DE4125100A1 - Panzerplatte sowie verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Panzerplatte sowie verfahren zu deren herstellungInfo
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- F41H5/00—Armour; Armour plates
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Description
Die Erfindung betrifft eine Panzerplatte mit einer duktilen
Trägerplatte und einer darüberliegenden Schicht, die als
Hauptbestandteil eine Chrom-Nickel-Legierung enthält, in
welche Hartstoffe eingebettet sind.
Bekannte derartige Panzerplatten, wie sie gegenwärtig auf
dem Markt sind, umfassen eine Dreischichtstruktur. Auf die
Trägerplatte aus V2A-Stahl wird die Chrom-Nickel-Legierung
als Pulver zusammen mit den Hartstoffen aufgestreut. Darüber
wird eine Deckplatte, ebenfalls aus V2A-Stahl aufgebracht.
Die gesamte Sandwichstruktur wird dann in einem Vakuumofen
erwärmt, wobei die in der Mitte befindliche Schicht aufge
schmolzen und durch Diffusion an die obere bzw. untere V2a-
Platte angebunden wird. Die Verwendung von V2A-Stahl für
die Träger- und Deckplatte ist bei diesem Herstellungsver
fahren unerläßlich, da diese Platten einen ähnlichen Wärmeaus
dehnungskoeffizienten aufweisen müssen wie die von ihnen
eingeschlossene mittlere Schicht, welche als Hauptbestand
teil die Chrom-Nickel-Legierung enthält. V2A-Stahl ist je
doch verhältnismäßig teuer. Die Panzerplatten nach dem
Stande der Technik sind als Dreischichtstrukturen zudem
verhältnismäßig dick und schwer. Außerdem sind die Vorrich
tungen, die zur Herstellung der bekannten Panzerplatte
verwendet werden, insbesondere der Vakuumofen, recht kost
spielig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Panzerplat
te der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit geringe
rem apparativem Aufwand und kostengünstigeren Materialien
zur Erzielung eines zumindest gleichwertigen Ergebnisses
auskommt.
Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung dadurch
gelöst, daß
- a) die Trägerplatte aus höherfestem Stahl besteht;
- b) die die Chrom-Nickel-Legierung und Hartstoffe enthalten de Schicht im Wege des Auftragschweißens aufgebracht ist.
Der erfinderische Gedanke, die die Chrom-Nickel-Legierung
und Hartstoffe enthaltende Schicht nicht mehr im Vakuum
aufzuschmelzen sondern direkt auf die Trägerplatte durch
Auftragschweißen aufzubringen, erschließt die Möglichkeit,
die Trägerplatte aus preiswerterem Material, nämlich höher
festem Stahl, herzustellen. Letztere braucht nämlich dann
nicht mehr denselben Ausdehnungskoeffizienten wie die Chrom-
Nickel-haltige Schicht aufzuweisen. Bei der erfindungsge
mäßen Panzerplatte ist zudem die Verbindung zwischen Träger
platte und aufgebrachter Schicht stabiler, da es hier
um eine Schweif- und nicht um eine einfache Diffusionsver
bindung handelt. Da die erfindungsgemäße Panzerplatte nur
aus zwei Schichten besteht, ist sie verhältnismäßig dünn
und leicht.
Die Trägerplatte kann aus Stahl der Qualität ST 52-3 oder
allgemein aus einem Feinkornbaustahl bestehen.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel weist
die die Chrom-Nickel-Legierung und die Hartstoffe enthal
tende Schicht an ihrer 0berfläche einen gegenüber tiefer
liegenden Bereichen erhöhten Boranteil auf. Dieser erhöhte
Boranteil ist Folge einer über die Tiefe dieser Schicht
inhomogenen Schmelze, welche im Oberflächenbereich auf
Grund des dort höheren Boranteiles einen niedrigeren
Schmelzpunkt aufweist. Dieser niedrigere Schmelzpunkt in
der Nähe der Oberfläche erleichtert das Einsinken und Ein
binden der Hartstoffteilchen; gleichzeitig wird verhindert,
daß die Hartstoffteilchen vollständig bis zur Auflage auf
der Oberseite der Trägerplatte in die Schmelze einsinken.
Es entsteht so eine gleichmäßige Verteilung der Hartstoff
teilchen innerhalb der die Chrom-Nickel-Legierung enthalten
den Schicht.
Die quantitativen Verhältnisse sind bei einem Ausführungs
beispiel der Erfindung wie folgt:
Die aufgebrachte Schicht enthält in inhomogener Verteilung:
- a) 60-80% einer Nickel-Chrom-Legierung der folgenden Ana
lyse:
18% Cr
8% Ni
Rest übliche Bestandteile, insbesondere Eisen und Mangan; - b) 10-20% einer Legierung der folgenden Zusammensetzung:
0,7% C
15,5% Cr
3,5% Fe
3,1% B
4,3% Si
Rest Nickel; - c) 10-20% Hartstoffe.
Die Hartstoffteilchen sollten eine Körnung zwischen 0,5 und
10 mm aufweisen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ferner, ein Verfah
ren zur Herstellung einer Panzerplatte der eingangs genann
ten Art anzugeben, welches preiswert durchzuführen ist und
die Verwendung kostengünstiger Materialien für die Panzer
platte gestattet.
Das erfindungsgemäße Verfahren, mit welchem diese Aufgabe
gelöst wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß
- a) auf die Trägerplatte aus höherfestem Stahl im Wege der Auftragschweißung die Chrom-Nickel-Legierung aufge bracht wird;
- b) in die Schmelze der Chrom-Nickel-Legierung ein borhal tiges Metallpulver eingestreut wird;
- c) hiernach in die durch das borhaltige Metallpulver ober flächlich modifizierte Schmelze die Hartstoffe einge streut werden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen
zunächst denjenigen, die oben bereits für die die erfin
dungsgemäße Panzerplatte angegeben wurden. Die apparative
Ausrüstung, die zur Auftragschweißung erforderlich ist,
ist sehr viel kostengünstiger als diejenige, die zur Her
stellung der bekannten Panzerplatten erforderlich war.
Außerdem lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
für die Panzerplatte Materialien einsetzen, die preis
werter sind, weil für diese Trägerplatte nicht mehr der
selbe Ausdehnungskoeffizient gefordert wird, wie ihn die
die Chrom-Nickel-Legierung enthaltende Schicht besitzt.
Durch den Verfahrensschritt b, also das Einstreuen von bor
haltigem Metallpulver in die Schmelze, die im Verfahrens
schritt a aufgebracht wurde, wird die Schmelze oberfläch
lich modifiziert; insbesondere wird durch den Boranteil
der Schmelzpunkt herabgesetzt. Dies erleichtert das Ein
sinken der im Verfahrensschritt c in die modifizierte
Schmelze eingestreuten Hartteilchen, die gleichzeitig bes
ser eingebunden werden. Auf Grund der Inhomogenität der
Schmelze in Richtung senkrecht zur Trägerplatte wird
gleichzeitig erreicht, daß die Hartstoffteilchen in der
Schmelze nicht alle bis zur Auflage auf der Trägerplatte
absinken, sondern sich über die Dicke der Auftragschicht
hinweg gleichmäßig verteilen.
Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren zeichnet sich
dadurch aus, daß das borhaltige Metallpulver mit einer Kör
nung zwischen 10 und 150 µ eingesetzt wird. Die Körnung
des borhaltigen Metallpulvers bestimmt die Geschwindig
keit, mit welcher dieses in der Schmelze aufgeschmolzen
wird und damit auch das Ausmaß der Inhomogenität dieser
Schmelze, die erfindungsgemäß erwünscht ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur
zeigt schematisch das Verfahren bei der Herstellung einer
erfindungsgemäßen Panzerplatte.
In der Zeichnung ist mit dem Bezugszeichen 1 eine Träger
platte gekennzeichnet, die aus höherfestem Stahl, z. B. der
Qualität ST 52-3 bzw. einem Feinkornbaustahl besteht.
Auf die Trägerplatte 1 wird eine Auftragschicht 2 in fol
gender Weise aufgebracht:
In einem ersten Verfahrensschritt wird mittels eines be
kannten Auftragschweißverfahrens, z. B. durch Röhrchen
schweißen, eine Nickel-Chrom-Legierung auf die Trägerplatte
1 aufgesetzt, welche den Hauptteil der Matrix der fertig
gestellten Auftragschicht 2 bildet. Gewichtsmäßig macht
die Nickel-Chrom-Legierung bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel 71% der gesamten Auftragschicht 2 aus. Der entspre
chende Verfahrensschritt wird in der Zeichnung durch einen
Schweißkopf 3 dargestellt, der in Richtung des Pfeiles 4
über die Trägerplatte 1 hinwegbewegt wird. Die Zusammensetz
ung der Chrom-Nickel-Legierung liegt vorzugsweise bei etwa
18% Chrom, 8% Nickel, Rest übliche Legierungsbestandteile,
insbesondere Eisen und gegebenenfalls bis zu 6% Mangan.
In einem zweiten Verfahrensschritt wird auf die noch flüs
sige, sich auf der Trägerplatte 1 befindlichen Schmelze
ein Nickel-Bor-Pulver mit einer Körnung zwischen 10 und
150 µ eingestreut. Dessen Gewichtsanteil an der Auftrag
schicht 2 liegt bei 16%. Dieser Verfahrensschritt ist in der
Zeichnung durch den Streukopf 5 symbolisiert. Dieser folgt
der Bewegung des Schweißkopfes 3 in konstantem Abstand.
Die Zusammensetzung des Nickel-Bor-Pulvers beträgt vorzugs
weise 0,7% C, 15,5% Cr, 3,5% Fe, 3,1% B, 4,3% Si, Rest
Nickel. Gegebenenfalls kann hier auch reines Bor zugegeben
werden. Durch das Einstreuen des Nickel-Bor-Pulvers in die
Schmelze der Nickel-Chrom-Legierung entsteht oberflächlich
eine in ihren Eigenschaften etwas veränderte Schmelze, was
durch die Trennlinie 6 in der Zeichnung angedeutet ist.
In die so entstandene oberflächlich veränderte Schmelze
werden in einem dritten, abschließenden Verfahrensabschnitt
Hartstoffe mit einer Teilchengröße zwischen 0,5 und 10 mm
eingestreut. Der Gewichtsanteil an der gesamten Auftrag
schicht 2 liegt bei diesem Ausführungsbeispiel bei 36%.
Dieser Verfahrensschritt ist in der Zeichnung durch den
Streukopf 7 symbolisiert, welcher dem Streukopf 5 in konstan
tem Abstand nachfolgt.
Auf Grund der Modifikation der Nickel-Chrom-Schmelze, die
durch die Zugabe des borhaltigen Metallpulvers mittels des
Streukopfes 5 eingetreten ist, werden die zugegebenen
Hartstoffteilchen nicht nur in der Schmelze sehr gut einge
bunden; es wird auch verhindert, daß die Hartstoffteilchen
vollständig auf den Boden der Schmelze, also auf die Ober
seite der Trägerplatte 1, absinken oder möglicherweise
überhaupt nicht in die Schmelze eintauchen.
Als Hartstoffteilchen kommen insbesondere Wolframkarbid
sowohl in gesinterter als auch in geschmolzen und hiernach
gemahlener Form, Hartkeramik, Borkarbide, Nitride und Sili
cide in Frage.
Nach dem Erstarren der Schmelze (in der Zeichnung durch
Kreuzschraffur angedeutet) entsteht so in preiswerter Wei
se eine zweischichtige Panzerplatte. In dieser übernimmt
die Trägerplatte 1 nicht nur die reine Funktion als Unter
lage für die Auftragsschicht 2; sie ist auch in der Lage,
die Wucht mechanischer Hammerschläge aufzufangen.
Im Gegensatz zu bekannten spröden Auftragschichten ist
die Nickel-Chrom-Matrix der Auftragschicht 2 verhältnis
mäßig duktil, dabei aber nicht autogen schweißbar. Durch
die Zugabe der Hartstoffteilchen, die mit dem Streukopf 7 er
folgt, widersetzt sich die Auftragsschicht 2 außerdem
schleifenden und bohrenden Werkzeugen und besitzt gegenüber
dem Oxy-Arc-Schneiden einen ausreichenden Widerstand. Dies
wird durch Zugabe metallischen Kupferpulvers in die Matrix
noch verbessert.
Claims (8)
1. Panzerplatte mit einer duktilen Trägerplatte und einer
über dieser liegenden Schicht, die als Hauptbestandteil
eine Chrom-Nickel-Legierung enthält, in welche Hartstoffe
eingebettet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Trägerplatte (1) aus höherfestem Stahl besteht;
- b) die die Chrom-Nickel-Legierung und die Hartstoffe ent haltende Schicht (2) im Wege des Auftragschweißens auf gebracht ist.
2. Panzerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte (1) aus Stahl der Qualität ST 52-3
besteht.
3. Panzerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerplatte (1) aus Feinkornbaustahl besteht.
4. Panzerplatte nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die die Chrom-Nickel-Legierung und
die Hartstoffe enthaltende Schicht (2) an ihrer Oberfläche ei
nen gegenüber tieferliegenden Bereichen erhöhten Boranteil
aufweist.
5. Panzerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die aufgebrachte Schicht
(2) in inhomogener Verteilung enthält:
- a) 60-80% einer Nickel-Chrom-Legierung der folgenden Ana
lyse:
18% Cr
8% Ni
Rest übliche Bestandteile, insbesondere Eisen und Mangan; - b) 10-20% einer Legierung der folgenden Zusammensetzung:
0,7% C
15,5% Cr
3,5% Fe
3,1% B
4,3% Si
Rest Nickel; - c) 10-20% Hartstoffe.
6. Panzerplatte nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hartstoffteilchen eine Körnung
zwischen 0,5 und 10 mm aufweisen.
7. Verfahren zur Herstellung einer Panzerplatte mit einer
Trägerplatte und einer darüberliegenden Schicht, die
als Hauptbestandteil eine Chrom-Nickel-Legierung enthält,
in welche Hartstoffe eingebettet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) auf die Trägerplatte (1) aus höherfestem Stahl im Wege der Auftragschweißung die Chrom-Nickel-Legierung auf gebracht wird;
- b) in die Schmelze der Chrom-Nickel-Legierung ein borhal tiges Metallpulver eingestreut wird;
- c) hiernach in die durch das borhaltige Metallpulver ober flächlich modifizierte Schmelze die Hartstoffe einge streut werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das borhaltige Metallpulver mit einer Körnung zwischen
10 und 150 µ eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125100 DE4125100A1 (de) | 1991-07-29 | 1991-07-29 | Panzerplatte sowie verfahren zu deren herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125100 DE4125100A1 (de) | 1991-07-29 | 1991-07-29 | Panzerplatte sowie verfahren zu deren herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4125100A1 true DE4125100A1 (de) | 1993-02-04 |
Family
ID=6437241
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914125100 Withdrawn DE4125100A1 (de) | 1991-07-29 | 1991-07-29 | Panzerplatte sowie verfahren zu deren herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4125100A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1991
- 1991-07-29 DE DE19914125100 patent/DE4125100A1/de not_active Withdrawn
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