DE4101348C2 - Vorrichtung zur Bestimmung der Richtung einer Zielbohrstange gegenüber der magnetischen Nordrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Bestimmung der Richtung einer Zielbohrstange gegenüber der magnetischen NordrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung
der Richtung einer Zielbohrstange im untertägigen Berg- und
Tunnelbau gegenüber der magnetischen Nordrichtung.
Bekannt ist es, zur Gewinnung einer ortsunabhängigen und
absoluten Bezugsrichtung Kompaßnadeln zu benutzen. Um
mechanische Systeme möglichst zu vermeiden, ist es auch
bereits bekannt, Induktivsysteme und in neuerer Zeit so
genannte Magnetfeldsensoren einzusetzen. Diese Magnet
feldsensoren weisen eine zur Messung des Erdmagnetfeldes
notwendige Empfindlichkeit auf. Das hierbei angewendete,
allgemeine Meßprinzip beruht auf der Zerlegung des Feld
vektors in seine Einzelkomponenten, wobei derartige Meß
prinzipien nur mit Erfolg verwendet werden können, wenn
keine ferromagnetischen oder magnetischen Metallkörper im
Einflußbereich angeordnet sind.
Darüber hinaus ist nach der US-PS 38 35 375 eine Vorrich
tung bekannt, mit deren Hilfe die Richtung eines magneti
schen Störfeldes ermittelbar ist. Der dazu vorgesehene
einzige Sensor weist eine Vielzahl von ringförmig auf
einen Kern aufgezogen Spulen auf. Die Größe der ma
gnetischen Störung wird mit Hilfe einer nach Norden aus
gerichteten, als Teilsensor fungierenden Spule gemessen,
wobei dieser Wert mit den Werten anderer Teilsensoren
verglichen und somit der Winkel des magnetischen Stör
feldes, bezogen auf den magnetischen Nordpol, ermittelt
wird. Mit einer derartigen Vorrichtung ist aufgrund einer
nicht vollständigen Kompensation des Störfeldes nur eine
bedingte Präzision, bezogen auf die Nordrichtung,
erreichbar.
In der GB 2 158 587 A ist weiterhin ein aus einem Sensor
bestehendes Meßinstrument beschrieben, das innerhalb ei
nes Bohrgestänges angeordnet ist, und das durch die Er
mittlung der Fehler während einer Kalibrierungsphase au
ßerhalb des Bohrlochs eine Fehlerkorrektur bei der Boh
rung ermöglicht. Spätere Änderungen der Störgrößen können
beim Bohrvorgang nicht mehr berücksichtigt werden.
Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Ermittlung des magnetischen Nordpols zu
schaffen, bei der die oben genannten Störgrößen minimiert
bzw. weitestgehend ausgeschaltet werden.
Die Lösung dieser Aufgabe wird mit Hilfe der im einzigen
Patentanspruch dargelegten Merkmale durchgeführt.
Bei einer derart ausgebildeten Vorrichtung ist es mög
lich, den Verlauf der magnetischen Feldstärke radial zum
Metallkörper zu ermitteln und so den magnetischen Nordpol
zu bestimmen. Die einzelnen um den Metallkörper verteilt
angeordneten Sensoren ermöglichen die einwandfreie Er
mittlung der magnetischen Feldstärke, auch wenn dabei ein
geradliniger Verlauf der Feldlinien nicht gegeben ist.
Befindet sich ein ferromagnetischer Metallkörper im Ma
gnetfeld, so werden die Feldlinien aus der Umgebung in
den ferromagnetischen Körper hineingezogen und verdichten
sich dort. Dadurch ergibt sich bei der radial um 360° ge
messenen magnetischen Feldstärke eine gegenüber der theo
retischen Kurve symmetrisch veränderte Kurvenform. Die
Nulldurchgänge sind jedoch nicht verschoben, so daß eine
Phasenverschiebung nicht auftritt. Um diese Störgröße
kompensieren zu können, sieht die Erfindung vor, daß min
destens zwei Sensorpaare um die Zielbohrstange herum ver
teilt angeordnet und mit einem Multiplexer verbunden
sind, der sie nacheinander abtastend geschaltet ist. Zwei
derartig angeordnete Sensorpaare bewirken eine Kompensa
tion der Beeinflussung des Magnetfeldes. Die Ausgänge der
Sensoren werden dem Multiplexer zugeführt und nacheinan
der abgetastet. Durch die nachfolgende Tiefpaßfilterung
wird der Effekt eines um den Metallkörper bewegten Sen
sors erreicht, und auf diese Weise kann insbesondere bei
Umschaltung der Sensoren ein einwandfreies Signal ermit
telt werden. Aus der Phasenverschiebung zwischen Grund
welle und Impulsansteuerung wird der Winkel gegen Nord
gewonnen.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß
eine die nachteiligen Einflüsse des Metallkörpers mini
mierende Vorrichtung geschaffen ist, mit der der magneti
sche Nordpol einwandfrei bestimmt werden kann.
Gerade im untertägigen Bergbau, wo erhebliche Störein
flüsse durch die Zielbohrstange, aber auch andere Fakto
ren vorhanden sind, kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine jeweils nahezu einwandfreie Ermittlung
der jeweiligen Lage der Zielbohrstange durchgeführt wer
den, ohne daß die Gefahr besteht, daß entsprechende Ein
flüsse sich auswirken. Damit wird nicht nur die Identifi
zierung der jeweiligen Lage der Zielbohrstange erreicht,
sondern auch die Möglichkeit gegeben, aufgrund der ermit
telten Abweichungen von der Bohrrichtung diese durch Ge
genmaßnahmen auszugleichen.
Anhand der Figuren wird die Erfindung weiter erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Zielbohrstange im Querschnitt mit inte
grierten Sensoren im Magnetfeld,
Fig. 2 das Ausgangssignal der jeweils umgeschalteten
Sensoren,
Fig. 3 den theoretischen Verlauf der Grundwelle,
Fig. 4 das theoretische Signal bei nicht verzerrtem
Magnetfeld,
Fig. 5 Signal aus rotierenden Sensoren bei verzerrtem
Magnetfeld und
Fig. 6 Signal aus umgeschalteten Sensoren bei verzerr
tem Magnetfeld.
Fig. 1 zeigt eine angedeutete Zielbohrstange 11, der
eine Vielzahl von Sensoren 1-8 zugeordnet ist. Diese
verschiedenen Sensoren werden umlaufend durch einen Mul
tiplexer 9 abgetastet, so daß dadurch der Effekt eines um
den Metallkörper, d. h. die Zielbohrstange 11 bewegten
Sensors erreicht wird.
Die Sensoren 1-8 sind jeweils zu Sensorpaaren F1, 5; 2, 6; 3, 7 und 4, 8 in
die Zielbohrstange 11 integriert, so daß eine Kompensa
tion der Beeinflussung des Magnetfeldes sichergestellt
ist.
Fig. 2 zeigt das Ausgangssignal der jeweils umgeschalte
ten Sensoren, wobei der Multiplexer 9 z. B. im Uhrzeiger
sinn umlaufend bzw. abfragend geschaltet ist. Die Form
des treppenartigen Signals gibt die magnetische Feld
stärke für die bestimmte Richtung eines jeden Sensors
1-8 wieder. Diese Stufen bilden Signale der der Sensoren
richtungen entsprechenden Feldstärken, um die Zielbohr
stange 11 herum.
Fig. 2 zeigt das Ausgangssignal der umgeschalteten Sen
soren 1-8, während Fig. 3 ein Signal entsprechend dem
theoretischen Verlauf wiedergibt, das durch Ausfiltern
der Grundwelle aus dem treppenförmigen Signal 10 gewonnen
wird. Dieses Signal 12 der Grundwelle hat einen sinusför
migen Verlauf.
Fig. 4 bis Fig. 6 geben Frequenzspektren der verschie
denen Signalformen wieder, wobei in Fig. 4 das theoreti
sche Signal 13 bei nicht verzerrtem Magnetfeld
wiedergegeben ist. Fig. 5 zeigt das Signal aus rotieren
dem Sensor, wobei hier durch einen metallischen Körper
ein verzerrtes Magnetfeld vorhanden ist und Fig. 6 zeigt
das Signal aus den umgeschalteten Sensoren 1-8
ebenfalls mit verzerrtem Magnetfeld mit anderem Ober
wellenanteil.
Claims (1)
- Vorrichtung zur Bestimmung der Richtung einer Ziel bohrstange im untertägigen Berg- und Tunnelbau gegen über der magnetischen Nordrichtung mit um 360° um die Zielbohrstange (11) angeordneten Magnetfeldsensoren (1-8), wobei jedem Magnetfeldsensor (1-4) ein Ma gnetfeldsensor (5-8) gegenüberliegt, mit einem Mul tiplexer (9) zur Abfrage der Ausgangssignale der ein zelnen Magnetfeldsensoren (1-8) mit einer vorgeb baren Umlauffrequenz (fo), mit einer Einrichtung zur Tiefpaßfilterung der Ausgangssignale zur Erzeugung ei nes gefilterten Signales und zur Bestimmung eines Null durchgangs des gefilterten Signales und mit einer Einrichtung zur Bestimmung der Phasenverschiebung des Nulldurchgangs des gefilterten Signales und der Um lauffrequenz (fo).
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