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Augensicheres Schrägsichtmeßgerät.
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Es kommt jedes Jahr, speziell im Herbst vor, daß Flugzeuge wegen zu
geringer Sichtweite am Zielflughafen nicht landen können. Kosten und Probleme entstehen
für Fluggesellschaften und Passagiere. Die Erlaubnis zur Landung hängt davon ab,
daß die mit dem Transmissometer am Aufsetzpunkt bestimmte Sichtweite größer ist
als ein von der internationalen Luftfahrtbehörde vorgegebener Grenzwert. Diese Grenzwerte
wurden von der Bundesanstalt für Flugsicherung übernommen und sind für die verschiedenen
Flugzeugtypen und Flughäfen unterschiedlich. Die eigentliche Entscheidung beim Anflug
bleibt dem Piloten, ob er z.B. nach der Erlaubnis zur Landung bei zu geringer Sicht
landet oder durchstartet. Nun gelten die gemessenen Sichtweiten streng genommen
nur für die Meßhöhe und den Aufstellungsort des Transmissometers.
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Wie es darüber aussieht, also speziell was der Pilot aus der Höhe
von etwa 30 m wirklich sieht, kann nur angenähert werden. Eine Art der Annäherung
besteht darin, ein theoretisches Nebelmodell zur Berechnung der Schrägsicht heranzuziehen.
Uber die Notwendigkeit der Messung der sog. Schrägsicht an Flughäfen wurde daher
in vielen Ländern seit Jahren gearbeitet.
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Eine zuverlässige Meßmethode besteht in der Messung der Nebelschichtung,
also des aktuellen Nebelprofils. Hierzu wird jedoch ein Turm benötigt, der als-Flughindernis
nicht in der Anflugrichtung stehen kann und daher nicht die wahren Schrägsichtwerte
im Anflugpfad zu messen erlaubt.
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Es wurden auch Lasergeräte mit Neodym- oder Ultraviolett-Lasern zur
Schrägsichtmessung forschungsmässig untersucht.
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Sie alle haben den Nachteil, nicht augensicher zu sein, denn der Pilot
wäre beim Anflug der direkten Laserstrahlung ausgesetzt.
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Das Schrägsichtmessgerät nach der Erfindung-ist augensicher und übt
gleichzeitig zwei Funktionen aus: Bei nicht vorhandenem Nebel arbeitet es als Wolkenhöhenmesser
und bei Nebel (bei Normsichtweiten kleiner als 1000 m) bis in Höhen von 30 m misst
es die aktuelle Nebelschichtung mit Angabe der Schrägsicht.
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Das Augensichterheitsproblem wurde durch die Benutzung eines GaAs-Laser-Dioden-Arrays
gelöst, bei dem schwache Laserimpulse mit hoher Folgefrequenz durch Mehrfachintegration
angewendet werden. Das Kostenproblem ist nach der Erfindung dadurch gelöst, dass
ein handelsüblicher Laser-Wolkenhöhenmesser mit einem augensicheren Laser-Impulslichtsender
zusätzlich einem zweiten grösseren Lidar-Empfänger beigeordnet hat, so dass eine
Doppelnutzung des Gerätes sowohl. zur Wolkenhöhenmessung als auch zur Schrägsichtweitenbestimmung
stattfindet.
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Das System muss etwa 175 m vor der Schwelle in Verlängerung der Landelichter
für die Landerichtung aufgestellt werden, am sog. Entscheidungspunkt.
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Ein dem Stande der Technik entsprechendes elektronisches Interface
zum auf allen Gross-Flughäfen vorhandenen
Wetterdienstrechner ist
im Schrägsichtmessgerät vorgesehen, um die Messergebnisse dieses Gerätes wie einen
zusätzlichen Transmissometerwert behandeln zu können. Die Flugsicherung nimmt nur
"wahre" Werte zur Kenntnis. Vom Wetterdienstrechner muss daher ein zusätzlicher
Kanal im Rechner freigemacht und als Anzeige 11511 für Schrägsicht dem Kontroller
zur Verfügung gestellt werden. Zur späteren Kontrolle, Auswertung und Dokumentation
können die Messwerte in üblicher Weise gespeichert werden.
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Abb. 1a zeigt das Prinzip einer Strahlführung bei Schrägsichtmessung
mit einem Wolkenhöhenmesser WH und dem beigeordneten Schrägsichtmessempfänger S
und der Verstärkereinheit D.
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RC und Ro sind die sich überlappenden schwach divergierenden optischen
Achsen. N ist das das angemessene Atmosphärenvolumenelement. Man kann eine Ausleuchtung
des Nahfeldes dadurch erreichen, dass ein kleiner Hilfsspiegel SPH den angedeuteten
Winkel p in das Empfangsdiagramm einstrahlt.
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Fig. 1b hat hingegen nur eine optische Achse, da der Strahlengang
koaxial ist mittels der beiden Umlenkspiegel Sp.
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N sei das angemessene atmosphärische Streuvolumen.
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Gleichzeitig ist skizzenhaft die massive Spiegelhalterung E angedeutet,
die sich hinsichtlich verschiedener Winkel oC , z.B. 0 - 900, gegen die Horizontale
kippen lässt, wobei H die Haltevorrichtung ist. Für Schrägsichtmessungen werden
beispielsweise die Winkel 0", 20, 90, 15° benutzt, der Wert von 90" für die Wolkenhöhenmessung.
A ist die Antriebskinematik.
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Schliesslich zeigt Fig. 1 c das stets beigeordnete Transmissometer-Gerät
mit dem Lichtsender ST und Empfänger E zur Messung der Horizontalsicht, wobei B
die Basislänge ist.
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Ohne die Idee der Erfindung zu verlassen, kann man auch gemäss Fig.
2 das Verfahren einsetzen. Hierbei ist S/E die Sende-Empfangs-Einheit für den Wolkenhöhenmesser
und die Einheit S/S die Schrägsicht-Messeinrichtung.
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Zweckmässig wird man beide Einheiten unter dem Dach D unterbringen,
um einen Klimaschutz zu gewährleisten.
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Die Einstellung der verschiedenen Winkel a sowie auf die vertikale
V zwecks Wolkenhöhenmessung geschieht nun mit Spiegel Sp, der in verschiedene Winkel
g /2 geneigt wird, z.B. für die Wolkenhöhenmessung um 450 (Wolke = W).
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Dieses Spiegelsystem kann man in einem separaten Gehäuse G mit einer
optisch transparenten Platte P unterbringen, incl. des Antriebssystems für die Spiegelneigung
A Diese Anordnung hat den Vorteil, dass sich die recht einfache Spiegelanordnung
leicht warten und reinigen lässt und sich unter Umständen sogar in einer kleinen
Hütte befindet.
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Um Flutlichteinfluss zwischen Sender und Empfänger in der Glasfläche
des Spiegels oder auch in der Abdeckung zu vermeiden, kann man den Spiegel in zwei
Teile Sp1 und Sp2 teilen und auch die Abdeckplatte in P1 und P2 mit einer optischen
Isolation Io.
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Auch hier kann man, wie in Fig. la angedeutet, mittels eines Hilfsspiegels
SPH einen Teil des Sendestrahls in das Nahvolumen der Empfängercharakteristik einspiegeln,
um eine vollständige Uberlappung der Strahlcharakteristik sicherzustellen.
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Das SVR-Gerät berechnet die Schrägsicht im Blickwinkel von z.B. 90
nach Abschluss eines Scan-Zyklus. Um diesen Wert an den Wetterdienstrechner zu übertragen,
muss dieser Wert wieder umgeformt werden in einen Transmissometer-Stromwert zwischen
0 und 1 mA für die Basis 75 m. Der Rechner erhält den Schrägsichtmesswert verschlüsselt
als Transmissometersignal.
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Er wird vom Rechner in an sich bekannter Weise mit dem Lampenlicht
und dem Hitnergrundwert zur SVR (90) umgerechnet und als 4. Wert (ab, b, c und s)
dem Tower zur Verfügung gestellt.
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Zum Aufstellungsort und der Messgeometrie zeigt Abb. 3 eine schematische
Darstellung der Landebahn, ein sich im Landeanflug befindliches Verkehrs flugzeug
mit den Blickwtnkeln, die dem Piloten möglich sind und die Darstellung der SVR-Messeinrichung,
die am Platz A positioniert ist.
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Zur Erklärung der Notwendigkeit der Winkelmessung: Abbildung 3 zeigt
die -Bedingungen bei der Landung, das Flugzeug beim'landeanflug und den Aufstellungsort.
Der Pilot befindet sich bei der"Decision Height" DH in ca. 35 m Höhe.
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Für diese Höhen wird die Sichtweite benötigt. Mit dem SVR-Gerät wird
unter den Winkeln 20, 90 und 150 gemessen.
Abbildung 3: Schematische
Darstellung der Landebahn (unten) und der Seitenansicht des Landeanflugs einer B
737 mit Winkel- und Höhenangaben.
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Der Aufstellungsort A für das SVR-Gerät wird gemäss Tabelle 1 der
verschiedenen anfliegenden Flugzeugtypen ermittelt.
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Tabelle 1: Parameter zur Bestimmung des Aufstellungsorts A des SVR-Lidars
Beispiele Augenhöhe H SVR . SVR-Winkel Strecke x Strecke A von mn Flugzeug- (m)
(m) (Grad) typen B 737 35 216 9.2 292 467 B 747 42 236 10.3 711 481 A 300 39 257
8.7 692 438 DC 10-30 40 238 10 742 515 Dabei ist H die Augenhöhe des Piloten bei
der Entscheidungshöhe DH des Flugzeugs von 30 m. Die SVRmin -Angabe berechnet sich
aus dem notwendigen Gesichtsfeldausschnitt tnd dem Messwinkel, der durch das Cockpit
abgedeckt ist. Abbildung 3 zeigt den Winkel 160 als nicht einsehbar vom Piloten.
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Zwischen dem Fusspunkt dieses Winkels und dem Punkt A sollen 90 m
liegen. Mit der Augenhöhe ergibt sich sodann der SVR-Blickwinkel. Die Strecke x
ist die Entfernung des Flugzeugs bei DH= 30 m für einen Gleitweg von 30. Die Strecke
A kann mit diesen Angaben berechnet werden. Sie liegt im Mittel 175 m vor der Schwelle
(THR lights in Abbildung 3 unten) in Verlängerung der Landebahnseitenlichter.
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Abbildung 4 zeigt eine maßstäbliche Darstellung eines Aufstellungsortes
auf einem internationalen Verkehrsflughafen.
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Abbildung 4: Kartenausschnitt eines Flughafens mit Lage des SVR-Gerätes
(1), des LK 07 Landekurssenderhauses (2) und des Landebahnhauses des Wetterdienstes.
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Zur weiteren Klarstellung des Messvorganges nach der Erfindung dient
Abbildung 5. Diese zeigt rechts 3 Nebelprofile. Der Verlauf der horizontalen Normsicht
ist mit der Höhe aufgetragen für: 1 sog. englisches Nebelprofil 2 Bodennebel 3 Hochnebel.
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Abbildung 5 links zeigt zunächst wieder als Achsen die Normsicht.
und die Höhe. Eingetragen sind Kurven mit den Elevationswinkeln als Parameter, bei
denen bei vorgegebener homogener
Normsicht mit der Höhe die Reichweite
RR eines angenommenen Lidar-Systems erreicht würde. Diese Reichweite ist für den
Elevationswinkel in Höhen ausgedrückt. Mit anderen Worten: Erreichbare Höhen H für
ein Lidar System messend unter den Elevationswinkeln bei angenommener homogener
Schichtung der Sichtweite VN (älso keine Schichtung).
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Man wird 3 Messwertsätze bei den Messungen mit dem 2-Punkt-Verfahren
unter 3 Winkeln erhalten: Winkel Einstell- Messwert Einstell- Messwert erreichte
wert wert Höhe 20 RB UB UR R1 H1 90 RB UB UR R2 H2 150 RB UB UR R3 H3 Für die inhomogenen
Schichtungen ist UB für alle 3 Messwinkel annähernd gleich, da die Messhöhe bei
z.B. RB = 7.5 m kleiner als 3 m ist. Die Messwerte Ru(1,2,3) werden variieren. Die
Schrägsichtweite unter 90 Blickrichtung des Piloten (Abbildung 1) errechnet sich
aus der Schichtung der Normsichtweiten N(1), VN(2) und VN(3).
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Abbildung 5: Erklärung des Schrägsichtmessverfahrens (2-Punkt-Lidar-Messverfahrens)
rechte Seite: Nebelprofile, die horizontale Normsicht für 3 Nebelmodelle ist in
ihrer Höhenabhängigkeit aufgetragen.
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linke Seite: Für ein Schrägsichtlidar bei homogener Sicht VN erreichbare
Entfernungen RR umgesetzt in Höhen mit dem Erhebungswinkel als Parameter. Eingezeichnet
ist eine Schichtung für den Fall 2 rechts.
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Abbildung 6: Blockschaltbild eines Beispiels der Steuer- und Auswerteeinheit
des SVR-Schrägsichtmessgerätes.
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Der elektronische Teil des Schrägsichtmessgerätes ist als Ausführungsbeispiel
in Abbildung 6 dargestellt.
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a) dem Elevationsregelkreis (EMD) b) einem 20 MHz A/D Ronverter mit
8 Bit Auflösung (ADC), c) einer programmierbaren Zeitbasis, d) einem data selector
mit buffer memory für Zusatzdaten, wie die Wolkenhöhe des Impulsphysik Ceilographen,
e) dem IEEE 488 Bus Interface und f) dem SVR-Output Device, dem Interface zum ASDUV-Rechner.
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Der elektronische Teil wird vom Rechner CBM 3032 kontrolliert.
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Die Programmiersprachen sind BASIC und ASSEMBLER.
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Der ADC arbeitet mit einem Speicherintervall von 50 ns. Das empfangene
Lidar Signal ohne Integrierung ist stark verrauscht, bei 2.4 kHz Pulsfolgefrequenz
kann eine Mittelbildung über 500 Einzelsignale innerhalb von 0,2 s erfolgen.
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Die Auswahl von zwei Messwerten findet in diesem Beispiel von 416
As statt, zusätzlich hat die Aufsummierung stattgefunden. Diese Art der Operation
wird von ASSEMBLER Programm bewerkstelligt.
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Das Programm läuft völlig automatisch ab. Nach dem Start tastet das
SVR-Gerät drei verschiedene Elevationswinkel ab und hält bei jeder Stellung an,
um die Lidar Signale zu verarbeiten. Dabei wird ein spezielles Programm gestartet,
um nach dem Anfangswert U(RBj bei RB die Rauschdistanz RR zu bestimmen. Diese Bestimmung
wird von einem Wert R (z.B.
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100 m) aus gestartet in Schritten von 7,5 m (entsprechend der möglichen
Auflösung von 50 ns) bis der Signalpegel unter einem vorher eingegebenen Rauschpegel
liegt. Dieser Wert wird im Buffer gespeichert. Nach dieser Routine wird der nächste
Elevationswinkel eingestellt. Bei 90 und 150 wird die Rauschentfernung-Suchroutine
abgekürzt, da stets von dem beim vorhergehenden Winkel bestimmten Wert RR ausgegangen
wird. Die Richtung der 7.5 m-Schritte liegt dann daran, ob der Signalwert bereits
unter dem Rauschwert liegt oder nicht.
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Nach Beendigung des 150 Messzyklus wird die Schrägsichtweite berechnet
und über den SVR-Geräteausgang über Telefonleitung dem Wetterdienstrechner zugestellt.
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Durch die in Abbildung 1a dargestellte Eigenschaft des oberen Strahlungsverlaufs,
die nicht eine völlige Uberlappung der vom Laser-Sender und Lidar-Empfänger gebildeten
öffnungskegel im Anfangsbereich vorsieht, wird eine überlappungsfunktion
(R)
zur Korrektur der Lidar-Signale im Anfangsbereich (U(RB)) erforderlich.
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Diese kann man jedoch, wie eingangs erwähnt, dadurch vermeiden, dass
der Hilfsspiegel SPH das Nahvolumen so intensiv ausleuchtet wie es bei einer Anordnung
gemäss Fig. 1b geschehen würde.
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Wenn klare Signale von dem Wolkenhöhenmesser bei Vertikalstellung
des Gerätes erhalten werden, wird sich im allgemeinen eine Schrägsichtmessung erübrigen.
Dieser Vorgang kann naturgemäß auch automatisiert werden. Wenn hingegen keine klare
Anzeige von Wolken erfolgt und auch kein wolkenloser Himmel anliegt, der ohnehin
meist automatisch. zur Abschaltung des Gerätes führt, sondern eine dunstige oder
mehr oder weniger neblige Atmosphäre herrscht, wird die Schrägsichtmessung sinnvoll.
Nach dem vorher dargestellten wird man von dem nächstgelegenen transmissometrischen
Sichtweitenmesser den Verstärkungsgrad des Empfängers des Schrägsichtmessers automatisch
der Signalschwächung auf Grund der nebligen Atmosphäre anpassen.
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Es kann aber bei inhomogener Atmosphäre auch der Fall eintreten, daß
das neben der Landebahn gemäß internationalen Regeln aufgesiellte Transmissometer
zu weit entfernt vom Schrägsichtmeßgerät ist und daher nicht-mehr eine repräsentative
Verstärkungsregelung zuläßt.
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In diesem Falle - auch sonst aus Kostengründen - kann es nach der
Erfindung zweckmäßig sein, einen kleinen und auch preisgünstigen Sichtweitenmesser
nach dem Streulichtprinzip baulich mit dem Schrägsichtmeßgerät zu s-ereinen oder
in dessen unmittelbarer Nähe aufstellen.
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Es gibt solche Geräte, die sowohl nach dem Prinzip der Vorwärts- als
auch solche, die nach dem Rückwärtsstreulichtprinzip arbeiten und deren sichtweitenabhängiger
Ausgangswert - ggf. analog-digital in üblicher Weise umvandelt den Verstärkungsgrad
des Schrägsichtempfänger zu regulieren vermögen.
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Die Signalübertragung von Wolkenhöhenmessung, ggf. Sichtmessung und
auch der Schrägsichtmessung wird man den örtlichen Gegeben heiten entsprechend womöglich
mit einem seriell arbeitenden Daten Bus als Signalübertragung auslegen, um mit nur
einem Telefonkabel bis zur Wetterstation des Flughafens auszukommen.
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Das Schrägsichtmessgerät nach der Erfindung arbeitet nach dem sog.
2-Punkt-Verfahren und kommt mit vergleichsweise geringem elektronischem Aufwand
aus. Es benötigt nur 4 Messgrössen: ein ine Entfernung RR bei einer bekannten Spannung
U(RR) (Rauschspannung), und eine Spannung U(RB) bei einer testen Entfernung RB nahe
am Gerät.
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Bei einer inhomogenen Nebellage führt die Methode zu vernachlässigbaren
Fehlern.
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Abbildung 7a Abbildung 7b Ein Messbeispiel ist in Abbildung 7a dargestellt.
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Die horizontale Sichtweite VN ist im Höhenverlauf H dargestellt. Das
für die Schrägsichtweite als Nebelmodell angenommene Profil 1 wird auch Cardington
Modell genannt.
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Der Nebel wird bei diesem Modell mit der Höhe dichter, die Schrägsichtweite
ist etwa SVR = 0,8 RVR. Zwei andere Profile 2 und 3 zeigt Abb. 7b;2 ist ein Bodennebel
mit nach oben
zunehmender Sicht und 3 ist Hochnebel. Um diese Fälle
sicher mit dem erfindungsgemässen Gerät zu erfassen, muss nach dem 2-Punkt-Verfahren
unter verschiedenem Winkel gemessen werden.
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Abbildung 7 links zeigt die für ein Modell-Lidar erreichbaren Höhen
bei der Bestimmung von RR für verschiedene homogene Sichtweiten VN in Abhängigkeit
vom Meßwinkel#, Bei 20 Elevationswinkel erreicht man bei 1000 m Sicht mit dem Laser
eine Höhe von 8 m,von der aus gerade noch über dem Rauschen liegende Signale zum
Empfänger zurückkommen.Bei 100 Elevation sind dies bereits 30 m unter der Annahme
der homogenen Schichtung.
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Bei inhomogener Schichtung (Abbildung 7 rechts,Fall 2 z.B.) können
mit dem SVR-Gerättgemessen unter 20,90 und 150 diehorizontalenNormsichtweiten VN(1),VN(2),VN(3)
aus den 3 Messungen berechnet werden.
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Dabei ist angenommen,daß V5(20> VN(1) ist.
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VN(2) errechnet sich aus den Meßwerten VS(2°) und V5(90). VN(3) errechnet
sich dementsprechend aus allen drei Meßwerten.
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Die so bestimmte Nebelschichtung mit den zugehörigen Höhen wird dazu
verwandt,die Transmission längs der vorgegebenen Blickrichtung zu ermitteln.
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Die vertikale Transmission ist
mit der Bedingung ,daß mindestens H3430 m ist Für die Blickrichtung 90 erhält man
daraus
Damit ergibt isch eine Schrägsicht
Hochnebel: Der in Abbildung 7 gezeigte schematische Fall von Hochnebel
(Kurve 3) konnte messtechnisch erfasst werden.
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Abbildung 8 zeigt die Messung der Schrägsichtweite V5 (2°) und der
berechneten Schrägsicht Vs (9°) im zeitlichen Verlauf.
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Abbildung 8: Zeitlicher Verlauf der gemessenen Sichtweite VS(2°) und
der berechneten Schrägsicht V5 (90) für einen Tag mit Hochnebel.
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Wenn man annimmt, dass der unter 20 gemessene Wert nahe an der horizontal
gemessenen Normsicht liegt, so ist bei dieser Nebellage die Schrägsicht oftmals
schlechter als die RVR.
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Abbildung 9-: Meßsignale aufgenommen mit dem Oszillografen, Signalverlauf
gegen die Meßentfernung für 3 Meßwinkel: Kurve a = 20, Kurve b = 90 Kurve c = i50
Abbildung 10: Meßsignal aufgenomnen mit dem Oszillografen, Signalverlauf gegen die
Entfernung bei einem Hochnebelfall kenntlich durch ein zweites Echo.
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Abbildung 9 zeigt eine Reihe von oszillographisch aufgenommenen Meßsignalen.
Die Signalspannung ist gegen die Meßentfernung aufgetragen. Die Kurven a-c deuten
die Meßwinkel 20, 90 und 15° an. Man erkennt aus diesen Signalen, daß bei 150 ein
größeres Signal in gleicher Entfernung zu messen war als bei 90 bzw. 20. Ein größeres
Signal bedeutet dichteren Nebel,
der Nebel muß also in dieser Zeit
nach oben hin zugenommen haben.
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Abbildung 10 zeigt die 150-Messung kurze Zeit später. Neben dem Nebelsignal
am Beginn kommt bei 120 m Schrägentfernung ein zweites Signal von der angemessenen
Wolke bzw. Hochnebelschicht. Der Wolkenhöhenmessteil registriert diese Wolke und
somit kann die Datenverarbeitung für diesen Fall angeben, dass die Bestimmung der
Schrägsichtweite durch eine Wolks behindert wurde. Dies für den Fall, dass die sich
errechnende Wolkenuntergrenze kleiner als 30 m ist. Für den dargestellten Fall (R
= 120 m, 15°) ergibt sich eine Wolkenhöhe von ca. 30 m.
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Starts und Landungen machen sich deutlich im zeit'eichen Verlauf des
Ldar Signals bemerkbar. Bei Starts wurde zunächst das Signal gröber, mehr Nebel
wurde durch das WIeßvolumen geblasen. Einige Sekunden später wurde das Signal deutlich
kleiner. Kleineres Signal bedeutet bessere, Sichtweite. Abbildung 11 zeigt ein Oszillographenbild.
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Abbildung 11:0szillografenbild von Lidar Signalen a: kurze Zeit vor
dem Start eines Flugzeugs b: nach der Landung (Punkt a in Abb.l7) c: kurze Zeit
nach dem Start (Normalfall) Da diese Signalveränderungen sehr kurzfristig sind,Dauer
etwa 10 Sekunden, sind sicher einige der Schwankungen im Meßsignal der Abbildung
-8 auf diese Flugzeugbewegungen zurückzuführen. Diese Effekte des Wegblasens des
Nebels durch Düsen sind bekannt und werden auch an Flughäfen zur Fntnebelung benutzt.
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Schließlich gibt Fig. 12 eine Übersicht über die praktische Installation
eines SVR-Meßgerätes zusammen mit dem bereits installierten Wolkenhöhenmesser und
Sichtweitenmesser mit zugehörigem Rechner.
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Ein ausgeführtes Gerät nach der Erfindung, mit dem die vorgestellten
Ergebnisse erzielt wurden, hatte folgende Daten: Laser Sender Wellenlänge 0.906
Am Puls Energie 1.6 ßWs Puls Dauer 80 ns Puls Wiederholfrequenz 2.4 kHz mittlere
Ausgangsleistung 20 W Empfänger Spiegel-Durchmesser 40 cm Photodiode YAG 444 Empfindlichkeit
0.68 A/W Eine ständige Eingabe der Transmissometer-Daten zur Umrechnung des CX-Wertes
in den Rechner ist damit vorgesehen, wenn nicht eine automatische Verstärkersteuerung
vom zugeordneten Transmissometer erfolgt, sondern die Umrechnung erst im Zentralrechner
erfolgen soll. Hierfür ist dann eine Zusatzleitung mit Interface vom RVR-Rechner
zum SVR-Rechnung notwendig. Weiterhin ist eine Beschleunigung der Messdauer für
einen Messwert auf mindestens 30 Sekunden vorgesehen derart, dass die Schwenkmechanik
in etwa 10 Sekundentakt die Messwinkel einstellt.
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Ein erfindungsgemässes Gerät in der Kombination Wolkenhöhenmessgerät
und SVR-Gerät hat somit folgendes Konzept als Beispiel: a) Koaxiales System zur
Vermeidung der Uberlappung b) vom Transmissometer gesteuerte Verstärkungseinstellung
c) Beschleunigung der Abtastung zur Angleichung an den 10 Sekunden-Takt d) Logik
für den Betrieb: Messung der Wolkenhöhe Sichtweiten grösser 1500 m Messung der Wolkenhöhe
und der Schrägsicht bei Sichtweiten zwischen 400 und 1500 m Messung der Schrägsicht
Sichtweiten kleiner 400 m.
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Das hier besclariebene Schrägsichtmeßverfahren läßt sich im übrigen
auf richtige Funktionsweise jederzeit dadurch überprüfen, daß man die ganze Anlage
quasi auf die Seite legt und die Sichtweite in einem mittels anderen Sichtmessern
überwachten Nebelfeld oder auch künstlich erzeugten Nebel horizontal arbeiten läßt,
wobei etwaige Abweichungen sofort evident werden.
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Die Messung der Schrägsicht in einem fest eingestellten Winkelintervallbereich
- mindestens 2, möglichst unter 3 Elevationswinkeln -in Kombination mit dem augensicheren
Wolkenhöhenmesser wird jedoch die wesentliche Lehre der vorliegenden Erfindung sein.
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- L e e r s e i t e -