DE4107934C2 - Bremsanlage für Fahrschulfahrzeuge - Google Patents
Bremsanlage für FahrschulfahrzeugeInfo
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Description
Es ist bekannt, daß derzeit im Einsatz befindliche Fahrschulfahrzeuge für die Schüler- und für
die Lehrerseite über je ein Kupplungs-, Brems-, und Fahrpedal verfügen. Die Pedale der
Fahrlehrerseite sind häufig mit Kontakteinrichtungen versehen, womit der Prüfer in die Lage
versetzt wird, Eingriffe des Fahrlehrers registrieren zu können.
Bei einem der Verkehrssituation oder den gegebenen äußeren Umständen (z. B. bei Glätte, in
einer Kurve, anstelle eines Ausweichmanövers etc.) unangebrachten Bremsmanövers des
Fahrschülers, hat der Fahrlehrer normalerweise keine Möglichkeit, das Bremsmanöver zu
unterbrechen, bzw. angemessen die Bremskraft zu regulieren. Eine Ausnahme bilden hier
lediglich Systeme, bei denen die Bremspedale starr miteinander gekoppelt sind und der
Fahrlehrer versuchen kann, seinen Fuß unter sein Bremspedal zu schieben und das Pedal nach
oben zu ziehen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Bremsanlage eines Fahrschulfahrzeuges so zu
gestalten, daß der Fahrlehrer die Geschwindigkeit des Fahrzeugs besser beeinflussen kann.
Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile dienen in erster Hinsicht der Verhinderung von
Unfällen, z. B. plötzliche Vollbremsung eines Fahrschülers vor einer auf "Gelb" schaltenden Ampel
im Kolonnenverkehr, zu starkes Bremsen bei Glätte, Bremsen eines ins Schleudern geratenen
Fahrzeugs oder Bremsen anstatt eines Ausweich- oder Fluchtmanövers.
Die Reaktionsfähigkeit des Fahrschülers bei plötzlichem Versagen der Fußbremse kann überprüft
und geschult werden.
Nachstehend wird die Bremsbetätigungseinrichtung für Fahrschulfahrzeuge an vier
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In den Zeichnungen ist in
Fig. 1 eine Ausführungsform mit einem Zweikreishauptbremszylinder und zwei
Einkreishauptbremszylindern schematisch dargestellt;
Fig. 2 eine Ausführungsform mit zwei Zweikreishauptbremszylindern schematisch dargestellt;
Fig. 3 eine Ausführungsform mit schaltbarer Kupplung schematisch dargestellt;
Fig. 4 eine Ausführungsform mit einer vom Fahrlehrer aufgebrachten Gegenkraft auf die
Bremskraft des Fahrschülers schematisch dargestellt.
Auf der linken Seite, der Fahrschülerseite, sind die Betätigungspedale für Kupplung (1), Bremse
(2), Fahrpedal (3) dargestellt. Auf der rechten Seite befinden sich die Betätigungspedale der
Fahrlehrerseite für Kupplung (4), Bremse (5) und Fahrpedal (6). Von den Bremspedalen 2 und 5
werden je ein Einkreishauptbremszylinder (7, 8) betätigt. Ein Oder-Ventil (10) trennt die beiden
Bremskreise der Fahrlehrerseite und der Fahrschülerseite voneinander. Anstelle eines
Oder-Ventiles kann auch ein Wegeventil mit hydraulische Stelleinrichtung verwendet werden. Egal ob der
Bremsvorgang von Bremspedal (2) oder Bremspedal (5) oder von beiden Betätigungsorten
gleichzeitig ausgelöst wird, wird über das Oder-Ventil (10) der Zylinder (11) zum Ausfahren
gebracht. Der Zylinder (11) ist mechanisch mit einem herkömmlichen Zweikreishauptbremszylinder
(12) gekoppelt. Die beiden Bremsleitungen (14, 15) werden aktiv mit Druck beaufschlagt, und die
Fahrzeugbremsen werden zum Ansprechen gebracht.
Wenn der Fahrlehrer den Bremsvorgang des Fahrschülers unterbrechen will, geschieht dies wie
nachfolgend beschrieben.
Der Fahrlehrer betätigt das Kupplungspedal (4) über einen stark spürbaren Druckpunkt (23)
hinaus und betätigt dabei den Kontakt (21). Kupplung und Druckpunkt müssen so eingestellt sein,
daß das Auskuppeln bei Erreichen des Druckpunktes mit Sicherheit erfolgt ist. Bei Betätigung des
Kontaktes (21) wird der Magnet des Wegeventils (9) beaufschlagt. Wegeventil (9) schaltet dann
gegen seine Rückführfeder durch und entlastet den Bremskreis der Fahrschülerseite. Über die
Rückholfeder des Zweikreishauptbremszylinders (12), den Zylinder (11) und das durchgeschaltete
Wegeventil (9) wird die Bremsflüssigkeit in den Vorratsbehälter (13) zurückgeführt. Der
Zweikreishauptbremszylinder (12) nimmt seinen Ausgangszustand ein und der Bremsvorgang ist
beendet.
Auch bei durchgeschaltetem Wegeventil (9) bleibt der Bremskreis des Fahrlehrers voll
funktionstüchtig.
Die Entlastung des Fahrschülerbremskreises erfolgt auch (Wegeventil (9) schaltet durch), wenn
der Fahrschüler durch Betätigung seines Bremspedals (2) den Kontakt (20) belegt und
gleichzeitig der Fahrlehrer durch Betätigung seines Fahrpedals (6) den Kontakt (22) belegt.
Es ist auch denkbar, daß sich auf der Fahrlehrerseite ein Taster befindet, mit dem unabhängig
von allen Pedalstellungen das Wegeventil (9) durchgeschaltet wird.
Die Betätigungspedale, Kontakte und der Druckpunkt des Kupplungspedals entsprechen Fig. 1. Über die
Bremspedale (2, 5) wird jeweils direkt ein herkömmlicher Zweikreishauptbremszylinder (12)
betätigt. Der Bremsdruck wird gleichberechtigt von beiden Betätigungsorten über zwei
Oder-Ventile (10), zum Trennen beider Zweikreishauptbremszylinder (12) voneinander, auf die
Bremsleitungen (14, 15) übertragen.
Beim Durchschalten des Wegeventils (16) werden gleichzeitig direkt beide Bremsleitungen der
Fahrschülerseite zum Vorratsbehälter (13) hin entlastet und der Bremsvorgang wird beendet. Das
Durchschalten des Wegeventils (16) wird analog der Beschreibung zu Beispiel 1 eingeleitet.
Die Bremsanlage des Fahrlehrers bleibt dabei voll funktionsfähig.
Pedale 1 bis 6 wie unter Fig. 1 beschrieben. Hierwirkt das Bremspedal (5) über eine mechanische
Verbindung (17) entsprechend des techn. Standes auf den Zweikreishauptbremszylinder (12).
Dieser wird von einem Vorratsbehälter (13) gespeist und beaufschlagt die beiden Bremsleitungen
(14, 15) aktiv mit Druck. Das Bremspedal (2) des Fahrschülers wirkt über eine Kupplung (18) auf
den Zweikreishauptbremszylinder (12). Die Kupplung (18) kann in einer bekannten Bauweise
ausgeführt werden und den Kraftfluß kraft- oder formschlüssig übertragen. Die Kupplung (18)
muß schaltbar sein. Über die Kupplung (18) kann der Kraftfluß hydraulisch oder mechanisch
erfolgen. Das Trennen kann mechanisch, hydraulisch oder elektromechanisch erfolgen. Das
Trennen der Kupplung (18) kann z. B. durch Betätigung des Kupplungspedales (4), über einen
stark spürbaren Druckpunkt (23) hinaus, mechanisch mittels Bowdenzug oder Gestänge realisiert
werden.
Bei einer hydraulischen Variante erfolgt das Trennen über dazugehörige bekannte Ventiltechnik.
Hier ist dann auch, wie bei der genannten elektromechanischen Variante, die Bestückung der
Pedale mit Elektrokontakten analog Fig. 1 u. 2 möglich, so daß über diese Kontakte mittels
Kupplungs- und (oder) Fahrpedal des Fahrlehrers ein Trennen der Kupplung (18) ausgelöst wird.
Wird vom Fahrlehrer der Kraftfluß über die Kupplung (18) unterbrochen, ist die Bremsanlage des
Fahrschülers wirkungslos.
Auf der Fahrlehrerseite kann zum Trennen der Kupplung (18) auch ein extra dafür vorgesehenes
Betätigungselement angeordnet werden.
Die Bremsanlage des Fahrlehrers bleibt dabei voll funktionsfähig.
Ähnelt Fig. 3 mit dem Unterschied, daß hier nicht der Kraftfluß von Bremspedal (2) des
Fahrschülers auf den Zweikreishauptbremszylinder (12) unterbrochen werden kann, sondern
über eine mechanische oder hydraulische Vorrichtung (19) das Bremspedal (2) gegen die
Fußkraft des Fahrschülers vom Fahrlehrer zurückgeführt wird. Dies geschieht, wenn der
Fahrlehrer sein Kupplungspedal (4) über einen stark spürbaren Druckpunkt (23) hinaus durchtritt
oder einen dafür extra angeordneten Hebel betätigt.
Der Kraftfluß kann mechanisch über Bowdenzug oder Gestänge erfolgen oder hydraulisch, indem
von der Fahrlehrerseite aus ein Zylinder als Pumpe wirkt, der einen zweiten Zylinder zum
Zurückführen des Bremspedals (2) mit Drucköl beaufschlagt.
Das Kraftübersetzungsverhältnis ist zweckmäßig so zu wählen, daß der Fahrlehrer die Fußkraft
des Fahrschülers in jedem Fall überwinden kann.
Die Bremsanlage des Fahrlehrers bleibt dabei voll funktionsfähig.
Claims (4)
1. Bremsbetätigungseinrichtung für Fahrschulfahrzeuge mit gleichen Pedalanordnungen auf der
Fahrlehrer- und Fahrschülerseite und der Möglichkeit, das fahrschülerseitige Bremsen durch den
Fahrlehrer zu beeinflussen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftübertragung von beiden
Bremspedalen (2, 5) über je einen Einkreishauptbremszylinder (7, 8) auf ein und denselben
Zweikreishauptbremszylinder (12) über zwei voneinander getrennt wirkende Hydrauliksysteme
erfolgt, und das fahrschülerseitige Hydrauliksystem bei voll funktionsfähig bleibender
fahrlehrerseitiger Bremsbetätigungseinrichtung von der Fahrlehrerseite her über ein Wegeventil
(9) entlastbar ist.
2. Bremsbetätigungseinrichtung für Fahrschulfahrzeuge mit gleichen Pedalanordnungen auf der
Fahrlehrer- und Fahrschülerseite und der Möglichkeit, das fahrschülerseitige Bremsen durch den
Fahrlehrer zu beeinflussen, dadurch gekennzeichnet, daß von beiden Bremspedalen (2, 5)
jeweils ein herkömmlicher Zweikreishauptbremszylinder (12) direkt betätigbar ist, die jeweils
gleichen Bremskreise über bekannte Ventiltechnik zum Trennen zweier Hydrauliksysteme
voneinander auf je eine Bremsleitung (14, 15) zusammengeführt und gleichzeitig beide
Bremsleitungen des Hydrauliksystems der Fahrschülerseite bei voll funktionsfähig bleibender
fahrlehrerseitiger Bremsbetätigungseinrichtung von der Fahrlehrerseite her mittels eines
Wegeventils (16) entlastbar sind.
3. Bremsbetätigungseinrichtung für Fahrschulfahrzeuge mit gleichen Pedalanordnungen auf der
Fahrlehrer- und Fahrschülerseite und der Möglichkeit, das fahrschülerseitige Bremsen durch den
Fahrlehrer zu beeinflussen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremspedal (5) des Fahrlehrers
über eine mechanische Verbindung (17) auf einen Zweikreishauptbremszylinder (12) und das
Bremspedal (2) des Fahrschülers über eine schaltbare Kupplung (18) auf denselben
Zweikreishauptbremszylinder (12) wirken und bei voll funktionsfähig bleibender fahrlehrerseitiger
Bremsbetätigungseinrichtung der Kraftfluß über die schaltbare Kupplung (18) von der
Fahrlehrerseite her unterbrechbar ist.
4. Bremsbetätigungseinrichtung für Fahrschulfahrzeuge mit gleichen Pedalanordnungen auf der
Fahrlehrer- und Fahrschülerseite und der Möglichkeit, das fahrschülerseitige Bremsen durch den
Fahrlehrer zu beeinflussen, dadurch gekennzeichnet, daß das fahrschülerseitige Bremspedal (2)
gegen die Fußkraft des Fahrschülers vom Fahrlehrer bei voll funktionsfähig bleibender
fahrlehrerseitiger Bremsbetätigungseinrichtung durch eine über eine kraftübersetzende,
mechanisch oder hydraulisch arbeitende Vorrichtung (19) erzeugte Gegenkraft zurückführbar ist.
Priority Applications (1)
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DE19914107934 DE4107934C2 (de) | 1991-03-08 | 1991-03-08 | Bremsanlage für Fahrschulfahrzeuge |
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DE19914107934 DE4107934C2 (de) | 1991-03-08 | 1991-03-08 | Bremsanlage für Fahrschulfahrzeuge |
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DE4107934A1 DE4107934A1 (de) | 1992-10-22 |
DE4107934C2 true DE4107934C2 (de) | 1996-01-25 |
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ID=6427074
Family Applications (1)
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DE19914107934 Expired - Fee Related DE4107934C2 (de) | 1991-03-08 | 1991-03-08 | Bremsanlage für Fahrschulfahrzeuge |
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DE2354766C2 (de) * | 1973-11-02 | 1983-05-26 | FAG Kugelfischer Georg Schäfer & Co, 8720 Schweinfurt | Wechselventil |
DE3246913C2 (de) * | 1982-12-18 | 1984-09-27 | Daimler-Benz Ag, 7000 Stuttgart | Feststellbremseinrichtung einer Druckluft-Bremsanlage von Fahrzeugen, insbesondere Fahrschul-Kraftfahrzeugen |
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1991
- 1991-03-08 DE DE19914107934 patent/DE4107934C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
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