DE410600C

DE410600C - Process for the production of paint

Info

Publication number: DE410600C
Application number: DEA41493D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1923-02-27
Filing date: 1924-02-08
Publication date: 1925-03-12

Description

Verfahren zur Herstellung von Lack. Die Herstellung von Lack, insbesondere von Isolierlack, unter Vermeidung brennbarer Lösungsmittel erfolgte bisher auf folgendeWeise.Process for the production of varnish. The manufacture of paint, in particular of insulating varnish, while avoiding flammable solvents, has so far been carried out in the following way.

Als Ausgangsprodukt diente z. B. Asphalt oder Pech oder diesen verwandte Produkte, gemischt mit irgendeinem Ü1 oder einer Ölinischung. Durch Hinzusetzen bestimmter Mengen eines alkalischen Stoffes, meistens Ammoniak, wurde diese Mischung unter gleichzeitiger Beimengung von Wasser emulgiert und die entstehende Flüssigkeit auf die zu überzieheinlen Gegenstände aufgetragen, worauf der Überzug nach dein bekannten Brennprozeß im gehärteten Zustande auf dem hetreftenden Gegenstand festhaftet. Bei diesem Verfahren ist es notwendig, daß die Emtilgierung der Mischung in einem verschlossenen Gefäß vor sich geht, um den Zutritt von Luft zu -verhindern, da die Anwesenheit von Sauerstoff undKohlensäure eine unerwünschte Oxydation bzw. eine sehr lästige Schaumbildung hervorrufen würde.As a starting product, z. B. asphalt or pitch or related Products mixed with any Ü1 or an oil blend. By sitting down This mixture became certain quantities of an alkaline substance, mostly ammonia emulsified with the simultaneous admixture of water and the resulting liquid applied to the objects to be covered, whereupon the coating after your known firing process in the hardened state adheres firmly to the hetreftenden object. In this method, it is necessary that the elimination of the mixture in one closed vessel is going on in order to prevent the entry of air, since the Presence of oxygen and carbonic acid an undesired oxidation or a would cause very annoying foaming.

Die Erfindung stellt nun in bezug auf den vorstehend beschriebenen Her stellungsprozeß ein verbessertes Verfahren dar, das ganz allnemein für die Emulgierung öliger Stoffe in Betracht kommt. Während nach dem friilieren Verfahren zur Herstellung einer gewissen Menge Lack etwa sechs Stunden erforderlich waren, kann gemäß der Erfindung die gleiche Menge in einer Stunde fertiggestellt werden. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil liegt in der Möglichkeit, ein offenes Gefäß während des Emulgierungsprozesses zu verwenden; mit der hierdurch ermöglichten besseren Überwachung des Prozesses ist die Gewähr für richtige Beschaffenheit des Lackes gegeben. Des weiteren bezieht sich die Erfindung auf die Herstellung eins Lackes, der auf den überzogenen Gegenständen nach ihrem Brennen eine matte Oberfläche annimmt.The invention now sets out in relation to that described above Her production process is an improved process that is very general for emulsification oily substances come into consideration. While after the freezing process of manufacture A certain amount of varnish may have been required around six hours, according to the Invention the same amount can be completed in an hour. Another The advantage that should not be underestimated lies in the possibility of an open vessel during to use the emulsification process; with the better one made possible by this Monitoring the process is the guarantee for the correct quality of the paint given. The invention also relates to the production of a paint, which takes on a matt surface on the coated objects after they have been fired.

In folgendem ist das Verfahren gemäß der Erfindung in beispielsweiser Anordnung und Reihenfolge beschrieben, wobei selbstverständlich einzelne Vorgänge im Rahmen der Erfindung sinngemäß geändert, fortgelassen oder hinzugefügt werden können.In the following, the method according to the invention is exemplified Arrangement and sequence described, with of course individual processes can be changed, omitted or added accordingly within the scope of the invention can.

Es -werden beispielsweise etwa roo Teile trocknendes tjl, z. B. Leinöl oder chine-;isches Holzöl oder eine Mischung von beiden, in einem offenen Behälter mit etwa 15 Gewichtsteilen -Natriumkarbonat, das vorher in 8o Teilen kochenden Wassers aufgelöst worden ist, gekocht. Es können auch andere alkalische Stoffe, z. B. Natrium-,oder Kaliumihvdroxyd, verwendet werden. Ebenso kann auch nichttrocknendes 01, z. B: ein Mineralöl, Ölsäure, Rizinusöl oder Sojabohnenöl, vercvendet -werden: -obgleich das Alkali zu dem eiligen Material in fester ungelöster Form hinzugefügt werden kann, ist es vorzuziehen, eine geringe Menge Wasser mit dem Alkali hinzuzusetzen, um eine gleichmäßigere und vollständigere Verseifung eines Teiles des Öles durch das Alkali zu erreichen. Das zu diesem Zeitpunkte hinzugefügte Wasser wird nach erfolgter Verseifung verdampft. Anstatt eines Alkalis kann auch eine passende Seife hinzugesetzt werden. In diesem Falle ist die Beimengung von Wasser nicht notwendig. Ist Wasser hinzugesetzt worden, so wird ;die Mischung auf ungefähr ioo° C erhitzt, bis das heftige Schäumen infolge des entweichenden Wasserdampfes aufgehört hat. Nun wird ein asphaltischer Stoff, z. B. Gilsonit, in Stücken oder in anderer beliebiger Form hinzugefügt. Es ist empfehlenswert, einer Mischung von den oben angeführten Bestandteilen etwa 6oo Gewichtsteile Gilsonit hinzuzusetzen. In einigen Fällen können einige andere lackartige Stoffe, z. B. natürliches Gummi, Harz, mexikanisches Kop.alharz oder eine Lösung solcher Harzstoffe in irgendeinem Öl, bei Beginn des Prozesses mit dem Öl zusammen hinzugesetzt werden, desgleichen verschiedene Trockenmittel, z. B. Manganharz oder Bleiharz. Das ganze Gemisch wird bis zu einer so hohen Temperatur erhitzt, .die genügt, den Asphalt gründlich mit der Öl- und Seifenmischung zu vereinigen. Die zu diesem Zweck nötige Temperatur hängt von der Zeit und von der Größe der Harz- und Asphaltstücke ab. Für Stücke von der Größe einer Eierkohle genügt eine halbe Stunde bei ungefähr 25o° C. Während dieser Vereinigung des Asphalts treibt die Hitze die letzten Spuren des mit dem Alkali hinzugesetzten Wassers hinaus. Eine schwarze dickflüssige Masse ist entstanden, die die Seife durchaus gleichmäßig verteilt enthält. Im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren ist bis zu diesem Punkte des Prozesses kein Wasser hinzugesetzt worden. Hierdurch wird erreicht, daß die Zuführung von schwer schmelzbaren Stoffen, z. B. Asphalt, auf schnellere und zweckmäßigere Weise erfolgt. Erst jetzt wird kochendes Wasser unter Umrührung ider Mischung zugesetzt, und zwar bei einer Temperatur, die seine Verteilung in genügend schnellem Maße gewährleistet und bei der dank der geringeren Oberflächenspannung kein Schaum entsteht, da der Einfluß der Luft wegen der Schnelligkeit des Vorganges zu vernachlässigen ist.. Vor dem Hinzusetzen des Wassers wird die Temperatur der Mischung auf etwa i5o° C erniedrigt, da bei 250° C das Hinzusetzen von Wasser eine Dampfbildung von explosionsartiger Heftigkeit zur Folge hat, wodurch die Gefahr des Umherspritzens des heißen Stoffes besteht. Die zur Herstellung der Emulsion erforderliche Zeit kann durch allmähliches Hinzui fügen des Wassers noch weiter .abgekürzt j werden, beispielsweise können während der ersten io Minuten bei den oben beschriebenen Mischungs- und Mengenverhältnissen etwa 3°141 Wasser pro Minute hinzugesetzt werden; allmählich steigert man die Wassermenge, bis man für die nächsten 2o Minuten io 1 pro Minute und später noch mehr hinzusetzt. Das Umrühren braucht nur langsam zu erfolgen; da nur bezweckt wird, .die Berührungsflächen des Wassers mit der Mischung zu vergrößern und nicht die Bestandteile der Mischung mechanisch miteinander -zu vermengen. Das allmähliche Hinzufügen des Wassers ruft zuerst eine Verteilung desselben in der heißen Lackrnischung hervor, und dann vollzieht sich die Verteilung des Lackes in dem in immer größeren Mengen zugeführten Wasser in Form winziger Tropfen. Die Tropfenbildung geht ganz plötzlich vor sich. Bei Beginn der Hinzusetzung des Wassers ist dasselbe wegen seiner feinen Zerteilung vor Verdampfen geschützt, und ,mit dem Wachsen der hinzugesetzten Wassermenge sinkt die Temperatur des Lackes allmählich, bis sie sich etwa ioofl nähert. Aus diesen Gründen ergibt sich während des Mischungsvorganges kein beträchlicher Wasserverlust. Wenn eine genügend verdünnte Emulsion erreicht worden ist, wird die Temperatur bis zu einem Punkt erniedrigt, bei dem die ein Schäumen hervorrufende Wirkung der Luft zu vernachlässigen ist; dies wird bei etwa 30° C der Fall sein. Obgleich der Behälter, in dem der Prozeß vor sich geht, mit einem losen Deckel bedeckt sein kann, um ein Umherspritzen zu vermeiden, braucht man doch nicht besonders dafür zu sorgen, daß der Behälter fest verschlossen ist. Der weitere Verlauf des Prozesses vollzieht sich nun in bekannter Weise, ,desgleichen erfolgt das Überziehen der -Gegenstände mit dein Lack auf elektrische oder mechanische Weise wie bisher. Die überzogenen Gegenstände werden zwecks Härtung und besserer Haltbarkeit der Lackschicht wie üblich ,gebrannt.For example, about 100 parts of drying time, e.g. B. linseed oil or Chinese wood oil or a mixture of both, boiled in an open container with about 15 parts by weight of sodium carbonate, which has been previously dissolved in 80 parts of boiling water. Other alkaline substances, e.g. B. sodium, or potassium hydroxide, can be used. Likewise, non-drying 01, e.g. B: A mineral oil, oleic acid, castor oil or soybean oil may be used: Although the alkali can be added to the urgent material in solid undissolved form, it is preferable to add a small amount of water with the alkali for more uniform and complete saponification to achieve part of the oil through the alkali. The water added at this point is evaporated after saponification has taken place. Instead of an alkali, a suitable soap can also be added. In this case it is not necessary to add water. When water has been added, the mixture is heated to about 100 ° C. until the violent foaming from the escaping steam has ceased. Now an asphaltic material, e.g. B. Gilsonite, added in pieces or in any other arbitrary form. It is advisable to add about 600 parts by weight of gilsonite to a mixture of the ingredients listed above. In some cases, some other varnish-like substances, e.g. B. natural rubber, resin, Mexican Kop.alharz or a solution of such resin substances in any oil, are added together with the oil at the beginning of the process, as well as various drying agents, e.g. B. manganese resin or lead resin. The whole mixture is heated to such a high temperature that it is enough to thoroughly combine the asphalt with the oil and soap mixture. The temperature required for this purpose depends on the time and the size of the resin and asphalt pieces. For pieces the size of egg charcoal, half an hour at about 25o ° C is sufficient. During this unification of the asphalt, the heat drives out the last traces of the water that has been added with the alkali. A thick black mass has arisen, which contains the soap evenly distributed. In contrast to previous processes, no water has been added up to this point in the process. This ensures that the supply of difficult to melt substances such. B. asphalt, is done in a faster and more convenient manner. Only now is boiling water added while stirring the mixture, at a temperature that ensures its distribution sufficiently quickly and at which, thanks to the lower surface tension, there is no foam, since the influence of the air is negligible due to the speed of the process. Before adding the water, the temperature of the mixture is lowered to about 150 ° C., since at 250 ° C. the addition of water results in the formation of explosive steam, which creates the risk of the hot substance splashing around. The time required to produce the emulsion can be further abbreviated by gradually adding the water, for example about 3141 water per minute can be added during the first 10 minutes with the mixing and quantitative ratios described above; the amount of water is gradually increased until one adds 10 1 per minute for the next 20 minutes and more later. Stirring need only be done slowly; since the only purpose is to enlarge the contact surfaces of the water with the mixture and not to mechanically mix the components of the mixture with one another. The gradual addition of the water first causes it to be distributed in the hot paint mixture, and then the paint is distributed in the form of tiny drops in the water which is supplied in ever larger quantities. The drop formation happens very suddenly. At the beginning of the addition of the water, it is protected from evaporation because of its fine division, and as the amount of water added increases, the temperature of the lacquer gradually falls, until it approaches about 100%. For these reasons, there is no significant loss of water during the mixing process. When a sufficiently dilute emulsion has been reached, the temperature is lowered to a point at which the foaming effect of the air is negligible; this will be the case at around 30 ° C. While the container in which the process takes place can be covered with a loose lid to prevent splashing, there is no need to take special care to keep the container tightly closed. The further course of the process now takes place in a known manner, and the coating of the objects with your lacquer takes place in an electrical or mechanical manner as before. The coated objects are baked as usual for the purpose of hardening and improving the durability of the lacquer layer.

In Erweiterung des bisherigen Verfahrens wird zum Erreichen einer matten Oberfläche der mit dem Lack überzogenen Gegenstände folgendermaßen verfahren: Wenn gemäß dem oben beschriebenen Verfahren dieTemperatur der Mischung sich nach Hinzusetzen des kochendem Wassers bis auf etwa ioo° C erniedrigt hat, wird ein kohlenstoffreiches Gemisch, das bei höheren Temperaturen ganz oder teilweise den Kohlenstoff in freiem Zustande enthält, z. B. eine alkalische Zuckerlösung, hinzugefügt, die folgendermaßen zusammengesetzt sein kann. io Gewichtsteile Zucker, i Gewichtsteil Natriumkarbonat und io Gewichtsteile destilliertes Wasser werden etwa io Minuten lang auf ungefähr ioo° C erhitzt. Auf zwei Gewichtsteile Lacklauge wird etwa ein Teil dieser alkalischen Zuckerlösung unter Umrühren hinzugefügt. Der weitere Verlauf des Prozesses vollzieht sich wie oben beschrieben. Schließlich wird genugWasser hinzugesetzt, um einen Lack von gewünschter Konsistenz zu erhalten; (lies wird der Fall sein, wenn derselbe bei Zimmertemperatur beständig und haltbar ist. Die mit diesemLack überzogenenGegenstände «-erden einer Brenntemperatur von beispielsweise i 5o bis 25o° C ausgesetzt. Das halbmatte Äußere des gebrannten Produktes ist auf eine Zersetzung des kohlenstoffreichen Zuckers beim Brande zurückzuführen.As an extension of the previous method, to achieve a Proceed as follows on the matt surface of the objects covered with the lacquer: If, according to the method described above, the temperature of the mixture changes according to Adding the boiling water down to about 100 ° C becomes a carbon-rich one Mixture, which at higher temperatures wholly or partly free of carbon Contains states, e.g. B. an alkaline sugar solution, added as follows can be composed. 10 parts by weight of sugar, 1 part by weight of sodium carbonate and 10 parts by weight of distilled water are heated to about 100 ° for about 10 minutes C heated. About one part of this is alkaline for every two parts by weight of lacquer lye Sugar solution added while stirring. The further course of the process takes place as described above. Finally enough water is added to create a varnish of the desired consistency to be obtained; (read will be the case if the same is stable and durable at room temperature. The objects covered with this lacquer «-Earths exposed to a firing temperature of, for example, 15o to 25o ° C. That The semi-matte exterior of the fired product is due to a decomposition of the carbon-rich Zuckers attributed to the fire.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Process for the production of paint, in particular Insulating varnish, avoiding an organic solvent through emulsification a mixture of oily and asphaltic material by an alkaline agent or a soap, characterized in that the mixture of the individual ingredients without adding water in an open vessel with heating to a temperature of about 25o ° C takes place and to accelerate the emulsification after lowering the temperature to about 150 ° C boiling water while stirring the mixture gradually is added.

2. A method for producing paint according to claim i, characterized characterized in that finishing the emulsion to avoid foaming occurs at a temperature of about 30 ° C.

3. Method of manufacture of lacquer according to claim i and 2, characterized in that for the production of a matt surface of the objects coated with the lacquer is rich in carbon Mixture, e.g. B. alkaline, heated to a higher temperature sugar solution, while of the emulsion process after adding the boiling water.