DE4124471C1 - Target for cathodic sputtering - produced from partially reduced mixtures of indium oxide and tin oxide by hot pressing in inert protective gas - Google Patents
Target for cathodic sputtering - produced from partially reduced mixtures of indium oxide and tin oxide by hot pressing in inert protective gasInfo
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- C23C14/3407—Cathode assembly for sputtering apparatus, e.g. Target
- C23C14/3414—Metallurgical or chemical aspects of target preparation, e.g. casting, powder metallurgy
Description
Die Erfindung betrifft ein oxidkeramisches Target für
die Kathodenzerstäubung aus teilweise reduzierten
Indiumoxid-Zinnoxid-Gemischen und ein Verfahren zur
Herstellung dieser Targets durch Heißpressen.
Oxidkeramische Targets aus Indiumoxid-Zinnoxid werden
zur Herstellung transparenter, elektrisch leitfähiger,
dünner Schichten durch Kathodenzerstäubung (Sputtern)
eingesetzt. Anwendung finden solche Schichten vor
allem in der Flüssigkristall-Anzeigetechnik und in der
Flachbildschirmtechnik. Die Indiumoxid-Zinnoxid-Dünnschichten
können entweder durch Sputtern metallischer
Targets in sauerstoffreaktiver Atmosphäre oder durch
Sputtern oxidkeramischer Targets hergestellt werden.
Der Sputterprozeß mit oxidkeramischen Targets hat den
Vorteil, daß die Regelung des Sputterprozesses bei
einem nur geringen Sauerstofffluß in der Sputterkammer
leichter möglich ist als bei den hohen Sauerstoffflüssen,
wie sie beim Sputtern mit metallischen
Targets notwendig sind.
Zur Erzielung möglichst niedriger spezifischer
elektrischer Widerstände in der Indiumoxid-Zinnoxid-Dünnschicht
und zur Ermöglichung hoher Sputterleistungen
werden bevorzugt teilreduzierte Indiumoxid-Zinnoxid-Targets
eingesetzt.
Bei diesen Targets ist der Sauerstoffgehalt gegenüber
den stöchiometrischen Oxiden reduziert. Diese Targets
weisen bessere elektrische und thermische Leitfähigkeiten
auf und können zu höheren Dichten verpreßt
werden.
In der DE-OS 33 00 525 werden teilreduzierte
Indiumoxid-Zinnoxid-Targets und ihre Herstellung beschrieben.
Danach werden Indiumoxid-Zinnoxid-Pulvergemische
unter reduzierenden Bedingungen bei
850 bis 1000°C heißgepreßt, wobei die Oxide in einer
Graphitheißpreßform oder durch Zugabe von Kohlenstoff
oder Kohlenstoff freisetzendem organischen Material
heißgepreßt werden. Während des Heißpreßvorgangs
werden die Oxide teilweise reduziert, so daß ein
Target entsteht, das in seinem Sauerstoffgehalt
gegenüber der stöchiometrischen Zusammensetzung abgereichert
ist.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß eine vorausberechenbare
genaue Einhaltung einer bestimmten Sauerstoffstöchiometrie
aufgrund der Reduktionsbedingungen
während des Pressens nicht einzuhalten sind. Außerdem
erhält man Targets, die mit einem spezifischen
elektrischen Widerstand von 0,1 bis 0,6 Ω · cm eine
relativ schlechte elektrische Leitfähigkeit aufweisen,
was negativ für die erreichbare Sputterleistung ist.
Aus der EP-PS 03 86 932 ist ein Target aus Zinnoxid-Indiumoxid
bekannt, das infolge einer
Primärteilchengröße von 0,01 bis 1 µm und einer
BET-Oberfläche der Teilchen von 15 bis 50 m²/g eine
Dichte von mehr als 75% der theoretischen Dichte und
einen spezifischen elektrischen Widerstand von
2 × 10-3 bis 2 × 10-4 Ω · cm aufweist.
Das Sintern erfolgt vorzugsweise an Luft, kann aber
auch in Inertgas oder Vakuum ablaufen. In letzteren
Fällen bekommt man einen nichtdefinierten
Sauerstoff-Unterschuß im Targetmaterial. Mit solchen
Targets sind keine optimalen Sputterleistungen
erzielbar.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
oxidkeramisches Target für die Kathodenzerstäubung aus
teilweise reduzierten Indiumoxid-Zinnoxid-Gemischen
mit einer Dichte von mehr als 75% der theoretischen
Dichte und einem spezifischen elektrischen Widerstand
zwischen 100 × 10-³ und 1 × 10-³ Ω · cm zu
entwickeln, mit dem eine hohe Sputterleistung zu erzielen
ist.
Außerdem sollte ein Verfahren zur Herstellung solcher
Targets entwickelt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Targets einen einheitlichen, definierten
Reduktionsgrad von 0,02 bis 0,30 aufweisen, der an
keiner Stelle der Targetfläche um mehr als 5% von dem
mittleren Reduktionsgrad des Targets abweicht, wobei
der Reduktionsgrad definiert ist als Gewichtsdifferenz
zwischen dem stöchiometrischen Oxidgemisch und dem
teilreduzierten Oxidgemisch, dividiert durch die
Gewichtsdifferenz zwischen dem stöchiometrischen
Oxidgemisch und dem vollständig reduzierten,
metallischen Gemisch.
Solche Targets mit definiertem einheitlichen
Reduktionsgraden des Zinnoxid-Indiumoxidmaterials
zeigen überraschenderweise hohe Sputterleistungen und
lassen damit geringe Beschichtungszeiten zu.
Targets mit den erforderlichen Eigenschaften stellt
man durch Heißpressen teilweise reduzierter
Indiumoxid-Zinnoxid-Gemische her, wobei von
Indiumoxid-Zinnoxid-Gemischen ausgegangen wird, die
einen definierten, einheitlichen Reduktionsgrad
zwischen 0,02 und 0,30 aufweisen, das Heißpressen
unter inertem Schutzgas erfolgt und die Preßformen aus
inertem, nichtreduzierendem Material bestehen oder mit
einem solchen ausgekleidet sind.
Vorzugsweise wird das Indiumoxid-Zinnoxid-Gemisch vor
dem Heißpressen einer Glühung bei 300 bis 800°C in
einer reduzierenden Gasatmosphäre solange unterworfen,
bis ein definierter, wählbarer Reduktionsgrad zwischen
0,02 und 0,3 entstanden ist.
Ebenso kann man das Indiumoxid-Zinnoxid-Gemisch mit
einem reduzierend wirkenden Feststoffpulver vermengen
und bei 600 bis 1000°C in einer inerten Gasatmosphäre
glühen.
Als reduzierende Gasatmosphären verwendet man
beispielsweise Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Wasserstoff-Argon-
oder Wasserstoff-Stickstoffgemische, als
reduzierende Feststoffe beispielsweise Kohlenstoffpulver.
Bei der Reduktionsbehandlung der stöchiometrischen
In₂O₃/SnO₂-Gemische durch Glühung in reduzierenden
Gasatmosphären oder durch Glühung unter Beimengung von
reduzierendem Feststoff vor dem Heißpressen wird die
Einstellung eines definierten Reduktionsgrades
erreicht und beim anschließenden Heißpreßprozeß unter
inerten Bedingungen,
d. h. beispielsweise unter Argon-Schutzgasatmosphäre
und unter Verwendung von Schutzauskleidungen der
Preßformen bzw. der Preßkannen bleibt der vorher
eingestellte Reduktionsgrad erhalten, so daß die
Targets definierte Reduktionsgrade von 0,02 bis 0,30
aufweisen. Überraschenderweise zeigt sich, daß durch
die Reduktionsbehandlung vor dem Heißpressen sowohl
beim uniaxialen als auch beim isotropen Heißpressen
sehr hohe Dichten (bis zu 98% der theoretischen
Dichte) erreichbar sind. Es bleibt jedoch freigestellt
durch entsprechende Steuerung des Heißpreßprozesses
beliebige Dichten zwischen 75% und 98% der
theoretischen Dichte einzustellen.
Die spezifischen elektrischen Widerstände des
Targetmaterials sind sehr niedrig, wobei je nach
Reduktions- und Heißpreßgrad spezifische Widerstände
zwischen 100 · 10-³ und 1 · 10-³ Ω · cm gefunden werden.
Folgende Beispiele sollen die erfindungsgemäßen
Targets und deren Herstellung näher erläutern:
- 1. Eine Mischung aus 900 g Indiumoxid und 100 g Zinnoxid
wurde mit 0,05 g Kohlenstoffpulver gleichmäßig
vermischt. Das Gemisch wurde 1 Stunde bei 800°C
unter Argonatmosphäre geglüht. Nach der Glühung
wies das Gemisch ein Gewicht von 996,45 g auf, entsprechend
einem Reduktionsgrad von 0,021. 216 g der
reduzierten Pulvermischung wurden in eine mit Bornitrid
ausgekleidete Graphit-Heißpreßform von
80 mm Durchmesser gefüllt und bei 850°C unter
Argonatmosphäre so gepreßt, daß eine Enddicke von
8 mm erreicht wurde.
Der maximale Preßdruck betrug 18,5 MPa. Die kompaktierte Targetscheibe hatte eine Dichte von 5,37 g/cm³ entsprechend 75% der theoretischen Dichte. Der spezifische elektrische Widerstand des Targetmaterials betrug 89 · 10-³ Ω · cm. - 2. Eine Mischung aus 900 g Indiumoxid und 100 g Zinnoxid wurde mit 5 g Kohlenstoffpulver gleichmäßig vermischt. Das Gemisch wurde 1 Stunde bei 1000°C unter Argonatatmosphäre geglüht. Nach der Glühung wies das Gemisch ein Gewicht von 953,90 g auf, entsprechend einem Reduktionsgrad von 0,26. 600 g der reduzierten Pulvermischung wurden kalt isostatisch mit einem Druck von 200 MPa vorgepreßt. Der Grünling wurde in eine zylindrische Preßkanne aus 0,5 mm dickem VA-Stahl eingepaßt, die innen mit binderfreiem Al₂O₃-Papier ausgekleidet war. Die Preßkanne wurde bis zu einem Vakuum von 3 · 10-³ mbar evakuiert und zugeschweißt. Anschließend wurde die Kanne in einer isostatischen Heißpresse bei 850°C 2 Stunden bei 200 MPa Druck gepreßt. Nach dem Entmanteln hatte der Indiumoxid-Zinnoxidkörper eine Größe von ca. 88 mm Durchmesser und 14 mm Höhe. Eine genaue Dichtemessung nach der Auftriebsmethode ergab eine Dichte von 7,03 g/cm³ entsprechend einer Dichte von 98% der theoretischen Dichte. Der spezifische elektrische Widerstand des Targetmaterials betrug 1,2 · 10-³ Ω · cm.
- 3. Eine Mischung aus 900 g Indiumoxid und 100 g Zinnoxid
wurde 1 Stunde bei 700°C unter
H₂/N₂-Atmosphäre (20/80) geglüht. Nach der Glühung
wies die Mischung ein Gewicht von 975,20 g auf,
entsprechend einem Reduktionsgrad von 0,14. 280 g
der Mischung wurden in eine mit Bornitrid ausgekleidete
Graphit-Heißpreßform von 80 mm Durchmesser
gefüllt. Die Mischung wurde bei 850°C und einem
Maximaldruck von 25 MPa so gepreßt, daß eine
maximale Dichte erreicht wurde.
Die kompaktierte Targetscheibe hatte einen Durchmesser von 80 mm und eine Höhe von 8,3 mm und wies eine Dichte von 6,71 g/cm³, entsprechend 94% der theoretischen Dichte auf. Der spezifische elektrische Widerstand des Targetmaterials betrug 3,1 · 10-³ Ω · cm. - 4. Eine Mischung aus 950 g Indiumoxid und 50 g Zinnoxid wurde 1 Stunde bei 450°C unter H₂-Atmosphäre geglüht. Nach der Glühung wies die Mischung ein Gewicht von 965,06 g auf, entsprechend einem Reduktionsgrad von 0,2. 280 g der Mischung wurden in eine mit Bornitrid ausgekleidete Graphit-Heißpreßform von 80 mm Durchmesser gefüllt. Die Mischung wurde bei 850°C und einem Maximaldruck von 25 MPa unter Argonatmosphäre so gepreßt, daß eine maximale Dichte erreicht wurde. Die kompaktierte Targetscheibe hatte einen Durchmesser von 80 mm und eine Höhe von 8,1 mm und wies eine Dichte von 6,88 g/cm³ auf entsprechend 96% der theoretischen Dichte. Der spezifische elektrische Widerstand des Materials betrug 2,1 · 10-³ Ω · cm.
- 5. Eine Mischung aus 2520 g Indiumoxid und 280 g Zinnoxid
wurde 1 Stunde bei 700°C unter einer H₂/N₂-Atmosphäre
(80/20) geglüht. Nach der Glühung wies
die Mischung ein Gewicht von 2730,5 g auf, entsprechend
einem Reduktionsgrad von 0,14. Die
Mischung wurde in eine 203 × 203 mm große mit
Bornitrid ausgekleidete Graphit-Heißpreßform
gefüllt. Anschließend wurde die Mischung bei 850°C
und bei einem Maximaldruck von 24 MPa unter Argonatmosphäre
so gepreßt, daß eine maximale Dichte erreicht
wurde. Die kompaktierte Indium-Zinnoxidscheibe
hatte eine Größe von 203 × 203 mm und eine
Dicke von 10 mm. Das Targetmaterial wies eine
Dichte von 6,62 g/m³ auf, entsprechend 92% der
theoretischen Dichte. Von dem heißgepreßten
Targetmaterial wurden 5 Proben entnommen, 4 Proben
von den 4 Ecken der Platte und eine Probe aus der
Mitte der Platte. Jede der Proben hatte ein Gewicht
von ca. 170 g.
Durch Reduktionsglühungen im H₂-Strom (1 Std. bei 800°C), wurden die Probestücke vollständig zu metallischer InSn-Legierung reduziert. Aus der Gewichtsdifferenz zwischen dem ursprünglichen Probenstück und der vollständig reduzierten InSn-Legierung wurde der Reduktionsgrad über die gesamte Targetfläche überprüft.
Die Messungen ergaben:Reduktionsgrad Probe Ecke 1 0,142 Probe Ecke 2 0,141 Probe Ecke 3 0,139 Probe Ecke 4 0,145 Probe Mitte 0,144
Claims (4)
1. Oxidkeramisches Target für die Kathodenzerstäubung
aus teilweise reduzierten Indiumoxid-Zinnoxid-Gemischen,
das eine Dichte von mehr als 75% der
theoretischen Dichte und einen spezifischen
elektrischen Widerstand zwischen
100 × 10-³ und 1 × 10-³ Ω · cm besitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß es einen einheitlichen,
definierten Reduktionsgrad von 0,02 bis 0,30
aufweist, der an keiner Stelle der Targetfläche um
mehr als 5% von dem mittleren Reduktionsgrad des
Targets abweicht, wobei der Reduktionsgrad
definiert ist als Gewichtsdifferenz zwischen dem
stöchiometrischen Oxidgemisch und dem
teilreduzierten Oxidgemisch, dividiert durch die
Gewichtsdifferenz zwischen dem stöchiometrischen
Oxidgemisch und dem vollständig reduzierten,
metallischen Gemisch.
2. Verfahren zur Herstellung oxidkeramischer Targets
nach Anspruch 1 durch Heißpressen teilweise
reduzierter Indiumoxid-Zinnoxid-Gemische,
dadurch gekennzeichnet,
daß von Indium-Zinnoxid-Gemischen ausgegangen wird,
die einen einheitlichen, definierten Reduktionsgrad
zwischen 0,02 und 0,3 aufweisen, daß das Heißpressen
unter inertem Schutzgas erfolgt und daß die
Preßformen aus inertem, nichtreduzierendem Material
bestehen, oder mit einem solchen ausgekleidet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Indiumoxid-Zinnoxid-Gemisch vor dem
Heißpressen einer Glühung bei 300 bis 800°C in
einer reduzierenden Gasatmosphäre unterworfen wird,
bis ein definierter, einheitlicher Reduktionsgrad
zwischen 0,02 und 0,3 entstanden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Indiumoxid-Zinnoxid-Gemisch vor dem Heißpressen
mit einem reduzierend wirkenden Feststoffpulver
vermengt und bei 600 bis 1000°C in einer
inerten Gasatmosphäre geglüht wird.
Priority Applications (2)
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DE4124471C1 true DE4124471C1 (en) | 1992-06-11 |
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