DE4114209A1 - Pulverlackzusammensetzung, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zur herstellung von strukturierten effektbeschichtungen - Google Patents
Pulverlackzusammensetzung, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zur herstellung von strukturierten effektbeschichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Pulverlackzusammensetzung, die für die
elektrostatische und triboelektrische Pulverlackierung zur Herstellung von
strukturierten Effektbeschichtungen mit Spuckereffekt geeignet ist.
Pulverlacke werden für die Beschichtung verschiedener Gegenstände,
insbesondere metallischer Gegenstände verwendet, wie beispielsweise zur
Lackierung von Metallmöbeln, wie Büromöbel und Schaltschränke,
Haushaltsgeräten, Kleingegenständen und Gebrauchsgeräten, wie Nähmaschinen
und Fahrräder.
Pulverlacke können lösungsmittelfrei aufgebracht werden und sind daher
umweltfreundlich und kosteneinsparend. Die bei Lacksystemen auf
Lösungsmittelbasis notwendigen Entsorgungs- und Sicherheitsmaßnahmen
entfallen. Auch sind keine langen Trockenzeiten erforderlich.
Pulverlacke bestehen aus Pulverteilchen, die bei Raum- bzw. Anwendungs
temperatur fest sind und durch Wärmeeinwirkung aufschmelzen und verlaufen,
so daß sich eine Lackschicht bildet, die dann im Verlauf des Einbrenn
vorgangs aushärtet. Die Pulver von Pulverlacken bestehen aus Bindemitteln
(Harzen), denen Hilfsmittel und Zusatzstoffe, wie Pigmente, Füllstoffe und
Additive, z. B. Verlaufsmittel, zugemischt sind. Falls die Bindemittel
nicht selbsthärtend sind, enthalten die Pulverteilchen auch entsprechende
Härter. Die Teilchengrößen derartiger Pulverlacke liegen im wesentlichen
(bis zu 99 Gew.-%) unter 100 µm, wobei etwa 50 bis 60 Gew.-% der Pulver
zwischen 30 und 80 µm aufweisen.
Die Pulverlacke können beispielsweise durch elektrostatischen oder
triboelektrischen Sprühauftrag auf zu beschichtende Oberflächen
aufgebracht werden. Für das elektrostatische Verfahren sind beispielsweise
übliche Corona-Verfahren geeignet, bei denen das Pulver einer Corona-
Aufladung unterzogen wird. Beim triboelektrischen Verfahren wird die
Reibungselektrizität ausgenutzt.
In der JP-Patentveröffentlichung 37-14 229 werden Pulverlacke beschrieben,
die neben der üblichen Korngröße auch Korngrößen bis zu 250 µm enthalten.
Hierdurch sollen mehrfarbige Muster und beispielsweise Hammerschlageffekte
erzielt werden. Bisher war es nicht üblich, größere Teilchengrößen für
elektrostatisch auftragbare Pulverlacke einzusetzen. Selbst bei
sogenannten Wirbelsinterpulvern, die im Wirbelbettverfahren ohne
elektrostatische Aufladung auf erhitzten Gegenständen abgeschieden werden,
werden nur Teilchengrößen bis zu 300 µm in der Praxis verwendet.
Für gewisse Geräte, wie beispielsweise Metallmöbel, wie Schaltschränke und
Büromöbel sowie verschiedene Geräte, werden häufig Oberflächenstrukturen
mit einem besonderen Dekoreffekt verwendet, der insbesondere durch
sogenannte Spucker gekennzeichnet ist. Derartige Oberflächenstrukturen
ließen sich bisher nur mit Flüssiglacken erzielen.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Pulverlackes, der dazu
geeignet ist, Oberflächen-Effektstrukturen, die insbesondere durch
sogenannte Spucker gekennzeichnet sind, und für die bisher der Einsatz von
Flüssiglacken erforderlich war, herzustellen.
Gemäß der DE-Patentanmeldung "Pulverlackzusammensetzung und deren
Verwendung in Verfahren zur Herstellung von strukturierten Effekt
beschichtungen mit Spuckereffekt" der gleichen Anmelderin
mit dem Aktenzeichen P 40 05 101.3 auf die hier bezug genommen wird,
wird diese Aufgabe durch eine Pulverlackzusammensetzung gelöst, die für
die elektrostatische und triboelektrische Pulverlackierung geeignet ist
und aus Pulverteilchen auf der Basis von üblichen in der Wärme
schmelzbaren und härtbaren Bindemitteln, mit üblichen Hilfs- und Zusatz
stoffen und falls notwendig für die Bindemittel geeigneten Härtern
besteht und dadurch gekennzeichnet ist, daß die Pulverteilchen in
Teilchengrößen bis zu 700 µm vorliegen, wobei 20 bis 40 Gew.-% der
Pulverteilchen Teilchengrößen im Bereich von über 250 µm bis 500 µm
aufweisen.
Gemäß der DE-Patentanmeldung P 40 05 101.3 enthalten die kleinkörnige
Komponente A) und die grobkörnige Komponente B) die gleichen für
Pulverlacke üblichen Bindemittelharzsysteme. Es ist jedoch auch möglich,
daß die beiden Komponenten unterschiedliche Harze enthalten.
Beispielsweise hat es sich als günstig erwiesen, wenn die grobkörnige
Komponente B) Harze mit einer höheren Glasübergangstemperatur als die
feinkörnige Komponente A) enthält. Beispielsweise liegt die
Glasübergangstemperatur der Bindemittel bzw. Harze der Komponente B) um 20
bis 30°C höher als die der Komponente A).
Die in der DE-Patentanmeldung P 40 05 101.3 beschriebenen Pulverlacke mit
chemisch gleicher Konstitution der Komponenten A) und B) können dadurch
hergestellt werden, daß das einzusetzende Harz oder Mischungen von Harzen
und gegebenenfalls notwendigem Härter sowie Pigmenten, Füllstoffen und
anderen Additiven bereitet werden, diese Mischungen extrudiert und dann
auf den gewünschten Korngrößenbereich vermahlen werden. Die Vermahlung
erfolgt beispielsweise so, daß der angestrebte Anteil an Grobkorn bis zu
700 µm vorhanden ist, oder erfolgt eine Aufteilung des extrudierten
Materials, wobei ein Teil auf die für die Komponente A) und der andere
Teil auf die für die Komponente B) gewünschte Korngröße vermahlen wird und
dann eine Vermischung der vermahlenen Komponenten A) und B) in den
gewünschten Mengenanteilen erfolgt. Bei Pulverlacken auf der Basis von
unterschiedlichen Komponenten A) und B), werden die Komponenten A) und B)
getrennt extrudiert, getrennt auf die gewünschten Korngrößenbereiche
vermahlen und anschließend miteinander vermischt. In beiden Fällen
(gleiche und unterschiedliche Komponenten A) und B)) ist es jedoch auch
möglich, die Komponenten A) und B) getrennt zu extrudieren, das Extrudat
zu vermischen und dann gemeinsam zu vermahlen. Der Mischvorgang kann in
üblicher Weise durchgeführt wrden, wie er aus dem Stand der Technik
geläufig ist, beispielsweise können Trommelmischer verwendet werden. Auch
der Mahlvorgang erfolgt in üblicher Weise. Es werden beispielsweise Mühlen
verwendet, bei denen sich die unterschiedlichen gewünschten Korngrößen des
Endprodukts einstellen lassen, wie beispielsweise Mikropolstiftmühlen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat es sich gezeigt, daß die Aufgabe
auch gelöst werden kann durch eine Pulverlackzusammensetzung, die aus
mindestens zwei Komponenten besteht, nämlich aus
- A) Pulverteilchen auf der Basis üblicher in der Wärme schmelzbarer und härtbarer Bindemittel, insbesondere duroplastischer Bindemittel, gegebenenfalls mit üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen und falls notwendig Härtern, wobei die Teilchen dieser Komponente A) Teilchengrößen bis zu 100 µm aufweisen; und
- B) Pulverteilchen aus elastomeren Harzen oder thermoplastischen Harzen, die ebenfalls übliche Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten können, wobei diese Teilchen in Größen bis zu 700 µm vorliegen.
Die Teilchengrößenverteilung der Komponenten A) und B) kann
beispielsweise, wie in der DE-Patentanmeldung P 40 05 101.3 beschrieben,
vorliegen. Bevorzugt weisen die Pulverteilchen aus elastomeren Harzen oder
thermoplastischen Harzen Teilchengrößen von 200 bis 700 µm und besonders
bevorzugt von über 250 µm bis 700 µm auf.
Beispielsweise können 40 bis 90 Gew.-% der Pulverteilchen der Komponente
A) mit 60 bis 10 Gew.-% der Pulverteilchen der Komponente B) im Gemisch
vorliegen.
Es hat sich gezeigt, daß es günstig ist, wenn die elastomeren oder
thermoplastischen Harze der Teilchen der grobkörnigen Komponente B)
Glasübergangstemperaturen aufweisen, die unter denen der duroplastischen
Bindemittel der Komponente A) liegen. Insbesondere weisen die Harze der
elastomeren oder thermoplastischen Harze der Komponente B) bevorzugt
Glasübergangstemperaturen auf, die im Bereich von ±0°C bis +50°C liegen.
Durch die erfindungsgemäße Pulverlackzusammensetzung ergeben sich
verschiedene Vorteile. Insbesondere wird es durch den Einsatz der
elastomeren oder thermoplastischen Harze der grobkörnigen Komponente B)
möglich, die Pulverlackzusammensetzung in einem einzigen Mahlgang
herzustellen, der mit üblichen Vorrichtungen und in üblicher Weise
durchgeführt wird und zwar wie sie zur Herstellung von
Pulverlackzusammensetzungen mit Teilchengrößen bis zu 100 µm angewendet
werden. Ein Mischvorgang, wie beim bisherigen Verfahren oder ein
sorgfältiges Vermahlen unter Erzielung der bestimmten Korngrößenbereiche
wird hierdurch vermieden. Die Fertigung der Pulverlackzusammensetzung ist
in einem einzigen Arbeitsschritt möglich. Eine besondere Mühlenführung ist
nicht notwendig.
Für die feinkörnige Komponente A) der erfindungsgemäßen
Pulverlackzusammensetzung können alle üblichen Bindemittel, wie sie in
Pulverlacken üblicherweise eingesetzt werden, Verwendung finden. Dem
Fachmann sind derartige Bindemittel geläufig. Es können beispielsweise die
in der deutschen Patentanmeldung P 40 05 101.3 beschriebenen
duroplastischen Bindemittel verwendet werden. Dabei handelt es sich
insbesondere um duroplastische Bindemittel auf der Basis verschiedener
Epoxide, Polyester, Polyurethane, Polyacrylate und Polymethacrylate. Diese
Bindemittel können entweder allein oder im Gemisch eingesetzt werden.
Sofern sie nicht selbstvernetzend sind, werden sie mit den hierfür
geeigneten üblichen Härtern, wie verkapptem Polyisocyanat, sauren oder
basischen Vernetzerharzen, verwendet. Derartige Systeme werden in der
Literatur beschrieben, beispielsweise in H. Kittel, Lehrbuch der Lacke und
Beschichtungen, Band VIII-2, 1980, insbesondere Seiten 12 und 13 oder
User′s Guide to Powder Coating, AFP/SME Powder Coating Division, 1987 und
The Technology of Powder, Modern Paint and Coantings, November 1988,
Seiten 52 bis 54 und 68.
Beispiele für verwendbare duroplastische Bindemittel sind Epoxidharze,
beispielsweise vom Bisphenol-A-Typ; Härter hierfür sind Dicyanamid und
seine Abkömmlinge, Polyaminoamidharze, Carbonsäureanhydride, saure
Polyesterharze und verkappte Polyisocyanate; hydroxylgruppenhaltige
Polyesterharze, wofür Härter, Carbonsäureanhydrid, saure Polyesterharze,
Aminoharze und verkappte Polyisocyanate sind; carboxylgruppenhaltige
Polyesterharze, wofür Härter Epoxidharze (Bisphenol-A-Typ),
Triglycidylisocyanurat (TGIC), Oxazonole und hydroxylgruppenhaltige
Polyesterharze sind; epoxidgruppenhaltige Polyacrylate, wofür Härter
Carbonsäureanhydride, saure Polyesterharze, saure Polyacrylate und amino-/
amidgruppenhaltige Vernetzer sind; hydroxylgruppenhaltige Polyacrylate,
wofür Vernetzer, Carbonsäureanhydride, saure Polyesterharze, saure
Polyacrylate und verkappte Polyisocyante sind; und
carboxylgruppenhaltige Polyacrylate, wofür Vernetzer
Triglycidylisocyanurat, Oxazoline, hydroxylgruppenhaltige Polyesterharze,
hydroxylgruppenhaltige Polyacrylate und epoxidgruppenhaltige Polyacrylate
sind.
Beispiele für günstige Bindemittel-Mischsysteme sind Mischungen von
Epoxiden mit unterschiedlicher Härte, Mischungen von Epoxiden mit sauren
Polyestern und Mischungen von verschiedenen Polyestern. Diese Mischungen
liegen, sofern sie nicht selbstvernetzend sind, mit Härter vor.
Die Harze der grobkörnigen Komponente B) der erfindungsgemäßen
Pulverlackzusammensetzungen sind Thermoplaste und Elastomere. Es ist
günstig, wenn diese Materialien Glasübergangstemperaturen besitzen, die
niedriger als die der Bindemittel der eingesetzten feinkörnigen Komponente
A) sind.
Beispiele für thermoplastische beziehungsweise elastomere Harze, die
der grobkörnigen Komponente B) eingesetzt werden können sind Polyacrylate,
Polyamide, Polyurethane, Polyolefine (Elastomere) sowie perfluorierte
Thermoplaste.
Spezielle Beispiele für verwendbare Polyacrylate sind Copolymere aus
Methyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, 2-Ethyl-Hexyl(meth)acrylat, Ethyl
(meth)acrylat, n- und i-Propyl(meth)acrylat, dem (meth)acrylat des
teilhydrierten Dimeren des Cyclopentadiens, Hydroxy(-ethyl, -propyl,
-butyl)(meth)acrylat, sowie artverwandter Verbindungen, wobei als
Comonomere auch Vinylverbindungen, wie Styrol, Vinyltoluol, Ethylstyrol
sowie artverwandte Verbindungen dienen können. Copolymere können in
bekannter Weise durch radikalische, anionische, kationische und
Photopolymerisation in Gegenwart üblicher Starter und Initiatoren,
gegebenenfalls in Anwesenheit von Lösemitteln sowie geeigneten
Kettenabbruchs-Hilfsmitteln, hergestellt werden.
Beispiele für Polyamide sind Polyadditionsverbindungen als Lactamen,
beispielsweise mit der Formel CnH2n CONH (N=5 bis 20), Polykondensate aus
aromatischen, aliphatischen und/oder cycloaliphatischen Diaminen,
insbesondere primären Diaminen, wobei in den die Endgruppen -NH2 tragenden
nicht-reaktiven Ketten außer Kohlenstoff auch Heteroelemente, wie
-O-, -N- und -S-, sowie Gruppen wie -COO-, -CONH-, -OCOnH-, -Co-, -CS-,
-S-, -SO-, -SO2-, -SO2NH-, enthalten sein können; als weiterer Baustein
für die Polyadditionsverbindungen dienen beispielsweise aromatische,
aliphatische und/oder cycloaliphatische Dicarbonsäuren, deren Natur nicht
kritisch ist. Die Lactamkomponente sowie die Dicarbonsäurekomponente kann
jeweils in Form von Gemischen vorliegen.
Beispiele für verwendbare Polyurethane sind solche, wie sie beispielsweise
in H. Kittel, Lehrbuch der Lacke und Beschichtungen, Band I/2, Verlag
W. A. Colomb, 1983, beschrieben sind. Derartige Polyurethane sind im
allgemeinen nur bei Temperaturen bis etwa 180°C verwendbar, so daß sie für
höhere Einbrenntemperaturen nicht geeignet sind.
Beispiele für Polyolefin-Elastomere sind übliche Elastomere auf der Basis
von Ethylen, Propylen und copolymere Elastomere auf Ethylen/Propylen/
Dien, wobei Beispiele für Diene, Isopren, Dimethalbutadien, Butadien und
Divinylbenzol sind.
Beispiele für perfluorierte Thermoplaste sind Homo- und Copolymerisate aus
Tetrafluorethylen, Chlortrifluorethylen, Vinylfluorid und ähnlichen
Verbindungen.
Die Herstellung der Thermoplaste und Elastomeren erfolgt durch Wahl der
Ausgangsverbindungen bevorzugt derart, daß Glasübergangstemperaturen
im Bereich von 0 bis +50°C und bevorzugt bis zu +30°C liegen.
Es ist günstig, wenn die Fließzahlen maximal 20 bis 160°C
(ASTM, D 1238, A) betragen; diese liegen deutlich niedriger als die der
Bindemittelharze üblicher Pulverlacke (10-50 bei 125°C); bei derartigen
Werten läßt sich besonders günstig eine durchgängige Lackfilmbildung unter
Vernetzungsbedingungen duroplastischer Pulverlacke (z. B. 5 bis 20 Minuten bei
160 bis 210°C) vermeiden. Die Copolymeren, insbesondere die Polyacrylate
und Polymide weisen bevorzugt Molekulargewichtsverteilungen im Bereich von
10 000 bis 1000 000 bevorzugt im Bereich von 10 000 bis 50 000 auf, wobei
sich die Molekulargewichte auf das Zahlenmittel beziehen.
Die Thermoplaste und Elastomere werden nach Abbruch der Synthesereaktion
und Entfernung der flüchtigen Bestandteile durch geeignte physikalische
Verfahren in Perlen- oder Granulatform auf den gewünschten
Korngrößenbereich von bis zu 700 µm, beispielsweise 200 bis 700 µm oder
250 bis 700 µm, gebracht und in dieser Form eingesetzt.
In die in den erfindungsgemäßen Pulvern verwendeten Bindemittel und Harzen
können übliche Zusatzstoffe und Hilfsmittel auf übliche Weise
eingearbeitet werden. Beispiele für derartige Zusatzstoffe sind übliche
Benetzungsmittel, Verlaufsmittel und Strukturmittel wie Silikonöl. Ferner
können Füllstoffe, wie sie bei Pulverlacken üblich sind, eingsetzt werden,
wie z. B. Bariumsulfat, Calciumcarbonat, Silikate und Talkum. Es hat sich
gezeigt, daß durch unterschiedliche Auswahl der Zusätze zu den
Bindemitteln und Harzen, wie beispielsweise von Füllstoffen, Unterschiede
im Glanz erzielt werden können.
Die Pulverteilchen der erfindungsgemäßen Pulverlacke können als
Zusatzstoffe übliche Pigmente enthalten, wie sie auf dem Gebiet von
Pulverlacken dem Fachmann geläufig sind. Es kann sich um anorganische oder
organische Pigmente handeln. Es kann günstig sein, wenn die Komponenten A)
und B) einen geringen Farbtonunterschied haben. So kann gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform die feinkörnige Komponente A) der
erfindungsgemäßen Pulverlacke einen Farbton aufweisen, der sich von dem
der grobkörnigen Komponente unterscheidet.
Dies kann durch Einsatz unterschiedlicher Pigmente, aber auch durch
Einsatz unterschiedlicher Pigmentkonzentrationen erzielt werden. Zur
Erzielung unterschiedlicher Farbtöne kann es beispielsweise günstig sein,
der feinkörnigen Komponente A) 10 bis 25 Vol-.%, bevorzugt 15 bis 20
Vol.-% Pigment zuzusetzen, und der grobkörnigen Komponente B) 15 bis 40
Vol.-%, bevorzugt 25 bis 35 Vol.-% Pigment zuzusetzen. Die Volumenprozente
beziehen sich auf das Gesamtvolumen des Bindemittel, Pigment und
gegebenenfalls Härter und weitere Zusätze enthaltenden
Pulverlackteilchens.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Pulverlackzusammensetzungen kann im
Prinzip dadurch erfolgen, daß die wie vorstehend erwähnt bereitete
grobkörnige Komponente B) mit der feinkörnigen Komponente A) vermischt
wird. Zur Herstellung der Komponente A) kann die entsprechende
Zusammensetzung aus Bindemittel plus gegebenenfalls Hilfs- und
Zusatzstoffen und Pigmenten extrudiert und auf die gewünschte Korngröße
vermahlen werden.
Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ergibt sich jedoch
dadurch, daß die Pulverlackzusammensetzungen in einem einzigen
Arbeitsschritt bereitet werden können und zwar unter Verwendung üblicher
für Pulverlacke eingesetzter Mühlen und Verfahrensweisen, wobei die
Verfahrensbedingungen allein auf die Erzielung der feinkörnigen Komponente
A) ausgerichtet werden.
Es hat sich gezeigt, daß beim Vermischen der Bestandteile (Bindemittel plus
gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe, Füllstoffe, Härter und Pigmente
etc.) mit den wie vorstehend bereiteten grobkörnigen Anteilen der
Komponente B) gemeinsam extrudiert werden kann. Nach der Extrusion ist es
möglich, das erhaltene Produkt unter derartigen Bedingungen zu vermahlen,
daß die gewünschte Korngröße bzw. der gewünschte Korngrößenbereich der
duroplastischen Komponente A) erzielt wird. Die thermoplastischen und/oder
elastomeren Anteile der Komponente B) werden in ihrer Korngröße nicht mehr
verändert, so daß sie die gewünschte Korngrößenverteilung der Komponenten
A) und B) automatisch ergibt. Dies gilt insbesondere dann, wenn, wie
erfindungsgemäß bevorzugt, die elastomeren und/oder thermoplastischen
Harze der Komponente B) niedrige Glasübergangstemperaturen als die Harze
der Komponente A) aufweisen.
Die Erfindung betrifft daher auch ein Verfahren zur Herstellung von
Pulverlackzusammensetzungen, bei denen eine Mischung aus einem üblichen in
der Wärme schmelzbaren und härtbaren duroplastischen Bindemittel mit
üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen, falls notwendig Härter, zusammen mit
Teilchen aus einem elastomeren und/oder thermoplastischen Harz mit
Korngrößen bis zu 700 µm gemeinsam vermahlen werden, wobei vorher ein
gemeinsames Extrudieren möglich ist.
Die Erfindung betrifft auch die auf diese Weise hergestellten
Pulverlackzusammensetzungen.
Erfindungsgemäß kann der Mahlvorgang in für Pulverlacke üblicher Weise und
in üblichen Vorrichtungen durchgeführt werden, wobei sich keine
Notwendigkeit einer besonderen Mühlenführung ergibt. Auf diese Weise
lassen sich besondere Fertigungsvorteile erzielen.
Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Pulverlackzusammensetzungen können
insbesondere durch elektrostatische Pulverlackierung, jedoch auch
beispielsweise durch triboelektrische Pulverlackierung, insbesondere durch
entsprechenden Sprüh- bzw. Spritzauftrag, Dekorstrukturen mit dem
sogenannten Spuckereffekt erzielt werden, wie sie bisher insbesondere nur
durch Flüssiglacke erzielbar waren.
Als Substrate für die erfindungsgemäßen Pulverlacke sind verschiedenste
Materialien geeignet. Besonders günstig sind Metalle, jedoch können auch
beispielsweise Glas, Keramik, Kunststoffe und Holz oder holzartige
Substrate beschichtet werden. Da die Aushärtung der Pulverlacke thermisch
erfolgt, ist den Substraten nur hinsichtlich ihrer thermischen
Beständigkeit eine Grenze gesetzt. Die Substrate können als solche
beschichtet werden, beispielsweise wie vorstehend erwähnt, durch
elektrostatischen Spritzauftrag. Es kann jedoch auch günstig sein, sie für
Pulverlacke "empfindlich" zu machen, beispielsweise durch Vorerwärmen oder
durch Verwendung eines leitfähigen Primers.
Die Härtung erfolgt in üblicher Weise, je nach dem eingesetzen
Bindemittel- und Härtermaterial durch Erwärmen, beispielsweise auf
Temperaturen bis zu 200°C während üblicher Erwärmungszeiten in der
Größenordnung von beispielsweis bis zu etwa 20 Minuten.
In der Praxis hat es sich gezeigt, daß mit den erfindungsgemäßen
Pulverlacken Dekorstrukturen mit dem sogenannten Spuckereffekt erzielt
werden können, die insbesondere auf dem Gebiet von Metallmöbeln, wie
Büromöbeln und Schaltschränken, Haushaltsgeräten, Kleingegenständen und
Gebrauchsgeräten erwünscht sind.
Die vorstehend erwähnten bevorzugten Fließzahlen für die grobkörnige
Komponente B) von maximal 20 bei 160°C wurden nach ASTM, D 1238, A
bestimmt, jedoch bei einer Temperatur von 160°C. Die Bestimmung erfolgt
in einem becherähnlichen Gefäß mit Auslauföffnung, in das eine definierte
Menge Pulverlack gegeben wird. Dieses Behältnis wird üblich bei 125°C,
für die vorliegende Bestimmung bei 160°C aufgeheizt. Für den Zeitraum von
10 Minuten wird die Öffnung des Gefäßes geöffnet. Die in diesem Zeitraum
bei dieser Temperatur auftretende Harzmenge wird bestimmt und als Fließ
zahl definiert (Maßeinheit g pro 10 Minuten).
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Sämtliche
Teile beziehen sich auf das Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
61,6 Teile ölfreier Polyester auf der Basis Terephthalsäure und
Neopentylglykol, mit einer Säurezahl von 30, einer Fließzahl von
10 g/10 Minuten bei 125°C und einer Glasübergangstemperatur von etwa
63°C mit einer Farbzahl nach Gardner von 3 (50%ige Lösung), 4,7 Teile
Tris(glycidyl)isocyanurat,
0,7 Teile Verlaufsmittel (niedrigmolekulares Acrylatoligomer auf der Basis
von 2-Ethyl-hexylacrylat), 0,2 Teile Benzoin und 32,8 Teile eines
thermoplastischen Copolymeren auf der Basis von Methylmethacrylat und
Butylacrylat mit einer Farbzahl nach Gardner unter 1 (30%ige Lösung in
Butylacetat/Xylol 1 : 1) mit einer Glasübergangstemperatur von unter 20°C,
wurden gemeinsam bei 90-100°C extrudiert und nach dem Erkalten auf
Raumtemperatur gemeinsam vermahlen.
Die Applikation des erhaltenen Pulvers erfolgte mit Sprühorganen für die
Verarbeitung elektrostatisch verarbeitbarer Pulverlacke. Der aufgetragene
Film wurde 10 Minuten bei 190°C eingebrannt.
Man erhielt einen klaren Pulverlackfilm mit Struktureffekt in Form von
kugeligen Erhebungen.
36,0 Teile des ölfreien Polyesters von Beispiel 1, 24,0 Teile eines
handelsüblichen Epoxidharzes auf der Basis der Glycidylether von
Bis(4-hydroxyphenyl)propan, von denen im wesentlichen jeweils drei
Einheiten das Kunstharzmolekül bilden, 39,1 Teile Titandioxidpigment, 0,7
Teile Verlaufsmittel (niedrigmolekulares Acrylatoligomer auf der Basis
von n-Butylacrylat), 0,2 Teile Benzoin und 300,0 Teile eines linearen
Polyamids auf der Basis des Lactams der α-Amino-ω-undecancarbonsäure
(gefüllt durch Extrusion mit Titandioxid und bei Temperaturen von
-150°C auf den Korngrößenbereich von 200 bis 700 µm vermahlen) wurden
vermischt und bei 90°C extruiert. Nach dem Kühlen auf Raumtemperatur
wurde, wie bei duroplastischen Pulverlacken üblich, vermahlen. Die
Teilchen des Polyamids blieben dabei unbeschädigt.
Der fertige Pulverlack wurde mit Sprühorganen für das elektrostatische
Versprühen von Pulverlack auf ein Stahlblech bei -90 kV aufgebracht und 15
Minuten bei 200°C eingebrannt. Man erhielt eine Lackstruktur mit
Erhebungen.
100 Teile eines Epoxidharzes auf der Basis von Bisphenol-A mit einem
Epoxidäquivalentgewicht von 715-750 g/Äquivalent, etwa 2,8 Val
OH-Gruppen/kg, einem Erweichungspunkt von 65-75°C nach Kofler, einer
Farbzahl < 1 nach Gardner und einer Schmelzviskosität von 750-950 mPa×s
bei 175°C, 5,5 Teile eines handelsüblichen Härters (cyclisches Amidin mit
einem Schmelzbereich von 238-250°C), 4,0 Teile feinteiliger Ruß
(pH 2-3 in wäßriger Aufschlemmung), 30,0 Teile gefälltes
Calciumcarbonat, 0,5 Teile Verlaufsmittel (niedrigmolekulares
Acrylatoligomer auf der Basis von n-Butylacrylat), 0,2 Teile Benzoin und
200 Teile des in Beispiel 2 verwendeten Polyamids (jedoch nicht, wie dort
angegeben mit weißer Farbe, sondern schwarz, d. h. mit Ruß gefüllt) wurden
vermischt und bei 90°C extrudiert. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur
wurde vermahlen, wobei die groben Teilchen der Polyamidkomponente erhalten
blieben.
Dieser Pulverlack wurde mit Sprühorganen für die Applikation
elektrostatisch versprühbarer Pulverlacke bei -90 kV auf ein entfettetes
Stahlblech gesprüht und 20 Minuten bei 200°C eingebrannt. Der
resultierende Farbfilm zeigte glänzende schwarze Erhebungen auf einer
matten schwarzen Oberfläche.
80 Teile eines ölfreien Polyesters auf der Basis von Terephthalsäure/
Nepentylglykol, mit einer OH-Zahl von 50, einer Fließzahl von 25 g/
10 Minuten bei 125°C, einer Glasübergangstemperatur von etwa 68°C und
Farbzahl von 3 nach Gardner (in 50%iger Lösung), 20 Teile blockiertes
Isocyanat (mit Caprolactam blockiertes Isocyanatderivat auf der Basis von
Oligomeren des Isophorondiisocyanats mit weniger als 1% an freien
Isocyanatgruppen und etwa 15% an blockierten Isocyanatgruppen und einem
Schmelzbereich von 85-90°C), 0,5 Teile Verlaufsmittel
(niedrigmolekulares Acrylatoligomer auf der Basis von n-Butylacrylat), 0,2
Teile Benzoin, 0,2 Teile Dibutylzinndilaurat und 200 Teile eines
Vinylcopolymeren aus Hexafluorpropen, Tetrafluorethylen und
Perfluorvinylhexylether in der Form runder Kügelchen von etwa 500 µm
Durchmesser wurden vermischt und bei 100°C extrudiert. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde vermahlen und mittels Sprühorganen für das
elektrostatische Versprühen von duroplastischen Pulverlacken bei -50 kV
auf ein entfettetes Stahlblech gesprüht und 20 Minuten bei 200°C
eingebrannt.
Man erhielt einen klaren glattverlaufenden Pulverlackfilm, mit farblosen
Strukturerhebungen.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Herstellung von
Beschichtungen mit Struktureffekten unter Verwendung einer feinkörnigen
Komponente A) und einer grobkörnigen Komponente B), wie sie beispielsweise
in der DE-Patentanmeldung P 40 05 101.3 beschrieben wird. Dabei wird eine
Mischung der Komponenten A) und B) hergestellt, wobei die grobkörnige
Komponente B) Bindemittel bzw. Kunstharze enthält, deren
Glasübergangstemperatur 20 bis 30°C höher als die der Bindemittel der
Komponente A) ist.
- a) Pulverlackkomponente A) mit üblicher Korngrößenverteilung:
61,6 Teile des in Beispiel 1 verwendeten ölfreien Polyesters, 4,7 Teile Tris(glycidyl)isocyanurat, 0,7 Teile des in Beispiel 1 verwendeten Verlaufsmittels, 16,5 Teile Weißpigment (Blanc Fix N, technisch anfallende und gemahlene molare Mischung aus Bariumsulfat und Zinksulfid), 13,3 Teile rotes Eisenoxid, 3,0 Teile Titandioxid und 0,3 Teile Benzoin wurden bei 90-100°C extrudiert und vermahlen: 40-50% < 32 µm, 0% < 100 µm. - b) Pulverlackkomponente B) mit grober Kornverteilung:
53,4 Teile eins Copolymeren aus je 3 Mol Styrol und 1 Mol Maleinsäureanhydrid, mit einer Glasübergangstemperatur von etwa 110°C 12,9 Teile Tris(glycidyl)isocyanurat, 0,7 Teile des unter a) verwendeten Verlaufsmittels, 16,5 Teile des unter a) verwendeten Weißpigments, 13,2 Teile rotes Eisenoxid, 3,0 Teile Titandioxid und 0,3 Teile Benzoin wurden bei 140°C extrudiert und sehr grob vermahlen, wobei für die weitere Verarbeitung nur Überkorn von < 200 µm verwendet wurde.
Die Komponenten a) und b) wurden im Verhältnis 1 : 8 vermischt. Diese
Mischung wurde in einer handelsüblichen Spritzpistole zur Verarbeitung von
elektrostatisch versprühbarem Pulverlack bei -80 kV auf ein entfettetes
Stahlblech verspritzt und 30 Minuten bei 210°C eingebrannt. Es resultierte
ein Lackfilm mit deutlicher Spuckerstruktur.
- a) Pulverlackkomponente A) mit üblicher Kornverteilung:
36,0 Teile des im Beispiel 1 verwendeten ölfreien Polyesters, 24,0 Teile des im Beispiel 2 verwendeten Epoxidharzes, 39,1 Teile Titandioxid-Pigment, 0,7 Teile des im Beispiel 2 verwendeten Verlaufsmittels und 0,2 Teile Benzoin wurden bei 90-100°C extrudiert und nach dem Erkalten wie für Pulverlacke üblich, fein vermahlen: 40-50% < 32 µm, 0% < 100 µm. - b) Herstellung der Pulverlackkomponente B) mit grober Kornverteilung:
55,0 Teile eines Acrylatcopolymeren aus etwa 35% Styrol, etwa 35% Methylmethacrylat und 30% Glycidylmethacrylat, mit einer Glasübergangstemperatur von etwa 95°C und einer Farbzahl nach Gardner von 0 (50%ige Lösung), 4,0 Teile eines Härters auf der Basis von Bis-toloyl-guanid, 0,5 Teile des in Beispiel 2 verwendeten Verlaufsmittels und 40,0 Teile Titandioxid-Pigment wurden bei 100-120°C extrudiert und nach Kühlung auf Raumtemperatur vermahlen: Überkorn < 200 µm und Überkorn < 700 µm wird verworfen und die mittlere Konfraktion wurde weiter eingesetzt.
Die Komponenten a) und b) wurden im Mengenverhältnis 1 : 5 gemischt und in
einer Spritzpistole zur Verarbeitung von elektrostatisch versprühbaren
Pulverlacken bei -80 kV auf ein entfettetes Stahlblech verspritzt und 15
Minuten bei 190°C eingebrannt. Es resultierte ein Lackfilm mit deutlicher
Spuckerstruktur.
- a) Herstellung der Pulverlackkomponente A) mit üblicher
Korngrößenverteilung:
48 Teile des in Beispiel 4 verwendeten Polyesters, 12 Teile des in Beispiel 4 verwendeten blockierten Isocyanats, 39,1 Teile Titandioxid- Pigment, 0,7 Teile des in Beispiel 1 verwendeten Verlaufsmittels, 0,2 Teile Benzoin und 0,2 Teile einer Dibutylzinndilaurat-Zubereitung wurden bei 90-110°C extrudiert und nach dem Kühlen auf Raumtemperatur vermahlen: 40-50% < 32 µm und 0% < 100 µm. - b) Herstellung der Pulverlackkomponente B) mit grober Korngrößenverteilung:
65 Teile eines Acrylatcopolymeren aus 35-40% Styrol, 15% Glycidylmethacrylat und dem Rest Methylmethacrylat, mit einer Glasübergangstemperatur von etwa 100°C und einer Farbzahl nach Gardner von 1 (50% Lösung), 10 Teile eines kunstharzartigen Derivats von Pyromellithsäure-Dianhydrids mit einer Säurezahl von 230-280 und einer Farbzahl nach Gardner von 3 (50% Lösung), 4,0 Teile Ruß, 20,3 Teile gefälltes Calciumcarbonat, 0,5 Teile des in Beispiel 2 verwendeten Verlaufsmittels und 0,2 Teile Benzoin wurden bei 120°C extrudiert und nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur vermahlen: Die Anteile < 200 µm und < 700 µm wurden verworfen.
Produkt a) und Produkt b) wurden im Verhältnis 1 : 1 vermischt und mittels
einer Spritzpistole für die Verabeitung elektrostatisch versprühbarer
Pulverlacke bei -80 V auf eine entfettetes Stahlblech appliziert und 15
Minuten bei 200°C eingebrannt. Der resultierende Lackfilm zeigte grobe
schwarze Erhebungen auf einer weißen Basisschicht.
- a) Herstellung der feinkörnigen Pulverkomponente A):
43,8 Teile eines ölfreien Polyesters auf der Basis von Therephthalsäure/Ethylenglykol mit einer Säurezahl von 8 mg KOH-g, einer OH-Zahl von etwa 50 mg KOH/g, einer Glasübergangstemperatur von etwa 56°C und einer Viskosität von 5000-6000 mPa×s bei 200°C und einer Farbzahl nach Gardner von 3 (50% in Ethylglykolacetat), 16,2 Teile eines mit etwa 25% Caprolactam blockierten Isocyanatoligomeren auf der Basis von Toluylendiisocyanat, mit einer Säurezahl von 50 mg KOH/g, einem Gesamtgehalt von NCO-Gruppen von etwa 10%, maximal davon 0,8% und 0,1% freiem Monomer, einer Glasübergangstemperatur von etwa 50°C und einem Schmelzpunkt von etwa 80°C, 37,1 Teile Titandioxid Pigment, 2,0 Teile Kupferstahlocyaninpigment mit hohem Chlorgehalt, 0,7 Teile des in Beispiel 1 verwendeten Verlaufsmittels, 0,2 Teile Benzoin und 0,1 Teile Dibutylzinndilaurat-Zubereitung wurden bei 90-110°C extrudiert und nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur vermahlen: 40-50% < 32 µm und 0% < 100 µm. - b) Herstellung der Komponente B) mit grober Korngrößenverteilung:
55,0 Teile des im Beispiel 7b) verwendeten Acrylatcopolymers, 4,0 Teile eines Bis-toloyl-guanid-härters, 0,5 Teile des in Beispiel 2 verwendeten Verlaufsmittels, 38,0 Teile Titandioxid-Pigment und 2,0 Teile des unter a) verwendeten Kupferstahlocyaninpigments wurden bei 100-120°C extrudiert und nach Kühlung auf Raumtemperatur vermahlen. Unterkorn von < 200<µm und Überkorn von < 700 µm wurden verworfen.
Die Komponenten a) und b) wurden im Mengenverhältnis 1 : 4 gemischt und in
einer Spritzpistole zur Verarbeitung von elektrostatisch versprühbaren
Pulverlacken bei -80 kV auf ein entfettetes Stahlblech verspritzt und 15
Minuten bei 200°C eingebrannt. Man erhielt einen Lackfilm mit deutlicher
Spuckerstruktur.
- a) Herstellung der feinteiligen Komponente A):
100,0 Teile eines Epoxidharzes auf der Basis von Bisphenol A mit einem Epoxidäquivalentgewicht von 715-750 g/Äquivalent, etwa 2,8 Val OH-Gruppen/kg, einem Erweichungspunkt von 65-70°C nach Kofler, einer Farbzahl nach Gardner von < 1 und einer Schmelzviskosität von 750-950 nPa×s bei 175°C, 4,8 Teile eines Dicyandiamidderivats mit einem Schmelzpunkt von etwa 140°C als Härter, 4,0 Teile Ruß, 40,0 Teile gefälltes Calciumcarbonat, 1,0 Teile des in Beispiel 2 verwendeten Verlaufsmittels und 0,2 Teile Benzoin wurden bei 100°C extrudiert und nach dem Kühlen auf Raumtemperatur bis zur Kornverteilung 40-50% <32 µm und 0% < 100 µm vermahlen. - b) Herstellung der grobkörnigen Komponente B):
53,4 Teile des in Beispiel 5 b) verwendeten Styrol-Copolymeren, 12,9 Teile Tris(glycidyl)isocyanurat, 0,5 Teile des in Beispiel 2 verwendeten Verlaufsmittels, 30,0 Teile Titandioxid-Pigment, 0,2 Teile Benzoin und 3,0 Teile gefälltes Calciumcarbonat wurden bei 140°C extrudiert und nach dem Kühlen auf Raumtemperatur auf eine Kornverteilung zwischen 200 µm und 700 µm vermahlen.
Die Komponenten a) und b) wurden im Verhältnis 1 : 8 vermischt und diese
Mischung wurde in einer handelsüblichen Spritzpistole zum Versprühen von
elektrostatisch versprühbaren Pulverlacken bei -70 kV auf ein entfettetes
Stahlblech versprüht und anschließend 10 Minuten bei 200°C eingebrannt.
Der resultierende Lackfilm zeigte grobe weiße Anteile in einer schwarzen
Grundschicht und ist besonders gut für Dekorzwecke geeignet.
Claims (12)
1. Pulverlackzusammensetzung aus Pulverteilchen auf der Basis üblicher in
der Wärme schmelzbarer und härtbarer duroplastischer Bindemittel mit
üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen und falls notwendig Härtern, mit
Teilchengrößen bis zu 100 µm
dadurch gekennzeichnet,
daß sie außerdem Pulverteilchen aus elastomeren Harzen oder
thermoplastischen Harzen, die ebenfalls übliche Hilfs- und
Zusatzstoffe enthalten können, in Teilchengrößen bis zu 700 µm
enthält.
2. Pulverlackzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pulverteilchen aus elastomeren Harzen oder thermoplastischen
Harzen Teilchengrößen von 200 µm bis 700 µm und bevorzugt von über
250 µm bis 700 µm aufweisen.
3. Pulverlackzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
- A) 40 bis 90 Gew.-% der Pulverteilchen auf der Basis duroplastischer Bindemittel mit Teilchengrößen bis zu 100 µm und
- B) 60 bis 10 Gew.-% der Pulverteilchen aus elastomeren Harzen oder thermoplastischen Harzen mit Teilchengrößen bis zu 700 µm vorliegen, wobei sich die angegebenen Gewichtsprozente auf 100 Gew.-% addieren.
4. Pulverlackzusammensetzung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die das Monomeren oder thermoplastischen Harze
Glasübergangstemperaturen aufweisen, die unter denen der
duroplastischen Bindemittel liegen.
5. Pulverlackzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastomeren oder thermoplastischen Harze
Glasübergangstemperaturen im Bereich ±0°C bis +50°C aufweisen.
6. Pulverlackzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastomeren oder thermoplastischen Harze
Fließzahlen von maximal 20 bis 160°C aufweisen.
7. Verfahren zur Herstellung der Pulverlackzusammensetzungen nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung aus
einem üblichen in der Wärme schmelzbaren und härtbaren duroplastischen
Bindemittel mit üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen und falls notwendig
Härtern, zusammen mit Teilchen aus einem elastomeren oder
thermoplastischen Harz mit Korngrößen bis zu 700 µm gemeinsam
vermahlen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Harze der
Teilchen aus elastomerem oder thermoplastischem Harz eine
Glasübergangstemperatur unter der des duroplastischen Bindemittels
aufweisen.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Vermahlen gemeinsam extrudiert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man Teilchen aus einem elastomeren oder thermoplastischen Harz mit
Glasübergangstemperaturen im Bereich von ±0°C bis +50°C verwendet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man Teilchen aus einem elastomeren oder thermoplastischen Harz mit
Fließzahlen von maximal 20 bei 160°C verwendet.
12. Verwendung der Pulverlackzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 6 zur Herstellung von strukturierten Effektbeschichtungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914114209 DE4114209A1 (de) | 1990-05-04 | 1991-05-01 | Pulverlackzusammensetzung, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zur herstellung von strukturierten effektbeschichtungen |
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DE19914114209 Withdrawn DE4114209A1 (de) | 1990-05-04 | 1991-05-01 | Pulverlackzusammensetzung, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zur herstellung von strukturierten effektbeschichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4114209A1 (de) |
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