DE4124192A1 - Abstandsmessgeraet oder abstandswarngeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abstandsmeßgerät oder ein Abstandswarngerät für
Kraftfahrzeuge.
Gesetzliche Vorschriften regeln den Mindestabstand von Kraftfahrzeugen.
So müssen z. B. Lastkraftwagen auf Autobahnen mindestens 50 m Abstand
halten. Sinnvoll ist ein Gerät, das den Fahrer dahingehend informiert, ob er
zu dicht auffährt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Gerät vorzuschlagen, das dem Kfz-
Fahrer den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug anzeigt oder ihn warnt,
falls der Abstand zu gering ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Ausführungen der Erfindung sind Gegenstände von Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß wird die Laufzeit von Lichtpulsen (bevorzugt Infrarotpulsen)
gemessen und daraus der Abstand berechnet. Gegenstände der Unteran
sprüche sind Details der Auswertung, wie die Validierung der Entfernungs
werte, die Darstellung eines Szenenmodells oder die Berechnung der Nebel
wahrscheinlichkeit. In einer bevorzugten Ausführung wird parallel dazu eine
Sichtweitenauswertung durchgeführt, die sich im wesentlichen auf die Intensi
tät des rückgestreuten Lichtes stützt.
Die Erfindung wird anhand von sieben Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Sichtweiten- und Abstandsmessung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Sensorfrontends einer solchen Vor
richtung,
Fig. 3, 4 und 5 die Sendekeulen und die Detektionsbereiche der ver
schiedenen Kanäle,
Fig. 6 eine erfindungsgemäße Auswertung,
Fig. 7 eine erfindungsgemäße Vorverarbeitung.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen Geräts für
die Abstandsmessung und für die Sichtweitenmessung.
Das Gerät ist in die drei funktionalen Hauptgruppen unterteilt:
- - Sensorfrontend SF, das die Optik, die optoelektronischen Komponen ten (GaAs-Laserdioden, Empfängerdioden) sowie die analogen Schalt kreise für die Abstands- und Sichtweitenmessung enthält und die A/D- Wandlung durchführt.
- - Die Auswerteeinheit AE, die vom Sensorfrontend SF die digitalisierten Entfernungs- und Sichtweitenrohdaten empfängt und weiterverarbeitet.
- - Die Ausgabeeinheit (Display D).
Sensorfrontend SF und Auswerteeinheit AE sind z. B. durch je eine 8-Bit-Pa
rallelschnittstelle für die Sichtweiten- und Abstandsmeßfunktion miteinander
verbunden. Die dort übergehenden Entfernungsdaten liegen z. B. zwischen
20 und 100 m, die Auflösung bei 30 cm, der Takt bei 6 kHz. Die Sichtweiten
daten liegen z. B. zwischen 20 und 300 m, die Auflösung bei einem Meter, der
Takt bei 6 kHz.
In der Auswerteeinheit AE wird die "Auswertung Abstand" aus den Entfer
nungsdaten durchgeführt, die im wesentlichen aus den Punkten Vorverarbei
tung, Nebelerkennung und Abstandsberechnung besteht. Für die Abstands
berechnung ist die Information über die Eigengeschwindigkeit des Fahrzeugs
nötig. Sie wird dem Gerät über eine geeignete elektrische Schnittstelle zur
Verfügung gestellt. In der Auswerteeinheit AE ist dann noch eine "Auswertung
Sichtweite" installiert, die aus den Sichtweitendaten und der Nebelerken
nungsinformation durch Plausibilifizierung und Mittelung die Ausgabe der
Sichtweite durchführt.
Auf den Display D können dann z. B. ständig der Abstand zum vorausfahren
den Fahrzeug und die Sichtweite angezeigt werden. Möglich ist ebenso, bei
einer gewissen Sichtweitenstufe oder beim Unterschreiten eines bestimmten
Abstandes eine Warnung auszugeben. Bei reduzierter Reichweite des Gerä
tes, z. B. bei Nebel, kann ebenfalls eine entsprechende Warnung ausgege
ben werden. Die Sichtweite und der Abstand können in Symbolen oder in
Stufen angezeigt werden, die Stufenweite kann z. B. bei 20, 30, 50, 70, 100,
150 und 200 m liegen.
Als Einbauort für das Frontend empfiehlt sich bei z. B. PkW′s ein Platz hinter
der Frontscheibe, möglichst im Bereich der Wischerblätter, um ein eigenes
Reinigungssystem einzusparen.
Fig. 2 zeigt eine Ausführung eines Sensorfrontends. Das Sensorfrontend SF
enthält die optischen Komponenten Sendeoptik SO, Empfangsoptik EO, die
Infrarotsendeelemente (Sendedioden SD, ein Laserdiodenarray von sechs
Stück sowie eine PIN-Diode, eine Empfangsdiode, die die Amplitude des aus
gesandten Lichts mißt und so eine Referenzinformation für die Normierung
bereitstellt), Empfangselemente (Empfangsdioden ED, angeordnet zu einem
Empfangsarray, hier z. B. sechs Avalanche-Dioden). In der Ausführung mit
Sichtweitenanzeige ist eine zusätzliche PIN-Diode (SWD) vorgesehen, die
Senderansteuerung SA sowie die analogen Schaltkreise für die Entfernungs
messung und für die Sichtweitenmessung.
Die Entfernungsmessung geschieht nach dem TOF (time-of-flight, Laufzeit
messung) Prinzip. Es werden hier Galliumarsenid-Laserdioden von 0,9 µm
Wellenlänge (IR-Bereich) zur Emission sehr kurzer Pulse (40 ns) verwendet.
Die Laufzeit eines Pulses zwischen Sendung und Empfang wird gemessen
und in eine Entfernung umgerechnet. Als Empfänger dienen hier Silizium-
Avalanche-Dioden. Die Genauigkeit einer Einzelmessung liegt bei ca. Δr ≈ ±
0.5 m. Durch Mittelung vieler Einzelmessungen wird diese Auflösung auf ca.
0.3 m gesenkt.
Fig. 3 zeigt eine Ausführung der Sendeoptik SO und der Empfangsoptik EO.
Es ist in diesem Beispiel eine lineare Zeile von je sechs Sendedioden SD
und sechs Empfangsdioden ED verwendet. Die Zeilen der Sendedioden SD
und der Empfangsdioden ED sind horizontal ausgerichtet. Die Figur zeigt die
von den Dioden überstrichenen Bereiche und eine beispielhafte Bemaßung.
Dabei sind als Diodenabstände 1.2 mm, als Diodendurchmesser 0.14 mm
und als Abstand der Objektive 10 mm gewählt. Die Apertur beträgt 30 mm, die
Brennweite der beiden Linsen, die dem Sender und dem Empfänger zugeord
net sind, je 70 mm.
Nicht gezeigt ist eine Alternative zu der Senderdiodenreihe oder der Empfän
gerdiodenreihe, nämlich je eine Sende- und eine Empfangsdiode, die mit
einem mechanischen Scanner mit oder ohne Glasfasern verbunden sind.
In Fig. 3 ist erkennbar, daß zu jeder Senderdiode SD ein bestimmter beleuch
teter Bereich (Sendekeule) gehört. Ebenso entspricht jeder Empfängerdiode
ein bestimmter Bereich. Für zwei der Dioden sind diese Bereiche in Fig. 3 ein
gezeichnet.
Fig. 4 zeigt die für die Entfernungsmessung relevanten Detektionsbereiche
von drei verschiedenen Kanälen. Die in Fig. 3 angedeuteten verschiedenen
Sende- und Empfangskeulen ergeben zusammen sechs zugehörige Scan-
Richtungen, die hier einen (ebenen) Fächer mit einem Öffnungswinkel von 5°
bilden. Die horizontalen Ablenkwinkel der einzelnen Scan-Richtungen betra
gen beispielshaft (auf die Fahrzeuglängsachse bezogen):
-2,5°, -1,5°, -0,5°, 0,5°, 1,5°, 2,5°.
Bei einer Meßentfernung von 80 m entspricht dies zwar theoretisch einer late
ralen Auflösung von nur 1.40 m. Durch die beim Fahren unvermeidliche Gier
bewegung des Fahrzeugs ist die tatsächliche Auflösung wegen des hohen
Sensortaktes jedoch im Dezimeterbereich, auch bei verschwindender Strahl
divergenz.
Die erfaßte Szenenbreite ist bei 80 m Entfernung ca. 7 m. Folglich ist ein
Nachführen des Sensors in Autobahnkurven mit Radien ρ < 1100 m nicht
nötig.
Die sechs Scan-Richtungen definieren einen nahezu horizontalen, ebenen
Fächer, dessen exakter Depressionswinkel gegenüber der Fahrzeuglängs
achse von der Justierung des Sensors im Fahrzeug abhängt. Durch die bei
der Fahrt unvermeidliche Nickbewegung des Fahrzeugs wird nicht aus
schließlich das vorausfahrende Fahrzeug erfaßt, sondern der Sensor blickt
zeitweise auf die Straße hinter das vorausfahrende Fahrzeug und zeitweise
über das Fahrzeug hinweg. Dieser Tatsache wird bei der Signalverarbeitung
Rechnung getragen. Bei unbeschleunigter Bewegung ist der Fahrzeugnick
winkel im Mittel derselbe wie im Stand, so daß der interessierende Höhenbe
reich vom Sensor hinreichend oft erfaßt wird (hoher Sensortakt).
Es kann vorteilhaft sein, den Sensor mit festem Drepressionswinkel ϑ ≈ -1° in
die Fahrzeugkabine einzubauen. Da mit Nickwinkelschwankungen bei der
Fahrt von ± 4° gerechnet wird, sollte dieser Einbau ausreichen. Sollte der
Nickwinkel im Stand stark von der Fahrzeugbeladung abhängen, kann zu
sätzlich eine Nachführung der Sensorachse vorgesehen sein. Diese Nachfüh
rung kann bei Fahrtantritt manuell oder automatisch stattfinden.
Eine hohe Zeilenfrequenz des Sensors (Sensortakt) ist für eine gute Signal
verarbeitung vorteilhaft. Es ist z. B. eine Zeilenfrequenz von 1000 Hz vorge
sehen. Bei sechs Sendedioden bedeutet dies eine mittlere Pulsfrequenz von
6 kHz.
Der zulässige Wertebereich für die gemessene Entfernung beträgt zwischen
20 und 100 m. Die Übertragung der einzelnen Entfernungsmeßwerte an den
Signalverarbeitungsprozessor geschieht im 8-Bit-Format. Dies entspricht
einer Entfernungsauflösung von ca. 0.3 m.
Fig. 5 zeigt schematisch eine zusätzlich mögliche Sichtweitenmessung. Die
Sichtweite wird aus der Intensität von rückgestreutem IR-Laserlicht ermittelt.
Als Lasersender werden die sechs Laserdioden SD verwendet, die für die
Abstandsmessung vorgesehen sind, sowie eine siebte Laserdiode, die aus
schließlich für die Sichtweitenmessung benutzt wird. Als Empfänger ist eine
(einzige) PIN-Diode vorgesehen, die am Rand der Empfangsdioden ED für
die Entfernungsmessung plaziert ist. Das Gesichtsfeld der Sichtweiten-PIN-
Diode (SWD) schneidet alle sieben Sendekeulen in einem Abstand zwischen
1 m und 20 m vor dem Fahrzeug.
Dieser Schnittbereich definiert für alle Kanäle ein Meßvolumen Vi (i = 1 bis 7)
für die Sichtweitenmessung, wobei Vi unterschiedlich groß ist für die einzel
nen Kanäle. Das aus dem Meßvolumen gestreute Signal wird mit Hilfe eines
entsprechenden Zeittors separiert und mit einem Ladungsverstärker aufinte
griert. Um Schwankungen in der Sendeleistung zu berücksichtigen, wird die
Ladung mit dem zeitlich integrierten Referenzsignal normiert. Der Quotient
wird mit Hilfe von kanalspezifischen Eichtabellen in eine Sichtweite umge
rechnet.
Ein mögliche erfindungsgemäße Auswertung in der Auswerteeinheit AE wird
anhand der Fig. 6 und 7 dargestellt.
Fig. 6 zeigt ein Blockschaltbild für die Sichtweiten- und die Abstandsmessung.
Wesentliche Komponenten sind die sechs "Vorverarbeitungen Einzelkanal",
die "Nebelerkennung", die eigentliche "Sichtweitenauswertung" und die "Ab
standsberechnung".
Inputdaten sind:
- - Entfernungsdaten (für jeden der sechs Kanäle)
- - Sichtweitendaten (für jedes der sieben Meßvolumen)
- - Fahrzeugeigengeschwindigkeit.
Outputdaten sind:
- - Sichtweite in z. B. sieben Stufen
- - Abstandswarnung (ja/nein) oder Anzeige des Abstandes in verschiedenen Stufen.
Die Entfernungsdaten der einzelnen Kanäle werden separat vorverarbeitet.
Mit reduzierter Datenrate werden danach eine Wahrscheinlichkeit für Nebel
sowie validierte Entfernungsdaten weitergegeben.
"Validierte Entfernungsdaten" sind solche Entfernungsdaten, die mit großer
Wahrscheinlichkeit von vorausfahrenden Fahrzeugen stammen. Die validier
ten Entfernungsdaten aller sechs Kanäle werden in einem Modul "Abstands
berechnung" zusammengeführt und dienen dort zur Aktualisierung eines
Szenenmodells. Aus dem Szenenmodell wird der Abstand zum vorausfah
renden Fahrzeug abgeleitet. Unter Berücksichtigung der aktuellen Eigen
geschwindigkeit des Fahrzeugs kann damit die Variable für die Abstands
warnung auf "ja" oder "nein" gesetzt werden.
Die "Wahrscheinlichkeit für Nebel" bei den einzelnen Kanälen ist das Ergeb
nis einer statistischen Analyse bei der Vorverarbeitung. Die Wahrscheinlich
keiten für Nebel werden im Modul "Nebelerkennung" zusammengeführt und
verglichen. Daraus folgt eine Bewertung, ob Nebel vorhanden ist oder nicht.
Diese Information wird an das Modul "Sichtweitenauswertung" weitergereicht,
welches dann aus den Sichtweitendaten die gültige Sichtweite ermittelt.
Die einzelnen Verfahrensmodule sind in den folgenden Unterabschnitten be
schrieben.
Die Vorverarbeitung ist anhand der Fig. 7 näher erläutert.
Fig. 7 zeigt schematisch das Modul "Vorverarbeitung Einzelkanal" mit dem
Input "Entfernungsdaten" und dem Output "Wahrscheinlichkeit für Nebel" und
"validierte Entfernungsdaten zu vorausfahrendem Fahrzeug". Der Modul be
steht aus den Bauteilen "Bereichsüberprüfung", "Nebelstatistik" und "Objekt
filter", die nachfolgend beschrieben werden.
Jeder in das Modul Vorverarbeitung eingehende Entfernungsmeßwert wird
daraufhin überprüft, ob er die zulässige Mindestentfernung (z. B. 20 m) über
schreitet. Andernfalls wird er nicht weiterverarbeitet. Die auf dieser Bereichs
überprüfung hervorgehenden Werte werden in den zwei unabhängigen Mo
dulen Nebelstatistik und Objektfilter weiterverarbeitet.
Dieses Modul führt eine Nebelstatistik durch. Nebel oder andere Sichtbehin
derungen werden daran erkannt, daß sich ein hoher Prozentsatz aller Meß
werte statistisch über einen bestimmten Meßbereich verteilt. Diese Statistik
wird über eine längere Zeitdauer durchgeführt (ca. 10 s). Die Analyse der Sta
tistik führt zu einem Wahrscheinlichkeitswert für Nebel auf diesem Kanal. Die
ser Wert wird mit entsprechend niedriger Datenrate ausgegeben.
Das zweite Modul, Objektfilter, extrahiert Entfernungswerte, die mit hoher
Wahrscheinlichkeit zu vorausfahrenden Fahrzeugen gehören.
Solche Meßwerte werden über längere Zeiträume (z. B. Δt = 0.2 s) den gering
sten Schwankungen unterliegen. Stationäre Objekte - also Objekte mit hoher
Relativgeschwindigkeit - verursachen eine große Standardabweichung eben
so wie nahezu tangential zur Strahlrichtung verlaufende Strukturen (Straße,
Leitplanken). Letzteres ist erstens durch die Physik der Rückstreuung des La
serlichts und zweitens durch die Gier- und Nickbewegung des Fahrzeugs be
dingt.
Es werden daher der Mittelwert µ und die Standardabweichung σ von ca. 200
Meßwerten bestimmt, die im Zeitraum Δt anfallen. Ein kleiner Prozentsatz von
"Ausreißern" kann bei der Berechnung von µ und σ ausgelassen werden,
Prinzip des sogenannten "sliding average". µ ist nur dann validierter Entfer
nungswert, wenn σ einen Höchstwert σmax nicht überschreitet. Ein validierter
Entfernungswert µ hat einen Fehler von z. B. Δµ≈0,3 m.
Das Ergebnis der Objektfilterung sind validierte Entfernungsdaten, die vor
wiegend von vorausfahrenden Fahrzeugen stammen. Eine weiter Validierung
dieser Meßwerte kann im Modul "Abstandsberechnung" stattfinden, durch Ver
gleich mit einem aktuellen Szenenmodel.
Im folgenden werden beispielhaft die weiteren Komponenten der Fig. 6 näher
beschrieben:
Wenn z. B. vier der sechs Kanäle eine hohe oder niedrige Wahrscheinlichkeit
für Nebel ausgeben, entscheidet sich das Modul "Nebelerkennung" für den
Tatbestand "Nebel" bzw. "Sicht". Um im Grenzbereich zwischen Sicht und
Nebel Oszillationen bei der Zustandsbestimmung zu vermeiden, werden die
Entscheidungsparameter nach einem Zustandswechsel von Nebel nach Sicht
oder von Sicht nach Nebel jeweils geringfügig variiert. Das Ergebnis des Mo
duls "Nebelerkennung" wird dann das Modul "Sichtweitenauswertung" weiter
gegeben. Dieses Modul führt seine Sichtweitenbestimmung aus den Sicht
weitendaten nur beim Input "Nebel" durch.
In dem Auswertemodul für die Sichtweite werden zunächst die Sichtweiten
werte für jeden Kanal getrennt statistisch analysiert. Unterschreitet die Stan
dardabweichung einen gewissen Wert, so gilt der entsprechende Mittelwert
als validiert. Durch Vergleich der validierten Mittelwerte aller Kanäle findet
eine weitere Plausibilitätsüberprüfung statt. Nur wenn deren Streuung inner
halb der Standardabweichung der Einzelkanalstatistik liegt, wird ein gemein
samer Mittelwert gebildet. Dieser Wert wird noch zeitlich gemittelt und ergibt
so den Anzeigewert, der alle ca. 5 bis 20 s erneuert wird.
Die Nebelerkennungsfunktion in der Auswertung der Entfernungsdaten unter
drückt Fehlmessungen, die durch Reflexionen der Lichtstrahlung an festen
Objekten im Meßvolumen verursacht werden könnten, zuverlässig. Eine Sicht
weitenmessung wird in diesem Fall nicht durchgeführt.
Die gefilterten Meßwerte aller Kanäle (validierte Entfernungsdaten) werden
hier mit einem einfachen, zweiparametrigen Szenenmodell korreliert. Das
Modell beinhaltet ein kastenförmiges Objekt konstanter Breite auf ebenem
Untergrund. Die Modellparameter (Zustandsvariablen) sind die zweidimen
sionalen Positionskoordinaten dieses Objekts relativ zum Sensor. Die Korre
lation wird z. B. alle 0.2 s durchgeführt. Dabei sind zwei Fälle zu unterschei
den, die sich auf die zuletzt vorgenommene Korrelation beziehen:
1. Es ist ein Objekt im Bild;
2. Es ist kein Objekt im Bild.
2. Es ist kein Objekt im Bild.
Im ersten Fall wird ein Modellansatz für die Dynamik des Objekts gemacht, die
jeweils letzte Position des Objekts wird durch Korrelation mit neuerlichen Ent
fernungsmeßwerten diesem Ansatz entsprechend aktualisiert. Im zweiten Fall
wird anhand der jeweiligen Entfernungsdaten eine Wahrscheinlichkeit für das
Vorhandensein des Objekts ermittelt. Die Umschaltung von Zustand 2 in Zu
stand 1 wird erst dann vorgenommen, wenn diese Wahrscheinlichkeit über
längere Zeit hoch war und die jeweils ermittelten Objektpositionen überein
stimmen. Die Umschaltung von Zustand 1 in Zustand 2 geschieht dann, wenn
eine modellkonsistente Aufdatung der Objektposition über längere Zeit nicht
möglich war. Das Szenenverständnis wird also nicht aus einer einzelnen Da
tenzeile abgeleitet. Vielmehr wird der dynamische Prozeß unter ständiger
Korrektur durch eingehende Daten modelliert.
Aus der Kenntnis der Zustandsvariablen des Systems ergibt sich sofort der
Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Durch Vergleich mit dem Mindest
abstand, der der eingegebenen aktuellen Fahrzeugeigengeschwindigkeit ent
spricht, kann über die Notwendigkeit der Ausgabe einer Abstandswarnung
entschieden werden.
Eine Einbeziehung der Straße in die Modellierung ist deshalb nicht möglich,
weil bei nassem Straßenbelag vom Sensor keine endlichen Entfernungswerte
gemessen werden. Um die Abstandsberechnung vom Straßenzustand unab
hängig zu machen, werden die Entfernungswerte zur Straße im Objektfilter
eliminiert.
Claims (8)
1. Abstandsmeßgerät oder Abstandswarngerät für Fahrzeuge, mit einem
Sensorfrontend (SF), mit einem oder mehreren Lichtsendern, insbe
sondere Infrarotsendern, die nach vorne weisende Keulen haben, mit
einem oder mehreren Lichtempfängern, wobei aus den Laufzeiten der
reflektierten Pulse Entfernungsdaten gewonnen werden, und mit einer
Auswerteeinheit (AE), die die Abstände berechnet und anzeigt oder
eine Abstandswarnung gibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
einer mechanischen Ablenkeinheit eine Zeile oder ein zweidimensio
nales Abtastmuster erzeugt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet
durch eine Vorverarbeitung und eine Auswertung, die die Entfer
nungsdaten nach statistischen Methoden validiert.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine Auswertung mit einem Szenenmodell, anhand
dessen aus den Daten eines gewissen Zeitraumes auf das Vorhan
densein eines sich bewegenden Objekts und dessen Abstand ge
schlossen wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine Vorverarbeitung in der Auswertung, die aus
den Entfernungsdaten die Wahrscheinlichkeit für Nebel berechnet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Sicht
weitenauswertung, wobei im Sensorfrontend (SF) eine zusätzliche
Empfangsdiode vorgesehen ist, deren Gesichtsfeld die Sendekeulen
der Lichtsender (SD) schneidet, und einer Auswertung, die aus der
Intensität des rückgestreuten Lichts die Sichtweite ermittelt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Sichtweitenauswertung eine Mittelung oder eine Plausibilifizie
rung durchgeführt werden.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine zusätzliche Empfangsdiode, die Zeitpunkt und
Amplitude des von den Lichtsendern ausgesandten Lichts mißt (Refe
renzinformation für die Normierung).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4124192A DE4124192A1 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Abstandsmessgeraet oder abstandswarngeraet |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4124192A DE4124192A1 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Abstandsmessgeraet oder abstandswarngeraet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4124192A1 true DE4124192A1 (de) | 1993-01-21 |
Family
ID=6436693
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4124192A Withdrawn DE4124192A1 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Abstandsmessgeraet oder abstandswarngeraet |
Country Status (1)
Country | Link |
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