DE4102090C2 - Medizinisches Ultraschall-Abtraginstrument - Google Patents
Medizinisches Ultraschall-AbtraginstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Ultraschall-Abtraginstrument
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Ultraschall-Gewebe-Abtraginstrumente (Ultraschallaspiratoren)
dienen dazu, krankhafte biologische Gewebe, beispielsweise Hirntumore,
unter Schonung von Blutgefäßen und Nerven selektiv in lokal eng be
grenzten Bereichen zu zerkleinern und zu entfernen.
Bei bekannten medizinischen Ultraschall-Abtraginstrumenten dieser Art
wird die Spülflüssigkeit entweder durch eine um das sich verjüngende
Ende des Schwingungsübertragungsstabes herumgelegte Hülse
(DE 35 27 586 A1) oder eine unmittelbar neben diesem Stab zur Spitze geführte
Kanüle zugeführt (US 4 846 790, US 4 886 491, EP 0 384 672 A2).
Während eine neben dem Schwingungsübertragungsstab angeordnete Ka
nüle die Gefahr eines unbeabsichtigten Einstechens in das behandelte
Gewebe in sich birgt und im übrigen bei Manipulationen in räumlich eng
begrenzten oder tief im Gewebe liegenden Operationsgebieten stört, ver
größert eine koaxial um den Schwingungsübertragungsstab gelegte Hülse
dessen Durchmesser, wodurch die Übersichtlichkeit im Operationsgebiet
beeinträchtigt und die Spülflüssigkeit auch nur wenig konzentriert zuge
führt wird.
Weiter ist bereits ein Ultraschall-Abtraginstrument bekannt
(US 4 741 731), bei der eine koaxial zu den Schwingungskristallen angeord
nete Absaugleitung vorgesehen ist. Die Leitung zur Zufuhr von Spülflüs
sigkeit ist jedoch exzentrisch außerhalb der Schwingkristalle angeordnet
und bedingt dadurch eine beträchtliche Durchmesservergrößerung des
Handstückes.
Bei einem anderen bekannten Ultraschall-Abtraginstrument
(WO 87/03467 A1) sind sowohl die Spülflüssigkeits-Zufuhrleitung als auch
die Absaugleitung im vorderen Bereich des Handstückes seitlich heraus
geführt. Hierdurch ist das Instrument gerade in dem Bereich sehr
platzaufwendig, wo es auf eine möglichst umfassende Beweglichkeit an
kommt.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein weiteres medizinisches Ultra
schall-Abtraginstrument der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei
dem weder die Zufuhr der Spülflüssigkeit noch die Abfuhr der mit abge
trennten Gewebestücken versetzten Flüssigkeit aus dem Operationsgebiet
die Handhabung des Instrumentes oder die Übersichtlichkeit im Operati
onsbereich beeinträchtigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem gattungsgemäßen Instrument
erfindungsgemäß die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1 vorgesehen.
Aufgrund dieser Ausbildung sind die beiden für die Spülflüssigkeitszufuhr
und Flüssigkeitsabsaugung verantwortlichen Kanäle vollständig im Inne
ren angeordnet, so daß die Handhabung wesentlich vereinfacht ist. Das
erfindungsgemäße Ultraschall-Abtraginstrument ist also besonders kom
pakt und platzsparend aufgebaut, ohne daß die Funktion der für die Ul
traschallerzeugung und -weiterleitung vorhandenen Bauelemente sowie
die Funktion der der Spülflüssigkeitszufuhr und der Absaugung dienen
den Kanäle beeinträchtigt wird.
Bei der bevorzugten Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 oder 3
kann der Kunststoffschlauch zwar die Wände des Spülflüssigkeits-Zufuhr-Ka
nals in unregelmäßigen Abständen berühren, was aber die Funktion
nicht beeinträchtigt, weil der Querschnitt bei entsprechender Dimensio
nierung an jeder Stelle des Kanals ausreichend groß ist, um die erforderli
che Spülflüssigkeitsmenge zur Spitze des Schwingungsübertragungssta
bes zu führen. Aufgrund der Ausbildung des zentralen Röhrchens als
Kunststoffschlauch braucht auch nicht befürchtet zu werden, daß das
Röhrchen die intensiven Schwingungen des Schwingungsübertragungs
stabes mitmacht und so zu einem Klappern beim Anschlagen an die Wän
de des Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanals Anlaß gibt.
Aufgrund der erfindungsgemäßen kompakten Anordnung kommt es be
sonders auf optimale Ausbildung der Kanäle an, um Verstopfungen zu
vermeiden. Nach Anspruch 4 erstreckt sich das Röhrchen zwar bis annä
hernd, jedoch nicht ganz bis zur Spitze des Schwingungsübertragungssta
bes, so daß die Mündung des Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanals etwas weiter
vorn zum Operationsgebiet hin liegt als die Mündung des Absaugröhr
chens. Dies ist wichtig, damit der die vordere Mündung des Röhrchens
umgebende Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanal etwa dort festsitzende Gewe
beteile wegspült und so eine Verstopfung der Mündung des Röhrchens
verhindert. Diesem Zweck dienen auch die Maßnahmen nach den Ansprü
chen 5 und 6, denn auf diese Weise wird vermieden, daß Partikel, die grö
ßer als der Innendurchmesser des Röhrchens sind, in die Öffnung des
Schwingungsübertragungsstabes gesaugt werden.
Um jedoch bei der letztgenannten Ausführungsform zu verhindern, daß
die Spülflüssigkeit wegen der Zurückversetzung der Mündung des
Röhrchens direkt in dessen Mündung eintritt und somit das Operations
gebiet umgeht, sind die Maßnahmen der Ansprüche 7 bis 9 vorgesehen.
Durch die radialen Erweiterungen wird auf jeden Fall ausreichend viel
Flüssigkeit in das Operationsgebiet befördert, so daß auch bei teilweisem
Abdecken der Mündung durch angesaugtes Gewebematerial eine Kurz
schlußströmung zwischen dem Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanal und dem
Absaugkanal wirksam vermieden wird.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung be
schrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines erfindungsge
mäßen Ultraschall-Absauginstrumentes,
Fig. 2 eine vergrößerte entsprechende Schnittansicht des vorderen
Endbereiches des Schwingungsübertragungsstabes des Ultra
schall-Abtraginstrumentes nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 2 nach
Linie III-III.
Nach Fig. 1 weist das erfindungsgemäße Ultraschall-Abtrag
instrument einen Ultraschallschwinger 11 bestehend aus auf
einandergestapelten Piezokeramik- und Keramikringen auf. Der
Ultraschallschwinger 11 ist über Leitungen 21 an einen sche
matisch angedeuteten elektrischen Oszillator 12 angeschlos
sen.
Mit seinem in Fig. 1 linken Ende ist der Ultraschallschwin
ger 11 an einen Schwingungsübertragungsstab 13 mechanisch an
gekoppelt, welcher sich im vorderen, dem Operationsgebiet zu
gewandten Bereich bis zu einer Spitze 14 verjüngt.
Durch eine hohle Spannschraube 23 ist der Ultraschall
schwinger 11 mit einer ringförmigen metallischen Endmasse 22
und dem hinteren Ende 24 des Schwingungsübertragungsstabes
13 verspannt. Der Schaft der Spannschraube 23 ist dabei
gegenüber dem Ultraschallschwinger 11 elektrische isoliert.
Der Schwingungsübertragungsstab 13 weist in seinem Inneren
konzentrisch zu seiner Mittellängsachse 27 einen Spülflüssig
keits-Zufuhr-Kanal 17 auf, der sich nach hinten als Kanal
17'' durch die Spannschraube 23 fortsetzt und über das Innere
einer Verbindungshülse 25 mit einem Spülflüssigkeits-Zufuhr
schlauch 18 und einer nicht gezeigten Spülflüssigkeits-Zu
fuhr-Einrichtung verbunden ist.
Innerhalb des Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanals 17 ist ein
Kunststoffröhrchen 19 mit geringerem Durchmesser angeordnet,
innerhalb dessen ein Absaugkanal 15 ausgebildet ist.
Der Kunststoffschlauch 19 erstreckt sich im wesentlichen von
der Spitze 14 des Stabes 13 aus bis hinter die Spannschraube
23 in den Verbindungsschlauch 25 hinein, dann durch eine
dichte Durchführung 29 in der Wand der S-förmig gebogenen
Hülse 25 zu eine Verbindungsstück 26, das mit einem
Saugschlauch 16 und einer nicht gezeigten Absaugeinrichtung
verbunden ist.
Nach Fig. 2 endet der Kunststoffschlauch 19 vorne in einem
geringen Abstand von der Spitze 14 des Stabes 13. Dort ver
jüngt sich der Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanal 17 annähernd
stufenartig auf einen verjüngten Bereich 17', dessen Durch
messer etwa dem Innendurchmesser des Kunststoffschlauches 19
entspricht. Nach den Fig. 2 und 3 weist jedoch die verklein
erte Öffnung 17' radial nach außen bis zum Außendurchmesser
des Ringkanals 17 reichende Erweiterungen 20 auf. Bevorzugt
sind vier derartige Erweiterungen 20 gleichmäßig über den
Umfang der Spitze 14 vorgesehen.
Die Arbeitsweise des beschriebenen Instrumentes ist wie
folgt:
Während der Operation ist der elektrische Oszillator 12 ein geschaltet und erregt den Ultraschallschwinger 11 und den Schwingungsübertragungsstab 13 zu einer Resonanz-Longitudi nalschwingung im Ultraschallbereich.
Während der Operation ist der elektrische Oszillator 12 ein geschaltet und erregt den Ultraschallschwinger 11 und den Schwingungsübertragungsstab 13 zu einer Resonanz-Longitudi nalschwingung im Ultraschallbereich.
Die schwingende Spitze 14 erzeugt im Kontaktbereich mit dem
Biogewebe große mechanische Wechselkräfte, die zu Kavitation
in der Zell- und Spülflüssigkeit führen, die Zellmembranen
zerstören und dadurch den Gewebeverbund auflösen. Elastische
Gewebestrukturen, wie Blutgefäße, Nervenstränge, Sehnen und
Fascien widerstehen den Ultraschallschwingungen und bleiben
erhalten.
Gleichzeitig wird über die nicht näher beschriebene
Spülflüssigkeits-Zufuhr-Einrichtung, den Zufuhrschlauch 18,
durch die Verbindungshülse 25 sowie die Spülflüssigkeits-Zu
fuhr-Kanäle 17'' und 17 Spülflüssigkeit, vorzugsweise
steriles Wasser, zur Spitze 14 des Instrumentes geführt.
Diese Spülflüssigkeit wird durch die Ultraschallschwingungen
aerosoliert und gelangt feinverteilt in der Umgebung des
Schwingungsübertragungsstabes in das Operationsgebiet.
Infolge des von der Absaugeinrichtung an das vordere Ende
des Kunststoffröhrchens 19 angelegten Unterdruckes werden
gleichzeitig Spülflüssigkeit, Blut und abgetrennte Biogewe
beteilchen durch den Kunststoffschlauch 19, das Verbindungs
stück 26 und den mit der nicht gezeigten Absaugeinrichtung
verbundenen Absaugschlauch 16 abgesaugt. Die Spülflüssigkeit
und die glatte Innenwand des Kunststoffschlauches verhindern
Verstopfungen des Absaugkanals 15.
Sollte sich die Mündung des Kunststoffschlauches 19 oder der
Spitze 14 durch irgendwelche Gewebeteile zusetzen, so sorgt
die durch die Erweiterungen 20 (Fig. 3) axial ausströmende
Spülflüssigkeit dafür, daß diese Gewebeteile entfernt
werden, so daß die Mündung des Kunststoffschlauches 19 und
der Spitze 14 stets von Verunreinigungen freigehalten wird
und so eine Verstopfung vermieden wird.
Der Anschluß der Einheit Ultraschallschwinger 11/Schwin
gungsübertragungsstab 13 an die Spülflüssigkeits-Zu
fuhr-Einrichtung und die Absaugeinrichtung über die Bau
elemente 16, 18, 25, 26, 29 ist in Fig. 1 nur rein beispiel
haft wiedergegeben und kann auch auf andere Weise verwirk
licht werden.
Claims (9)
1. Medizinisches Ultraschall-Abtraginstrument mit einem durch einen
elektrischen Oszillator (12) zu Ultraschallschwingungen anregbaren
Ultraschallschwinger (11), der am hinteren Ende eines metallischen
Schwingungsübertragungsstabes (13) angeordnet ist, um dessen
Spitze (14) in eine Ultraschallschwingung großer Amplitude zu ver
setzen, wobei im Inneren des Stabes (13) koaxial ein an der Spitze
(14) mündender Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanal (17) und ein koaxial
in diesem angeordneter Absaugkanal (15) vorgesehen sind, welche
an einer von der Spitze (14) entfernten Stelle an einen Spülflüssig
keits-Zufuhr-Schlauch (18) bzw. einen Absaugschlauch (16) an
schließbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
da die konzentrisch ineinander angeordneten Kanäle (15, 17) sich
durch den Ultraschallschwinger (11) hindurch bis zum hinteren En
de des Schwingungsübertragungsstabes (13) erstrecken und dort an
den Spülflüssigkeits-Zufuhr-Schlauch (18) bzw. an den Absaug
schlauch (16) anschließbar sind.
2. Abtraginstrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absaugkanal (15) in einem als Kunststoffschlauch ausge
bildeten Röhrchen (19) angeordnet ist.
3. Abtraginstrument nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffschlauch relativ steif ist.
4. Abtraginstrument nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Röhrchen (19) sich bis annähernd, aber nicht ganz bis zur
Spitze (14) erstreckt.
5. Abtraginstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanals (17) sich
an der Spitze (14) des Stabes (13) verkleinert.
6. Abtraginstrument nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des Spülflüssigkeits-Zufuhr-Kanals (17) sich
an der Spitze (14) des Stabes (13) bis etwa auf den Innendurchmes
ser des Röhrchens (19) verkleinert.
7. Abtraginstrument nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verkleinerte Öffnung (17') des Spülflüssigkeits-Zufuhr-Ka
nals (17) im Bereich der Spitze (14) wenigstens eine Erweiterung (20)
aufweist, die radial bis vor den ringförmigen Spülflüssigkeits-
Zufuhr-Kanal (17) reicht.
8. Abtraginstrument nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verkleinerte Öffnung (17') des Spülflüssigkeits-Zufuhr-Ka
nals (17) im Bereich der Spitze (14) mehrere über den Umfang
verteilte Erweiterungen (20) aufweist.
9. Abtraginstrument nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erweiterungen (20) über den Umfang des Spülflüssigkeits-Zu
fuhr-Kanals (17) gleichmäßig verteilt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4102090A DE4102090C2 (de) | 1991-01-24 | 1991-01-24 | Medizinisches Ultraschall-Abtraginstrument |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4102090A DE4102090C2 (de) | 1991-01-24 | 1991-01-24 | Medizinisches Ultraschall-Abtraginstrument |
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ID=6423635
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DE4102090A Expired - Fee Related DE4102090C2 (de) | 1991-01-24 | 1991-01-24 | Medizinisches Ultraschall-Abtraginstrument |
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