DE4102559A1 - Fluegelanordnung zur verbesserung der bodenhaftung eines fahrzeugs - Google Patents
Fluegelanordnung zur verbesserung der bodenhaftung eines fahrzeugsInfo
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- B62D37/00—Stabilising vehicle bodies without controlling suspension arrangements
- B62D37/02—Stabilising vehicle bodies without controlling suspension arrangements by aerodynamic means
Description
Die Erfindung betrifft eine Flügelanordnung zur Ver
besserung der Bodenhaftung eines Fahrzeugs, mit den im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Eine derartige Flügelanordnung ist durch die DE-OS
27 26 507 bekannt, die zur Verbesserung der Bodenhaftung
eines Kraftfahrzeugs einen am Fahrzeugdach an einem
Halteelement feststehend befestigten Flügel aufweist. Ein
feststehend angeordneter Flügel erfordert in seinem An
stellwinkel einen Kompromiß, um einerseits brauchbare Ab
triebskräfte und andererseits vertretbare Luftwider
standskräfte einzuhalten. Damit dieser Kompromiß nicht
getroffen werden muß, ist der Flügel im Bereich seiner
Hinterkante mit einer Strömungsöffnung versehen, durch
die ein von einem Luftströmungserzeuger am Fahrzeug er
zeugter Luftstrahl aufwärts strömt, um den Abtrieb des
Flügels zu erhöhen. Besonders nachteilig ist, daß die zum
Betrieb des Luftströmungserzeugers erforderliche Leistung
von dem Motor des Fahrzeugs zu erbringen ist, wodurch
sich die erreichbare Fahrzeuggeschwindigkeit vermindert.
Soll beispielsweise bei Kurvenfahrt ein zusätzlicher Ab
trieb erzeugt werden, so erhöht sich nach dem Einschalten
des Luftstrahles die Luftwiderstandskraft sprunghaft.
Durch das DE-GM 86 10 806 ist an einem Fahrzeug ein Luft
leitprofil bekannt, das gegenüber der Karosserie zwischen
einer eingefahrenen Stellung und einer ausgefahrenen
Stellung verstellbar ist. In der ausgefahrenen Stellung
ist das Luftleitprofil gegenüber seiner eingefahrenen
Stellung geneigt. Das Luftleitprofil erfordert eine auf
wendige Ausstellvorrichtung mit einem kreisbogenförmigen
Aussteller, der in einem schwer zu fertigenden und den
nutzbaren Raum des Fahrzeugs einschränkenden kreisbogen
förmigen Führungskanal verschiebbar geführt ist. Um eine
gewünschte Neigung des Luftleitprofils zu erreichen, ist
das Luftleitprofil in seinem Abstand zur Oberfläche des
Fahrzeugs zu verändern, wodurch sich andere, nicht ohne
weiteres erfaßbare Strömungsverhältnisse am Luftleit
profil einstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flügel
anordnung zur Verbesserung der Bodenhaftung eines Fahr
zeugs nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzu
geben, die in einfacher Weise ein von der Fahrtwind
geschwindigkeit abhängiges Verstellen des Flügelanstell
winkels zur Beeinflussung der am Flügel angreifenden
Windabtriebskraft bewirkt.
Diese Aufgabe ist durch die im Kennzeichen des
Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Besonders
vorteilhaft ist, daß die Energie des Fahrtwindes genutzt
wird, um ein Verstellen des Flügelneigungswinkels in
einem gewünschten Maß zu bewirken. Beim Abbremsen des
Fahrzeugs nimmt der Fahrtwind ab, so daß sich der
elastisch verschwenkte Flügel durch die gespeicherte
Kraft der elastisch verformten Teile in seine Ausgangs
lage selbsttätig zurückstellt. Eine teure und den nutz
baren Raum des Fahrzeugs einschränkende Verstellein
richtung ist deshalb nicht erforderlich. Es ist lediglich
darauf zu achten, daß die Querachse, die nicht fest an
einem Bauteil ausgebildet sein muß, sondern auch durch
einen elastischen Bereich des Flügels oder des Halte
elements gebildet sein kann, zu der resultierenden Wind
kraft an dem Flügel einen solchen Abstand aufweist, daß
sich der Neigungswinkel des Flügels in Abhängigkeit von
der Fahrtwindgeschwindigkeit in einem gewünschten Maß
verstellt. Je nach Wahl des Ruheanstellwinkels und der
Einbaulage des Flügels verstellt sich dieser in seinem
Neigungswinkel durch den Fahrtwind, wodurch die am Flügel
wirkende Windabtriebskraft in der gewünschten Weise zu-
oder abnimmt.
In einer bevorzugten Ausführung ist der Flügel in einer
zu Tragflügeln von Flugzeugen umgekehrten Einbaulage so
angeordnet, daß der bei stehendem Fahrzeug vorliegende
Ruheanströmwinkel des mit seiner Sehne nach hinten oben
geneigten Flügels einen größten Anstellwinkel von etwa 7
bis 12° aufweist. Der Flügel bewirkt dadurch bereits bei
niedrigen Fahrgeschwindigkeiten einen wirksamen Abtrieb.
Mit zunehmender Luftanströmgeschwindigkeit würde die Ab
triebskraft bei einem feststehenden Flügel parabelförmig
zunehmen. Durch das elastische Verschwenken des Flügels
um die Querachse kann erreicht werden, daß die Abtriebs
kraft des Flügels mit zunehmender Luftanström
geschwindigkeit gegenüber einem feststehenden Flügel
weniger progressiv, nahezu linear oder vorzugsweise de
gressiv ansteigt. Bei einer Auslegungsgeschwindigkeit,
die beispielsweise einer maximalen Fahrgeschwindigkeit
entspricht, mit der eine Kurve durchfahren wird, kann
derselbe Abtrieb wie bei einem feststehenden Flügel vor
liegen, bei dem ein Kompromiß zwischen einem wirksamen
Abtrieb und einer vertretbaren Luftwiderstandskraft des
Flügels getroffen ist. Unterhalb dieser Auslegungs
geschwindigkeit weist in diesem Fall der Flügel eine zu
dem feststehenden Flügel größere Abtriebskraft auf.
Oberhalb dieser Auslegungsgeschwindigkeit ist der
Luftwiderstand des elastisch verstellbaren Flügels
gegenüber einem feststehenden Flügel wesentlich geringer,
so daß die erreichbare Maximalgeschwindigkeit des
Fahrzeugs gegenüber einem Fahrzeug ohne Flügel nur wenig
herabgesetzt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen
stand von Unteransprüchen.
Vier Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand
einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem
elastisch an der Karosserie befestigten Halte
element in seiner Ruhelage,
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Ansicht von dem zu
sammen mit dem Halteelement verschwenkten Flü
gel,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem Flü
gel, der elastisch an einem Halteelement ab
gestützt ist,
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel, mit einem
elastisch um eine Querachse biegbaren Halte
element, an dem der Flügel befestigt ist,
Fig. 5 ein viertes Ausführungsbeispiel, mit einem
durch Spantelemente vereinfacht dargestellten
Flügel, der über einen Torsionsstab an seit
lichen Halteelementen abgestützt ist,
Fig. 6 einen Querschnitt des Flügels gemäß Fig. 5,
Fig. 7 eine stirnseitige Ansicht des Torsionsstabes in
Fig. 5, in der zur Veränderung des Ruhean
stellwinkels Vertiefungen für ein Gegenstück
eingebracht sind,
Fig. 8 eine qualitative Darstellung von Flügel
abtriebskräften unterschiedlich steifer Flügel,
Fig. 9 eine Gegenüberstellung der Abtriebskräfte eines
elastischen und eines steifen Flügels und
Fig. 10 eine Gegenüberstellung der Luftwiderstands
kräfte der Flügel in Fig. 9.
Ein erstes Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sieht an der
Oberseite des Heckbereiches eines nicht dargestellten
Kraftfahrzeugs eine Flügelanordnung zur Verbesserung der
Bodenhaftung eines Kraftfahrzeugs vor. Die Flügel
anordnung weist einen gegenüber Tragflügeln von Flug
zeugen umgekehrt angeordneten Flügel 1 auf, der in Quer
richtung verläuft und von dem Fahrtwind angeströmt eine
Abtriebskraft erzeugt. An seinen beiden Seiten ist der
Flügel 1 mit jeweils einem Halteelement 2 verbunden. Bei
stehendem Fahrzeug ist die durch die hintere obere Spitze
3 und den vorderen unteren Druckpunkt 4 des Flügels 1
verlaufende Sehne 5 um den Ruheanstellwinkel αR gegenüber
der Horizontalen 6 nach vorne unten um etwa 7 bis 8° ge
neigt. Der Ruheanstellwinkel αR ist in der Figur über
trieben dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel sind die
seitlich gegenüberliegenden Halteelemente 2 an ihrem vor
deren unteren Bereich 2′ elastisch ausgebildet und um
eine durch diesen elastischen Bereich gebildete, nicht
genau angebbare Querachse mit der Karosserie 7 des Fahr
zeugs verbunden.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, bewirkt der Fahrtwind an dem
Flügel 1 eine in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten ge
richtete Luftwiderstandskraft W und eine Abtriebskraft A.
Die durch den elastischen Bereich 2′ des Halteelements 2
gebildete Querachse ist in einem solchen Abstand zu der
Resultierenden aus der Abtriebskraft A und der Wider
standskraft W angeordnet, daß sich mit zunehmender Luft
anströmgeschwindigkeit ein kontinuierlich zunehmendes
Moment M im Uhrzeigersinn ergibt, daß den Flügel 1 in
Pfeilrichtung M verdreht. Der Luftanströmwinkel α ver
mindert sich dadurch gegenüber dem in Fig. 1 darge
stellten Ruheanströmwinkel αR.
Eine Fig. 3 entsprechende zweite Ausführung weist einen
mit dem Flügel 1 in den Fig. 1 und 2 vergleichbaren
Flügel 1′ auf, der einen durch ausgezogene Linien darge
stellten Ruheanstellwinkel und einen durch den Fahrtwind
verursachten und durch unterbrochene Linien dargestellten
Anstellwinkel aufweist. Im Unterschied zu dem ersten Aus
führungsbeispiel ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Flügel 1′ mit dem Halteelement 8 nicht fest, sondern
über einen elastischen Bereich 8′ des Halteelements 8 um
eine durch den elastischen Bereich 8′ gebildete Querachse
elastisch verstellbar mit dem Halteelement 8 verbunden.
Andererseits ist das Halteelement 8 nicht wie bei dem
ersten Ausführungsbeispiel elastisch, sondern starr an
der Karosserie 7 des Fahrzeugs befestigt.
Eine dritte, gegenüber dem zweiten Ausführungsbeispiel
abgeänderte Ausführung weist gemäß Fig. 4 ein als Biege
stab oder Biegeplatte ausgebildetes Halteelement 9 auf,
das am unteren Ende mit der Karosserie und am oberen Ende
mit dem Flügel 1′′ fest verbunden ist. Unter dem Einfluß
des Fahrtwindes kann sich das Halteelement 9 von der
durch ausgezogene Linien dargestellten Ruhelage in die
durch unterbrochene Linien dargestellte Lage um eine
nicht genau angebbare Querachse abbiegen, wodurch der be
kannte Luftwiderstandsbeiwert des Flügels 1′′ vermindert
ist. Mit abnehmendem Luftwiderstandsbeiwert nimmt auch
der an sich bekannte Luftabtriebskraftkoeffizient des
Flügels 1′′ ab. Die Abtriebskraft und die Luftwiderstands
kraft des Flügels 1′′ nehmen trotz der abnehmenden Bei
werte mit zunehmender Luftanströmgeschwindigkeit de
gressiv zu.
Ein viertes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 durch
Spantelemente 10, 10′, die für eine nicht dargestellte
Bespannung des Flügels die äußere Form festlegen, verein
facht dargestellt. Bei dieser Ausführung ist der Flügel
über einen in Querrichtung verlaufenden Torsionsstab 11
an seinen beiden Seiten an jeweils einem nicht darge
stellten Halteelement abgestützt, das im Heckbereich
starr mit der Karosserie eines Kraftfahrzeugs, beispiels
weise mit einer Heckklappe, verbunden ist. Die Längsachse
des Torsionsstabes 11 bildet eine Querachse, um die der
Flügel elastisch verdrehbar ist. Bei der vorliegenden
Ausführung ist der Torsionsstab 11 im Querschnitt quadra
tisch ausgebildet und mit dem in Seitenmitte angeordneten
Spantelement 10 drehfest verbunden. Die anderen, zu dem
mittleren Spantelement 10 in Seitenrichtung symmetrisch
angeordneten Spantelement 10′, von denen in der Figur
lediglich ein weiteres Spantelement 10′ dargestellt ist,
weisen jeweils eine Durchtrittsöffnung 12 auf, die von
dem Torsionsstab 11 weitgehend radial spielfrei durch
drungen ist. Die seitlich äußeren Enden des Torsions
stabes 11 sind mit den nicht dargestellten Halteelementen
verdrehfest verbunden. Um die federnde Länge des
Torsionsstabes 11 und damit die Verdrehsteifigkeit des
Flügels verändern zu können, ist auf dem Torsionsstab 11
ein Abgreifelement 13 verschiebbar angeordnet, das in
seiner Längslage über eine zum Torsionsstab 11 parallele
Einstellschraube 14 verstellbar ist. Die Einstellschraube
14 durchsetzt jeweils eine Durchtrittsbohrung 15 in dem
zugeordneten seitlichen Spantelement 10′ und ist an dem
seitlich innenliegenden Ende mit dem Abgreifelement 13
und mit dem äußeren Ende an dem betreffenden Halteelement
axial fixiert.
Wie aus Fig. 6 hervorgeht, ist ein von dem Abgreif
element 13 nach hinten abstehender Schenkel 16, der bei
dem Ausführungsbeispiel mit einer nach unten abstehenden
Nase 17 versehen ist, in einer torsionssteifen Quer
führung 18 an dem Flügel 1′′′ in Querrichtung über die
Einstellschraube 14 einstellbar geführt. Durch das seit
lich verstellbare Abgreifelement 13 weist der Torsions
stab 11 eine von der Lage des Abgreifelements 13 ab
hängige federnde Länge auf, wodurch sich die Steifigkeit
des Flügels 1′′′ auf einen gewünschten Wert einstellen
läßt. Dies erfolgt vorzugsweise durch manuelles Ver
stellen vor Fahrtantritt. Mit Hilfe einer fremdkraftbe
triebenen Verstelleinrichtung kann dies aber auch während
der Fahrt erfolgen.
Wie aus Fig. 4 in einer Ansicht auf die Stirnseite des
Torsionsstabes 11 hervorgeht, sind in der Stirnseite des
Torsionsstabes 11 axiale, von der durch die Achse des
Torsionsstabes 11 gebildeten Querachse 19 radial nach
außen verlaufende Nuten 20, 20′, 20′′, 20′′′ ausgebildet.
Die Nuten 20, 20′, 20′′, 20′′′ sind in winkelförmigen Ab
ständen so um die Querachse 19 angeordnet, daß sich im
Zusammenwirken mit einer axialen Erhebung 21 an einem in
verschiedenen Winkellagen um die Querachse 19 an dem be
treffenden Halteelement arretierbaren Gegenstück der
Ruheanstellwinkel des Flügels mit kleinen Winkelschritten
einstellen läßt. In der Figur greift die Nase 21 an dem
Gegenstück in die vertikal verlaufende Nut 20 ein. Wird
das Gegenstück ein- oder mehrmals um einen vorgegebenen
Winkel, beispielsweise um 90° im Uhrzeiger- oder Gegen
uhrzeigersinn verdreht und anschließend an dem zuge
ordneten Halteelement fixiert, so kann die Erhebung in
eine andere axiale Nut der Nuten 20, 20′, 20′′, 20′′′ ein
greifen, um dadurch einen anderen Ruheanstellwinkel des
Flügels zu bewirken.
Aus den Abtriebskraftverläufen in Fig. 8 ist der Einfluß
unterschiedlich elastischer Flügel erkennbar. Die pro
gressive Kurve S entspricht einem nach dem Stand der
Technik steif angeordneten Flügel, bei dem ein Kompromiß
zwischen einem wirksamen Abtrieb und einem vertretbaren
Luftwiderstand getroffen ist. Die bis zu einer Aus
legungsgeschwindigkeit vA nahezu linear ansteigende Kurve
E1 ergibt sich bei einer zu Tragflügeln von Flugzeugen
umgekehrten Anordnung des Flügels, der einen zu dem Flü
gel nach der Kurve S größeren Ruheanstellwinkel aufweist
und um eine Querachse elastisch verdrehbar ist. Demgegen
über entspricht die degressive Kurve E2 einem ähnlichen
Flügel, der gegenüber dem Flügel der Kurve E1 einen
größeren Ruheanstellwinkel nach vorne unten aufweist und
mit einer größeren Elastizität um die Querachse verdreh
bar ist. Der in Newton angegebene Abtrieb A stimmt bei
einer in Meter pro Sekunde angegebenen Auslegungs
geschwindigkeit vA des Fahrzeugs bzw. der Luftanström
geschwindigkeit v bei allen drei Kurvenverläufen überein.
Für die Auslegung des Ruheanstellwinkels aller Aus
führungsbeispiele, der Nachgiebigkeit und Lage des
elastischen Bereiches bzw. der Lage der Querachse zu der
durch den Abtrieb und die Luftwiderstandskraft des
Flügels gebildeten Resultierenden ist eine maximale Fahr
geschwindigkeit vA des Fahrzeugs zugrundegelegt, mit der
eine Kurve durchfahren wird. Diese Fahrgeschwindigkeit
entspricht der Auslegungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs,
die kleiner als die mit dem Fahrzeug erreichbare Höchst
geschwindigkeit ist. Bis zu dieser Auslegungs
geschwindigkeit weisen die Flügel nach den Kurven E1 und
E2 einen größeren Anstellwinkel und bei darüber hinaus
gehenden Fahrgeschwindigkeiten bzw. Luftanström
geschwindigkeiten einen kleineren Anstellwinkel zur
horizontalen Ebene auf. Steigt oder fällt die Luft
anströmgeschwindigkeit, so verstellen sich die Flügel
nach den Kurven E1 und E2 durch die Luftkräfte
kontinuierlich elastisch um die Querachse.
Ein mit den Ausführungsbeispielen erreichbarer Auftriebs
verlauf ist in Fig. 9 dargestellt, dem auch Zahlen
angaben entnehmbar sind. Die Kurve S entspricht der in
Fig. 1 angegebenen Referenzkurve eines starr ange
ordneten Flügels. Die Kurve E3 entspricht einem Flügel,
der einen Ruheanströmwinkel und eine Elastizität auf
weist, die zwischen den durch die Kurven E1 und E2 ge
kennzeichneten Flügeln in Fig. 8 liegt.
Zu diesem der Kurve E3 in Fig. 9 entsprechenden Flügel
ist in Fig. 10 die Luftwiderstandskraft W in Newton auf
getragen und in einen Vergleich mit dem feststehenden
Flügel S gestellt. Wie man erkennt, ist die Luftwider
standskraft des Flügels nach der Kurve E3 ab der Aus
legungsgeschwindigkeit vA gegenüber dem feststehenden
Flügel kleiner und wirkt sich somit kaum auf die erreich
bare Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs aus.
Aus Gründen einer besseren Stabilität liegt bei allen
Ausführungsbeispielen der Schwerpunkt des betreffenden
Flügels in Fahrtrichtung vor der Querachse und die Quer
achse vor dem aerodynamischen Neutralpunkt, der sich etwa
nach einem Viertel der Flügellänge hinter der Vorderkante
des Flügels befindet.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele be
schränkt zu sehen, die nur einige der möglichen Aus
führungen darstellen. Je nach Aufgabenstellung kann der
Flügel auch anders angeordnet werden und einen von den
Ausführungsbeispielen abweichenden Ruheanströmwinkel auf
weisen. Allen Ausführungen ist gemeinsam, daß entweder
der Flügel an einem oder mehreren Halteelementen
elastisch befestigt und/oder das Halteelement elastisch
mit der Karosserie des Fahrzeugs verbunden ist. Auf diese
einfache Weise wird ein durch die Luftkräfte gesteuertes
elastisches Verstellen und selbsttätiges Rückstellen des
Flügels bewirkt. Der Flügel wird dadurch nicht wie bei
einem feststehenden Flügel nur in einem einzigen
Betriebspunkt optimal betrieben, sondern in einem
größeren Betriebsbereich mit günstigen Abtriebs- und
Luftwiderstandskräften vorteilhaft genutzt.
Claims (11)
1. Flügelanordnung zur Verbesserung der Bodenhaftung
eines Fahrzeugs, mit einem von dem Fahrtwind ange
strömten, etwa in Querrichtung verlaufenden und eine
Abtriebskraft erzeugenden Flügel, der über ein
Halteelement an der Karosserie des Fahrzeugs abge
stützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Flügel
(1, 1′, 1′′, 1′′′) an dem Halteelement (8) elastisch
befestigt und/oder das Halteelement (2, 9) elastisch
mit der Karosserie (7) verbunden ist, wodurch die am
Flügel wirkenden Luftkräfte ein von der Fahrtwind
geschwindigkeit abhängiges elastisches Verstellen
des Flügels (1, 1′, 1′′, 1′′′) um eine Querachse (19,
elastischer Bereich 2′, 8′, Torsionsstab 11) be
wirken.
2. Flügelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Flügel (1, 1′, 1′′, 1′′′) bis zu
einer Auslegungsgeschwindigkeit (vA) des Fahrzeugs
bei geringen Fahrgeschwindigkeiten einen größeren
Anstellwinkel (α) und bei größeren Fahrgeschwindig
keiten einen kleineren Anstellwinkel (α) zur
horizontalen Ebene (6) aufweist und sich der Flügel
(1, 1,, 1′′, 1′′′) in Abhängigkeit von der Fahrtwind
geschwindigkeit um die Querachse (19, elastischer
Bereich 2′, 8′, Torsionsstab 11) kontinuierlich
elastisch verstellt.
3. Flügelanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Flügel (1′′′) über einen
etwa in Querrichtung verlaufenden Torsionsstab (11)
an dem Halteelement abstützt und der Torsionsstab
(11) die Querachse bildet.
4. Flügelanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die federnde Länge des als Torsions
feder wirkenden Torsionsstabes (11) über ein dreh
fest und axial verschiebbar einerseits mit dem
Torsionsstab (11) und andererseits mit dem Flügel
(1′′′) verbundenes Abgreifelement (13) einstellbar
ist.
5. Flügelanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abgreifelement (13) über eine an
dem Flügel oder an dem Halteelement axial fixierte
Einstellschraube (14) in einer torsionssteifen Quer
führung (18) an dem Flügel (1′′′) verschiebbar ist.
6. Flügelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ruheanstellwinkel
(αR) des nicht vom Fahrtwind angeströmten Flügels
(1, 1′, 1′′, 1′′′) einstellbar ist.
7. Flügelanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß seitlich an dem Flügel oder stirn
seitig an einem die Querachse bildenden und mit dem
Flügel verbundenen Bauteil (Torsionsstab 11) eine
zur Querachse (19) radial verlaufende Nut (20, 20′,
20′′, 20′′′) oder Erhebung ausgebildet ist, in die
eine entgegengesetzt geformte Erhebung (21) oder Nut
an einem Gegenstück axial eingreift, das an dem
Halteelement um die Querachse (19) drehfest be
festigt ist.
8. Flügelanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet daß an dem Flügel oder an dem damit ver
bundenen Bauteil (Torsionsstab 11) in winkelmäßigen
Abständen um die Querachse (19) mehrere Nuten (20,
20′, 20′′, 20′′′) oder Erhebungen so ausgebildet sind,
daß sich im Zusammenwirken mit dem in verschiedenen
Winkellagen um die Querachse (19) an dem Halte
element arretierbaren Gegenstück der Ruheanstell
winkel des Flügels (1′′′) mit kleinen Anstell
winkeländerungen einstellen läßt.
9. Flügelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querachse (8′) durch
eine torsionsweiche Lagerung des Flügels (1′) an dem
Halteelement (8) gebildet ist.
10. Flügelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querachse durch eine
biegeweiche Ausbildung des Halteelements (9) ge
bildet ist.
11. Flügelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schwerpunkt des
Flügels in Fahrtrichtung vor der Querachse (19,
elastischer Bereich 2′, 8′, Torsionsstab 11) be
findet und die Querachse (19, elastischer Bereich
2′, 8′, Torsionsstab 11) vor dem aerodynamischen
Neutralpunkt des Flügels ausgebildet ist, der sich
etwa nach einem Viertel der Flügellänge hinter der
Vorderkante des Flügels befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914102559 DE4102559A1 (de) | 1991-01-29 | 1991-01-29 | Fluegelanordnung zur verbesserung der bodenhaftung eines fahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914102559 DE4102559A1 (de) | 1991-01-29 | 1991-01-29 | Fluegelanordnung zur verbesserung der bodenhaftung eines fahrzeugs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4102559A1 true DE4102559A1 (de) | 1992-07-30 |
Family
ID=6423918
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914102559 Withdrawn DE4102559A1 (de) | 1991-01-29 | 1991-01-29 | Fluegelanordnung zur verbesserung der bodenhaftung eines fahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4102559A1 (de) |
Cited By (6)
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-
1991
- 1991-01-29 DE DE19914102559 patent/DE4102559A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (1)
Title |
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