DE4113627C2 - Fördergurt - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fördergurt gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs für große Bandanlagen in Tagebauen.

Ein solcher Fördergurt ist aus DE 35 01 359 A1 bekannt.

Pajer beschreibt in /1/ schichtseitige Maßnahmen zur Verringerung des Bewegungswiderstandes. Derzeit bestehen die Maßnahmen vor allem in der Wahl einer möglichst großen Shore-Härte der Verschleiß- bzw. Laufschicht (über 60 Shore). Nach Lehrbuchmeinung wird davon ausgegangen: Je härter die Laufschicht, umso geringer der Bewegungswiderstand. In /1/ heißt es: Die "vergrößerte Shore-A- Härte von Gummi von 66 auf 78 hat eine Verringerung des Beiwertes f auf 86% zur Folge". Diese Auffassung stützt sich auf Messungen von Lachmann /2/.

Vohwinkel gibt in /3/ einen Bereich für die Shore-A-Härten von 57- 73 in Abhängigkeit von der Alterung bei 100°C an. Im Interesse der Untersuchungen standen Schwefeldosierungen und eine einhergehende Alterungsbeständigkeit. In /3/ wird auf S. 444 der Vorschlag unterbreitet, als Transportbanddecken Polybutadien (BR) zu verwenden.

In /4/ beschreibt Stein verschiedene Kautschukmaterialien, die Shore-A-Härten in einem Bereich von 35 bis 55 aufweisen. Die angegebenen Materialien stehen im Zusammenhang mit der Kristallisationsbeständigkeit und den damit verbundenen Verarbeitungseigenschaften. Hohe Kristallisationsbeständigkeit wird mit guten Verarbeitungseigenschaften gleichgesetzt.

Aus der DE-PS 4 49 390 ist ein Förderband zur senkrechten Förderung von verschieden großen, dicken und schweren Gegenständen bekannt, dessen Oberseite mit Schwammgummi belegt ist. Die Elastizität des Bandes ist darauf gerichtet, in den Abmessungen des Fördergutes nachzugeben und das Fördergut infolge der großen Reibung des Gummis in der Förderrichtung zu halten.

/1/ Pajer, G.: Stetigförderer; VEB Verlag Technik, 5. Auflage, Bln. 1988, Seite 102
/2/ Lachmann, H.P.: Der Walkwiderstand von Gummigurtförderern. Forschung auf dem Gebiet des Ingenieurwesens, Bd. 20 (1954), S. 100-109
/3/ Vohwinkel, K.: Augenblicklicher Stand der anwendungstech­ nischen Arbeiten auf dem Polybutadien Gebiet; Kautschuk und Gummi, Kunststoffe 18. Jg. Nr. 7 (1965), Seiten 433 bis 455
/4/ Stein, L.: Mischungsaufbau von Naturkautschuk für spezifische Eigenschaften; Gummi, Asbest, Kunststoffe (1965) Jg. 18, Seiten 994 bis 998.

Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, den Bewegungswiderstand von Fördergurten zu verringern.

Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Dadurch daß die Laufschicht eine um wenigstens 10 Shore-A-Einheiten niedrigere Shore-A-Härte aufweist, ergibt sich eine besondere Gummikombination, die zu einem niedrigeren Bewegungswiderstand des Fördergurtes führt.

Es konnte unter anderem gemessen werden, daß der Bewegungswiderstand von Fördergurten verschiedener Hersteller je nach Abstand und Durchmesser der Tragrollen bei einer Shore-A-Härte von etwa 62 um 20 bis 40% geringer war, als bei einer Shore-A-Härte von etwa 75. (Die Dicke der Laufseite betrug einheitlich 8 mm).

Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele beziehen sich auf einen Stahlseilfördergurt für Bandanlagen in Tagebauen.

1. Beispiel

Der Gummi des Stahlseilfördergurtes hat durchgängig eine Shore-A- Härte von etwa 52.

2. Beispiel

Nur der Gummi der etwa 4 mm dicken Lauffläche hat eine Shore-A- Härte von etwa 52. Der übrige Gummi der Lauf- und der Tragseite hat eine um wenigstens 10 Einheiten größere Shore-A-Härte. Dadurch verringert sich der Bewegungswiderstand gegenüber der ersten Ausführung.

3. Beispiel

Der Gummi des Stahlseilfördergurtes hat wie im ersten Ausführungsbeispiel durchgängig eine Shore-A-Härte von etwa 52. Im Anschluß an die etwa 4 mm dicke Laufschicht sind in den Gummi Einlagen mit insbesondere im Bereich der Auflagenbreiten des Fördergurtes auf den Tragrollen besonders steifen Kettfäden einvulkanisiert. Sie erhöhen allgemein die Durchschlagfestigkeit. Durch ihre geringe Dehnbarkeit in Laufrichtung senken sie darüber hinaus den Bewegungswiderstand.

Claims (1)

1. Fördergurt mit einer Laufschicht aus Gummi und einer weiteren Zugträger aufweisenden Einheit aus Gummi, gekennzeichnet dadurch, daß der Gummi, gemessen auf der Laufoberfläche der Laufschicht, eine Shore-A-Härte von 45 bis 57 aufweist, daß der Gummi der übrigen Einheit eine um wenigstens 10 Shore-A- Einheiten höhere Härte aufweist als die der Laufschicht.