durchmesser von ca. 5 mm trifft.
Das Meßobjekt bewegt sich in Richtung des Pfeiles 11 mit einer
Geschwindigkeit v.
Der Laserstrahl 5 durchläuft zunächst eine optische Diode 12,
z. B. einen Faraday-Rotator, die Reflexionen nach dem Laser
resonator verhindert. Der Laserstrahl trifft auf einen Strahl
teiler 13, welcher den Laserstrahl in einen nach dem Meßobjekt
3 laufenden Teilstrahl 7 und einen Teilstrahl 15 aufteilt, welch
letzterer auf einen mit einem Piezoquarz 18 oder einem anderen
Schwingungserzeuger verbundenen Spiegel 16 gerichtet wird.
Statt dessem könnte die optische Weglänge auch kontinuierlich
auf optischem Wege, z. B. durch Änderung des Brechungsindexes
geändert werden. Der vom Meßobjekt 3 reflektierte Strahl 14
wird durch den Strahlteiler 13 nach einem Detektor 9 abgelenkt.
Der vom Spiegel 16 reflektierte Strahl 17 durchläuft den
Strahlteiler 13 und gelangt ebenfalls nach dem Detektor 9. Im
Detektor 9 überlagert der reflektierte Strahl 17 den vom Meß
objekt reflektierten Strahl 14. Der Piezoquarz 18 wird in Rich
tung der Strahlen 15 bzw. 17 in Schwingungen versetzt und führt
eine lineare Bewegung durch, was zu einer optischen Weglängen
änderung und damit zu einer Phasenänderung in diesem Zweig des
Gerätes führt, welches ein Interferometer bildet. Die reflek
tierten Strahlen 14 und 17 interferieren und der Detektor 9
liefert ein Detektionssignal 19, das die in Fig. 2b gezeigte
periodische Form 20 hat, wenn das Meßobjekt 3 in Ruhe befindlich
ist. Die Frequenz dieses Signales hat dann für beide Bewegungs
richtungen 21 (auf das Meßobjekt hin) bzw. 22 (vom Meßobjekt
weg) des Piezoquarzes (Fig. 2a) den gleichen Wert. Schon gering
fügig von 0 unterschiedene Bewegungen des Meßobjektes 3 in Rich
tung des Pfeiles 11 führen zu einer Frequenzerhöhung 23 (Fig. 2c)
für die Bewegungsrichtung 21 des Piezoquarzes 18 und einer ent
sprechenden Frequenzerniedrigung 24 für die andere Richtung 22.
Die Differenzfrequenz stellt ein direktes Maß für die Geschwin
digkeit v des Meßobjektes 3 dar.
In der Auswerteeinheit 25 werden die Frequenzsignale 23, 24
digital abgespeichert und anschließend miteinander korreliert
(gemischt). Ein Hauptoszillator 26 steuert über einen Hoch
spannungstreiber 27 den Piezoquarz 18 an.
Die folgenden Verhältnisse ergeben sich bei den drei möglichen
denkbaren Beziehungen zwischen Geschwindigkeit des Quarzes
(vq) und der Geschwindigkeit des Meßobjektes (v₃).
vq zeige in Richtung 21, v₃ in Richtung 3:
- a) v₃ = vq: Signalfrequenz 23 erhöht,
Signalfrequenz 24 = 0 - b) v₃ = vq: Signalfrequenz 23 = 0
Signalfrequenz 24 erhöht - c) v₃ = vq: Nur Differenzfrequenz zwischen 23 und 24 ändert sich.
Es sollen v₃≈0,1 mm/s gemessen werden, der Piezoquarz
schwingt mit fg=100 kHz; v₃ zeige in Richtung 11.
Signalfrequenz 23 wird zu f₂₃=100 kHz+Δf,
Signalfrequenz 24 wird zu f₂₄=100 kHz-Δf,
wobei
Signalfrequenz 24 wird zu f₂₄=100 kHz-Δf,
wobei
(λ₀=Laserwellenlänge).
Diese Differenzfrequenz muß gemessen werden; die relative
Frequenzänderung beträgt hier
Bezugszeichenliste
1 Gehäuse
2 Blendenöffnung
3 Meßobjekt
4 Stützen
5 Laserstrahl
6 Reflektor
7 Teilstrahl
8 Laser
9 Detektor
11 Bewegungsrichtung des Meßobjekts
12 optische Diode
13 Strahlteiler
14 reflektierter Strahl
15 Teilstrahl
16 Spiegel
17 reflektierter Strahl
18 Piezoquarz
19 Detektionssignal
20 periodische Form als Detektionssignal für v=0
21 Bewegungsrichtung Piezoquarz (auf Meßobjekt hin)
22 Bewegungsrichtung Piezoquarz (von Meßobjekt weg)
23 Frequenzerhöhung
24 Frequenzerniedrigung
25 Auswerteeinheit
26 Hauptoszillator
27 Hochspannungstreiber
2 Blendenöffnung
3 Meßobjekt
4 Stützen
5 Laserstrahl
6 Reflektor
7 Teilstrahl
8 Laser
9 Detektor
11 Bewegungsrichtung des Meßobjekts
12 optische Diode
13 Strahlteiler
14 reflektierter Strahl
15 Teilstrahl
16 Spiegel
17 reflektierter Strahl
18 Piezoquarz
19 Detektionssignal
20 periodische Form als Detektionssignal für v=0
21 Bewegungsrichtung Piezoquarz (auf Meßobjekt hin)
22 Bewegungsrichtung Piezoquarz (von Meßobjekt weg)
23 Frequenzerhöhung
24 Frequenzerniedrigung
25 Auswerteeinheit
26 Hauptoszillator
27 Hochspannungstreiber
Claims (10)
1. Verfahren zur Messung der Geschwindigkeit eines relativ
zu einem Meßort (1) bewegten Meßobjekts (3), bei welchem vom
Meßort (1) aus ein Meßstrahl (5, 7) auf das Meßobjekt (3)
gerichtet und der vom Meßobjekt reflektierte Strahl (14) am
Meßort ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilstrahl (15) des Meßstrahles
(5) auf einen sich hinsichtlich der optischen Weglänge ändernden
Bezugskörper (16, 18) gerichtet und ein vom Bezugskörper reflek
tierter Strahl (17) mit dem vom Meßobjekt (3) reflektierten
Strahl (14) verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßstrahl (5) ein Laserstrahl
ist, der von einem Laser (8) über eine optische Diode (12)
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugskörper (16, 18) in Rich
tung des Teilstrahles (15) bzw. des reflektierten Teilstrahles
(17) eine mechanische Schwingungsbewegung ausführt und die
reflektierten Strahlen (17, 14) zur Interferenz gebracht
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die optische Weglänge nach dem
Bezugskörper durch periodische Änderung des Brechungsindexes
bewirkt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz der beim Vorlauf (21)
bzw. Rücklauf (22) des Bezugskörpers erzeugten Modulations
frequenzen (23, 24) ein Maß der Geschwindigkeit des Meßkörpers
ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsgeschwindigkeit des
Bezugskörpers (17, 18) einstellbar ist und zur Differenzmessung
ein Nullabgleich erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugskörper ein Piezoquarz (18)
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die an den Piezoquarz (18) angelegte
Steuerspannung einen linearen Bewegungsablauf bewirkt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem kompakten tragbaren Gehäuse
(1) Laser (8) mit optischer Diode (12), Strahlteiler (16),
Piezoquarz (16, 18) und Detektor (9) angeordnet sind, und daß
durch eine Blendenöffnung (2) des Gehäuses der Laserteilstrahl
(7) austritt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Geschwindigkeitsmessung mit
dem Nullabgleich eines der beiden Signale 23 oder 24 erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127528 DE4127528A1 (de) | 1991-08-20 | 1991-08-20 | Verfahren und vorrichtung zur geschwindigkeitsmessung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914127528 DE4127528A1 (de) | 1991-08-20 | 1991-08-20 | Verfahren und vorrichtung zur geschwindigkeitsmessung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4127528A1 true DE4127528A1 (de) | 1993-02-25 |
Family
ID=6438683
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914127528 Withdrawn DE4127528A1 (de) | 1991-08-20 | 1991-08-20 | Verfahren und vorrichtung zur geschwindigkeitsmessung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4127528A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009153689A1 (en) * | 2008-06-19 | 2009-12-23 | Philips Intellectual Property & Standards Gmbh | Apparatus for determining a relative velocity |
-
1991
- 1991-08-20 DE DE19914127528 patent/DE4127528A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009153689A1 (en) * | 2008-06-19 | 2009-12-23 | Philips Intellectual Property & Standards Gmbh | Apparatus for determining a relative velocity |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |