DE4120197C2 - - Google Patents
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- G01M—TESTING STATIC OR DYNAMIC BALANCE OF MACHINES OR STRUCTURES; TESTING OF STRUCTURES OR APPARATUS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhalten einer
ausgewuchteten Einheit, insbesondere einer Antriebseinheit
für Kraftfahrzeuge, gemäß dem Patentanspruch 1.
Ein Verfahren zum Auswuchten eines Gasturbinentriebwerkes beschreibt z. B. die DE 25 07 695 A1.
Im wesentli
chen bildet dabei die Verdichtereinheit den ersten dreh
bar gelagerten Rotor, der in fliegender Lagerung eine
Turbine als zweiten Rotor trägt. Um im Feld ein Aus
tauschen der Turbine ohne nachträgliches Auswuchten des
gesamten Triebwerkes zu ermöglichen, wird wie folgt ver
fahren: Es wird zunächst der erste und zweite Rotor bzw.
die Verdichtereinheit und die Turbine separat gewuchtet,
dann zusammengeschraubt und dann als Gesamteinheit noch
mals gewuchtet. Die aufgrund der unvermeidlichen Rund
laufabweichung e (Axialschlag, Radialschlag, etc.) im
Verbindungsbereich noch auftretende Gesamtunwucht wird
durch im Verbindungsbereich angeordnete Ausgleichsge
wichte (hier Unterlegscheiben) ausgeglichen. Dabei wird
davon ausgegangen, daß - sofern bei einem Turbinentausch
im Feld die Lage der Ausgleichsgewichte unverändert
bleibt - eine ebenfalls für sich gewuchtete Ersatzturbine
keine Gesamtunwucht erzeugt.
Dieses Verfahren kann vielleicht bei Gasturbinentrieb
werken angezeigt sein, die mit sehr hoher Genauigkeit
gefertigt und ausgewuchtet werden. Es ist jedoch bei
spielsweise nicht geeignet für Antriebseinheiten in
Kraftfahrzeugen, deren Fertigung in hohen Stückzahlen
erfolgt und die deshalb mehr toleranzbehaftet sind.
Unter dem Begriff "Matchen" ist es beispielsweise aus
Werkstatt und Betrieb, 103, 1970, Seiten 183-188,
bekannt, beim Wuchten einer Einheit aus Reifen und Felge
die Rundlaufabweichungen e separat zu ermitteln und
durch entsprechendes Versetzen zueinander möglichst zu
kompensieren.
Auch beim Auswuchten von Getrieben im Fahrzeugbau (vgl.
Werkstatt und Betrieb, 104, 1971, Seiten 377-381)
kann - wenn eine besonders hohe Laufgüte gefordert ist -
durch gezielte Montage von Kugellager, Welle und Rad die
verbleibende Restexzentrizität e in engen Grenzen gehalten
werden. Dies geschieht, indem man die Lage der
Wellenrestexzentrizität e markiert und ihre Größe notiert.
Bei der Montage z. B. des Rades auf der Welle hat
man dabei die Möglichkeit, die Restunwucht der kompletten
Baugruppe zu verbessern, indem man die Restexzentrizitäten
der Einzelteile diametral zueinander anordnet.
Aus ATZ-Automobiltechnische Zeitschrift, 73, 1971,
Seiten 1-8, ist es zum Problem der Laufunruhe
von Fahrzeugrädern zusätzlich zum "Matchen" bekannt,
unter dem Begriff "Harmonisieren" eine weitere Zuordnung
vorzusehen, die die dynamische Lastschwankung des Reifens
mit berücksichtigt. Dabei können geometrische Abweichung
e und dynamische Ungleichförmigkeit auch gemeinsam
auftreten und ebenfalls durch entsprechenden,
gezielten Versatz weitestgehend kompensiert werden.
Aus dem Sonderdruck aus Automobil-Industrie, 11, 1966,
Nr. 2 und Nr. 3 unter dem Titel "Auswuchttechnische
Fragen im Automobilbau" schließlich ist es bekannt,
ähnlich dem eingangs beschriebenen Verfahren bei Gasturbinentriebwerken
zweiteilige Gelenkwellen bzw. Kardanwellen
zunächst als Einzelteil auszuwuchten, dann die
beiden Gelenkwellenteile zusammenzubauen und die Welle
insgesamt zu wuchten. Dieses Auswuchtverfahren soll es
möglich machen, jeden Gelenkwellenteil bei Bedarf auszutauschen
und trotzdem einen nicht über die Vorschrift
gehenden Unwuchtpegel beizubehalten. Dabei wird empfohlen,
den Radialschlag an den Anschlußflanschen zu kontrollieren,
weil dadurch ebenfalls erhebliche Unwuchten
entstehen können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren
aufzuzeigen, mit dem ohne Aus
wuchten der Gesamteinheit und bei verringertem Aufwand
nur geringe vernachlässigbare Gesamtunwuchtzustände auf
treten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhaf
te Weiterbildungen der Erfindung sind den weiteren An
sprüchen entnehmbar.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß neben dem "matchen"
der Rotoren (Rundlaufabweichung: Restunwucht) auch die
relevante Gesamtrotormasse ΣM′ eine zu berücksichtigende
Größe ist, die nun zur Verbesserung der Gesamtunwucht
herangezogen wird. Diese Gesamtrotormasse bzw. auf die
Koppelebene reduzierte Masse ist eine Konstante, die
entweder empirisch ermittelbar oder aus den spezifischen
Systemdaten (z. B. bei einer Antriebseinheit in einem
Kraftfahrzeug aus den drehenden Massen, deren Lagerung
und Drehsteifigkeit, dem Aufhängungssystem etc.) bere
chenbar ist.
Beispielsweise kann bei einer Reihe von Rotoreinheiten
bei gegebener Rundlaufabweichung e und bekannter Rest
unwucht des zweiten Rotors durch Gesamtauswuchten das
Ausgleichsgewicht A empirisch ermittelt werden, woraus
sich dann die Gesamtrotormasse ΣM′ errechnen läßt.
Ist die Gesamtrotormasse ΣM′ als Konstante ermittelt, so
läßt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne zu
sätzliche Gesamtauswuchtung arbeiten, wobei - wie prak
tische Versuche gezeigt haben - nur noch geringe ver
nachlässigbare Gesamtunwuchten auftreten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zieht in der einfachsten
Ausführung nur die Rundlaufabweichung e zur Ermittlung
des gegebenenfalls noch erforderlichen Ausgleichsgewich
tes A heran, läßt hingegen den Wert der Restunwucht des
zweiten Rotors unberücksichtigt. Dies kann dann ange
zeigt sein, wenn diese Restunwucht in einem engen Tole
ranzband gehalten werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung wird jedoch vorgeschla
gen, den Wert der Restunwucht gemäß den Merkmalen der
Ansprüche 2 oder 4 mit einzubeziehen bzw. einzugrenzen.
Dadurch können unter Berücksichtigung wirtschaftlich und
fertigungstechnisch vernünftiger Toleranzgrenzen Aus
wuchtergebnisse erzielt werden, die in vernachlässig
baren Grenzen liegen. Dabei ergibt eine numerische Mar
kierung der Restunwucht auf dem zweiten Rotor die ge
ringste Lagerhaltung und ermöglicht zufriedenstellend
genaue Ergebnisse.
Nachdem wie vorstehend bereits ausgeführt die Gesamtro
tormasse ΣM′ eine fahrzeugspezifische Konstante ist, kann
diese - insbesondere für die Anwendung in der Reparatur
praxis - in eine Tabelle oder Graphik eingearbeitet
sein, aus der nach Ermittlung der Rundlaufabweichung e
und gegebenenfalls des Wertes der Restunwucht ohne wei
teres der Wert A des Ausgleichsgewichtes entnehmbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden
mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schemati
sche Zeichnung zeigt in
Fig. 1 einen Abschnitt einer Antriebseinheit eines
Kraftfahrzeuges mit einer Getriebe-Abtriebs
welle als erstem Rotor und einer daran ange
flanschten Gelenkwelle als zweiten Rotor; und
Fig. 2 eine Graphik zum Ablesen des Ausgleichsge
wichtes A für die Montage der Antriebseinheit
nach Fig. 1.
In der Fig. 1 ist mit 10 eine teilweise dargestellte
Antriebseinheit bezeichnet, deren Geschwindigkeits-Wech
selgetriebe 12 mit einer Abtriebswelle 14 als ersten, in
dem Getriebegehäuse 16 drehbar gelagerten Rotor und eine
daran angeflanschte Gelenkwelle bzw. Kardanwelle 18 als
zweiten Rotor aufweist. Dabei ist das nicht näher darge
stellte Gelenk 20 der Kardanwelle 18 mit einem Flansch
22 auf der Abtriebswelle 14 über sechs umfangsmäßig
gleichmäßig verteilte Schrauben (strichpunktierte Linien
24) verschraubt.
Zur Erzielung einer möglichst geringen Gesamtunwucht der die
Rotoren darstellenden Wellen 14, 18 bzw. der Antriebseinheit 10 wurde wie
folgt verfahren:
Es wurde die Kardanwelle 18 separat gewuchtet und bei spielsweise ein Auswuchtgewicht 26 angebracht. Die Rest unwucht Uv von z. B. 15 mmg wurde numerisch neben einem Pfeil als erste Markierung 28 aufgetragen, wobei die Markierung 28 um 180° versetzt zur tatsächlichen Restun wucht liegt.
Es wurde die Kardanwelle 18 separat gewuchtet und bei spielsweise ein Auswuchtgewicht 26 angebracht. Die Rest unwucht Uv von z. B. 15 mmg wurde numerisch neben einem Pfeil als erste Markierung 28 aufgetragen, wobei die Markierung 28 um 180° versetzt zur tatsächlichen Restun wucht liegt.
Ferner wurde am Flansch 22 der Abtriebswelle 14 die
Rundlaufabweichung e gemessen und der Wert 0,04 nume
risch als auch deren Position mit einem Pfeil als zweite Markierung 30 am
Flansch 22 angezeigt. Im Ausführungsbeispiel wird davon
ausgegangen, daß die Abtriebswelle 14 als Drehteil keine
nennenswerte Unwucht aufweist, andernfalls müßte diese
ebenfalls ausgewuchtet werden.
Die Rundlaufabweichung e kann - wie eingezeichnet - je
nach den fertigungstechnischen Gegebenenheiten eine
Exzentrizität e1 (Mittelachsenversatz) des Flansches 22
und/oder ein Taumelschlag e2 (Schrägstellung der
Flanschebene zu einer Senkrechten durch die Mittelachse
der Abtriebswelle 14) des Flansches 22 sein.
Bei der Montage der Kardanwelle 18 werden nun die beiden
Markierungen 28, 30 so nahe als möglich in Überdeckung
gebracht (abhängig von der durch die Schraubenlöcher
vorgegebenen Teilung der Anschlußverbindung). Mit dem
Anschrauben der Kardanwelle 18 wird dann gegebenenfalls
zusätzlich ein Ausgleichsgewicht A (z. B. in Form einer
dickeren Unterlegscheibe) im Abstand r mit angeschraubt.
Vorab wurde die relevante, in der Verbindungsebene zwi
schen Flansch 22 und Gelenk 20 wirksame Gesamtrotormasse
ΣM′ wie vorstehend erläutert empirisch ermittelt. Deren
Wert ist hier nicht angegeben, da er fahrzeugspezifisch
und deshalb nicht allgemein verwendbar ist.
Mit den Konstanten ΣM′ und r und den zugelassenen Va
riablen e und Uv wurden nach Gleichung
die in Fig. 2 gezeigte Graphik (Diagramm) erstellt, bei
der in der Ordinate links der Wert A des Ausgleichsge
wichtes ablesbar ist, während in der Abzisse die Rund
laufabweichung e des ersten Rotors also der Abtriebs
welle 14 angeführt ist.
In die Graphik sind nun beliebig viele Linien, z. B.
32, 34, eingetragen, die entweder zwei Wuchtklassen
(Ausführungsbeispiel) oder beliebig vielen Restunwuchten
Uv entsprechen und im Schnittpunkt mit der jeweiligen
Rundlaufabweichung e einen Wert A angeben; das entspre
chende Ausgleichsgewicht A wird dann bei der Montage der
Kardanwelle 18 mit angeschraubt. So würde rein beispiel
haft eine Rundlaufabweichung e von 0,04 und eine Restun
wucht Uv von 40 mmg (Linie 34) einen Wert A von 2 g er
geben (vgl. Fig. 2).
Die Lage des Ausgleichsgewichtes A ist bei positivem
Wert um 180° versetzt zur Markierung
30 und bei negativem Wert an der Markierung 30 zu
wählen.
Sofern Linien 32, 34 für Wuchtklassen (im Ausführungsbei
spiel sind es zwei Wuchtklassen) vorhanden sind, können
diese an der Kardanwelle 18 farbig markiert sein, z. B.
könnte die Markierung 28 grün oder gelb entsprechend der je
weiligen Wuchtklasse ausgeführt sein, während dann die
numerische Angabe am Gelenk 20 der Kardanwelle
entfallen könnte.
Claims (4)
1. Verfahren zum Erhalten einer ausgewuchteten Einheit,
insbesondere einer Antriebseinheit für Kraftfahrzeuge,
aus zwei miteinander verbundenen Rotoren,
von denen der erste Rotor, insbesondere die
Abtriebswelle eines Getriebes, drehbar fest gelagert
ist und an den der zweite Rotor, insbesondere
eine Gelenkwelle, der ein frei bewegliches Ende
aufweist, mit seinem anderen Ende angeflanscht ist,
mit den Schritten
- - numerisches Erfassen der Rundlaufabweichung e des ersten Rotors (Abtriebswelle 14) und Markieren deren Position im Verbindungsbereich,
- - Erfassen der Restunwucht Uv des zweiten Rotors (Kardanwelle 18) und Markieren deren Position im Verbindungsbereich;
- - Verbinden der beiden Rotoren (Abtriebswelle 14, Kardanwelle 18) so, daß deren jeweilige Markierung so nahe als konstruktiv möglich zueinander benachbart sind, damit die Restunwucht Uv des zweiten Rotors (Kardanwelle 18) der Rundlaufabweichung e des ersten Rotors (Abtriebswelle 14) gegenüberliegt, und
- - Anbringen eines gegebenenfalls erforderlichen zusätzlichen Ausgleichsgewichtes A nach Maßgabe einer empirisch ermittelten und/oder berechne ten relevanten Gesamtrotormasse ΣM′, wobei sich der Wert des Ausgleichsgewichtes A zu mit r ergibt als wirksamen Radius des Ausgleichsgewichtes A von der Rotordrehachse.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Restunwucht Uv des zweiten Rotors (Kardanwelle
18) ebenfalls numerisch erfaßt und
in der Gleichung für das Ausgleichsgewicht mit
berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wert A des Ausgleichsgewichtes A
anhand einer Tabelle oder Graphik ermittelt wird,
auf der nach Maßgabe der Rundlaufabweichung e und
gegebenenfalls der Restunwucht Uv der Wert A ables
bar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Restunwucht Uv des zweiten Rotors (Kardanwelle 18) nach
Wuchtklassen klassifiziert ist und daß die Tabelle
oder Graphik entsprechende Werte A je Wuchtklasse
enthält.
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