DE4114455A1 - Thermoplastische formmasse auf der basis von polyarylethern, polyamiden und modifizierten polyarylethern als haftvermittler - Google Patents
Thermoplastische formmasse auf der basis von polyarylethern, polyamiden und modifizierten polyarylethern als haftvermittlerInfo
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Description
Mischungen (Blends) aus Polyarylethern (z. B. Polyethersulfonen) und Poly
amiden sind bekannt und werden beispielsweise in DE-OS 21 22 735 be
schrieben: Der Zusatz von Polyamid soll die Fließfähigkeit des Polyether
sulfons verbessern. Aus Polyamid und dem hochwärmeformbeständigen Poly
ethersulfon ergeben sich Blends, die im Vergleich zum reinen Polyamid
deutlich verbesserte Wärmeformbeständigkeit besitzen.
Aufgrund der thermodynamisch bedingten Unverträglichkeit von Polyaryl
ethern und Polyamiden haben derartige Mischungen aber unbefriedigende
mechanische Eigenschaften, insbesondere eine zu niedrige Zähigkeit,
ausgedrückt durch die geringe, gemessene Durchstoßarbeit.
Ein grundlegendes Prinzip zur Herstellung der Verträglichkeit nichtmisch
barer Polymerer besteht darin, Block- oder Pfropfcopolymere, deren
Segmente jeweils mit einer Komponente des Blends verträglich sind, in ge
ringen Mengen (1 bis 10 Gew.-%) als Phasenvermittler in die entsprechenden
Blends einzuarbeiten (D.R. Paul in "Polymer Blends", Vol. 2, Academic
Press Inc., New York, 1978, D.R. Paul, S. Newman Edts.)
Dieses Prinzip wurde auch bei Polyarylether/Polyamid-Blends schon ange
wendet. In der US-PS-36 55 822 werden u. a. Blends aus PSU-block-Nylon 6
und Polysulfon oder Nylon 6 beschrieben; die Blends weisen gegenüber Poly
sulfon verbesserte Spannungsrißbeständigkeit auf.
Im Vergleich zum Nylon 6 zeichnen sich diese Blends auch durch eine
deutlich verbesserte Wärmeformbeständigkeit aus. Wegen des komplizierten
Herstellverfahrens für solche Blockcopolymere haben diese Blends jedoch
keine technische Bedeutung erlangt.
In der EP-A-3 74 988 werden ähnliche Blends wie die vorgenannten Blends aus
Polysulfon, Polyamid 4,6 und Polysulfon-block-Nylon 6 beschrieben. Durch
Einarbeitung geringer Mengen an Blockcopolymer (ca. 5 Gew.-%) wird bereits
eine Verbesserung der Kerbschlagzähigkeit erreicht. Auch diese Blends
haben sich nicht einführen können.
Es war deshalb die Aufgabe gestellt, thermoplastische Formmassen aus Poly
arylethern und Polyamiden zur Verfügung zu stellen, die sich durch ein
faches Mischen leicht zugänglicher Komponenten herstellen lassen.
Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung modifi
zierter Polyarylether als Mischbarkeits-, d. h. Verträglichkeitsvermittler.
Die nachstehend beschriebenen modifizierten Polyarylether (A) können in
einfacher Weise in der Schmelze auf geeigneten Mischaggregaten (z. B.
Knetern oder Zweiwellenextrudern) problemlos im technischen Maßstab
erhalten werden.
Unmittelbarer Erfindungsgegenstand ist eine thermoplastische Formmasse,
die enthält - bezogen auf die Summe aus A bis E -
A: 1 bis 99 Gew.-% eines modifizierten Polyarylethers A mit wiederholten
Strukturelementen
oder dessen kernsubstituierten C₁-C₆-Alkyl-, Alkoxy-, Aryl-,
Chlor- oder Fluorderivaten, wobei
X und Z unabhängig voneinander
-SO₂-, -O-, -S-, -CO-, eine chemische Bindung oder -CRR′- mit der Maßgabe bedeuten, daß wenigstens 5% aller X oder Z die Gruppe -CRR′- darstellen, oder es sich um kern-C₁-C₆-alkyl- oder -alkoxy-substituierte Polyarylether handelt,
R und R′ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy-Gruppen,
R′ zusätzlich Arylgruppen oder deren Fluor- oder Chlorderivate darstellen, erhalten durch Umsetzen des Polyarylethers I mit einer reaktiven Verbindung, die neben einer C,C-Doppel- oder Dreifachbindung eine oder mehrere Carbonyl-, Carbonsäure-, Carboxylat-, Säureanhydrid-, Säureamid-, Säureimid-, Carbonsäureester-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxy-, Oxazolin-, Urethan-, Harnstoff-, Lactam- oder Halogenbenzylgruppen enthält,
B: 1 bis 99 Gew.-% eines thermoplastischen Polyamids B,
C: bis zu 90 Gew.-% eines nicht modifizierten Polyarylethers C,
sowie im Bedarfsfalle
D: bis zu 40 Gew.-% eines faser- oder teilchenförmigen Füllstoffs D, und
E: bis zu 25 Gew.-% eines schlagzäh modifizierenden Kautschuks E.
X und Z unabhängig voneinander
-SO₂-, -O-, -S-, -CO-, eine chemische Bindung oder -CRR′- mit der Maßgabe bedeuten, daß wenigstens 5% aller X oder Z die Gruppe -CRR′- darstellen, oder es sich um kern-C₁-C₆-alkyl- oder -alkoxy-substituierte Polyarylether handelt,
R und R′ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy-Gruppen,
R′ zusätzlich Arylgruppen oder deren Fluor- oder Chlorderivate darstellen, erhalten durch Umsetzen des Polyarylethers I mit einer reaktiven Verbindung, die neben einer C,C-Doppel- oder Dreifachbindung eine oder mehrere Carbonyl-, Carbonsäure-, Carboxylat-, Säureanhydrid-, Säureamid-, Säureimid-, Carbonsäureester-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxy-, Oxazolin-, Urethan-, Harnstoff-, Lactam- oder Halogenbenzylgruppen enthält,
B: 1 bis 99 Gew.-% eines thermoplastischen Polyamids B,
C: bis zu 90 Gew.-% eines nicht modifizierten Polyarylethers C,
sowie im Bedarfsfalle
D: bis zu 40 Gew.-% eines faser- oder teilchenförmigen Füllstoffs D, und
E: bis zu 25 Gew.-% eines schlagzäh modifizierenden Kautschuks E.
Es versteht sich, daß die unmodifizierten Polyarylether (1) stets in jedem
Strukturelement mindestens einen Baustein X oder Z enthalten, der -SO2-
oder -CO- ist. Andere Polyarylether lassen sich bekanntlich nicht ohne
weiteres herstellen.
Die Formmasse kann insbesondere zur Herstellung von Formkörpern, Filmen
und Fasern verwendet werden.
Schon die erfindungsgemäßen Mischungen (Blends) aus modifiziertem Poly
arylether A und Polyamid B zeichnen sich durch gute mechanische Eigen
schaften, wie Durchstoßarbeit, mechanische Festigkeit und Spannungsriß
beständigkeit aus. Die erforderliche Menge an modifiziertem Polyaryl
ether A kann aber relativ gering gehalten werden, d. h. es kann daneben ein
größerer Anteil an nicht modifiziertem Polyarylether C verwendet werden.
Modifizierte Polyarylether A entstehen durch Umsetzung von Polyarylethern
der allgemeinen Strukturformel I
oder deren kernsubstituierten C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy, Aryl-, Chlor- oder
Fluorderivaten mit einer reaktiven Verbindung, die neben einer
C,C-Doppel- oder Dreifachbindung eine oder mehrere Carbonyl-, Carbonsäure-,
Carboxylat-, Säureanhydrid-, Säureamid, Säureimid-, Carbonsäureester-,
Amino-, Hydroxyl-, Epoxy-, Oxazolin-, Urethan-, Harnstoff-,
Lactam- oder Halogenbenzylgruppen enthalten. Die erfolgreiche Umsetzung
setzt voraus, daß wenigstens 5% aller X oder Z mit einer Gruppe
-CRR′- besetzt sind oder es sich um kern-C₁-C₆-alkyl- oder -alkoxysubstituierte
Polyarylether handelt; diese Bedingung geht von der Vorstellung
aus, daß nur aliphatisch gebundener Wasserstoff in der erfindungsgemäßen
Weise substituierbar ist.
Die modifizierten Polyarylether können aus Polyarylethern der allgemeinen
Strukturformel I unter Einwirkung von Radikalstartern mit Hilfe der
reaktiven Verbindungen hergestellt werden; ebenso können Copolymere, die
Polyarylethersegmente enthalten verwendet werden.
Die Herstellung der Polyarylether ist allgemein bekannt (vgl. z. B.
GB 11 52 035; US 48 70 153), ebenso die Herstellung von Polyarylethern mit
Blockstruktur (DE 37 42 264).
Die Polyarylether können beliebige Endgruppen, wie z. B. Halogen-,
Methoxy-, Hydroxy-, Phenoxy-, Benzyloxy- oder Aminoendgruppen enthalten.
Das Molekulargewicht geeigneter Polyarylether (1) liegt im allgemeinen im
Bereich von 1500-60 000 g/mol.
Liegen die Polyarylethersegmente in Copolymeren - soweit herstellbar - mit
Struktureinheiten von Polyamiden, Polyestern, aromatischen Polycarbonaten
oder Polyestercarbonaten, Polysiloxanen, Polyimiden oder Polyetherimiden
vor, sind die Molekulargewichte der Blöcke- bzw. der Pfropfarme in den
Copolymeren im Bereich von 1000-30 000 g/mol, die Blöcke unterschiedli
cher Struktur können in den Copolymeren alternierend oder statistisch
angeordnet sein. Der Gewichtsanteil der Polyarylether in den Copolymeren
soll 3-97, vorzugsweise 10-90 und insbesondere 20-80 Gew.-% betra
gen. Methoden zur Synthese solcher Copolymerer sind bei A. Noshay et. al.,
Block Copolymers, Academic Press, 1977, beschrieben.
Geeignete Verfahrensbedingungen zur Synthese von Polyarylethern sind
beispielsweise in den EP-A-1 13 112 und EP-A-1 35 130 beschrieben.
Besonders geeignet ist die Umsetzung der Monomeren in aprotischen polaren
Lösungsmitteln in Gegenwart von wasserfreiem Alkalicarbonat. Eine
besonders bevorzugte Kombination ist N-Methylpyrrolidon als Lösungsmittel
und Kaliumcarbonat als Katalysator oder die Umsetzung in der Schmelze.
Zur Modifizierung der Polyarylether bzw. Polyarylethersegmente enthal
tenden Copolymeren werden erfindungsgemäß reaktive Verbindungen, die neben
einer C-C-Doppel- oder Dreifachbindung eine bzw. mehrere Carbonyl-,
Carbonsäure-, Carboxylat-, Säureanhydrid-, Säureamid-, Säureimid-, Carbon
säureester-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxy-, Oxazolin-, Urethan-, Harnstoff-,
Lactam- oder Halogenbenzylgruppe enthalten, eingesetzt.
Typisch geeignete Verbindungen sind beispielsweise Maleinsäure, Methyl
maleinsäure, Itaconsäure, Tetrahydrophthalsäure, deren Anhydride und
Imide, Fumarsäure, die Mono- und Diester dieser Säuren, z. B. von C1-C18-
Alkanolen, die Mono- oder Diamide dieser Säuren wie N-Phenylmaleinimid,
Maleinsäurehydrazid.
Bevorzugt werden α, β-ungesättigte Dicarbonsäuren bzw. deren Anhydride,
Di-Ester und Mono-Ester der nachstehenden allgemeinen Struktur II und III
verwendet.
wobei R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff sowie C1-C18-Alkyl-
Gruppen sein können.
Besonders geeignete Verbindungen sind Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure und
Itaconsäure.
Nach dem der Erfindung zugrundeliegenden Verfahren werden die Polymeren
und die reaktive Verbindung z. B. in einem aromatischen Lösungsmittel
umgesetzt. Als besonders geeignete Lösungsmittel haben sich Chlorbenzol
und o-Dichlorbenzol erwiesen. Dabei wird im allgemeinen ein üblicher
Radikalinitiator benötigt. Die Umsetzung wird im allgemeinen bei
75-150°C ausgeführt. Das Reaktionsprodukt wird durch Fällung mit einem
üblichen Fällungsmittel, wie niedermolekularer Alkohol und Keton, oder
durch Entfernen des Lösungsmittels (z. B. im Entgasungsextruder, Dünn
schichtverdampfer), gewonnen.
In einer weiteren Ausführungsform werden die Reaktionsteilnehmer bei einer
Temperatur von 270-350°C in der Schmelze in einem kontinuierlich oder
absatzweise arbeitenden Mischaggregat (z. B. Ein- oder Zweiwellenextruder,
Kneter) umgesetzt.
Die reaktive Verbindung wird dabei vorzugsweise in flüssiger Form, inner
halb der Knetzone zur Schmelze des Polymeren zudosiert.
Bevorzugt wird in den erfindungsgemäßen Formmassen als Komponente A ein
modifizierter Polyarylether eingesetzt, der durch Umsetzen von 80 bis
99 Gew.-% des unmodifizierten Polyarylethers, mit 1 bis 20 Gew.-% der
reaktiven Verbindung erhalten worden war.
Als Radikalinitiatoren können die in der Fachliteratur (z. B. J.K. Kochi,
"Free Radicals", J. Wiley, New York, 1973) beschriebenen Verbindungen
Verwendung finden.
Als besonders günstige Radikalstarter seien genannt:
Di-(2,4-dichlorbenzoyl)peroxid, tert.-Butylperoxid, Di-(3,5,5-trimethylhexanol)peroxid, Dilauroylperoxid, Didecanoylperoxid, Dipropionylperoxid, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexoat, tert.-Butylperoxydiethylacetat, tert.-Butylperoxyisobutyrat, 1,1-Di-tert.-butylperoxy-3,3,5- trimethylcyclohexan, tert.-Butylperoxyisopropylcarbonat, tert.-Butylperoxy-3,3,5-trimethylhexoat, tert.-Butylperacetat, tert.-Butylperbenzoat, 4,4-Di-tert.-butylperoxyvaleriansäure-butylester, 2,2-Di-tert.-butylperoxybutan, Dicumylperoxid, tert.-Butylcumylperoxid, 1,3-Di(tert.-butylperoxyisopropyl)benzol und Di-tert.-butylperoxid.
Di-(2,4-dichlorbenzoyl)peroxid, tert.-Butylperoxid, Di-(3,5,5-trimethylhexanol)peroxid, Dilauroylperoxid, Didecanoylperoxid, Dipropionylperoxid, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexoat, tert.-Butylperoxydiethylacetat, tert.-Butylperoxyisobutyrat, 1,1-Di-tert.-butylperoxy-3,3,5- trimethylcyclohexan, tert.-Butylperoxyisopropylcarbonat, tert.-Butylperoxy-3,3,5-trimethylhexoat, tert.-Butylperacetat, tert.-Butylperbenzoat, 4,4-Di-tert.-butylperoxyvaleriansäure-butylester, 2,2-Di-tert.-butylperoxybutan, Dicumylperoxid, tert.-Butylcumylperoxid, 1,3-Di(tert.-butylperoxyisopropyl)benzol und Di-tert.-butylperoxid.
Genannt seien ebenfalls organische Hydroperoxide wie Di-isopropylbenzolmonohydroperoxid,
Cumolhydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, p-Menthylhydroperoxid
und Pinanhydroperoxid sowie hochverzweigte Alkane. Beispiele
für die letzteren sind 2,3-Dimethyl-2,3-diphenylbutan, 3,4-Dimethyl-3,4-
diphenylhexan und 2,2,3,3-Tetraphenylbutan; sie eignen sich wegen ihrer
Zerfalleigenschaften besonders für die Modifzierung in der Schmelze.
Die reaktiven Gruppen in den modifizierten Polyarylethern A können auch
als Ausgangspunkt für weitere Pfropf- bzw. Modifizierungsreaktionen
dienen.
Der Anteil an funktionellen Gruppen im modifizierten Polyarylether A kann
durch die bekannten Methoden der allgemeinen organischen Analytik, wie
z. B. Titration, IR-, UV- und NMR-Spektroskopie bestimmt werden.
In den folgenden Beispielen wird der Anteil an Maleinsäureanhydrid, an
gegeben in Gew.-%, durch Titration einer Lösung des Polyarylethers A in
Tetrahydrofuran mit methanolischer KOH-Lösung bestimmt. Als Indikator wird
Phenolphthalein verwendet.
Das scheinbare Molekulargewicht der Produkte wird durch Gelpermeations
chromatographie ermittelt; außerdem kann mit dieser Methode auch festge
stellt werden, ob ein Anteil an nicht umgesetztem, niedermolekularem
Modifizierungsmittel im Produkt vorhanden ist.
Der Anteil der modifizierten Polyarylether (A) in den erfindungsgemäßen
Formmassen beträgt 1 bis 99, insbesondere 10 bis 90 Gew.-%.
Die als Komponente B in den Massen enthaltenen Polyamide sind ebenfalls
bekannt und umfassen teilkristalline und amorphe Harze mit einem Mole
kulargewicht (Gewichtsmittelwert) von mindestens 5000, die gewöhnlich als
Nylon bezeichnet werden. Solche Polyamide sind z. B. in den US-Patent
schriften 20 71 250, 20 71 251, 21 30 523, 21 30 948, 22 41 322,
23 12 966, 25 12 606 und 33 93 210 beschrieben.
Die Polyamide können z. B. durch Kondensation äquimolarer Mengen einer ge
sättigten oder einer aromatischen Dicarbonsäure mit 4 bis 12 Kohlenstoff
atomen, mit einem gesättigten oder aromatischen Diamin, welches bis
14 Kohlenstoffatome aufweist oder durch Kondensation von ω-Aminocarbon
säuren bzw. Polyaddition von entsprechenden Lactamen hergestellt werden.
Beispiele für Polyamide sind Polyhexamethylenadipinsäureamid (Nylon 66),
Polyhexamethylenazelainsäureamid (Nylon 69), Polyhexamethylensebacinsäure
amid (Nylon 610), Polyhexamethylendodecandisäureamid (Nylon 612), die
durch Ringöffnung von Lactamen erhaltenen Polyamide wie Polycaprolactam,
Polylaurinsäurelactam, ferner Poly-11-aminoundecansäure und ein Polyamid
aus Di(p-aminocyclohexyl)-methan- und Dodecandisäure.
Es ist auch möglich, Polyamide zu verwenden, die durch Copolykondensation
von zwei oder mehr der obengenannten Polymeren oder ihrer Komponenten
hergestellt worden sind, z. B. Copolymere aus Adipinsäure, Isophthalsäure
oder Terephthalsäure und Hexamethylendiamin oder Copolymere aus Capro
lactam, Terephthalsäure und Hexamethylendiamin. Derartige teilaromatische
Copolyamide enthalten als Komponente al) 40 bis 90 Gew.-% Einheiten, die
sich von Terephthalsäure und Hexamethylendiamin ableiten. Ein geringer An
teil der Terephthalsäure, vorzugsweise nicht mehr als 10 Gew.-% der ge
samten eingesetzten aromatischen Dicarbonsäuren können durch Isophthal
säure oder andere aromatische Dicarbonsäuren, vorzugsweise solche, in
denen die Carboxylgruppen in para-Stellung stehen, ersetzt werden.
Neben den Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexamethylendiamin
ableiten, enthalten die teilaromatischen Copolyamide Einheiten, die sich
von ε-Caprolactam ableiten und/oder Einheiten, die sich von Adipinsäure
und Hexamethylendiamin ableiten.
Der Anteil an Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten, beträgt bis
zu 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-%, insbesondere 25 bis
40 Gew.-%, während der Anteil an Einheiten, die sich von Adipinsäure und
Hexamethylendiamin ableiten, bis zu 60 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis
60 Gew.-% und insbesondere 35 bis 55 Gew.-% beträgt.
Die Copolyamide können auch sowohl Einheiten von ε-Caprolactam als auch
Einheiten von Adipinsäure und Hexamethylendiamin enthalten; in diesem Fall
ist darauf zu achten, daß der Anteil an Einheiten, die frei von aromati
schen Gruppen sind, mindestens 10 Gew.-% beträgt, vorzugsweise mindestens
20 Gew.-%. Das Verhältnis der Einheiten, die sich von ε-Caprolactam und
von Adipinsäure und Hexamethylendiamin ableiten, unterliegt dabei keiner
besonderen Beschränkung.
Als besonders vorteilhaft für viele Anwendungszwecke haben sich Polyamide
mit 50 bis 80, insbesondere 60 bis 75 Gew.-% Einheiten, die sich von Ter
ephthalsäure und Hexamethylendiamin ableiten (Einheiten a1)) und 20 bis
50, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.-% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam
ableiten (Einheiten a2)), erwiesen.
Die Herstellung der teilaromatischen Copolyamide kann z. B. nach dem in den
EP-A-129 195 und EP 129 196 beschriebenen Verfahren erfolgen.
Bevorzugt werden lineare Polyamide mit einem Schmelzpunkt über 200°C.
Bevorzugte Polyamide sind Polyhexamethylenadipinsäureamid, Polyhexa
methylensebacinsäureamid und Polycaprolactam sowie Polyamid 6/6T und Poly
amid 66/6T. Die Polyamide weisen im allgemeinen eine relative Viskosität
von 2,0 bis 5 auf, bestimmt an einer 1 gew.%igen Lösung in 96%iger
Schwefelsäure bei 23°C, was einem Molekulargewicht von etwa 15 000 bis
45 000 entspricht. Polyamide mit einer relativen Viskosität von 2,4 bis
3,5, insbesondere 2,5 bis 3,4 werden bevorzugt verwendet.
Außerdem seien noch Polyamide erwähnt, die z. B. durch Kondensation von
1,4-Diaminobutan mit Adipinsäure unter erhöhter Temperatur erhältlich sind
(Polyamid-4,6). Herstellungsverfahren für Polyamide dieser Struktur sind
z. B. in den EP-A 38 094, EP-A 38 582 und EP-A 39 524 beschrieben.
Der Anteil der Polyamide B an den erfindungsgemäßen Formmassen beträgt 1
bis 99, vorzugsweise 10 bis 90 und insbesondere 10 bis 40 Gew.-%.
Als Komponente C können die zur Herstellung der Komponente A beschriebenen
unmodifizierten Polyarylether oder Polyarylethersegmente enthaltende Co
polymere eingesetzt werden. Die allgemeine Struktur der Polyarylether
segmente wird durch Einheiten der Formel I wiedergegeben, wobei auch Mi
schungen mit entsprechenden kernsubstituierten C1-C6-Alkyl- oder Alkoxy-,
Aryl-, Chlor- oder Fluorderivate infragekommen.
X und Z bedeuten unabhängig voneinander -SO₂-, -O-, -S-, -CO-, eine
chemische Bindung oder -CRR′-, wobei R und R′ i.a. jeweils Wasserstoffatome
sind, aber auch C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy-Gruppen, Arylgruppen oder
deren Fluor- oder Chlorderivate bedeuten können.
Diese Polyarylether C sind, wie vorstehend angegeben, bekannt.
Die Polyarylether C sind in den erfindungsgemäßen Formmassen mit einem
Anteil von bis zu 90, vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-% vorhanden.
Als Komponente D können die erfindungsgemäßen Formmassen z. B. bis 40,
vorzugsweise von 10 bis 35 Gew.% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe
oder deren Mischungen enthalten. Als Beispiele für Füllstoffe seien
Kohlenstoff- oder Glasfasern in Form von Glasgeweben, Glasmatten oder
Glasseidenrovings, Glaskugeln sowie Wollastonit genannt.
Bevorzugte faserförmige Füll(Verstärkungs)-Stoffe sind Kohlenstoffasern,
Kaliumtitanatwhisker, Aramidfasern und besonders bevorzugt Glasfasern. Bei
der Verwendung von Glasfasern können diese zur besseren Verträglichkeit
mit dem thermoplastischen Polyamid B mit einer Schlichte und einem Haft
vermittler ausgerüstet sein. Im allgemeinen haben die verwendeten Kohlen
stoff- und Glasfasern einen Durchmesser im Bereich von 6 bis 20 µm.
Die Einarbeitung der Glasfasern kann sowohl in Form von Kurzglasfasern als
auch in Form von Endlossträngen (Rovings) erfolgen. Im fertigen Spritz
gußteil liegt die mittlere Länge der Glasfasern vorzugsweise im Bereich
von 0,08 bis 0,5 mm.
Als teilchenförmige Füllstoffe eignen sich amorphe Kieselsäure, Asbest,
Magnesiumcarbonat (Kreide), gepulverter Quarz, Glimmer, Talkum, Feldspat
und insbesondere Calciumsilikate wie Wollastonit und Kaolin (insbesondere
kalzinierter Kaolin).
Bevorzugte Kombinationen von Füllstoffen sind z. B. 20 Gew.% Glasfasern mit
15 Gew.% Wollastonit und 15 Gew.% Glasfasern mit 15 Gew.% Wollastonit.
Neben den wesentlichen Komponenten A und B sowie vorzugsweise C können die
erfindungsgemäßen Formmassen auch bis 25, vorzugsweise 3 bis 20 Gew.-%
eines schlagzähmodifizierenden Kautschuks E enthalten. Es können übliche
Schlagzähmodifier verwendet werden, die für Polyamide und/oder Polyarylen
ether geeignet sind.
Kautschuke, die die Zähigkeit von Polyamiden erhöhen, weisen i.a. zwei
wesentliche Merkmale auf: sie enthalten einen elastomeren Anteil, der eine
Glastemperatur von weniger als -10°C, vorzugsweise von weniger als -30°C
aufweist und sie enthalten mindestens eine funktionelle Gruppe, die mit
dem Polyamid reagieren kann. Geeignete funktionelle Gruppen sind bei
spielsweise Carbonsäure-, Carbonsäureanhydrid-, Carbonsäureester-, Carbon
säureamid-, Carbonsäureimid-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxid-, Urethan- und
Oxazolingruppe.
Als Kautschuke, die die Zähigkeit der Blends erhöhen, seien z. B. folgende
genannt:
EP- bzw. EPDM-Kautschuke, die mit den o.g. funktionellen Gruppen gepfropft wurden. Geeignete Pfropfreagentien sind beispielsweise Maleinsäurean hydrid, Itaconsäure, Acrylsäure, Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat. Diese Monomeren können in der Schmelze oder in Lösung, gegebenenfalls in Gegenwart eines Radikalstarters wie Cumolhydroperoxid auf das Polymere aufgepfropft werden.
EP- bzw. EPDM-Kautschuke, die mit den o.g. funktionellen Gruppen gepfropft wurden. Geeignete Pfropfreagentien sind beispielsweise Maleinsäurean hydrid, Itaconsäure, Acrylsäure, Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat. Diese Monomeren können in der Schmelze oder in Lösung, gegebenenfalls in Gegenwart eines Radikalstarters wie Cumolhydroperoxid auf das Polymere aufgepfropft werden.
Weiterhin seien Copolymere von α-Olefinen genannt. Bei den α-Olefinen
handelt es sich üblicherweise um Monomere mit 2 bis 8 C-Atomen, vorzugs
weise Ethylen und Propylen. Als Comonomere haben sich Alkylacrylate oder
Alkylmethacrylate, die sich von Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen, vorzugs
weise von Ethanol, Butanol oder Ethylhexanol, ableiten sowie reaktive
Comonomere wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäurean
hydrid oder Glycidyl(meth-)acrylat und weiterhin Vinylester, insbesondere
Vinylacetat, als geeignet erwiesen. Mischungen verschiedener Comonomere
können ebenfalls eingesetzt werden. Als besonders geeignet haben sich
Copolymere des Ethylens mit Ethyl- oder Butylacrylat und Acrylsäure
und/oder Maleinsäureanhydrid erwiesen.
Die Copolymeren können in einem Hochdruckprozeß bei einem Druck von 400
bis 4500 bar oder durch Pfropfen der Comonomeren auf das Poly-α-Olefin
hergestellt werden. Der Anteil des α-Olefins an dem Copolymeren liegt i.a.
im Bereich von 99,95 bis 55 Gew.-%.
Als weitere Gruppe von geeigneten Elastomeren sind Kern-Schale-Pfropfkaut
schuke zu nennen. Hierbei handelt es sich um in Emulsion hergestellte
Pfropfkautschuke, die aus mindestens einem harten und einem weichen Be
standteil bestehen. Unter einem harten Bestandteil versteht man üblicher
weise ein Polymerisat mit einer Glastemperatur von mindestens 25°C, unter
einem weichen Bestandteil ein Polymerisat mit einer Glastemperatur von
höchstens 0°C. Diese Produkte weisen eine Struktur aus einem Kern und
mindestens einer Schale auf, wobei sich die Struktur durch die Reihenfolge
der Monomerzugabe ergibt. Die weichen Bestandteile leiten sich i.a. von
Butadien, Isopren, Alkylacrylaten oder Alkylmethacrylaten und gegebenen
falls weiteren Comonomeren ab. Als geeignete Comonomere sind hier z. B.
Styrol, Acrylnitril und vernetzende oder pfropfaktive Monomere mit mehr
als einer polymerisierbaren Doppelbindung wie Diallylphthalat, Divinyl
benzol, Butandioldiacrylat oder Triallyl(iso)cyanurat zu nennen. Die
harten Bestandteile leiten sich i.a. von Styrol, α-Methylstyrol und deren
Copolymerisaten ab, wobei hier als Comonomere vorzugsweise Acrylnitril,
Methacrylnitril und Methylmethacrylat aufzuführen sind.
Bevorzugte Kern-Schale-Pfropfkautschuke enthalten einen weichen Kern und
eine harte Schale oder einen harten Kern, eine erste weiche Schale und
mindestens eine weitere harte Schale. Der Einbau von funktionellen Gruppen
wie Carbonyl-, Carbonsäure-, Säureanhydrid-, Säureamid-, Säureimid-,
Carbonsäureester-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxy-, Oxazolin-, Urethan-, Harn
stoff-, Lactam- oder Halogenbenzylgruppen, erfolgt hierbei vorzugsweise
durch den Zusatz geeigneter funktionalisierter Monomere bei der Polymeri
sation der letzten Schale. Geeignete funktionalisierte Monomere sind
beispielsweise Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Mono- oder Diester der
Maleinsäure, tertiär-Butyl(meth-)acrylat, Acrylsäure, Glycidyl(meth-)
acrylat und Vinyloxazolin. Der Anteil an Monomeren mit funktionellen
Gruppen beträgt i.a. 0,1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 0,25 bis 15 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Kern-Schale-Pfropfkautschuks. Das
Gewichtsverhältnis von weichen zu harten Bestandteilen beträgt i.a. 1:9
bis 9:1, bevorzugt 3:7 bis 8:2.
Derartige Kautschuke, die die Zähigkeit von Polyamiden erhöhen, sind an
sich bekannt und beispielsweise in der EP-A 2 08 187 beschrieben.
Eine weitere Gruppe von geeigneten schlagzähmodifiern a3) sind thermo
plastische Polyester-Elastomere. Unter Polyesterelastomeren werden dabei
segmentierte Copolyetherester verstanden, die langkettige Segmente, die
sich in der Regel von Poly(alkylen)etherglycolen und kurzkettige Segmente,
die sich von niedermolekularen Diolen und Dicarbonsäuren ableiten, ent
halten. Derartige Produkte sind an sich bekannt und in der Literatur, z. B.
in der Us-A 36 51 014, beschrieben. Auch im Handel sind entsprechende
Produkte unter den Bezeichnungen Hytrel® (Du Pont), Arnitel® (Akzo) und
Pelprene® (Toyobo Co. Ltd.) erhältlich.
Selbstverständlich können auch Mischungen verschiedener Kautschuke einge
setzt werden.
Neben den beschriebenen Bestandteilen A bis E können die erfindungsgemäßen
Formmassen noch z. B. bis 40 Gew.-% weiterer Additive wie Flammschutzmittel
und Stabilisatoren enthalten.
Die erfindungsgemäßen thermoplatischen Formmassen können nach an sich
bekannten Verfahren hergestellt werden, indem man die Ausgangskomponenten
in üblichen Mischvorrichtungen wie Schneckenextrudern vorzugsweise Zwei
schneckenextruder, Brabender-Mühlen oder Banburry-Mühlen sowie Knetern
mischt und anschließend extrudiert. Nach der Extrusion wird das Extrudat
abgekühlt und zerkleinert.
Um eine möglichst homogene Formmasse zu erhalten, ist eine intensive
Durchmischung notwendig. Dazu sind im allgemeinen mittlere Mischzeiten von
0,2 bis 30 Minuten bei Temperaturen von 280 bis 380°C erforderlich. Die
Reihenfolge der Mischung der Komponenten kann variiert werden, so können
zwei oder ggf. drei Komponenten vorgemischt werden, es können aber auch
alle Komponenten gemeinsam gemischt werden.
Die erfindungsgemäßen Formmassen zeichnen sich durch gute multiaxiale
Zähigkeit, mechanische Festigkeit und Spannungsrißbeständigkeit aus.
Aufgrund ihrer hohen Wärmeformbeständigkeit und guten mechanischen Eigen
schaften eignen sich die erfindungsgemäßen Formmassen zum Herstellen von
Formteilen, insbesondere für elektrische und elektronische Gerätebauteile.
Die hohe Wärmeformbeständigkeit in Kombination mit guter Chemikalienbe
ständigkeit ermöglicht auch Anwendungen im chemisch-technischen Anlagen
bau.
Ein modifizierter Polyarylether, erhalten durch Umsetzung einer Mischung
aus 6 kg Polyarylether der allgemeinen Strukturformel Ia und 53 g Malein
säureanhydrid bei 310°C und einem Durchsatz von 10 kg/h auf einem Zwei
wellenextruder.
Der eingesetzte Polyarylether wird durch GPC (bei 30°C; Lösungsmittel THF)
charakterisiert; bezogen auf eine Polystyrol-Eichkurve ergibt sich eine
Molmasse (Gewichtsmittel) von 38 000 g/mol. Der Gehalt an chemisch
fixiertem Maleinsäureanhydrid wurde durch Titration nach Fällung zu
0,2 Gew.-% bestimmt.
Polyhexamethylenadipinsäureamid mit einem K-Wert (nach Fikentscher) von
76, entsprechend einer relativen Viskosität ηrel von 2,95, gemessen 1%ig
in 96-%iger Schwefelsäure.
Teilaromatisches Copolyamid, in üblicher Weise (vgl. EP-A-1 29 195) konden
siert aus 55 Gewichts-Teilen Terephthalsäure, 35 Teilen ε-Caprolactam und
38,5 Teilen Hexamethylendiamin, charakterisiert durch eine relative
Viskosität von 2,4 (gemessen 1-%ig in 96-%iger Schwefelsäure).
Polyarylenether der überwiegenden Grundstruktur entsprechend Formel Ia,
charakterisiert durch eine VZ von 64 ml/g, gemessen 1-%ig in
Phenol/1,2-Dichlorbenzol 1 : 1.
Polyarylenether mit einer überwiegenden Grundstruktur entsprechend
Formel Ib, charakterisiert durch eine VZ von 59 ml/g, gemessen 1-%ig in
Phenol/1,2-Dichlorbenzol 1 : 1.
Ethylen-Propylen-Kautschuk, mit 0,7 Gew.-% Maleinsäure/Maleinsäureanhydrid
modifiziert, gekennzeichnet durch einen MFI-Wert von 3 g pro 10 min
(gemessen bei 2,16 kg/230°C).
Die Bestandteile wurden in einem Zweiwellenextruder bei einer Masse
temperatur von 310 bis 340°C gemischt. Die Schmelze wurde durch ein
Wasserbad geleitet und granuliert.
Das getrocknete Granulat wurde bei 310 bis 330°C zu Rundscheiben
(60·2 mm) und Normkleinstäben zur Ermittlung der Durchstoßarbeit nach
DIN 53 443 an Rundscheiben bzw. der Kerbschlagzähigkeit an Normkleinstäben
nach DIN 53 453 gespritzt.
Zusammensetzung der Formmassen und Ergebnisse der Messungen sind den
Tabellen 1 und 2 zu entnehmen.
Durch Zusatz des modifizierten Polyarylethers zu den Polyarylether/Poly
amid-Blends ergeben sich deutliche Verbesserungen von Durchstoßarbeit und
Kerbschlagzähigkeit.
Claims (10)
1. Thermoplastische Formmasse, enthaltend - bezogen auf die Summe aus A
bis E -
A: 1 bis 99 Gew.-% eines modifizierten Polyarylethers A mit wiederholten Strukturelementen oder dessen kernsubstituierten C₁-C₆-Alkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Chlor- oder Fluorderivaten, wobei
X und Z unabhängig voneinander
-SO₂-, -O-, -S-, -CO-, eine chemische Bindung oder -CRR′- mit der Maßgabe bedeuten, daß wenigstens 5% aller X oder Z die Gruppe -CRR′- darstellen, oder es sich um kern-C₁-C₆-alkyl- oder -alkoxy- substituierte Polyarylether handelt,
R und R′ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy- Gruppen, R′ zusätzlich Arylgruppen oder deren Fluor- oder Chlorderivate darstellen, erhalten durch Umsetzen des Polyarylethers I mit einer reaktiven Verbindung, die neben einer C,C-Doppel- oder Dreifachbindung eine oder mehrere Carbonyl-, Carbonsäure-, Carboxylat-, Säureanhydrid-, Säureamid-, Säureimid-, Carbonsäureester-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxy-, Oxazolin-, Urethan-, Harnstoff-, Lactam- oder Halogenbenzylgruppen enthält,
B: 1 bis 99 Gew.-% eines thermoplastischen Polyamids B,
C: bis zu 90 Gew.-% eines nicht modifizierten Polyarylethers C,
sowie im Bedarfsfalle
D: bis zu 40 Gew.-% eines faser- oder teilchenförmigen Füllstoffs D und
E: bis zu 25 Gew.-% eines schlagzäh modifizierenden Kautschuks E.
A: 1 bis 99 Gew.-% eines modifizierten Polyarylethers A mit wiederholten Strukturelementen oder dessen kernsubstituierten C₁-C₆-Alkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Chlor- oder Fluorderivaten, wobei
X und Z unabhängig voneinander
-SO₂-, -O-, -S-, -CO-, eine chemische Bindung oder -CRR′- mit der Maßgabe bedeuten, daß wenigstens 5% aller X oder Z die Gruppe -CRR′- darstellen, oder es sich um kern-C₁-C₆-alkyl- oder -alkoxy- substituierte Polyarylether handelt,
R und R′ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy- Gruppen, R′ zusätzlich Arylgruppen oder deren Fluor- oder Chlorderivate darstellen, erhalten durch Umsetzen des Polyarylethers I mit einer reaktiven Verbindung, die neben einer C,C-Doppel- oder Dreifachbindung eine oder mehrere Carbonyl-, Carbonsäure-, Carboxylat-, Säureanhydrid-, Säureamid-, Säureimid-, Carbonsäureester-, Amino-, Hydroxyl-, Epoxy-, Oxazolin-, Urethan-, Harnstoff-, Lactam- oder Halogenbenzylgruppen enthält,
B: 1 bis 99 Gew.-% eines thermoplastischen Polyamids B,
C: bis zu 90 Gew.-% eines nicht modifizierten Polyarylethers C,
sowie im Bedarfsfalle
D: bis zu 40 Gew.-% eines faser- oder teilchenförmigen Füllstoffs D und
E: bis zu 25 Gew.-% eines schlagzäh modifizierenden Kautschuks E.
2. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend
10 bis 90 Gew.-% A,
10 bis 90 Gew.-% B,
0 bis 80 Gew.-% C,
2 bis 20 Gew.-% E.
10 bis 90 Gew.-% B,
0 bis 80 Gew.-% C,
2 bis 20 Gew.-% E.
3. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend einen modifi
zierten Polyarylether A, hergestellt aus
80 bis 99 Gew.-% des Polyarylethers der allgemeinen Strukturformel I und
1 bis 20 Gew.-% der reaktiven Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe gebildet aus
einer α,β-ungesättigten Dicarbonylverbindung,
einer α,β-ungesättigten Carbonylverbindung,
eines Amid-Gruppen enthaltenden Monomeren mit einer polymerisierbaren Doppelbindung und
eines Lactam-Gruppen enthaltenden Monomeren mit einer polymerisier baren Doppelbindung
in Gegenwart von 0,01 bis 1 Gew.-% eines Radikalstarters.
80 bis 99 Gew.-% des Polyarylethers der allgemeinen Strukturformel I und
1 bis 20 Gew.-% der reaktiven Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe gebildet aus
einer α,β-ungesättigten Dicarbonylverbindung,
einer α,β-ungesättigten Carbonylverbindung,
eines Amid-Gruppen enthaltenden Monomeren mit einer polymerisierbaren Doppelbindung und
eines Lactam-Gruppen enthaltenden Monomeren mit einer polymerisier baren Doppelbindung
in Gegenwart von 0,01 bis 1 Gew.-% eines Radikalstarters.
4. Thermoplastische Formmasse, enthaltend einen mit 0,1 bis 1,5 Gew.-%
Maleinsäureanhydrid gepfropften Polyarylether der allgemeinen
Strukturformel I.
5. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend ein Block- oder
Pfropfcopolymer aus Polyarylethersegmenten mit wiederholten Struktur
elementen I sowie Segmenten aus der Gruppe der Polyamide, Polyester,
aromatischen Polycarbonate und Polyestercarbonate, Polysiloxane,
Polyimide und Polyetherimide, wobei die Polyarylethersegmente mit der
reaktiven Verbindung modifiziert sind und der Gewichtsanteil der
Polyarylethersegmente 20 bis 80% beträgt.
6. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend ein mit 0,1 bis
1,5 Gew.-% Maleinsäureanhydrid gepfropftes Polysulfon.
7. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend ein teil
aromatisches Polyamid B aus, bezogen auf das Polyamid B
40-90 Gew.-% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexa methylendiamin ableiten,
0-50 Gew.-% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten und/oder
0-60 Gew.-% Einheiten, die sich von Adipinsäure und Hexamethylen diamin ableiten.
40-90 Gew.-% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexa methylendiamin ableiten,
0-50 Gew.-% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten und/oder
0-60 Gew.-% Einheiten, die sich von Adipinsäure und Hexamethylen diamin ableiten.
8. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 7, enthaltend ein
teilaromatisches Polyamid B aus
50-80 Gew.-% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexamethylendiamin ableiten und
20-50 Gew.-% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten.
50-80 Gew.-% Einheiten, die sich von Terephthalsäure und Hexamethylendiamin ableiten und
20-50 Gew.-% Einheiten, die sich von ε-Caprolactam ableiten.
9. Thermoplastische Formmasse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das verwendete teilaromatische Polyamid einen Gehalt an Einheiten
des Dihexamethylentriamins von unter 0,5 Gew.-% aufweist.
10. Füllstoffhaltige, thermoplastische Formmasse nach Anspruch 1,
enthaltend als Füllstoff Glasfasern, Wollastonit, Kohlenstoff-Fasern
oder Mischungen dieser Stoffe.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914114455 DE4114455A1 (de) | 1991-05-03 | 1991-05-03 | Thermoplastische formmasse auf der basis von polyarylethern, polyamiden und modifizierten polyarylethern als haftvermittler |
US08/061,537 US5612425A (en) | 1991-03-30 | 1993-05-14 | Molding compositions based on modified polyaryl ethers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914114455 DE4114455A1 (de) | 1991-05-03 | 1991-05-03 | Thermoplastische formmasse auf der basis von polyarylethern, polyamiden und modifizierten polyarylethern als haftvermittler |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4114455A1 true DE4114455A1 (de) | 1992-11-05 |
Family
ID=6430897
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914114455 Withdrawn DE4114455A1 (de) | 1991-03-30 | 1991-05-03 | Thermoplastische formmasse auf der basis von polyarylethern, polyamiden und modifizierten polyarylethern als haftvermittler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4114455A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1378534A1 (de) * | 2002-07-02 | 2004-01-07 | General Electric Company | Thermisch haertbare Zusammensetzung auf der Basis von Poly(arylenethern) |
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1991
- 1991-05-03 DE DE19914114455 patent/DE4114455A1/de not_active Withdrawn
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