DE4121788C2

DE4121788C2 -

Info

Publication number: DE4121788C2
Application number: DE19914121788
Authority: DE
Inventors: Juergen 8056 Neufahrn De Risser
Original assignee: Agfa Gevaert AG
Current assignee: Agfa Gevaert AG
Priority date: 1991-07-02
Filing date: 1991-07-02
Publication date: 1993-06-17
Also published as: DE4121788A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich tung zur Einstellung von Geräteparametern eines Geräts, durch welches ein planes, flexibles und im wesentlichen längliches Material läuft gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Plane Materialien, wie im Oberbegriff beschrieben, sind z. B. aufgerollte Filme, auf denen sich Mikrobilder be finden.

Bei bekannten Geräten zum Rückvergrößern der Mikrobilder, welche sich auf einer Filmrolle befinden, ist es notwendig, die Dicke des verwendeten Filmmaterials zu kennen und daraufhin am Gerät von der Dicke des Materials abhängige Einstellungen vorzunehmen.

Ein Verfahren zur Bestimmung der Dicke von planem, flexiblen, bandförmigem Material, wie z. B. Aluminiumfolien, welche sich in Form eines Wickels auf einer Spule befinden, ist aus JP 1-80 807 (A) bekannt. Es beruht auf der Erkenntnis, daß der Umfang eines Kreises direkt vom Radius des Kreises abhängt. Wird eine kreisförmige Spule, auf der das zu messende Material aufgewickelt ist, um eine volle Umdrehung gedreht, so wird eine gewisse Länge des Materials abgewickelt und der Radius des Wickels verringert sich genau um die Dicke des aufgewickelten Materials. Bei der nächsten vollen Umdrehung der Spule wird entspechend des nunmehr verringerten Radius eine geringere Länge des Materials abgewickelt. Aus der Längendifferenz zwischen dem bei der ersten und der zweiten Drehung abgewickelten Material läßt sich die Dicke des Materials errechnen.

Zur Messung der Spulenumdrehung ist bei dem obigen Verfahren eine Detektoreinrichtung vorgesehen. Die Bestimmung der abgewickelten Länge erfolgt mit einer Hilfsrolle und einer zugehörigen zweiten Detektoreinrichtung. Eine Recheneinheit berechnet aus den beiden Detektorsignalen die Foliendicke.

Mit dem in der vorgenannten Schrift offenbarten Verfahren ist die Dicke des Materials meßbar. Die Verwendung des Meßergebnisses für eine Aufgabe ist jedoch nicht vorgesehen.

In einem Mikrofilm-Rückvergrößerungsgerät läuft der Film in einem sogen. Filmkanal, dessen Abmessungen so gewählt sind, daß einerseits der Film plan ohne Spiel gehalten wird, andererseits aber keine zu große Reibung entsteht. Für die unterschiedlichen Filme ist daher der Einsatz von unterschiedlichen oder zumindest verstellbaren Filmkanälen notwendig.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, mit dem an einem Gerät, durch das ein planes, flexibles und bandförmiges Material läuft, Einstellungen von Geräteparametern möglich sind in Abhängigkeit von der Dicke des verwendeten Materials, wobei die Dickenbestimmung automatisch erfolgt.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, daß der Drehwinkel für die erste und die zweite Drehung der Spule 2 jeweils 360° beträgt.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 ist durch den Unteranspruch 3 angegeben.

Die Erfindung wird anhand einer Figur näher erläutert:

Die Fig. 1 zeigt in schematisierter, teilweise verein fachter Darstellung ein mögliches Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

In der Figur ist mit 1 ein Film bezeichnet, der auf einer kreiszylindrischen Spule 2 in Form eines Wickels 1a aufgewickelt ist. Der Wickel 1a hat einen Durchmesser r. Ein Drehsensor 3 erfaßt die Drehung der Spule 2 und gibt die ermittelten Werte an ein Steuer gerät 4 weiter. Die Länge des bei der Drehung der Spu le 2 abgewickelten Filmmaterials wird durch einen Be wegungssensor 5 erfaßt, der die von ihm ermittelten Werte ebenfalls an das Steuergerät 4 abgibt.

Zur Bestimmung der Dicke des Films 1 wird die Spule 2 durch einen vom Steuergerät 4 geregelten Motor 6 in Pfeilrichtung A gedreht. Die Spule 2 wird vorzugsweise um 360°, d. h., eine volle Umdrehung, gedreht. Der Be wegungssensor 5 erfaßt dabei die von dem Wickel 1a ab gewickelte Länge des Filmmaterials 1. Bei einer vollen Drehung entspricht die gemessene Länge dem Umfang des Wickels 1a. Anhand der an sich bekannten Formel U = 2π × r läßt sich so der Radius r des Wickels 1a errechnen.

Bei der ersten Messung hat der Wickel einen ersten Ra dius r₁. Die Spule 2 wird um 360° gedreht, der vom Bewegungssensor 5 gemessene Umfang wird im Steuergerät gespeichert und im folgenden mit U₁ benannt. Aufgrund der vollen Drehung hat sich der Radius des Wickels 1a genau um die Dicke des Filmmaterials 1 verringert. Der neue Radius des Wickels 1a wird r₂ genannt. Nun wird die Spule 2 um eine weitere volle Umdrehung gedreht und mit dem Bewegungssensor 5 die abgewickelte Länge des Films 1 gemessen und an das Steuergerät 4 übermittelt. Der bei der zweiten Messung ermittelte Wert entspricht dem neuen, verringerten Umfang des Wickels 1a. Im fol genden wird dieser U₂ genannt.

Aus der Differenz zwischen dem ersten Umfang U₁ und dem zweiten Umfang U₂ läßt sich die Dicke des Films anhand der Formel:

Dicke = (U₁ - U₂): 2π

errechnen. Die Formel für die Dicke läßt sich aus der Beziehung U₁=2π×r₁ und U₂=2π×r₂ für den Fachmann leicht nachvollziehbar herleiten.

Nach der Bestimmung der Dicke des Films 1 durch das Steuergerät 4 besteht die Möglichkeit der Betätigung einer nachgeschalteten Mechanik 7. Mit dieser Mecha nik 7 können Einstellungen vorgenommen werden, die im Zusammenhang mit der Dicke des Films 1 notwendig sind, z. B. kann die Höhe des Filmführungskanals an die ermit telte Dicke angepaßt werden.

Claims

1. Verfahren zur Einstellung von Geräteparametern eines Geräts, durch welches ein planes, flexibles und im wesentlichen längliches Material läuft, welches sich in Form eines Wickels auf einer kreiszylindrischen Spule befindet, in Abhängigkeit von der Dicke des verwendeten Materials, wobei die Dicke des Materials (1) dadurch bestimmt wird, daß die Länge des Materials (1) gemessen wird, indem bei einer ersten Drehung der Spule (2) um einen vorgegebenen Drehwinkel und einer zweiten, darauf folgenden Drehung um den gleichen Drehwinkel das Material (1) auf- oder abgewickelt wird und aus der Differenz der gemessenen Längen die Durchmesseränderung des Wickels (1a) und daraus die Dicke des Materials (1) errechnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steuergerät (4) aufgrund der errechneten Dicke des Materials (1) die Betätigung einer nachgeschalteten mechanischen Einrichtung (7) bewirkt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß der Drehwinkel für die erste und die zweite Drehung jeweils 360° beträgt.

3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Be wegungssensor (5) zum Erfassen der Länge des auf- oder abgewickelten Materials (1) und ein Drehsensor (3) zum Erfassen der Drehung der Spule (2) vorgesehen sind, und ein Steuerge rät (4) die von den Sensoren (3, 5) erfaßten Werte verarbeitet und daraus die Dicke des Ma terials (1) errechnet und aufgrund des Ergebnisses die Betätigung einer nachgeschalteten mechanischen Einrichtung (7) bewirkt.