DE4118882A1 - Modulsystem zum aufbau von bioreaktoren - Google Patents
Modulsystem zum aufbau von bioreaktorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Modulsystem zum
Aufbau von Bioreaktoren, die innerhalb eines bestimmten
Bereichs abgestufte Durchmesser aufweisen können, und
deren Höhen/Durchmesser-Verhältnis sowohl Werte von
gerührten Reaktoren als auch Werte von kolonnenförmigen
Reaktoren haben kann.
Bioreaktoren - früher auch unter dem Begriff Fermenter
bekannt - sind kesselförmige Behältnisse in denen mit
einem Maximum an Sicherheit für den Prozeß Bioprodukte
hergestellt werden können. Beim Betrieb von Bioreakto
ren handelt es sich um Produktionsverfahren mit leben
den Organismen (Bakterien, Pilze, Hefen, Algen) oder
mit ganzen Zellkulturen.
Bei allen Überlegungen hinsichtlich der Konstruktion
einer Bioreaktoranlage muß der biotechnologische Prozeß
im Mittelpunkt stehen. Bei der Planung ist zu entschei
den, ob der Bioreaktor für ein spezielles Verfahren mit
einem Organismus optimiert oder für universelle Verfah
ren mit wechselnden Keimen benötigt wird.
Je nach den Anforderungen gibt es Bioreaktoren, die aus
Behältern unterschiedlicher Bauart bestehen und mit
peripheren Baugruppen, wie zum Beispiel Rohrleitungen,
Ventilen, Filtern etc. ergänzbar sind. Die Apparategrö
ßen im Technikumsmaßstab liegen etwa zwischen etwa 20 l
und 1000 l. Produktionsanlagen haben dagegen Volumina
von bis zu einigen Kubikmetern.
Bezüglich der Bauart unterscheidet man grundsätzlich
zwischen gerührten Reaktoren mit einem Höhen/Durchmes
ser-Verhältnis von etwa 3 und kleineren sowie schlanke
ren, sogenannten kolonnenförmigen, Reaktoren mit einem
Höhen/Durchmesser-Verhältnis < 5. Bei letzteren wird
der Inhalt meist durch das Eintragen eines Flüssig
keits- oder Gasstromes bewegt.
Allen auf dem Markt erhältlichen Reaktoren ist jedoch
gemeinsam, daß ihre zentralen Reaktionsbehälter als
nicht veränderbare Schweißkonstruktionen ausgelegt
sind. Lediglich die Kleinteile der Peripherie (Ventile,
Rohrverbindungselemente, Pumpen etc.) sind in begrenz
tem Umfang an den verschiedenartigen Anlagen identisch
und damit zwischen den einzelnen Reaktionsbehältern
austauschbar.
Obwohl die Fülle biotechnologischer Anforderungen ei
gentlich eine große Flexibilität des Reaktors fordern
würde, ist die Anwendbarkeit bekannter Reaktoren je
weils nur auf wenige Prozesse spezifisch ausgerichtet.
Dies hat zur Folge, daß für jeden Zweck Geräte unter
schiedlicher Größe und Bauart beschaffen werden müssen.
Einzelanfertigungen und die damit verbundenen hohen
Kosten und lange Lieferzeiten sind dadurch nicht zu
umgehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
modulares System für Bioreaktoren anzugeben, das unter
schiedliche Arbeitsvolumina mit sinnvollen Größenabstu
fungen sowohl für gerührte Reaktoren, als auch für
Reaktoren mit externem Leistungseintrag zuläßt. Dabei
ist darauf zu achten, daß die hierfür erforderlichen
Klemm- und Schraubverbindungen den steriltechnischen
und sicherheitstechnischen Standards gerecht werden.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im
Anspruch 1 angegeben.
Erfindungsgemäß ist ein Modulsystem zum Aufbau von
Bioreaktoren, die innerhalb eines bestimmten Bereichs
abgestufte Durchmesser aufweisen können, und deren
Höhen-/Durchmesser-Verhältnis sowohl Werte von gerühr
ten Reaktoren als auch Werte von kolonnenförmigen Reak
toren haben kann, derart ausgebildet, daß für sämtliche
Durchmesser ein Bodenteil vorgesehen ist, das den An
schluß sowohl von Rühr-Antrieben als auch von Einrich
tungen zum Zerteilen und/oder Verteilen von Gas und/oder
Flüssigkeit erlaubt, und eine Kontur zur fluid
dichten Verbindung mit einem entsprechenden Flansch
eines Reaktorbehälterbauteils mit einem der abgestuften
Durchmesser aufweist. Zusätzlich sind an den Reaktorbe
hälterbauteilen auch an ihrem anderen Ende jeweils ein
Flansch vorgesehen, der die Verbindung sowohl mit einem
weiteren Reaktorbehälterbauteil als auch mit einem
Abschlußelement erlaubt.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü
chen angegeben.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exempla
risch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der
Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten er
findungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine Übersichtsdarstellung verschiedener
Einzelbauteile des Modulsystems,
Fig. 2 gerührte Reaktoren mit unterschiedlichen
Durchmessern mit einem Höhen-/Durchmessern-
Verhältnis von etwa 3 und Arbeitsvolumina von
15, 30 und 50 l,
Fig. 3 schlanke, kolonnenförmige Reaktoren mit zwei
Durchmessern und einem Höhen-/Durchmesser-
Verhältnis von 5 bzw. 7 und den Volumina von
70 l und 100 l.
Fig. 1 zeigt in einer Übersichtsdarstellung Einzelbau
teile, wie sie bei dem erfindungsgemäßen Modulsystem
zum Aufbau von Bioreaktoren verwendet werden können,
die innerhalb eines bestimmten Bereichs abgestufte
Durchmesser aufweisen können, und deren Höhen-/Durch
messer-Verhältnis sowohl Werte von gerührten Reaktoren
als auch Werte von kolonnenförmigen Reaktoren haben
kann. Aus diesen Einzelbauteilen lassen sich beispiels
weise ohne weiteres Bioreaktoren mit Arbeitsvolumina
zwischen 15 l und 140 l zusammenstellen.
Das in Fig. 1 dargestellte Modulsystem weist einen
Reaktorunterbau 1 mit einer massiven Grundplatte auf,
die auf vier Fußelementen gestützt für einen festen
Stand der Gesamtanlage sorgt.
Bei gerührten Bioreaktoren wird in der Grundplatte 1
ein Rühr-Antrieb 2 fest verschraubt, mit dessen Ober
teil ein Bodenteil 4 für den Aufbau weiterer Reaktor
bauteile verbunden ist. Für den Aufbau von schlanken,
kolonnenförmigen Reaktoren ist hingegen eine Halterung
5 vorgesehen, die anstelle des Rühr-Antriebs mit dem
Reaktorunterbau 1 fest verbunden wird.
Das allen, mit diesem Bausatzprogramm, herstellbaren
Bioreaktoren gemeinsame Bauteil 4, wird im Falle von
kolonnenförmigen Reaktoren an den an der Halterung 5
angebrachten Dreiecksträgern befestigt.
Desweiteren ist im Bodenteil 4 ein Anschluß vorgesehen,
an dem Einrichtungen zum Zerteilen oder Verteilen von
Gasen oder Flüssigkeiten angebracht werden können. Zum
Eintrag von Gas oder Flüssigkeiten kann beispielsweise
ein sogenannter Düsenstock 3 vorgesehen sein.
Auf das Bodenteil 4 werden erfindungsgemäß modulartig
verschiedene rohrförmige Bauteile mit unterschiedlichen
Durchmessern, die im folgenden noch erläutert werden,
aufgesetzt werden, deren oberster Abschluß mit einer
abschließenden Deckelplatte 9, 12, 15 vorgenommen wird,
in die ein sogenannter Abgaskühler 6 einbringbar ist,
der für einen gewünschten Druck im Reaktorinneren
sorgt. Aus dem Reaktorinneren können somit über den
Abgaskühler 6 die im Prozeßverlauf entstehenden Gase
kontrolliert und gegebenenfalls gekühlt ausgeleitet
werden.
Zum Aufbau verschiedener Bioreaktorkörper sind eine
Mehrzahl von tonnenförmigen Einzelteilen vorgesehen,
die erfindungsgemäß jeweils mit Flanschverbindungen
ausgestattet sind, so daß sie beliebig miteinander
kombiniert werden können. Diese Teile werden im folgen
den erläutert:
Unmittelbar mit dem Bodenteil 4 sind Übergangsrohre 7, 10 und 13 verbindbar, die hierzu passend zum Bodenteil 4 einheitliche Flanschverbindungen aufweisen. Die Über gangsrohre haben je nach dem gewünschten Arbeitsvolumen unterschiedlich abgestufte Durchmesser (214, 267, 316 mm) und verfügen darüberhinaus über mindestens einen seitlich angebrachten Stutzen oder Flansch für Ventile oder Meßwertgeber. Je nach Durchmesser des Übergangs rohrs ist an der dem Bodenteil gegenüberliegenden Seite des Bauteils ein weiterer Verbindungsflansch eingear beitet. Über sogenannte Verschlußringe, die in Fig. 1 nur als Querschnittsflächen angedeutet sind, können an den Übergangsrohren 7, 10 und 13 die in Größe und Durchmesser unterschiedlich ausgeführten zylindrischen Reaktorrohre 8, 11, 14 angeflanscht werden.
Unmittelbar mit dem Bodenteil 4 sind Übergangsrohre 7, 10 und 13 verbindbar, die hierzu passend zum Bodenteil 4 einheitliche Flanschverbindungen aufweisen. Die Über gangsrohre haben je nach dem gewünschten Arbeitsvolumen unterschiedlich abgestufte Durchmesser (214, 267, 316 mm) und verfügen darüberhinaus über mindestens einen seitlich angebrachten Stutzen oder Flansch für Ventile oder Meßwertgeber. Je nach Durchmesser des Übergangs rohrs ist an der dem Bodenteil gegenüberliegenden Seite des Bauteils ein weiterer Verbindungsflansch eingear beitet. Über sogenannte Verschlußringe, die in Fig. 1 nur als Querschnittsflächen angedeutet sind, können an den Übergangsrohren 7, 10 und 13 die in Größe und Durchmesser unterschiedlich ausgeführten zylindrischen Reaktorrohre 8, 11, 14 angeflanscht werden.
Die Reaktorrohre 8, 11, 14 weisen jeweils mindestens
einen seitlichen Stutzen auf, der den Anschluß eines
Schauglases oder eines geeigneten Meßwertgebers er
laubt. Darüberhinaus können Anschlüsse für die Zu- und
Abfuhr eventuell benötigter Stoffströme vorgesehen
sein.
Weitere Verbindungsrohre 19, 20, 21 sind ebenfalls über
beidseitig angebrachte Flanschverbindungen in das Bio
reaktorsystem zu integrieren. Auch sie weisen minde
stens einen Anschlußstutzen für diverse Meßwertgeber
bzw. für die Zu- und Abfuhr eventuell benötigter Stoff
ströme auf. Bei diesen Verbindungsrohren handelt es
sich jedoch um bloße Zwischenelemente, die den Reaktor
durchmesser nicht verändern.
Im Gegensatz dazu, verjüngen oder erweitern Zwischen
elemente 16, 17 und 18 den Durchmesser des Reaktors.
Fig. 2 zeigt drei in der Größe unterschiedlich ausge
führte gerührte Bioreaktoren. Durch die Wahl unter
schiedlich großer Rohrelemente ist es möglich, gerührte
Reaktoren mit Arbeitsvolumina von 15, 30 und 50 l her
zustellen. Das allen drei Reaktoren gemeinsame Höhen-
/Durchmesser-Verhältnis beträgt hierbei 3.
In Fig. 3 sind zwei kolonnenförmige Bioreaktoren dar
gestellt, die bei den gezeigten Beispielen Arbeits
volumina von 70 l und 100 l aufweisen. Die dabei er
reichten Höhen-/Durchmesser-Verhältnisse sind für den
Fall der 70 l Anordnung gleich 7 und im Falle der 100 l-
Anordnung gleich 5. Prinzipiell sind mit derartigen
kolonnenförmigen Bioreaktoren Arbeitsvolumina zwischen
ca. 50 l und ca. 150 l möglich. Die äußerst variable
Abfolge der in Fig. 1 dargestellten Einzelkomponenten
bei den in Fig. 3 dargestellten Bioreaktoren ist der
Zeichnung entnehmbar.
Mit dem vorgenannten Modulsystem wird somit die ge
stellte Aufgabe gelöst, ein modulares System für Bio
reaktoren bereitzustellen, das unterschiedliche Ar
beitsvolumina mit sinnvollen Größenabstufungen sowohl
für gerührte Reaktoren als auch für Reaktoren mit ex
ternem Leistungseintrag aufweist.
Claims (11)
1. Modulsystem zum Aufbau von Bioreaktoren, die inner
halb eines bestimmten Bereichs abgestufte Durchmesser
aufweisen können, und deren Höhen-/Durchmesser-Verhält
nis sowohl Werte von gerührten Reaktoren als auch Werte
von kolonnenförmigen Reaktoren haben kann,
mit folgenden Merkmalen:
- - für sämtliche Durchmesser ist ein Bodenteil (4) vorgesehen, das den Anschluß sowohl von Rühr-Antrieben (2) als auch von Einrichtungen zum Zerteilen und/oder Verteilen von Gas und/oder Flüssigkeit, z. B. Düsenstöc ken (3) erlaubt, und eine Kontur zur fluiddichten Ver bindung mit einem entsprechenden Flansch eines Reaktor behälterbauteils mit einem der abgestuften Durchmesser aufweist,
- - die Reaktorbehälterbauteile weisen auch an ihrem anderen Ende einen Flansch auf, der die Verbindung sowohl mit einem weiteren Reaktorbehälterbauteil als auch mit einem Abschlußelement erlaubt.
2. Modulsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen
Bodenteil (4) und dem zylindrischen Reaktorrohr (8, 11,
14) entweder als ein rohrförmiges Übergangsteil (7, 10,
13) ausgeführt ist, oder direkt mit einem geeigneten
Flansch erfolgt.
3. Modulsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Übergangsteil für die
Verbindung zwischen Bodenteil (4) und dem zylindrischen
Reaktorrohr (8, 11, 14) geeignete Flanschverbindungen
besitzt.
4. Modulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Übergangsteil (7, 10, 13)
mindestens einen seitlichen Stutzen und/oder Flansch
für Ventile oder Meßwertgeber aufweist.
5. Modulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (4) minde
stens einen Ventilanschluß besitzt, der das Abziehen
oder die Zufuhr von Flüssigkeiten und/oder Gasen er
laubt.
6. Modulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Bodengruppe (1) vorge
sehen ist, mit der sowohl der Bodenteil (4) direkt über
einen eventuell vorhandenen Rührwerk-Antrieb als auch
Halterungen verbindbar sind, die die Reaktorrohre von
Reaktoren mit einem großen Höhen/Durchmesser-Verhältnis
halten.
7. Modulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abschlußelement ein dem
jeweiligen Durchmesser des Reaktors angepaßter Deckel
(9, 12, 15) ist.
8. Modulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktorrohre wenigstens
einen seitlichen Stutzen aufweisen, der den Anschluß
eines Schauglases oder von Meßwertgebern oder die Zu-
und/oder Abfuhr eventuell benötigter Stoffströme er
laubt.
9. Modulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zylindrische Verbindungs
stücke (19, 20, 21) mit Flanschen an beiden Enden vorge
sehen sind, die mit den Flanschen der Reaktorrohre bzw.
dem weiteren Flansch des Übergangsteils verbindbar
sind, und daß die Verbindungsstücke Stutzen für Meß
wertgeber aufweisen.
10. Modulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschlußelemente wenig
stens einen Flansch für einen Abgaskühler (6) aufwei
sen.
11. Modulsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß rohrförmige Verbindungsstüc
ke (16, 17, 18) mit Flanschen an beiden Enden vorgesehen
sind, die mit den Flanschen der Reaktorrohre bzw. den
zylindrischen Verbindungsstücken (19, 20, 21) verbindbar
sind.
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DE19914118882 DE4118882A1 (de) | 1991-06-08 | 1991-06-08 | Modulsystem zum aufbau von bioreaktoren |
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ID=6433492
Family Applications (1)
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DE19914118882 Ceased DE4118882A1 (de) | 1991-06-08 | 1991-06-08 | Modulsystem zum aufbau von bioreaktoren |
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