DE4105750A1 - Verfahren zur isolierung von aromatischen polyestern und polyestercarbonaten - Google Patents
Verfahren zur isolierung von aromatischen polyestern und polyestercarbonatenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/88—Post-polymerisation treatment
- C08G63/89—Recovery of the polymer
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- Polyesters Or Polycarbonates (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isolierung von
aromatischen Polyestern und Polyestercarbonaten aus
ihren Lösungen in organischen Lösungsmitteln durch
Fällung mit einem organischen Nicht-Löser und Wasser.
Es ist bekannt, daß Wasser Polycarbonaten zugesetzt
wird, die mittels Extrusion weiterverarbeitet werden
(vgl. US-P 35 67 813). Es ist weiterhin bekannt, gut
kristallisierende Polymere wie Polycarbonate oder
aliphatische Polyester durch Fällung mit einem
organischen Nicht-Löser wie Toluol oder n-Heptan und
Wasser, aus ihrer Lösung in Methylenchlorid zu isolieren
(z. B. US Patent 46 68 768). Das Verfahren versagt aber
bei aromatischen Polyestern und Polyestercarbonaten, da
sich keine diskreten Partikel bilden, sondern das
Polymere als kompakter Block ausfällt.
Es wurde nun gefunden, daß nicht- oder schwerkristal
lisierende aromatische Polyester und Polyestercarbonate
aus mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungs
mitteln isoliert werden können, wenn man die Lösung der
aromatischen Polyester oder Polyestercarbonate mit
geringen Mengen des Nicht-Lösers versetzt, die Lösung
dann in Wasser eindosiert unter gleichzeitigem Rühren
mit einer hohen Umfanggeschwindigkeit und wobei gleich
zeitig organischer Nicht-Löser und Wasser zugegeben
werden können.
Es ist überraschend, daß die aromatischen Polyester und
Polyestercarbonate nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in Form von kleinen Partikeln isoliert werden können,
obwohl allgemein bekannt ist, daß aromatische Polyester
und Polyestercarbonate schwer kristallisierbar sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
Reihe von Vorteilen aus. So ermöglicht es die Herstel
lung von aromatischen Polyestern und Polyestercarbonaten
mit kleiner Partikelgröße. Ferner enthalten die Polymere
nur sehr geringe Lösungsmittel-Reste.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefällten Poly
mere weisen im allgemeinen eine Partikelgröße zwischen
10 und 1000 µm, vorzugsweise zwischen 10 und 500 µm,
auf.
Die bei dem Verfahren angelegten Umfangsgeschwindig
keiten liegen in der Regel zwischen 50 000 und 300 000
cm/min, vorzugsweise zwischen 60 000 und 150 000 cm/min.
Die Scherung wird im allgemeinen mit einer sogenannten
Dissolverscheibe erzielt. Ebenso eignen sich zur Er
zielung hoher Scherkräfte Kolloid-Mühlen, wie
beschrieben in Kirk-Orhmer, Encyclopedia of Chemical
Technology, Vol. 13, S. 607 (1967).
Es ist zweckmäßig, die Lösung des Polymeren im orga
nischen Lösungsmittel mit so geringen Mengen des Nicht-
Lösers zu versetzen, daß sie noch keine Trübung bildet.
Das Eindosieren der Lösung in Wasser kann beispielsweise
tropfenweise oder portionsweise erfolgen.
Die gebildeten Polymer-Partikel werden durch die Zugabe
von organischem Nicht-Löser und Wasser unter gleich
zeitiger teilweiser Entfernung des organischen Lösungs
mittels, beispielsweise Methylenchlorid, am Zusammen
sintern gehindert.
Als organisches Lösungsmittel wird insbesondere Methy
lenchlorid, verwendet.
Der organische Nicht-Löser muß einen höheren Siedepunkt
haben als das verwendete organische Lösungsmittel, wie
beispielsweise Methylenchlorid, und mit diesem mischbar
sein, während er mit Wasser nicht mischbar sein darf.
Das Gewichtsverhältnis von Wasser zu organischem Nicht-
Löser soll zwischen 10 : 1 bis 0,5 : 1, vorzugsweise 2 : 1 bis
1 : 1 liegen.
Das Gewichtsverhältnis von Polymer zu Nicht-Löser liegt
im allgemeinen zwischen 1 : 10 bis 0,5 : 1, vorzugsweise
zwischen 2 : 1 bis 1 : 1.
Für die Fällung von aromatischen Polyestern sind gerad
kettige, verzweigte oder cyclische Paraffinkohlenwasser
stoffe wie n-Hexan, n-Heptan, n-Octan und Cyclohexan als
Nicht-Löser besonders geeignet.
Die Fälltemperatur liegt im allgemeinen zwischen 40 und
80°C, insbesondere zwischen 55 und 65°C. In diesem
Temperaturbereich wird ein Teil des organischen Lösungs
mittels in Form des Azeotrops mit Wasser verdampft.
Nach diesem Verfahren werden vollaromatische Polyester
bzw. Polyestercarbonate isoliert, die aus Iso- und Tere
phthalsäuren einerseits und 2,2-bis-(4-hydroxyphenyl)-
propanresten andererseits bestehen. Als Diolkomponente
kommen weiterhin 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-
propan, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan, 1,1-Bis-(4-
hydroxyphenyl)-cyclohexan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
3,3,5-trimethylcyclohexan in Frage.
Besonders bevorzugt sind Polymere die ein Verhältnis von
50 : 50 von Isophthalsäure- zu Terephthalsäure-Einheiten
aufweisen. Die aromatischen Polyester können bis zu 80
Mol-% Carbonatstrukturen enthalten.
Die Molekulargewichte (Gewichtsmittel) der aromatischen
Polyester und Polyestercarbonate liegen im allgemeinen
zwischen 10 000 und 100 000, vorzugsweise zwischen
10 000 und 50 000.
Die Herstellung der aromatischen Polyester und Poly
estercarbonate erfolgt in bekannter Weise durch Pha
sengrenzflächenkondensation der Säurechloride der Iso-
bzw. Terephthalsäure und gegebenenfalls anteiligen
Mengen Phosgen mit dem Na-Salz des 2,2-Bis-(4-hydroxy
phenyl)-propan an der Phasengrenzfläche Wasser/Methylen
chlorid oder durch Umesterung der Phenylester der Iso-
bzw. Terephthalsäure mit dem 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
propan.
Der gefällte aromatische Polyester bzw. das Polyester
carbonat wird in bekannter Weise isoliert, z. B. durch
Schälzentrifugen, Siebschneckenzentrifugen, auf Rühr
werksdrucknutschen oder Drehfiltern. Die Trocknung
erfolgt ebenfalls in bekannter Weise, z. B. in Trocken
schränken, Stromtrocknern, Schaufel- oder Taumel
trocknern.
Durch Phasengrenzflächenkondensation wird eine 11%ige
Lösung eines aromatischen Polyesters aus 50 Mol-% Iso
phthalsäure, 50 Mol-% Terephthalsäure und 100 Mol-% 2,2-
Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan in Methylenchlorid herge
stellt. In 100 Gew.-Teile dieser Lösung werden unter
Rühren 26,5 Gew.-Teile n-Heptan gepumpt. Es bildet sich
eine homogene Lösung. Die Mischung wird unter heftigem
Rühren in 10 Minuten tropfenweise zu 25 ml warmen
Wasser in einer Kolloidmühle wie beschrieben in: Kirk-
Othmer, Encyclopedia of Chemical Technolgy, Vol. 13,
S. 607 (1967) gegeben (2800 Umdrehungen pro Minute,
Scheibendurchmesser 30 cm). Während der Zugabe der
Mischung wird die Temperatur der Flüssigkeit auf eine
Temperatur von 60°C ±1°C gehalten.
Die Suspension aus Polymer-Teilchen, Methylenchlorid,
n-Heptan und Wasser läuft dann in eine Kaskade aus 4
Kolben über, in denen Methylenchlorid und n-Heptan nach
Maßgabe der Siedepunkte ihrer Azeotrope mit Wasser durch
Ausdampfen bei ca. 95°C bis auf geringe Reste entfernt
werden. Im ersten Ausdampfkolben wird zur Aufrechter
haltung der Temperatur zusätzlich zur Außenbeheizung
Dampf eingeblasen.
Zur Aufarbeitung wird das gefällte Produkt auf einer
Schälschleuder mit einem Restwassergehalt von 12,8%
isoliert und dann im Taumeltrockner auf einem Rest
wassergehalt von 3 bis 5% getrocknet. Es resultierte ein
Fällgut mit einer Partikelgröße zwischen 50 und 500 µm
mit folgenden Kenndaten:
Cl-Gehalt: | |
kleiner 2 ppm | |
n-Heptangehalt: | kleiner 500 ppm |
Methylenchlorid: | kleiner 2 ppm |
Durch Phasengrenzflächenkondensation wird eine 10-%ige
Lösung eines aromatischen Polyestercarbonats aus 40 Mol-%
Isophthalsäure, 40 Mol-% Terephthalsäure, 20 Mol-%
Kohlensäure und 100 Mol-% 2,2-Bis-(4-hydroxy-phenyl)-
propan hergestellt. In 2470 Gew.-Teile dieser Lösung
werden unter Rühren 410 Gew.-Teile n-Heptan gepumpt. Es
bildet sich eine homogene Lösung. Die Mischung wird
unter heftigem Rühren mit einer Dissolverscheibe
(3000 Umdrehungen pro Minute, Scheibendurchmesser 7 cm)
in 60 Minuten gleichzeitig mit 1150 ml warmen Wasser
unterhalb der Scheibe eindosiert. Währenddessen werden
von oben 820 Gew.-Teile n-Heptan zugepumpt.
Bei Zugabe der Mischung und des n-Heptans wird die Tem
peratur des Kolbeninhalts auf 61 + 1°C gehalten.
Die Suspension aus Polymer-Teilchen, Methylenchlorid,
n-Heptan und Wasser läuft dann in eine Kaskade aus
4 Kolben über, in denen Methylenchlorid und n-Heptan
nach Maßgabe der Siedepunkte ihrer Azeotrope mit Wasser
durch Ausdampfen bei ca. 95°C bis auf geringe Reste ent
fernt werden. Im ersten Ausdampfkolben wird zur Auf
rechterhaltung der Temperatur zusätzlich zur Außen
heizung Dampf eingeblasen. Das gefällte Produkt wird auf
einer Rührwerksdrucknutsche mit einem Restwassergehalt
von 48% isoliert und dann im Schaufeltrockner auf einen
Restwassergehalt von 2 bis 3% getrocknet. Es resul
tierte ein Fällgut mit einer Partikelgröße zwischen 50
und 500 µm mit folgenden Kenndaten:
Cl-Gehalt: | |
kleiner 2 ppm | |
n-Heptangehalt: | kleiner 200 ppm |
Methylenchlorid: | kleiner oder gleich 2 ppm |
Claims (9)
1. Verfahren zur Isolierung aromatischer Polyester
oder Polyestercarbonate aus ihren Lösungen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die aromatischen Polyester
oder Polyestercarbonate mit geringen Mengen eines
organischen Nicht-Lösers versetzt, die Lösung dann
in Wasser eindosiert unter gleichzeitigem Rühren
mit einer hohen Umfangsgeschwindigkeit und wobei
organischer Nicht-Löser und Wasser zugegeben werden
können.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Wasser zu organischem Nicht-
Löser zwischen 10 : 1 bis 0,5 : 1 liegt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von Polymer zu Nicht-Löser
zwischen 1 : 10 bis 0,5 : 1 liegt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangsgeschwindigkeiten zwischen 50 000
und 200 000 cm/min liegen.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die gebildeten Polymere eine Partikelgröße
zwischen 10 und 1000 µm aufweisen.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die aromatischen Polyester und Polyestercarbo
nate in Methylenchlorid gelöst werden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß n-Hexan, n-Heptan, n-Octan oder Cyclohexan als
Nicht-Löser verwendet werden.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fälltemperatur zwischen 40 und 80°C liegt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Molekulargewichte der aromatischen Poly
ester oder Polyestercarbonate zwischen 10 000 und
100 000 liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105750 DE4105750A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Verfahren zur isolierung von aromatischen polyestern und polyestercarbonaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105750 DE4105750A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Verfahren zur isolierung von aromatischen polyestern und polyestercarbonaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4105750A1 true DE4105750A1 (de) | 1992-08-27 |
Family
ID=6425756
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914105750 Withdrawn DE4105750A1 (de) | 1991-02-23 | 1991-02-23 | Verfahren zur isolierung von aromatischen polyestern und polyestercarbonaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4105750A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3267074A (en) * | 1962-11-02 | 1966-08-16 | Mobay Chemical Corp | Process for producing polycarbonates |
US4205162A (en) * | 1978-11-03 | 1980-05-27 | Stauffer Chemical Company | Polymer recovery process |
US4668768A (en) * | 1985-11-25 | 1987-05-26 | General Electric Company | Anti-solvent precipitation process for isolating polymers from solution |
-
1991
- 1991-02-23 DE DE19914105750 patent/DE4105750A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3267074A (en) * | 1962-11-02 | 1966-08-16 | Mobay Chemical Corp | Process for producing polycarbonates |
US4205162A (en) * | 1978-11-03 | 1980-05-27 | Stauffer Chemical Company | Polymer recovery process |
US4668768A (en) * | 1985-11-25 | 1987-05-26 | General Electric Company | Anti-solvent precipitation process for isolating polymers from solution |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |