DE4102700C2 - Mit einer Elastomer-Ummantelung versehener Schlauchverbinder in Form eines Verbindungs-, Winkel-, T-Stückes o. dgl. - Google Patents
Mit einer Elastomer-Ummantelung versehener Schlauchverbinder in Form eines Verbindungs-, Winkel-, T-Stückes o. dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein mit einer Elastomer-Ummantelung versehenes
Verbindungs-, Winkel-, T-Stück o. dgl. aus einem thermoplastischen
Kunststoff, an dessen Stutzen Schläuche angeschlossen sind, wobei die
Anschlussstellen auf den Schlauch übergreifend in die Ummantelung
einbezogen sind,
Verbindungen von Schläuchen werden mit den verschiedensten Verbin
dungsstücken hergestellt, wobei die Verbindungsstücke so geformt
sind, dass eine im Hinblick auf Strömungsverhältnisse und/oder Mate
rialverbrauch günstige Form entsteht. Diese Verbindungen müssen auch
unter extremen Verhältnissen die notwendige Dichtheit behalten, was
besonders im Bereich von Verbrennungsmotoren angeordnete Schlauch
verbindungsstücken eine besondere Materialauswahl erfordert. Ohne
besondere Anforderungen genügen miteinander im Sinne einer Covulka
nisation verbindbare Thermoplaste und Kautschuke, für die ohne An
forderungen an Benzin- und Ölbeständigkeit Butadien-Abkömmlinge ein
setzbar sind. Werden jedoch höhere Anforderungen z. B. an die Tempe
ratur-Festigkeit gestellt, werden faserverstärkte, insbesondere
glasfaserverstärkte Thermoplaste und bei Anforderungen z. B. an Ben
zin- oder Ölbeständigkeit entsprechend beständige Elastomere ausge
wählt werden müssen. Dabei ist zu beachten, daß der Kunststoff des
Verbindungsstückes hinreichende thermische Stabilität hat, muß er
doch bei der Temperatur in der Spritzgießform formstabil bleiben,
was dadurch erreicht wird, daß entsprechende Stützkerne in die Stut
zen des Verbindungsstückes eingeführt werden. Dadurch erhöhen sich
die Fertigungskosten erheblich.
Für die Verbindungsstücke haben sich dabei Formmassen auf der Basis
von Polyphenylenethern bewährt, die mit EP(D)M-Kautschuken covulka
nisierbar sind, wie aus der EP 0 315 749 A2 hervorgeht. Nachteilig
ist dabei, daß die Polyphenylenether einen (relativ) niedrig lie
genden Erweichungspunkt aufweisen, die ihren Einsatz nahe erhitzter
Teile, z. B. eines Verbrennungsmotors, in Frage stellt. Um die auch
für derartige Einsatzzwecke hinreichend Stabilität zu erreichen,
wird der thermoplastische Kunststoff mit Glasfaser verstärkt, wobei
bis zu 30 Gew.-% eingesetzt werden. Durch den Zusatz dieser Glasfa
sern leidet jedoch das Vermögen, sich über Covulkanisation mit dem
EP(D)M-Kautschuken zu verbinden. Um dennoch eine feste Verbindung zu
erreichen, bedient man sich eines vor der Ummantelung aufzubringen
den Haftvermittlers, eines "Primers". Dieser Primer muß von Hand
aufgetragen werden, er ist daher ein Lohnkostenfaktor. Um eine
dauer-dichte Verbindung zu bekommen, muß der Auftrag mit erheblicher
Sorgfalt durchgeführt werden, und es müssen Verunreinigungen vermieden
werden; der Auftrag bedarf daher einer lohnintensiven Fachkraft.
Ungleichmäßiger Auftrag und Unsauberheiten führen zu Fehlerstellen,
die sich im Betrieb als Undichtheiten bemerkbar machen. Des Weiteren
ist der aufzutragende Primer ein Material-Kostenfaktor, der ebenfalls
die Wirtschaftlichkeit der Herstellung derartiger Verbindungen
negativ beeinflusst.
Aus der DE 37 13 064 C1 ist Verfahren zur Herstellung von Formschläu
chen bekannt, bei dem auf die freien Enden eines Kunststoff-Verzwei
gungsrohrstücks ausvulkanisierte Schlauchabschnitte aufgeschoben und
flüssigkeitsdicht befestigt werden. Zur besseren Haftung und zur Ver
hinderung einer Aufweitung unter Schwellbeanspruchung werden die auf
das Verzweigungsrohrstück aufgeschobenen Enden der Schläuche und der
dazwischenliegende freie Raum mit einer dem Basispolymer des
Schlauchgummis affinen, thermoplastischen Masse mit einem um mindes
tens eine Größenordnung höheren E-Modul als dem des Gummis umspritzt
und unter Temperatur zu einer flüssigkeitsdichten Verbindung der so
entstandenen Muffe mit den Gummischläuchen verbunden. Weiter ist aus
der DE 37 29 056 C2 eine Formschlauch-Verzweigung aus Gummi sowie
ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Verzweigung bekannt,
bei dem auf die freien Rohrstutzen eines Verzweigungsrohrstücks
aufgeschobene, ausvulkanisierte Schlauchabschnitte, mittels umlau
fender Ringe gegen die Rohrstutzen verspannt und einschließlich der
freiliegenden Bereiche des Verzweigungsrohrstückes mit einer Gummi
manschette umspritzt werden. Bei beiden Vorveröffentlichungen beruhen
die Verbindungen im wesentlichen auf Oberflächenkräften, bei der die
beiden Materialien nicht durch Polymerisations-Verzahnung zusammen
gehalten sind.
Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, umman
telte Verbindungsstücke so weiterzubilden, dass eine Polymerisations
verzahnung eintritt und die Weiterverarbeitung in einfacher Weise er
möglicht wird, wobei das Herstellungsverfahren selbst einfach und
wirtschaftlich sein soll.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Ummantelung des Verbindungs-,
Winkel-, T-Stückes o. dgl., aus an sich bekannten peroxidvulka
nisierten EP(D)M- oder NBR-Kautschuken gebildet ist, die sowohl das
thermoplastische Material als auch den Kautschuk der zunächst un
vulkanisiert an den Stutzen angebrachten Schläuche übergreift und mit
beiden durch Covulkanisation Verbunden ist, wobei der thermoplasti
sche Kunststoff des Verbindungs-, Winkel-, T-Stückes o. dgl. auf der
Basis von Polyphenylenethern oder Polyamid aufgebaut und mit einer
Zumischung von Glasfasern von höchstens 40% zur Verstärkung versehen
ist, und wobei zur Copolymerisation zumindest den EP(D)M- oder NBR-
Kautschuken ein peroxidisches Vulkanisationsmittel zugesetzt ist.
Aus der unter 0 344 427 A2 veröffentlichten europäischen Patentanmel
dung ist ein Verfahren zur Herstellung eines chemischen Verbundes
zwischen Formmassen auf der Basis von aliphatischen Polyamiden einer
seits und Carboxylgruppen andererseits sowie nach diesem Verfahren
hergestellte Werkstoffe bekannt, bei dem es besonders auf die Schaf
fung eines lösemittelresistenten Verbundes ankam. Nach diesem Vor
schlag wird eine Kautschukzusammensetzung aus einem Carboxylgruppen
enthaltenden Kautschuk, einem peroxidischen Vulkanisationsmittel und
ggf. weiteren Komponenten mit einem Thermoplast covulkanisiert, der
mindestens 30 Gew-% aliphatische Polyamide enthält. Derartige Werk
stoffe werden z. B. als Verbundwerkstoffe eingesetzt, die, werden sie
als Hohlformen wie z. B. als Rohre oder Stutzen eingesetzt, bei der
Weiterverarbeitung eines Stützkernes bedürfen. Wird in einer bevor
zugten Ausführungsform der Kunststoff mit einer Zumischung von Glas
fasern von höchstens 40%, zur Verstärkung
versehen entsteht dadurch ein Verbindungsstück, das in seiner Her
stellung im Spritzgießverfahren einfach und wirtschaftlich herstell
bar ist und das für die Weiterverarbeitung, nämlich für das Ummanteln
der auf die einzelnen Abgänge aufgesetzten Schläuche, keiner
zusätzlichen, in das Innere eingeführten Stützkerne mehr bedarf. Als
bevorzugte Glasfaserverstärkung haben sich 15% bis 25% erwiesen. Die
Glasfaserverstärkung lässt ein Verbindungsstück entstehen, dessen
Wandungen so hinreichend stabil sind, dass diese auch die bei der
Covulkanisation auftretende Temperaturbelastung ohne zusätzliche
Stützkerne widerstehen.
Eine bevorzugte Ausbildung ist die Verwendung eines peroxidvulkani
sierten EP(D)M-Kautschuks oder eines NBR-Kautschuks als Umhüllung für
ein Formstück, wie beispielsweise ein Verbindungs-, Winkel-, T-
Stückes o. dgl. aus einem thermoplastischen Kunststoff, wobei die
freien Enden des Verbindungs-, Winkel-, T-Stückes o. dgl. mit zu
nächst unvulkanisierten Schläuchen versehen sind, die von dem per
oxidvulkanisiertem Kautschuk im Bereich der Verbindungsstelle mit
umhüllt und mit diesem zusammen vulkanisiert sind. Dabei werden die
Anschlussstutzen des Verbindungsstückes mit den noch unvulkanisierten
Schlauchenden versehen, die Umhüllung wird in einer Spritzgieß-Form
aufgespritzt und in der Form bei entsprechender Temperatur zusammen
mit dem Kautschuk der Enden der Schläuche vulkanisiert. Dadurch ent
steht eine auf die Dauer dichte und mechanisch stabile Verbindung
zwischen der Ummantelung und der Schlauchenden sowie dem Grundkörper
des Verbindungsstückes. Die im Spritzgießverfahren aufgebrachte
Ummantelung umgibt das Verbindungsstück mit den Schlauchenden voll
ständig, und nach der Wärmeeinwirkung in der Spritzgießform ist die
Ummantelung durch Covulkanisation auch bei Verwendung von glasfaser
verstärkten Verbindungsstücken mit diesem und mit dem Kautschuk der
Schlauchenden fest verbunden und der Kautschuk der Schlauchenden in
vulkanisierten Zustand überführt sind.
Dabei sind die vorgeschlagenen Elastomere auf EP(M)D-Kautschuk-Basis
benzin- und ölbeständig, sie erfüllen die Bedürfnisse des Automobil
baues. Die vorteilhafterweise mit Glasfaser gefüllte thermoplasti
sche Masse wird bei dem Umspritzen im Spritzgießverfahren lückenlos
ummantelt, wobei die Wärme der Spritzgießform ausreicht, um sowohl
die Covulkanisation des Elastomers als auch die Vulkanisation der
Schlauchenden zu bewirken. Das dabei entstandene Verbindungsstück
ist einbaufertig.
Ein typisches Verbindungsstück ist in der beigefügten Fig. 1 bei
spielhaft für die vielen möglichen Verbindungsstücke dargestellt.
Der Grundkörper 2 des Verbindungsstückes 1 weist zwei in einer
Flucht liegende Anschlußstutzen 3 und 4 auf, sowie einen im Winkel
von der Fluchtlinie davon abzweigenden weiteren Anschlußstutzen 5.
Jeder dieser Abgangsstutzen 3, 4 und 5 sind mit entsprechenden
Schläuchen 3.1, 4.1, 5.1 (hier abgebrochen dargestellt) versehen.
Die Ummantelung 6 umgibt den gesamten Grundkörper 2 mit seinen An
schlußstutzen 3, 4, und 5 sowie den darauf aufgesteckten Schlauchen
den 3.1, 4.1, und 5.1. Durch die Wahl der Kunststoffe und durch das
Aufbringen der Ummantelung 6 im Spritzgieß-Verfahren wird eine dich
te und beständige Verbindung geschaffen, die vorfabriziert im Rahmen
der Montage von z. B. Kraftfahrzeugen, Waschmaschinen oder sonstigen
Maschinen als Schlauchverbindung eingesetzt werden kann und so die
Montage beschleunigt. Die Verbindung kann auch im Bereich der Pro
zesstechnik eingesetzt werden, besonders wenn korossive Flüssigkei
ten zu leiten und über Verbindungsstücke, z. B. im Wärmetauscher, in
eine Vielzahl von Einzelströmen aufzuteilen sind. Eine weitere Anwendung
in der Prozesstechnik ergibt sich in der Rückgewinnung von
Flüssigkeiten, z. B. von Wasser, durch indirekte Kühlung, wobei die
mit den Verbindungsstücken zusammengefügten Leitungen den die Kon
densation bewirkenden Feuchtekühler bilden. Die Verwendung korrosi
ver Sole als Kühlflüssigkeit wird durch die Beständigkeit der reinen
Kunststoffverbindung ermöglicht.
Besonders überraschend war, daß die in der EP 0 315 749 angegebene
Mischung auch für derartige Ummantelungen bevorzugt Verwendung fin
den kann. Eine besondere Eignung des so geschaffenen Verbindungele
ments ist gegeben für den Einsatz in der Automobilindustrie, sowie
für Wärmetauscher, insbesondere in korrosiven Bereichen, in der
Trinkwassergewinnung (Feuchtkühler) u. dgl.
Claims (2)
1. Mit einer Elastomer-Ummantelung versehenes Verbindungs-, Winkel-,
T-Stück o. dgl. aus einem thermoplastischen Kunststoff, an dessen
Stutzen Schläuche angeschlossen sind, wobei die Anschlussstellen
auf den Schlauch übergreifend in die Ummantelung einbezogen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung aus an sich bekannten
peroxidvulkanisierten EP(D)M- oder NBR-Kautschuken gebildet ist,
die sowohl das thermoplastische Material als auch den Kautschuk
der zunächst unvulkanisiert an den Stutzen angebrachten Schläuche
übergreift und mit beiden durch Covulkanisation verbunden ist,
wobei der thermoplastische Kunststoff des Verbindungs-, Winkel-,
T-Stückes o. dgl. auf der Basis von Polyphenylenethern oder
Polyamid aufgebaut und mit einer Zumischung von Glasfasern von
höchstens 40% zur Verstärkung versehen ist, und wobei zur
Copolymerisation zumindest den EP(D)M- oder NBR-Kautschuken ein
peroxidisches Vulkanisationsmittel zugesetzt ist.
2. Verbindungs-, Winkel-, T-Stück o. dgl. nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Kunststoff zur Verstärkung mit einer Zu
mischung von Glasfasern von 15%-25%, versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914102700 DE4102700C2 (de) | 1991-01-30 | 1991-01-30 | Mit einer Elastomer-Ummantelung versehener Schlauchverbinder in Form eines Verbindungs-, Winkel-, T-Stückes o. dgl. |
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- 1991-01-30 DE DE19914102700 patent/DE4102700C2/de not_active Expired - Fee Related
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