DE4107649C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Über­ wachen der Lagertemperatur von Schienenfahrzeugrädern, im wesentlichen bestehend aus einem stationären Infrarotgerät und einem elektrisch aufheizbaren Infrarotgeber, der fahrzeugseitig an einer im Meßbereich des Infrarotgeräts liegenden Stelle, beispielsweise in der Nähe eines äußeren Radlagers, angebracht ist.

Zum Stand der Technik wird auf den in der Zeitschrift "Eisenbahntechnische Rundschau" (ETR) 1977, Seiten 81 bis 88 erschienenen Aufsatz mit dem Titel "Temperaturüberwachung der Radsatzrollenlager an Wagen der Deutschen Bundesbahn" hingewiesen. Wie diesem Aufsatz zu entnehmen ist, lassen sich trotz sorgfältiger Behandlung der Lager gelegentlich auftretende Heißläufer nicht vermeiden. Das Orten dieser Heißläufer kann durch stationäre Anlagen erfolgen, die im wesentlichen aus Infrarotgeräten bestehen. Diese außerhalb der Schienen liegenden Geräte sind unter einem engen Meß­ winkel auf die äußeren Lager von Radsätzen ausgerichtet, so daß allein die Wärmeabstrahlung dieser Lager und möglichst keine anderen heißen Teile des Zuges (beispielsweise die Aggregate von Lokomotiven) erfaßt werden.

Durch die DE 38 17 431 C2 ist weiter eine Temperaturüber­ wachung an Schienenfahrzeug-Einzelrädern bekannt, die unabhängig voneinander jeweils in außen und innen neben der Radscheibe angeordneten Lagern gehalten sind. Um eine Temperaturüberwachung der inneren Lager mit denselben stationären Anlagen zu ermöglichen, die zur Überwachung der äußeren Lager dienen, ist dem inneren Lager ein Temperatur­ fühler zugeordnet. Dieser Fühler sorgt ab einer entspre­ chenden Erwärmung des inneren Lagers dafür, daß ein in Nähe des äußeren Lagers angeordneter Infrarotgeber elektrisch aufgeheizt wird.

Die stationären Anlagen und insbesondere deren Infrarotge­ räte werden in bestimmten Zeitabständen auf ihre ordnungs­ gemäße Funktion hin durch Bedienstete überprüft, wobei derartige Kontrollen vor Ort aufwendig sind. Trotz dieses Aufwandes kommen Fehlmeldungen aufgrund defekter Infrarot­ geräte vor, d. h., es wird ein vermeintlich heißes Lager signalisiert, was dann z. B. im nächsten Bahnhof zu an sich unnötigen Untersuchungen führt.

Durch die DE 22 14 762 B2 ist ferner eine Einrichtung zur Überwachung einer Meßstelle auf Überschreiten oder Unterschreiten eines vorgebbaren Grenzwertes bekannt. Die Meßstelle kann von der eigentlichen Signalauswerteeinrichtung entfernt angeordnet sein und beispielsweise der Feststellung dienen, wann bei Eisenbahnwagen die Radlagertemperatur die Grenze zum Gefahrenbereich überschreitet. Die Meßeinrichtung - vergleichbar mit dem stationären Infrarotgerät gemäß der eingangs genannten Gattung - ist mit einem Schalter S4 versehen, der zwar eine Überprüfung der elektrischen Funktion der Meßeinrichtung ermöglicht, jedoch nicht dazu beitragen kann, deren Ausfall durch eine eventuell verschmutzte Optik anzuzeigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art im Sinne einer höheren Zuverlässig­ keit des Systems der Heißläuferortung und damit eines möglichst ungestörten Fahrbetriebes zu gestalten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Infrarotgeber für eine Funktionskontrolle des stationären Infrarotgeräts über einen manuell betätigbaren Schalter zu aktivieren ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Teilbereich eines Fahrwerks für Schienenfahrzeuge und einer Schiene in Seitenansicht,

Fig. 2 ein prinzipielles Schaltbild.

An der Außenseite einer Schiene 5 ist ein Infrarotgerät 1 einer stationären Anlage zum Orten von Heißläufern befestigt. Ein Fahrwerksrahmen 6 weist im dargestellten Teilbereich ein äußeres Radlager 3 für ein Schienenrad 7 auf, das zu einem Radsatz oder zu einer Einzelrad-Anordnung gehört. Am Fahrwerksrahmen 6 ist ein elektrisch aufheizbarer Infrarotgeber 2 angebracht, und zwar an einer im Meßbereich des stationären Infrarotgeräts 1 liegenden Stelle. Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich der Infrarotge­ ber 2 neben dem äußeren Radlager 3, auf das das Infrarotge­ rät 1 grundsätzlich ausgerichtet ist. Auch eine Anordnung des Infrarotgebers 2 unterhalb des Radlagers 3 ist möglich.

Der als Heizstab oder als Heizplatte ausgebildete Infrarot­ geber 2 ist mit einer Stromquelle 8 verbunden und kann über einen manuell betätigbaren Schalter 4 aktiviert werden. Die dann vom Infrarotgeber 2 ausgehende Wärmestrahlung wird durch das Infrarotgerät 1 empfangen. Es wird also gezielt die Situation eines heißen Radlagers 3 simuliert, um die Funktion der stationären Infrarotgeräte 1 im betriebsmäßigen Einsatz des Zuges zu kontrollieren.

Da die Infrarotgeräte 1 an beiden Außenseiten des Schienen­ stranges angebracht sind, versteht es sich, den beiden äußeren Radlagern 3 einer Achse jeweils einen Infrarotgeber 2 zuzuordnen. Dabei können wahlweise zwei Schalter 4 oder ein gemeinsamer Schalter 4 für ein Paar Infrarotgeber 2 vorgesehen werden.

Die stationären Infarotgeräte können sowohl für das Orten von akuten Heißläufern mit einer Lagertemperatur von ca. 120°C als auch von sogenannten Warmläufern mit ca. 70°C eingerichtet sein, die eine Vorstufe zu einem akuten Heiß­ läufer darstellen. Die Funktion solcher Infrarotgeräte 1 ist durch entsprechendes Aufheizen des Infrarotgebers 2 auf die beiden Temperaturstufen 70°C und 120°C oder durch zwei Infrarotgeber 2 kontrollierbar, von denen der eine auf 70°C und der andere auf 120°C aufgeheizt wird.

Claims (1)

1. Einrichtung zum Überwachen der Lagertemperatur von Schienenfahrzeugrädern, im wesentlichen bestehend aus einem stationären Infrarotgerät (1) und einem elektrisch aufheiz­ baren Infrarotgeber (2), der fahrzeugseitig an einer im Meßbereich des Infrarotgeräts (1) liegenden Stelle, bei­ spielsweise in der Nähe eines äußeren Radlagers (3), angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotgeber (2) für eine Funktionskontrolle des stationären Infrarotgeräts (1) über einen manuell betätigbaren Schalter (4) zu aktivieren ist.