DE4103024A1 - Konstruktion und sortenreine bestueckungen von sammelkartons und kommissionsabhaengige (i.a. gemischte) be-, ent- bzw. umladungen von bzw. in lager- und transporteinheiten mit solchen sammelkartons - Google Patents

Description

Konstruktion und sortenreine Bestückungen von Sammelkartons und kommissionsabhän­ gige (i.a. gemischte) Be-, Ent- bzw. Umladungen von bzw. in Lager- und Transportein­ heiten mit solchen Sammelkartons.

Zwei Problemfelder sind bekannt, die die hier vorgestellte Erfindung berühren: Zum ersten Problemfeld finden sich Titel wie z. B. "Optimierung des Nutzungsgrades von Paletten bei vorgegebenen Abmessungen des Versandgebindes", "Verbesserung des Nutzungsgrades von Palet­ ten durch eine maßliche Abstimmung von Versandgebinde, Verkaufseinheit und Produkteinzelpackung mit dem Palettenstauraum", oder einfach: "Stauraumoptimierung". Ihnen gemeinsam ist, daß stets lediglich ein einziges Produkt betrachtet wird, evtl. auch unter zugelassener Änderungsmöglichkeit der Produktabmessungen. Fragen zu diesem Umfeld betreffen primär einen Hersteller und auch eher den Lageraspekt des Logistikkomplexes.

Der Transportaspekt, dem zunächst das Interesse eines Spediteurs gilt, fällt in das zweite Problemfeld. Dazu finden sich Titel wie etwa "Bildung von kommissionierten Ladeeinheiten", "Mischbeladungs­ planung", oder wieder kurz: "Transportraumoptimierung". Dabei handelt es sich jedoch immer um Verfahren zur Lösung des "Stückgutproblemes": Eine Menge vorgegebener Packstücke ist in einem ebenfalls vorgegebenen Ladevolumen möglichst raumsparend (und evtl. unter Berücksichtigung ge­ wisser Reihenfolgevorschriften) zu verstauen, hier jedoch ohne zugelassene Änderungsmöglichkeit der Abmessungen der Packstücke.

Verfahren des ersten Problemfeldes verfolgen die Minimierung der Verlusträume isoliert für jedes ein­ zelne Produkt, was sich bei Kommissionierungen in zusätzlichen, zwischen den gestapelten Behältern auftretenden Verlusträumen bemerkbar macht. Dabei ist es außerdem erforderlich, eine große Anzahl verschiedener Behälterarten zu konstruieren und bereitzustellen.

Be-, Ent- bzw. Umladungen von bzw. in Lager- und Transporteinheiten mit i.a. gemischten Produkten bzw. Waren erfolgen mit Verfahren des zweiten Problemfeldes, sie sind jedoch nur sehr aufwendig durchführbar, liefern hohe Verlusträume, und die resultierende Gesamtladung ist oft physisch instabil.

Die gleichzeitige Berücksichtigung des gesamten Produktsortimentes eines Unternehmens und ebenso die gleichzeitige Berücksichtigung von Anforderungen der Lager- und Transportseite ist mit diesen Verfahren und den damit konstruierten Behältern nicht möglich, was hohe Verlusträume und großen Handling- und Logistikaufwand bei Kommissionierungen und Be-, Ent- bzw. Umladungen von bzw. in Lager- und Transporteinheiten nach sich zieht.

Der in den Ansprüchen angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, zu einem vorgegebenen Produktspektrum eines Unternehmens Kartons in wirtschaftlich vertretbarer Variantenvielfalt bereit­ zustellen, die jeweils sortenrein mit den Produkten zu füllen sind (mit möglichst geringem Verlust­ raum!), deren (in der Praxis handhabbare) Maße die Abnahmemengen der Produkte berücksichtigen und die gleichzeitig als Lager- und Transportkartons dienen sollen - und daher nachfolgend einfach als Sammelkartons bezeichnet werden. Ferner sind Vorschriften für Bestückungen solcher Sammelkartons zur Verfügung zu stellen, deren Realisierungen leicht durchführbar und physisch stabil sein müssen. Außerdem sollen die so bestückten Sammelkartons einfache Kommissionierungen von Aufträgen gestat­ ten, schnelle Be-, Ent- bzw. Umladungen von bzw. in den Lager- und Transporteinheiten des Unterneh­ mens (mit i.a. unterschiedlichen Produkten bzw. Sammelkartons) ermöglichen, physisch stabile (i.a. gemischte) Gesamtladungen garantieren und darüberhinaus den insgesamt auftretenden Verlustraum minimieren.

Mutatis mutandis ist die hier formulierte Problemstellung nicht nur für einen Hersteller von Interesse!

Das Problem wird erfindungsgemäß gelöst wie folgt:

Während eines gewissen Zeitraumes werden die Absatz- bzw. Durchsatzmengen der Produkte bzw. Waren des Unternehmens ermittelt. Deren Abmessungen und Gewichte sind natürlich bekannt, ebenso auch Vorgaben für die Anzahl jeweils sortenrein in einem Sammelkarton zusammenzufassender Pro­ dukte bzw. Waren, ferner Vorgaben für das jeweils maximal zulässige Gesamtgewicht eines entspre­ chend bestückten Sammelkartons. Da außerdem die räumlichen Dimensionierungen der Lager- und Transporteinheiten oder Lager- und Transportuntereinheiten des Unternehmens berücksichtigt wer­ den, wird erreicht, daß so konstruierte Sammelkartons die gleichzeitige Minimierung aller auftretenden Verlusträume garantieren. Die Variantenanzahl unterschiedlicher Sammelkartons ist innerhalb gewisser Grenzen bestimmbar - und reduzierbar.

Die Vorschriften zur jeweils sortenreinen Bestückung der Sammelkartons weisen dreidimensionale Blockstrukturen auf, d. h. quaderförmige Produkte bzw. Waren einer Sorte sind i.a. zu einem größeren, ebenfalls quaderförmigen Block zusammengefaßt, wobei ein Sammelkarton durchaus mehrere, bzgl. räumlicher Orientierung und Anzahl von Produkten bzw. Waren verschiedene Blöcke enthalten kann. Diese Blockstruktur garantiert physisch stabile, in der Praxis einfach realisierbare Bestückungen der Sammelkartons.

Vorgestellt werden diese Bestückungsvorschriften vom Rechner, und zwar als dreidimensionale Compu­ tergraphiken oder als auf Transparentpapieren ausgedruckte zweidimensionale Skizzen, die übereinan­ dergelegt die schrittweisen Vorgehensweisen bei einer Bestückung illustrieren. Ein Sachbearbeiter wählt geeignete Varianten aus. Deren Realisierungen erfolgen durch rechnergesteuerte Bestückungsmaschinen der manuell unter Verwendung der oben erwähnten Computergraphiken bzw. ausgedruckten Skiz­ zenbündel.

Die selektierten Sammelkartons sind dreidimensional modular gestaffelt, d. h. im Volumen eines grö­ ßeren findet stets eine gewisse Anzahl kleinerer Sammelkartons so Platz, daß kein unbelegtes Ver­ lustvolumen verbleibt. Somit entstehen auch bei der Stapelung unterschiedlicher Sammelkartons keine Verlusträume, und außerdem ist damit die physische Stabilität zusammengestellter Ladung bei Lage­ rung und Transport gewährleistet.

Dieses auf das Unternehmen zugeschnittene Modulkonzept bringt viele Vorteile mit sich: Kommissio­ nierungen von Aufträgen (mit den entsprechenden Sammelkartons) gestalten sich als äußerst einfach, ebenso sind Be-, Ent- bzw. Umladungen von bzw. in Lager- und Transporteinheiten oder Lager- und Transportuntereinheiten schnell und einfach durchführbar (reduziertes Handling!), und die so entste­ henden (i.a. gemischten) Gesamtladungen zeichnen sich durch minimalen Verlustraum aus.

Auch hier werden Vorschläge für geforderte Kommissionierungen von Aufträgen und Vorschläge für Be-, Ent- bzw. Umladungen vom Rechner zur Selektion zur Verfügung gestellt, und zwar wieder als dreidimensionale Computergraphiken oder als auf Transparentpapieren ausgedruckte zweidimensionale Skizzen, die übereinandergelegt die schrittweisen Vorgehensweisen illustrieren. Die Realisierungen der ausgewählten Kommissionierungen und Be-, Ent- bzw. Umladungen können ebenfalls wieder durch rechnergesteuerte Kommissionierungs- und Be-, Ent- bzw. Umlademaschinen oder manuell unter Ver­ wendung der oben erwähnten Computergraphiken bzw. ausgedruckten Skizzenbündel erfolgen.

Claims (5)

1. Verfahren zur Konstruktion und zu sortenreinen Bestückungen von Sammelkartons mit Produkten bzw. Waren und außerdem zu kommissionsabhängigen (i.a. gemischten) Be-, Ent- bzw. Umladungen von bzw. in Lager- und Transporteinheiten mit solchen Sammelkartons, dadurch gekennzeichnet, daß die quaderförmigen Sammelkartons unter Berücksichtigung von (während eines gewissen Zeitrau­ mes ermittelten) Absatz- bzw. Durchsatzmengen und vorgegebenen Abmessungen von Produkten bzw. Waren, unter Berücksichtigung von Vorgaben für die Anzahl jeweils sortenrein in einem Sam­ melkarton zusammenzufassenden Produkte bzw. Waren, unter Berücksichtigung von Vorgaben für das jeweils maximal zulässige Gesamtgewicht eines entsprechend bestückten Sammelkartons und außerdem unter Berücksichtigung von räumlichen Dimensionierungen der Lager- und Transportein­ heiten oder Lager- und Transportuntereinheiten eines Unternehmens - d. h. unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Marketing-, Logistik-, Lager- und Transportaspekten - und unter gleichzei­ tiger Minimierung aller auftretenden Verlusträume konstruiert werden.

2. Bestückungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestückungsvorschriften dreidimensionale Blockstrukturen aufweisen - d. h. quaderförmige Pro­ dukte bzw. Waren einer Sorte sind i.a. zu einem größeren, ebenfalls quaderförmigen Block zu­ sammengefaßt, wobei ein Sammelkarton durchaus mehrere, bzgl. räumlicher Orientierung und An­ zahl von Produkten bzw. Waren verschiedene Blöcke enthalten kann - und somit physisch stabile Bestückungen der Sammelkartons mit Produkten bzw. Waren ermöglichen.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Vorschriften für Bestückungen der konstruierten Sammelkartons einem Sachbearbeiter vom Rechner zur Selektion zur Verfügung gestellt werden, und zwar als dreidimensionale Computergraphiken oder als auf Transparentpapieren ausgedruckte zweidimensionale Skizzen, die übereinandergelegt die schrittweisen Vorgehensweisen illustrieren, wobei die Realisierungen der ausgewählten Bestückun­ gen durch rechnergesteuerte Bestückungsmaschinen oder manuell unter Verwendung der oben er­ wähnten Computergraphiken bzw. ausgedruckten Skizzenbündel erfolgen.

4. Sammelkartons nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die selektierten Sammelkartons dreidimensional modular gestaffelt sind - d. h. im Volumen eines größeren findet stets eine gewisse Anzahl kleinerer Sammelkartons so Platz, daß kein unbelegtes Verlustvolumen verbleibt -, daß somit zwischen gestapelten Sammelkartons keine Verlusträume entstehen und daß damit außerdem die physische Stabilität zusammengestellter Ladung bei Lage­ rung und Transport gewährleistet ist.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter Ausnutzung des dreidimensionalen Modulkonzeptes Vorschläge für geforderte Kommissio­ nierungen von Aufträgen mit entsprechenden Sammelkartons und Vorschläge für Be-, Ent- bzw. Umladungen von bzw. in Lager- und Transporteinheiten oder Lager- und Transportuntereinheiten mit entsprechenden Sammelkartons vom Rechner zur Selektion zur Verfügung gestellt werden, und zwar als dreidimensionale Computergraphiken oder als auf Transparentpapieren ausgedruckte zwei­ dimensionale Skizzen, die übereinandergelegt die schrittweisen Vorgehensweisen illustrieren, wobei die Realisierungen der ausgewählten Kommissionierungen oder Be-, Ent- bzw. Umladungen durch rechnergesteuerte Kommissionierungs- oder Be-, Ent- bzw. Umlademaschinen oder manuell unter Verwendung der oben erwähnten Computergraphiken bzw. ausgedruckten Skizzenbündel erfolgen.